www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Egon II Furst zu Furstenberg 28 Oktober 1796 in Prag 22 Oktober 1854 in Ischl war der erste Vizeprasident der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung und nahm dieses Amt im Zeitraum von 1819 bis 1852 rund 33 Jahre wahr 1 Er war 1804 bis 1806 der letzte souverane Furst zu Furstenberg wobei er wegen seiner Minderjahrigkeit unter Vormundschaft stand Furst Karl Egon II zu Furstenberg im Ordensornat Goldenes Vlies Furst Karl Egon II zu Furstenberg um 1831Karl Egon II zu Furstenberg Heiligenberger Furstenbrunnen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Der Politiker 1 2 Der Mazen 2 Ehe und Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Egon war der einzige Sohn des osterreichischen Generals Furst Karl Aloys zu Furstenberg und dessen Gemahlin Prinzessin Elisabeth von Thurn und Taxis Bald nach dem Tod seines Vaters 25 Marz 1799 verstarb im gleichen Jahr 13 Dezember 1799 auch sein Cousin Karl Gabriel der Stammhalter der bohmischen Linie zu Purglitz im jugendlichen Alter von 14 Jahren Sein Onkel Karl Joachim der letzte mannliche Nachkomme der schwabischen reichsfurstlichen Linie verstarb 1804 womit Karl Egon fast alle Besitzungen des Hauses Furstenberg erbte und vereinigte Einzig die mahrische Linie des Hauses Furstenberg nahm weiter eine getrennte Entwicklung 1804 ubernahm seine Mutter zusammen mit einem entfernten Onkel aus der mahrischen Linie Landgraf Joachim Egon von Furstenberg die vormundschaftliche Regierung fur den gerade einmal siebenjahrigen Karl Egon Als faktischer Regent wird der furstliche Oberforstmeister Joseph von Lassberg angesehen der ausserehelich mit der Furstinwitwe liiert war 2 Nach Auflosung des Furstentums Furstenberg mit der Rheinbundakte 1806 wurde Karl Egon bei seiner Volljahrigkeit 1817 nicht Furst eines reichsunmittelbaren Territoriums sondern Grundherr grosser Guter mit ausgedehnten Waldungen und einigen industriellen Unternehmungen sowie Standesherr des Grossherzogtums Baden des Konigreichs Wurttemberg und des Furstentums Hohenzollern Sigmaringen also in jenen Staaten auf die sein Furstentum aufgeteilt worden war Furstin Elisabeth und Lassberg versuchten auf dem Wiener Kongress vergeblich die Mediatisierung des Furstentums Furstenberg ruckgangig zu machen Am 18 Januar 1851 wurde Karl Egon zu Furstenberg Ritter des Schwarzen Adlerordens der hochsten preussischen Auszeichnung und 1836 Ritter des Ordens vom goldenen Vlies osterreichischer Zweig 3 4 Von 1849 bis 1852 war Carl Egon II Meister vom Stuhl der Freimaurerloge Leopold zur Treue Nr 151 gegr 1785 in Karlsruhe 5 Der Politiker Bearbeiten nbsp Albrecht Adam Kavalkade vor Schloss Heiligenberg 1831 Karl Egon II zu Furstenberg und seine Frau Amalie von Baden mit Gefolge Als Standesherr war er automatisch Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung und zudem deren erster Vizeprasident Er nahm dieses Amt im Zeitraum von 1819 bis 1852 rund 33 Jahre lang wahrend der Prasidentschaft von Prinz Wilhelm von Baden wahr Wegen seiner Besitzungen war er seit 1819 auch Mitglied der Ersten Kammer der wurttembergischen Landstande und seit 1850 des Preussischen Herrenhauses Auch in der wurttembergischen Ersten Kammer ubte Karl Egon zu Furstenberg mehrmals die Vizeprasidentschaft aus 1850 war er Abgeordneter im Staatenhaus des Erfurter Unionsparlaments Die Geschichtsliteratur beschreibt ihn als fur seine Zeit fortschrittlich denkend und auf Ausgleich bedacht 6 Insbesondere wahrend der Sitzungen des im ganzen Deutschen Bund beachteten Landtags von 1831 hatte Karl Egon einen gewichtigen Anteil an der Zustimmung der Ersten Kammer zu dem auf Druck der Zweiten Kammer von der Regierung vorgelegten liberalen Pressegesetz 7 Dieses Pressegesetz hob die Zensur zumindest fur badische Angelegenheiten auf Der Mazen Bearbeiten Karl Egon widmete sich neben der Verwaltung seiner Guter und der Politik auch den Kunsten Als Mazen von Musik und Theaterauffuhrungen sowie Sammler von Gemalden Kupferstichen Munzen und Handschriften erwarb er fur sich und seine Residenz im landlichen Donaueschingen einen Ruf Mit der Erweiterung seiner Sammlungen betraute er Franz Simon von Pfaffenhofen 1818 1822 holte er Conradin Kreutzer als Hofkapellmeister nach Donaueschingen dessen Nachfolger