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Die Schlacht bei Arcole fand vom 15 bis 17 November 1796 wahrend des Italienfeldzuges zwischen den Franzosen unter General Napoleon Bonaparte und den Osterreichern unter Feldzeugmeister Joseph Alvinczy bei Arcole in Italien statt Osterreichische Entsatztruppen fur die von den Franzosen eingeschlossene Festung Mantua marschierten in zwei Kolonnen nach Verona Nach dreitagigem Kampf mussten die Osterreicher die sich zwei Tage siegreich behauptet hatten infolge Umgehung ihrer sudlichen Flanke ihre Positionen raumen und zuruckgehen Schlacht bei ArcoleTeil von Franzosische RevolutionskriegeDie Schlacht an der Brucke von ArcoleDatum 15 November bis 17 November 1796Ort ArcoleAusgang Ruckzug OsterreichsKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Habsburgermonarchie OsterreichBefehlshaberNapoleon BonapartePierre AugereauAndre Massena Joseph AlvinczyPeter von QuosdanovichGiovanni de ProveraTruppenstarke24 000 Mann davon18 000 Mann im Kampf 48 000 Mann davon24 000 Mann im KampfVerluste3 500 Tote und Verwundete1 300 Gefangene 2 200 Tote und Verwundete4 000 Gefangene11 KanonenSchlachten und Belagerungen des Ersten Koalitionskrieges 1792 1797 1792Verdun Thionville Valmy Lille Mainz 1792 Jemappes1793Aldenhoven I Namur Neerwinden Mainz 1793 Famars Valenciennes 1793 Arlon 1793 Hondschoote Meribel Avesnes le Sec Pirmasens Toulon Fontenay le Comte Cholet Lucon Trouillas Dunkirchen Le Quesnoy Menin I Wattignies Weissenburg I Biesingen Kaiserslautern I Weissenburg II1794Boulou Landrecis Menin II Mouscron Tourcoing Tournai Kaiserslautern II San Lorenzo de la Muga 13 Prairial Fleurus Kaiserslautern III Vosges Aldenhoven II1795Cornwallis Ruckzug Genua Groix Hyeres Handschuhsheim Mainz 1795 Mannheim Loano1796Montenotte Millesimo Dego Mondovi Lodi Borghetto Castiglione Mantua Siegburg Altenkirchen Wetzlar Kircheib Kehl Kalteiche Friedberg Malsch Neresheim Sulzbach Deining Amberg Wurzburg Rovereto Bassano Limburg Biberach I Emmendingen Schliengen Caldiero Arcole1797Fall von Kehl Rivoli 1797 St Vincent Diersheim Santa Cruz Neuwied Camperduin Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Aufmarsch 3 Verlauf der Schlacht 3 1 15 November 3 2 16 November 3 3 17 November 4 Folgen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach der Niederlage der franzosischen Armee unter General Moreau in der Schlacht bei Schliengen mussten die Franzosen auf das westliche Rheinufer zuruckgehen General Moreau zog sich mit seiner Hauptmacht bei Huningen uber den Rhein in das Elsass zuruck wodurch es den Osterreichern moglich wurde erhebliche Verstarkungen nach Italien zu senden Der osterreichische Feldmarschall von Wurmser musste sich nach mehreren Niederlagen am 13 September mit dem Rest seiner Truppen in die Festung Mantua fluchten die er ursprunglich zu entsetzen versuchte Im Monat Oktober 1796 stellten die Osterreicher eine neue Entsatzarmee ins Feld Feldzeugmeister Alvinczy hatte den Oberbefehl uber 48 000 Mann welche den Auftrag hatten die eingeschlossenen Truppen in Mantua neuerlich zu entsetzen Alvinczy hatte in Absprache mit seinem Generalstabschef Franz von Weyrother seine Armee ahnlich wie beim vorangegangenen Entsatzversuch vom September aufgeteilt Durch Tirol ruckte eine 22 000 Mann starke Kolonne unter General Davidovich langs der Etsch vor und blieb nach mehreren Gefechten am 17 November an der Linie Compara und Castelnuovo stehen Die Hauptmacht der