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Die Schlacht bei Limburg auch Schlacht bei Limburg und Diez oder Schlacht an der Lahn war ein Gefecht bei Limburg an der Lahn am 16 September 1796 im Ersten Koalitionskrieg Die sich zuruckziehende franzosische Revolutionsarmee versuchte dabei vergeblich die osterreichischen Streitkrafte am Uberqueren der Lahn zu hindern Schlacht bei LimburgTeil von Erster Koalitionskrieg 1796Ausschnitt aus der Karte von 1796 aus dem Buch Grundsatze der Strategie von Erzherzog Carl von OsterreichDatum 16 September 1796Ort LimburgAusgang Osterreichischer SiegKonfliktparteienFrankreich 1804 Frankreich Habsburgermonarchie OsterreichBefehlshaberFrankreich 1804 Jean Baptiste Jourdan Habsburgermonarchie Erzherzog Carl von OsterreichTruppenstarkerund 30 000 rund 60 000Verlusteunbekannt unbekanntSchlachten und Belagerungen des Ersten Koalitionskrieges 1792 1797 1792Verdun Thionville Valmy Lille Mainz 1792 Jemappes1793Aldenhoven I Namur Neerwinden Mainz 1793 Famars Valenciennes 1793 Arlon 1793 Hondschoote Meribel Avesnes le Sec Pirmasens Toulon Fontenay le Comte Cholet Lucon Trouillas Dunkirchen Le Quesnoy Menin I Wattignies Weissenburg I Biesingen Kaiserslautern I Weissenburg II1794Boulou Landrecis Menin II Mouscron Tourcoing Tournai Kaiserslautern II San Lorenzo de la Muga 13 Prairial Fleurus Kaiserslautern III Vosges Aldenhoven II1795Cornwallis Ruckzug Genua Groix Hyeres Handschuhsheim Mainz 1795 Mannheim Loano1796Montenotte Millesimo Dego Mondovi Lodi Borghetto Castiglione Mantua Siegburg Altenkirchen Wetzlar Kircheib Kehl Kalteiche Friedberg Malsch Neresheim Sulzbach Deining Amberg Wurzburg Rovereto Bassano Limburg Biberach I Emmendingen Schliengen Caldiero Arcole1797Fall von Kehl Rivoli 1797 St Vincent Diersheim Santa Cruz Neuwied Camperduin Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Schlachtverlauf 3 Nachbetrachtung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHintergrund Bearbeiten nbsp Das Kampfgebiet entlang der Lahnfront 1796 Karte Hessen Nassau von 1905 Nach der Niederlage in der Schlacht bei Amberg am 24 August 1796 gegen die rund 60 000 Mann starken osterreichischen Truppen unter dem Kommando von Erzherzog Karl von Osterreich zogen sich die franzosischen Truppen der Sambre Maas Armee von insgesamt 30 000 Mann nach franzosischen Darstellungen unter ihrem Oberkommandierende General Jourdan in verschiedenen Marschsaulen nach Mainfranken zuruck um eine Verbindung zu der an der Donau und im Schwarzwald operierenden Rhein Mosel Armee unter General Moreau zu halten Die Osterreicher konzentrierten ihre Hauptmacht jedoch auf Jourdan und zwangen ihn am 3 September zu einer Schlacht um Wurzburg die zahlenmassig weit unterlegenen Franzosen wurden geschlagen und zu einem ungeordneten bei manchen Einheiten sogar chaotischen Ruckzug nach Westen gezwungen Entlang der Lahn als naturlichem Hindernis versuchte Jourdan zwischen dem 4 und 9 September die Armee zu reorganisieren um eine geordnete Flussuberquerung und Ruckzug der Truppen uber die grossen Strassen in Richtung Koln und Koblenz durchzufuhren Bereits zuvor hatte er General Marceau mit rund 16 000 Mann von der Belagerung der Festungen Mainz und Ehrenbreitstein abgezogen und an der unteren Lahn zwischen Diez und Nassau und bis nach Limburg eine Front zum Schutz des Ruckzugs von Jourdans Armee gebildet Von Jourdan angeforderte Einheiten der franzosischen Nord Armee sollten ebenfalls die