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Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis 21 Marz 1704 in Frankfurt am Main 17 Marz 1773 in Regensburg war der dritte Furst von Thurn und Taxis und Generalerbpostmeister In der Zeit von 1743 bis 1745 und von 1748 bis zu seinem Lebensende war er Prinzipalkommissar beim Immerwahrenden Reichstag zeitgenossisches GemaldeWappen des Furstenhauses von Thurn und Taxis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 2 1 Aus erster Ehe 2 2 Aus dritter Ehe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlexander Ferdinand war der alteste Sohn des Fursten Anselm Franz von Thurn und Taxis Nachdem er bereits in jungen Jahren intensiv auf sein spateres Amt als Generalerbpostmeister vorbereitet worden war schloss er ein Jurastudium an 1 Im Jahre 1731 heiratete er Markgrafin Sophie Christine Luise von Brandenburg Bayreuth eine Schwagerin Friedrichs des Grossen von Preussen die 1739 starb 1745 heiratete er Prinzessin Charlotte Louise de Lorraine Grafin von Lambesc 1747 und 1750 in dritter Ehe Prinzessin Maria Henriette Josepha von Furstenberg Stuhlingen In der Zeit von 1739 bis zu seinem Tod war er als Generalerbpostmeister im Heiligen Romischen Reich Leiter der Kaiserlichen Reichspost sowie der gepachteten Post in den Osterreichischen Niederlanden Nachdem der Habsburger Kaiser Karl VI 1740 gestorben war stellte sich Alexander Ferdinand gegen dessen Erbin Maria Theresia und unterstutzte stattdessen auch finanziell die Wahl des bayerischen Kurfursten Karl Albrecht aus dem Hause Wittelsbach zum neuen Kaiser Karl VII 2 Nach der 1742 erfolgten Kaiserwahl Karls VII zog er ihm mit einem Gefolge aus zwei Postmeistern zwei Postverwaltern sechs Postoffizianten und zwei Kurieren nach Mannheim entgegen um ihn in die Kronungsstadt Frankfurt am Main zu geleiten 3 Nach der Verlagerung des Immerwahrenden Reichstags von Regensburg nach Frankfurt und dem Rucktritt des bisherigen Prinzipalkommissars Joseph Wilhelm Ernst von Furstenberg Stuhlingen schlug ihm der Kaiser im Sommer 1742 vor das Amt zu ubernehmen Als der Wiener Hof davon erfuhr sollte ihn der Gouverneur der Osterreichischen Niederlande in denen die Thurn und Taxis seit 1725 Pachter des Postgeneralat waren verhaften was jedoch nach Verhandlungen des Mainzer geistlichen Kurfursten mit dem Haus Habsburg abgewendet werden konnte 3 Unter Karl VII ubernahm Alexander Ferdinand mit Dekret vom 1 Februar 1743 3 bis zum Jahr 1745 erstmals das Amt des Prinzipalkommissars beim Immerwahrenden Reichstag Dieses Amt als Stellvertreter des Kaisers beim Immerwahrenden Reichstag war sehr kostenintensiv und ein Zuschussunternehmen da es gleichzeitig mit aufwandigen Reprasentationspflichten verbunden war 4 Karl VII konnte zwar nicht die Schulden an Thurn und Taxis zuruckzahlen erhob aber am 2 Juli 1744 das Lehen des Reichspostgeneralats zum Thronlehen 5 nbsp Epitaph Alexander Ferdinands von Thurn und Taxis im Kaiserdom St Bartholomaus Frankfurt a M Nach dem uberraschenden Tod Kaiser Karls VII im Januar 1745 und der Wahl von Maria Theresias Gemahl Franz Stephan von Lothringen zum Kaiser Franz I wurde der Immerwahrende Reichstag von Frankfurt nach Regensburg zuruckverlagert und Alexander Ferdinand verlor sein Amt Erst nach aufwandigen Verhandlungen mit dem Wiener Hof und Zugestandnissen im Bereich der Post wie der Einrichtung von Schwarzen Kabinetten zur Briefuberwachung 6 und der Zusage von Frankfurt nach Regensburg zu ubersiedeln wurde er am 15 Januar 1748 von Franz I erneut zum Prinzipalkommissar ernannt Aus diesem Grund erfolgte noch im selben Jahr die Verlagerung der Residenz der Thurn und Taxis von Frankfurt