war von 1822 bis 1866 der bohmische Kapellmeister Jan Vaclav Kalivoda Karl Egon erweiterte den Bestand der Hofbibliothek Donaueschingen insbesondere durch den Ankauf der Sammlung des Joseph von Lassberg 1853 und machte sie dem Publikum zuganglich Als Bibliothekar und Archivar und spateren Rat verpflichtete er bereits 1825 den angehenden Schriftsteller Karl Egon Ebert der ihm und seiner Gattin Amalia mehrere seiner Werke widmete Ehe und Nachkommen Bearbeiten nbsp Furstin Amalie zu Furstenberg geb Prinzessin von Baden 1819Am 19 April 1818 heiratete Furst Karl Egon in Karlsruhe Prinzessin Amalie von Baden 26 Januar 1795 14 September 1869 eine Tochter des Grossherzogs Karl Friedrich aus dessen morganatischer Ehe 8 Marie Elisabeth 15 Marz 1819 9 April 1897 Karl Egon III 4 Marz 1820 15 Marz 1892 Maria Amalia 12 Februar 1821 17 Januar 1899 19 April 1845 Viktor I zu Hohenlohe Schillingsfurst Maximilian Egon 29 Marz 1822 27 Juli 1873 23 Mai 1860 Grafin Leontine von Khevenhuller Metsch 25 Februar 1843 9 August 1914 Marie Henriette 16 Juli 1823 19 September 1834 Emil Egon 12 September 1825 15 Mai 1899 31 Mai 1875 Grafin Leontine von Khevenhuller Metsch 25 Februar 1843 9 August 1914 Pauline Wilhelmine 11 Juni 1829 3 August 1900 15 April 1847 Hugo Furst zu Hohenlohe OehringenLiteratur BearbeitenKarl Siegfried Bader Furstin Elisabeth zu Furstenberg im Kampf um die Erhaltung der Rechte ihres mediatisierten Hauses in Schriften des Vereins fur Geschichte und Naturgeschichte der Baar und der angrenzenden Landesteile in Donaueschingen XXIV Heft 1956 Donaueschingen 1956 S 119 153 online PDF 43 9 MB Uwe Harten Furstenberg Karl Egon Furst von In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2002 ISBN 3 7001 3043 0 Frank Raberg Biographisches Handbuch der wurttembergischen Landtagsabgeordneten 1815 1933 Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016604 2 S 229 f Friedrich von Weech Karl Egon Furst zu Furstenberg in Friedrich von Weech Herausgeber Badische Biographien Erster Theil Heidelberg 1875 S 272 274 Digitalisat Friedrich von Weech Furstenberg Karl Egon Furst zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 227 f Constantin von Wurzbach Furstenberg Karl Egon Furst Staatsmann In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 5 Theil Verlag der typogr literar artist Anstalt L C Zamarski amp C Dittmarsch Wien 1859 S 22 Digitalisat Beschreibung der Feierlichkeiten zu Donauoschingen bei der Verlobung und nachherigen Ankunft des Fursten Karl Egon von Furstenberg mit der Prinzessin Amalia von Baden Donaueschingen Mai 1818 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Egon II zu Furstenberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten s Karl Stiefel Baden 1648 1952 Band 1 S 258 Volker Schupp Joseph von Lassberg die Furstlich Furstenbergische Handschriftensammlung und Johann Leonhard Hug Professor an der Universitat Freiburg in Freiburger Universitatsblatter 131 1996 S 97 Hermann Hengst Die Ritter des Schwarzen Adlerordens Verlag Alexander Duncker Berlin 1901 S 123 siehe auch Liste der Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies Quelle Mitgliederverzeichnis der Loge und Festschrift 200 Jahre Freimaurer in Karlsruhe 1985 z B Karl Stiefel Baden 1648 1952 Band 1 S 258 Furst v Furstenberg durch geistvolle mannlich kraftige Rede ruhmlichst erkampfen helfen Vgl Karl von Rotteck Geschichte des badischen Landtags von 1831 Hildburgshausen 1833 S 277 Grossherzog Karl erhob Amalie die Halbschwester seines Vaters in den Furstenstand Erst so zur Prinzessin von Baden geworden akzeptierte auch Karl Egons Mutter Amalie als standesgemasse Verbindung Siehe hierzu Karoline von Freystedt Erinnerungen aus dem Hofleben Heidelberg 1902 S 146 147 VorgangerAmtNachfolgerKarl JoachimFurst zu Furstenbergab 1806 mediatisiert 1804 1854Karl Egon III Normdaten Person GND 118694146 lobid OGND AKS VIAF 77110248 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Furstenberg Karl Egon II zuALTERNATIVNAMEN Furstenberg Karl Egon II Furst zu vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG PolitikerGEBURTSDATUM 28 Oktober 1796GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 22 Oktober 1854STERBEORT Bad Ischl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Egon II zu Furstenberg amp oldid 229557114