Osterreicher mit 24 000 Mann unter General Quosdanovich bei welcher sich der Oberbefehlshaber Alvinczy befand ruckte durch Friaul uber Pordenone Bassano Vicenza und Villanuova vor und erreichte am 11 November Verona Um die osterreichische Entsatzarmee abzufangen ruckte Napoleon Bonaparte mit 24 000 Mann auf dem linken Ufer der Etsch und auf dem rechten Ufer des Alpon vor Aufmarsch Bearbeiten nbsp Skizze des AufmarschesDie den Osterreichern zuerst entgegengeworfenen franzosischen Truppen wurden am 12 November in der Schlacht bei Caldiero durch die osterreichische Avantgarde unter dem Fursten von Hohenzollern Hechingen unter Verlust von 2 000 Mann zuruckgeworfen Alvinczy wollte bereits auf das rechte Ufer der Etsch ubersetzen wurde aber zuvor durch die Franzosen angegriffen Bonaparte uberliess die Blockade von Mantua der Division des Generals Vaubois und wandte sich mit den restlichen Truppen gegen Alvinczy dessen Truppen bei Vago aufgeklart wurden Das Tirolerkorps unter Davidovich war auf dem rechten Flussufer der Etsch nach Verona vorgedrungen und konzentrierte sich zwischen Gardasee und Rovereto um die Vereinigung mit dem Friauler Korps herzustellen Zum Entsatz der Festung Mantua hatten die Osterreicher in der Nacht zum 15 November eine Pontonbrucke uber die Etsch Adige errichtet und den Ubergang bei Zerio begonnen Die Avantgarde in Richtung auf Verona fuhrte die Brigade des Fursten Friedrich Xaver von Hohenzollern Hechingen Am rechten Flugel stand die Division des FML Peter Quosdanovich zwischen San Bonifacio Soave und Castelletto Den linken Flugel fuhrte die Division des Feldmarschallleutnant Marchese Giovanni de Provera im ersten Treffen die Brigade Oberst Sticker und im zweiten Treffen die Brigade des Generalmajor Schubirz Bei Montebello stand eine Reserve Brigade unter Generalmajor Mittrowsky mit 4 054 Mann Bonaparte befahl seine Divisionen Massena und Augereau entlang der westlichen Ufer des Adige sie schlugen bei Ronco eine Brucke uber den Fluss Den Flussabschnitt zwischen Ronco und Zevio sicherte die osterreichische Brigade des Oberst Graf Brigido bei Arcole Die franzosische Division Vaubois verteidigte mit 8 000 Mann eingenommene Stellungen bei Rivoli In der Festung Verona verblieb eine franzosische Besatzung von 3 000 Mann unter General Macquard Bonaparte fasste den Entschluss den Gegner vor seiner Vereinigung einzeln anzugreifen er zog Verstarkungen vom franzosischen Blockadekorps vor Mantua an sich und trat den Friauler Korps entgegen Bonaparte bewerkstelligte den Ubergang bei Ronco und fuhrte etwa 18 000 Mann auf das rechte Etschufer um den Gegner an der sudlichen Flanke anzugreifen Die Division Massenas zahlte 7 900 Mann die Division Augereau umfasste 6 500 Mann als Reserve wurden 2 600 Mann dahinter postiert Verlauf der Schlacht Bearbeiten15 November Bearbeiten nbsp Joseph Alvinczy Album du Centenaire nbsp Bonaparte fuhrt den Angriff uber die BruckeBei Tagesanbruch des 15 November hatten franzosische Pioniere unter Oberst Andreossy bei Ronco eine Pontonbrucke errichtet Das linke Ufer bot hier aber wenig Raum fur grossere Truppenmassen Das rechte Ufer des Alpon der in sudlicher Richtung von Villanuova in die Etsch einmundete war durch Moraste eingegrenzt durch welche sich nur ein begehbarer Damm in nordwestlicher Richtung nach Arcole und St Bonifacio zog An der nordlichen Flanke standen osterreichische Truppen unter dem Fursten von Hohenzollern in der Nahe von Verona um sich rechts