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Die Schlacht bei Neresheim am 11 August 1796 war eine Auseinandersetzung zwischen der osterreichischen Armee unter Erzherzog Karl und der ihn verfolgenden franzosischen Rhein Mosel Armee unter General Jean Victor Moreau Wahrend der osterreichische linke Flugel in der Schlacht einen Erfolg erzielte stand der andere Abschnitt in einer Pattsituation die den Erzherzog zum Abbruch des Kampfes und zum Abzug auf das sudliche Donau Ufer veranlasste Schlacht bei NeresheimTeil von Erster KoalitionskriegDatum 11 August 1796Ort NeresheimAusgang franzosischer Abwehrerfolg osterreichischer RuckzugKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Habsburgermonarchie OsterreichBefehlshaberFrankreich 1804 Jean Victor Moreau Habsburgermonarchie Erzherzog Karl von OsterreichTruppenstarkeetwa 44 700 etwa 43 000Verlusteetwa 2 400 etwa 1 600Schlachten und Belagerungen des Ersten Koalitionskrieges 1792 1797 1792Verdun Thionville Valmy Lille Mainz 1792 Jemappes1793Aldenhoven I Namur Neerwinden Mainz 1793 Famars Valenciennes 1793 Arlon 1793 Hondschoote Meribel Avesnes le Sec Pirmasens Toulon Fontenay le Comte Cholet Lucon Trouillas Dunkirchen Le Quesnoy Menin I Wattignies Weissenburg I Biesingen Kaiserslautern I Weissenburg II1794Boulou Landrecis Menin II Mouscron Tourcoing Tournai Kaiserslautern II San Lorenzo de la Muga 13 Prairial Fleurus Kaiserslautern III Vosges Aldenhoven II1795Cornwallis Ruckzug Genua Groix Hyeres Handschuhsheim Mainz 1795 Mannheim Loano1796Montenotte Millesimo Dego Mondovi Lodi Borghetto Castiglione Mantua Siegburg Altenkirchen Wetzlar Kircheib Kehl Kalteiche Friedberg Malsch Neresheim Sulzbach Deining Amberg Wurzburg Rovereto Bassano Limburg Biberach I Emmendingen Schliengen Caldiero Arcole1797Fall von Kehl Rivoli 1797 St Vincent Diersheim Santa Cruz Neuwied Camperduin Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Aufmarsch und Einleitungskampfe am 10 August 3 Schlacht am 11 August 4 Ergebnis 5 LiteraturHintergrund Bearbeiten nbsp Erzherzog KarlErzherzog Karl raumte Anfang Juni das linke Rheinufer vor den Franzosen und zog alle Garnisonen aus Mannheim Philippsburg Mainz und der Festung Ehrenbreitstein zuruck Die Osterreicher und Reichstruppen zogen sich bis Anfang Juli in den Raum Pforzheim zuruck Die Franzosen unter Moreau planten nach der Schlacht bei Malsch am 15 Juli selbst anzugreifen doch der Erzherzog befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Ruckzug nach Schwabisch Gmund Am 4 August liess Moreau ein Korps unter General St Cyr gegen Heidenheim vorrucken Er warf am folgenden Tag die osterreichischen Vorposten uber die Brenz zuruck und besetzte Stellungen bei Giengen Hermaringen Staufen Altenberg bis Elchingen Eine osterreichische Division unter Feldmarschallleutnant FML Riese ging zwischen Gundelfingen uber Lauingen und Dillingen uber die Donau zuruck Vorposten blieben an der Egau stehen Auch gegen Bopfingen ruckten die Franzosen vor ihre Kavallerie war auf dem Abhang des Berges gegen Kirchheim aufmarschiert und war durch General Furst Liechtenstein wieder aus Kirchheim herausgedrangt und bis Michelfeld und Aufhausen zuruckgedrangt worden Die nachkommende Division Duhesme ging wenige Tage darauf uber Ballendorf gegen Gundelfingen