nach Regensburg Mit seinem feierlichen Einzug in Regensburg am 1 Marz 1748 begann Alexander Ferdinands zweite Amtsfuhrung als Prinzipalkommissar und Stellvertreter des Kaisers beim Immerwahrenden Reichstag Die Regensburger Hofhaltung unterschied sich deutlich gegenuber der in Frankfurt indem er vor allem seine Aufgabe als Prinzipalkommissar betonte Er sorgte fur die Zerstreuung und Belustigungen der Gesandten nach den Reichstagssitzungen richtete Galasoupers aus unterhielt eine eigene Hofmusikkapelle und berief verschiedene Musiker und Komponisten an seinen Hof darunter Joseph Touchemoulin und Frantisek Xaver Pokorny Ebenso unterhielt er ein Hoftheater im Ballhaus auf dem Agidienplatz in dem vor allem die franzosische Komodie gepflegt wurde 7 Am 30 Mai 1754 wurde Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis aufgrund der 1723 erworbenen Reichsherrschaft Eglingen in das Reichsfurstenkollegium aufgenommen obwohl er uber kein Furstentum verfugte und nach Wolfgang Behringer als Furst ohne Land im Sinn des alten Lehnwesens galt Beispielsweise protestierten verschiedene Reichsstande wenn der Abgesandte des Hauses Thurn und Taxis bei Abstimmungen im Immerwahrenden Reichstag sein Votum abgab 8 Nach seinem Tod im Jahre 1773 ubernahm sein Sohn aus erster Ehe Karl Anselm das Amt des Generalerbpostmeisters und Prinzipalkommissars Nachkommen BearbeitenAus erster Ehe Bearbeiten Sophie Christine 1731 1731 Karl Anselm 1733 1805 1 mit Augusta Elisabeth Herzogin von Wurttemberg 2 morganatisch Elisabeth Hildebrand von Train Luise Auguste Charlotte 1734 1735 Friedrich August 1736 1755 Ludwig Franz Karl Lamoral Joseph 1737 1738 Aus dritter Ehe Bearbeiten Maria Theresia 1755 1810 Ferdinand Graf von Ahlefeld Langeland Rixingen Josephine 1759 jung gestorben Heinrich Alexander 1762 jung gestorben Maria Anna Josepha 1766 1805 Maria Elisabeth 1767 1822 1 Karl Joseph Alois Furst von Furstenberg 2 Joseph Freiherr von Lassberg Maximilian Joseph 1769 1831 Maria Eleonora Prinzessin von Lobkowitz Begrunder der Bohmischen Linie und Stammvater der italienischen Principi della Torre e Tasso Herzoge von Duino seit 1923 Literatur BearbeitenWolfgang Behringer Thurn und Taxis Piper Munchen und Zurich 1990 ISBN 3 492 03336 9 Martin Dallmeier Martha Schad Das Furstliche Haus Thurn und Taxis 300 Jahre Geschichte in Bildern Verlag Friedrich Pustet Regensburg 1996 ISBN 3 7917 1492 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Dallmeier Schad Das Furstliche Haus Thurn und Taxis 300 Jahre Geschichte in Bildern Regensburg 1996 S 47 Wolfgang Behringer Thurn und Taxis Munchen und Zurich 1990 S 213 a b c Dallmeier Schad Das Furstliche Haus Thurn und Taxis 300 Jahre Geschichte in Bildern Regensburg 1996 S 44 Dallmeier Schad Das Furstliche Haus Thurn und Taxis 300 Jahre Geschichte in Bildern Regensburg 1996 S 45 Wolfgang Behringer Thurn und Taxis Munchen und Zurich 1990 S 215 Ludwig Kalmus Weltgeschichte der Post Verlag Amon Goth Wien 1937 S 413 414 Dallmeier Schad Das Furstliche Haus Thurn und Taxis 300 Jahre Geschichte in Bildern Regensburg 1996 S 46 47 Wolfgang Behringer Thurn und Taxis Munchen Zurich 1990 S 219 VorgangerAmtNachfolgerAnselm FranzFurst von Thurn und Taxis 1739 1773Karl AnselmNormdaten Person GND 102845727 lobid OGND AKS LCCN n2018042593 VIAF 17624535 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thurn und Taxis Alexander Ferdinand vonKURZBESCHREIBUNG Generalerbpostmeister dritter Furst von Thurn und Taxis PrinzipalkommissarGEBURTSDATUM 21 Marz 1704GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 17 Marz 1773STERBEORT Regensburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis amp oldid 237592932