gegen einen Angriff aus der Stadt zu schutzen Im Zentrum fuhrte General Alvinczy die Brigaden von Oberstleutnant von Gavasini und Generalmajor Brabeck zum Fluss um die franzosische Pontonbrucke anzugreifen Sie stiessen auf Truppen der Division Massena die zwischen Belfiore und Ronco aufmarschierte Zunachst wurden die Osterreicher wieder auf Belfiore zuruckgetrieben Der Angriff Augereaus richtet sich auf Arcole Alvinczy hatte dort vier kroatische Bataillone unter Oberst Wenzel Brigido stehen diese verteidigten mit je zwei Bataillonen Arcole und Porcil das von der franzosischen Brigade unter General Bon angegriffen wurde Brigido warf jeden verfugbaren Mann gegen die nachgezogenen Brigaden unter Verdier und Verne in den Kampf und wurde selbst durch die osterreichische Hauptmacht verstarkt Mittags hatten Truppen unter Generalmajor Mittrowsky die Stellungen Brigidos ausreichend gefestigt Von den Offizieren Augereaus wurden die Generale Bon Verdier Verne und Jean Lannes verwundet Der franzosische Angriff geriet vollig ins Stocken General Jean Guieu versuchte an der Mundung bei Albaredo vergeblich zum Alpon durchzubrechen Der Obergeneral Bonaparte erschien darauf vor der Brucke von Arcole ergriff personliche eine Fahne und marschierte an der Spitze seiner erneut vorgehenden Grenadiere zur Brucke Die Osterreicher fuhrten aber gleichzeitig einen Ausfall und drangten die Franzosen auf das Ostufer zuruck An der Front und im Rucken angefallen gerieten die Truppen Augereaus in Verwirrung Bonapartes Truppen wurden in den Sumpf gedrangt aber beim Ruckzug von seinen Grenadieren gerettet Er blieb trotz starken Feuers der Osterreicher unversehrt sein Aide de camp Oberst Jean Baptiste Muiron wurde dabei getotet Am Abend uberquerte General Guieu bei Albaredo den Fluss um der Stellung von Davidovich in den Rucken zu fallen Spater gelang es den Franzosen bei einem erneuten Anlauf Arcole einnehmen Das neu eingenommene Terrain war aber zur Verteidigung unbrauchbar Bonaparte im Ungewissen uber das was wahrenddessen nordlicher vor Verona Rivoli und Mantua vorgefallen war wagte nicht diese unsichere Stellung zu behaupten Er liess daraufhin den Ruckzug nach Ronco antreten und zog die Brigade Guieu aus Arcole uber die Etsch zuruck eine Garnison hielt aber auf der osterreichischen Seite des Flusses einen Bruckenkopf Der Angriff General Augereaus auf die Brucke von Arcole war am ersten Tag vollstandig misslungen 16 November Bearbeiten Auch der 16 November fuhrte zu keinem anderen Resultat wie tags zuvor kampfte man wieder auf den sumpfigen Dammen des Flusses Alvinczy verstarkte Mittrowsky im Brennpunkt bei Arcole durch die nach vorn gezogene Brigade Schubirz auf insgesamt 14 Bataillone und wies ihn an einen Gegenangriff sudlich von Arcole voranzutreiben und den dortigen franzosischen Bruckenkopf einzudrucken Die nordlicher stehende Division Massena errang an diesem Tag Vorteile gegen die Truppen des FML Provera und drangte die Osterreicher bis Caldiero zuruck vergeblich waren aber wieder alle Angriffe Augereaus auf Arcole Am Abend war die Lage der Franzosen bei Arcole wieder ziemlich bedenklich In der Nacht uberschritt ein Teil der Division Augereau unterhalb von Arcole den Alpon und begann die osterreichische Stellung zu umgehen 17 November Bearbeiten Auch am 17 November waren die Osterreicher anfangs im Vorteil die Truppen Proveras hielten sich in Belfiore wahrend Mittrowsky weiterhin die Stellungen bei Arcole behauptete