und die Division Taponier gegen Neresheim vor die Osterreicher wurden bei Ohmenheim und Dischingen bis auf Forheim zuruckgeschlagen Am 6 und 7 August wurde Feldzeugmeister FZM Wartensleben von den Franzosen an der Wiesent Stellung angegriffen und zog sich zur Deckung Bohmens nach Amberg zuruck Am 8 August lagen die osterreichischen Stellungen auf den Hohen von Madingen Truppen unter Furst Liechtenstein besetzten Nordlingen seine Vorposten schlossen uber die Eger langs des Rohrbaches an Hotzes Truppen an welche bei Forheim aufgestellt waren Die Division unter FML Riese stand bei Dillingen Truppen unter FML Frohlich sicherten zur Donau bei Gunzburg Vor der ganzen ausgedehnten Stellung der osterreichischen Armee waren Posten von Bopfingen uber Nattheim und Giengen bis an die Donau aufgestellt und erwarteten den Gegner Aufmarsch und Einleitungskampfe am 10 August BearbeitenErzherzog Karls Strategie zielte seit Anfang der Operationen darauf Moreau daran zu hindern sich mit der Armee unter Jourdan zu vereinigen Anfang August war der Erzherzog nahe Nordlingen bei Neresheim angekommen als Avantgarde des rechten Flugels fungierte das Korps des Fursten Johann Liechtenstein das bei Trochtelfingen konzentriert war und Bopfingen und Michelfeld mit Vorposten besetzt hatte Die Division des FML Hotze war zwischen Gundelfingen und Dischingen aufmarschiert die Division des FML Riese konzentrierte sich bei Gundelfingen Der Augenblick war fur einen Angriff gunstig denn Moreaus Armee war nicht konzentriert sondern auf einer Linie von 30 Kilometern ausgedehnt Der ostlicher operierende Feldzeugmeister von Wartensleben meldete dem Erzherzog dass er beabsichtigte sein Reservekorps gegen Amberg zuruckzuziehen Das Korps unter General Saint Cyr hatte am Nachmittag des 10 August mit seiner Division Taponier den Gegner weiter bis Amerdingen und Aufhausen zuruckgedrangt und das Dorf Eglingen genommen Die Division Lecourbe sicherte mit einer Halbbrigade die Brucke uber die Egau bei Dischingen Gleichzeitig drangen die Franzosen in den Wald zwischen Schweindorf und Forheim ein Erst ein Gewitter und die Nacht beendeten den Kampf General Duhesme stand mit seiner Division weiter im Suden bei Madlingen und erhielt den Befehl seine Truppen naher an die Mitte heranzufuhren Moreau hatte seine Armee wahrend des osterreichischen Angriffes so aufgestellt dass sich sein rechter Flugel an Dischingen lehnte und sein Zentrum bei Dunstelkingen stand Der linke Flugel folgte hinter Schweindorf wo die Strasse von Neresheim nach Nordlingen fuhrte Hinter dem linken Flugel gegen Ohmenheim und Neresheim marschierte die Reservekavallerie auf die Division unter General Delmas blieb hinter Bopfingen die Division Duhesme bei Obermedlingen vor Gundelfingen Ein Gebirgsrucken trennt die fallenden Gewasser die sich vom Neckar in die Donau ergossen er teilt die Taler von der Brenz zwischen Konigsbronn und Oberkochen Der Hohenrucken der sich gegen die Wornitz lehnt ist auf der einen Seite durch die Donau auf der anderen durch offenes Land bis Madingen begrenzt Durch Waldungen zog sich die einzige fur Fuhrwerke befahrbare Strasse von Heidenheim nach Neresheim An der Gebirgsstrecke bis an die Wornitz gab es keine andere Hauptstrasse auf diesem Wege stand der Erzherzog