Im Zentrum wichen die Franzosen unter Massena zuruck wahrend die Franzosen im aussersten Suden den Osterreichern in den Rucken zu kommen suchten Alvinczy zog die vor Verona detachierte Brigade Hohenzollern naher auf seine Hauptmacht nach Caldiero heran Gegen 8 Uhr fruh stand ein Teil der Division Augereau auf dem linken Ufer des Alpon auch das osterreichische Artilleriefeuer vermochte sie dort nicht mehr zu verdrangen Eine auf dem Damm gegen Arcole vorruckende franzosische Kolonne wurde aufs neue zuruckgeworfen und floh nach Ronco zuruck Bonaparte hatte eine Halbbrigade der Division Massena rechts des Dammes in einen Hinterhalt gelegt und fiel den verfolgenden Osterreichern derartig in die Flanke dass sie nach Arcole zuruckfluchteten Arcole konnte von den Franzosen wieder erobert werden Auf dem linken Alpon Ufer fand die Umgehungskolonne derweil hartnackigen Widerstand Vor St Bonifacio erschienen 900 Mann mit 4 Kanonen welche bei St Stephano den Rucken der Osterreicher bedrohten Die dadurch erzeugte Furcht abgeschnitten zu werden veranlasste schliesslich deren Abzug auf Villanuova Folgen BearbeitenDie franzosischen Verluste bei Arcole zahlten 3 500 Tote und Verwundete weitere 1 300 Mann fielen in osterreichische Gefangenschaft Die Osterreicher hatten etwa 2 200 Tote und Verwundete verloren aber zusatzlich 4 000 Gefangene und 11 Kanonen Auf franzosischer Seite wurde General Robert todlich verwundet wahrend der osterreichische Generalmajor Rosselmini am 19 November bei Vicenza seinen Verwundungen erlag Beim Kriegsrat am Morgen des 18 November entschloss sich Alvincy mit seinen verblieben 16 000 Mann am Kriegsschauplatz zu verbleiben Am 21 November besetzten die Osterreicher Caldiero wieder konnten aber nach franzosischen Gegenmassnahmen nicht weiter vorgehen Als die Kunde durchdrang dass auch die Kolonne unter Davidovich am 20 November bei Rivoli von den Franzosen zuruckgeworfen worden war begannen die Osterreicher am Abend des 23 November ihren Ruckzug zur Brenta Ein uberraschender Ausfall Wurmsers aus Mantua am 23 November kostete fast 800 Verwundete Als er erfuhr dass Davidovich in vollem Ruckzug war mussten sich Wurmsers Truppen in die Festung zuruckziehen 1 Die folgende Niederlage Alvincys gegen die Franzosen in der Schlacht bei Rivoli am 14 und 15 Januar 1797 beendete den letzten Versuch Osterreichs die von Frankreich belagerte Festung Mantua zu befreien Die Besatzung unter Feldmarschall Dagobert Wurmser musste kapitulieren die Ubergabe erfolgte aber auch dann nicht durch direkte Kriegshandlungen sondern vor allem durch eine Seuche die auf beiden Seiten zahlreiche Opfer forderte Am 2 Februar 1797 ergab sich die Festung Feldmarschall Wurmser erhielt mit 500 Mann freien Abzug etwa 16 000 fielen in Kriegsgefangenschaft darunter 6 000 Kranke Literatur BearbeitenHans Eggert von der Luhe Militair Conversations Lexikon Band 1 C Bruggemann Verlag Leipzig 1833 S 234 236 G A von Erdmannsdorf Der Feldzug von 1796 in Italien Verlag Fabricius und Schaefer Magdeburg 1847 S 322 f Adolphe Thiers Geschichte der Franzosischen Revolution Band 2 Verlag von Georg Wigand Leipzig 1838 S 255 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Arcole Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten August Fournier Napoleon I Eine Biographie 4 Aufl Wien Dresden 1922 S 113f 45 35 11 283333333333 Koordinaten 45 21 0 N 11 17 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Arcole amp oldid 238247981