der rechte Flugel an Nordlingen gelehnt der linke bis Gundelfingen reichend Sein Gros konzentrierte sich erst bei Neresheim dann ostlicher bei Nordlingen das Gebirge bis an die Donau nur mit einer detachierten Abteilung sichernd Fur den Ruckzug hielten sich die Osterreicher den Weg zur Donau nach Donauworth und Neuburg offen Schlacht am 11 August Bearbeiten nbsp General Laurent Gouvion Saint CyrAm 11 August schritt Erzherzog Karl zum Angriff nachdem das osterreichische Zentrum noch am Abend des Vortages durch einen Teil der Truppen aus dem Lager von Madingen verstarkt worden war Die osterreichischen Truppen zahlten etwa 43 000 Mann wahrend die Franzosen uber etwa 44 700 Mann verfugten Erzherzog Karl wollte an der Spitze von 19 5 Bataillonen und 24 Eskadronen zwischen Forheim und Amerdingen den Hauptangriff gegen die Mitte der franzosischen Armee bei Neresheim ansetzen Er stellte seine Hauptmacht gegen die Front der franzosischen Divisionen Taponier und Duhesme vom Korps Saint Cyr das zur Abwehr 22 160 Soldaten einsetzen konnte Brigade Vandamme 5 270 Mann Brigade Antoine Laroche 5 120 Mann Brigade Claude Jacques Lecourbe 5 870 Mann Brigade Henri Francois Lambert 5 900 Mann Links aussen standen Truppen unter FML Frohlich und Guylai die bei Gunzburg an der Donau sicherten und Befehl hatten mit 6 Bataillone und 15 Eskadronen am rechten Ufer der Brenz nordwarts vorzurucken Die Kolonne des FML Riese formierte sich mit 5 000 Mann und 1 500 Reitern bei Dillingen und Aufhausen und suchte in getrennten Abteilungen den Vormarsch nach Eglingen und uber Weilerhof nach Dunstelkingen zu erzwingen Sobald der Flugel der Franzosen unter Taponier nachgab hatte die Abteilung unter FML Mercandin bei Dischingen anzugreifen FZM Baillet de Latour ruckte mit 5 500 Mann in zwei kleinen Kolonnen von Amertingen auf Dischingen vor um sich mit Truppen Mercandins zu vereinen FML von Furstenberg hatte im Zentrum die Fuhrung Erzherzog Karl begleitete die mittlere Kolonne nach Dunstelkingen Die Hauptlast des osterreichischen Angriffs musste die franzosische Division Duhesme 7 000 Mann und 2 400 Reiter ertragen Am rechten Flugel formierte sich die Division des FML Hotze 7 500 Mann und 1800 Reiter bei Forheim um auf Schweindorf und Kosingen vorzugehen Furst von Liechtenstein benutzte die Strasse von Nordlingen nach Neresheim und fuhrte am rechten Flugel 4500 Mann und 4200 Reiter diese ruckten gegen Bopfingen vor FML Sztaray befehligte dahinter die Reserve Bereits in der Morgendammerung fuhrte Reiterei am linken osterreichischen Flugel einen Flankenangriff gegen die Brigade Lambert durch ein franzosischer Gegenstoss leichter Kavallerie unter Nansouty wurde zuruckgewiesen Die Franzosen wurden aus dem Wald von Aufhausen und aus Eglingen verdrangt Reistingen und Trugenhofen wurden von Latours Truppen genommen General St Cyr versuchte vergeblich die Brigaden der Generale Lecourbe und Laroche in den Stellungen auf den Hohen von Dunstelkingen und bei Dischingen zu verstarken Die Osterreicher unter FML Riese eroberten zwei Kanonen und besetzten beinahe kampflos Oggenhausen und Heidenheim Die weichenden Truppen unter Duhesme gingen uber Giengen durch das Tal der Brenz entlang auf Bohmenkirchen zuruck die franzosische Bagage Kassen und Munitionswagen entkamen rechtzeitig nach Aalen Erzherzog Karl der das Vorrucken General Hotzes abwarten wollte eroffnete bis zu dessen Durchdringen in der Mitte nur Geschutzfeuer auf Dunstelkingen Das Vorrucken der Kolonne unter FML Hotze uber Kosingen stiess auf grosse Schwierigkeiten Kosingen fiel zwar nach hartem Kampf nicht aber Bopfingen wo die franzosische Division des Generals Desaix im Gegenstoss den Wald zwischen Kosingen Forheim und dem Weilerhof zuruckeroberte Auf der rechten Flanke von Hotze warf die franzosische Brigade Gazan die Osterreicher bis nach Schweindorf zuruck Die Vorteile am linken Flugel bei Giengen und Heidenheim reichten dem Erzherzog nicht aus um einen neuen Angriff anzusetzen Auch drang FML Riese nicht in den Rucken des vor Dischingen haltenden Gegners in Richtung auf Burghagel oder Zoschingen vor Der Erzherzog gab nach der Pattsituation den allgemeinen Ruckzugsbefehl Der rechte Flugel ging nach Madingen zuruck der linke nach Dillingen das Zentrum 16 Bataillone und 19 Eskadronen blieb zunachst unter Hotze auf dem Schlachtfeld um den Ruckzug aus das Kesseltal zu decken Der zuruckgewichene franzosische General Duhesme stellte seinen Ruckzug erst ein nachdem ein Kurier Moreaus ihm Anweisung gab die Verbindung mit St Cyr wiederherzustellen Die Osterreicher hatten 1100 Tote und Verwundete und verloren noch 500 Gefangene wahrend die Franzosen 1200 Tote und Verwundete sowie 1200 Gefangene beklagten Ergebnis BearbeitenErzherzog Karl hoffte vergeblich dass sich Moreau geschlagen gab Am Morgen des 12 August fand er die Franzosen noch in der Position des Vortages und gab den Befehl zum Ruckzug Die osterreichische Armee zog sich uber die Donau bei Dillingen und Donauworth zuruck und zerstorte alle Brucken hinter sich Moreau hielt seine Position den ganzen Tag und wartete auf Nachricht dass sich die Osterreicher ganz uber die Donau zuruckgezogen hatten Die Schwaben und Bayern begannen die Verhandlungen mit den Franzosen um aus den Krieg auszutreten Am 7 September folgte der Vertrag von Pfaffenhofen Nachdem Karl uber das Sudufer der Donau abgezogen war stand es Moreau frei am nordlichen Ufer zu bleiben und er konnte auch seine Vereinigung mit Jourdan anstreben Schliesslich uberquerte er am 18 und 19 August die Donau nach Suden Am 17 August unternahm der Erzherzog einen entscheidenden strategischen Schritt indem er seine 28 000 Mann auf das Nordufer der Donau zuruckfuhrte sich mit den Royalisten unter dem Prinzen Conde auf 30 288 Soldaten verstarkte und die Wiedervereinigung mit dem Reservekorps unter FZM Wartensleben anstrebte Die nachste Schlacht von Amberg am 24 August wurde schliesslich von den Osterreichern gewonnen in der folgenden Gegenoffensive folgte die entscheidende Schlacht um Wurzburg 1796 welche die Franzosen zum Ruckzug uber den Rhein zwang Literatur BearbeitenCarl von Decker Ludwig Blesson Zeitschrift fur Kunst Wissenschaft und Geschichte des Krieges 7 Heft Ernst Siegfried Mittler Verlag Berlin 1827 S 5 15 Erzherzog Carl von Osterreich Grundsatze der Strategie erlautert durch die Darstellung des Feldzuges von 1796 in Deutschland II Teil Geschichte des Feldzugs Anton Strauss Wien 1819 Schlacht bei Neresheim S 251 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Neresheim amp oldid 233266440