Ubergange an der unteren Lahn verteidigen Bei den wichtigsten Lahnbrucken standen General Bernadotte in Runkel und Limburg General Championnet bei Weilburg General Lefebvre hinter Wetzlar und General Grenier hielt Giessen Ihnen gegenuber standen die Osterreicher unter den Kommandeuren Feldzeugmeister Kray den Generalen Hotze Neu und Starray Erzherzog Karl hatte sein Oberkommando Quartier in Niederbrechen an der grossen Uberlandstrasse Frankfurt Koln Schlachtverlauf Bearbeiten nbsp Osterreichische Schanze auf dem Greifenberg bei Limburg a d Lahn nbsp Gedenktafel auf dem Greifenberg bei Limburg a d Lahn Der Verlauf der Kampfhandlungen zwischen dem 11 und 18 September wird in der Uberlieferung unterschiedlich beschrieben und stellt mal die Osterreicher mal die Franzosen als Gewinner in den Kampfen um die Lahnubergange dar Die Sambre Maas Armee hatte in grosser Auflosung dans le plus grand delabrement so Abel Hugo 1838 in France militaire die Lahn erreicht Ein regularer Nachschub von Verpflegung Ausrustungen und Munition war den Franzosen seit Wurzburg nicht mehr moglich Von der Regierung hatte Jourdan seit Beginn des Ruckzugs keine Anweisungen mehr erhalten Disziplin und Kampfbereitschaft war nur noch im unmittelbaren Befehlsbereich der Generale anzutreffen Dort trafen die Osterreicher auch auf nennenswerten Widerstand so bei Giessen General Grenier und zwischen Limburg und Diez General Marceau Nach deutschen Quellen versuchten die Osterreicher mit ihrer Hauptmacht bei Limburg die Lahn zu uberschreiten um das bereits nach Norden in den Westerwald abziehende Gros der Franzosen weiter zu verfolgen Am Morgen des 16 September befanden sich die franzosischen Truppen innerhalb eines nach Suden gestreckten Vierecks zwischen Diez Limburg Mensfelden und Niederneisen Ebenfalls am Morgen begann der Angriff der Osterreicher Von Sudwesten kommend umging eine Abteilung zunachst den grossten Teil der franzosischen Stellungen stiess direkt auf Diez vor eroberte die Stadt mit ihrer Lahnbrucke rasch und setzte sich dort fest ohne vorerst weiter vorzugehen Eine zweite Abteilung marschierte aus Suden auf Limburg zu um uber den heutigen Stadtteil Blumenrod die Stadt anzugreifen Um die Mittagszeit hatten die Osterreicher das Limburger Stadtgebiet sudlich der Lahn teilweise sowie den strategisch wichtigen Greifenberg im Sudosten der Stadt erobert Dort positionierten sie eine Geschutzbatterie unter deren Schutz sie kurz darauf sowohl die steinerne als auch eine holzerne Lahnbrucke eroberten Der langsame Vormarsch der Osterreicher auf der nordlichen Lahnseite wurde am Nachmittag durch einen franzosischen Gegenstoss aus Richtung Offheim zuruckgeworfen Dieser brachte jedoch nur fur kurze Zeit die Limburger Bruckenvorstadt nordlich des Flusses und nicht mehr den Lahnubergang selbst in franzosische Hand Damit war den sudlich der Lahn stehenden Franzosen der Flussubergang uber die Brucken verwehrt Im weiteren Verlauf des Tages gelang es den Osterreichern auch auf dem Schafsberg eine Geschutzbatterie aufzufahren Die Geschutzstellung auf dem Greifenberg wurde mit Schanzen befestigt deren Reste heute noch zu sehen sind Die beiden Artilleriestellungen nahmen darauf die in und um Limburg verbliebenen Franzosen unter Kreuzfeuer Am Nachmittag wandte sich der Hauptstoss der Osterreicher gegen die in Niederneisen auf dem Mensfelder Kopf und in Linter verschanzten Franzosen die bald besiegt waren Damit befanden sich nennenswerte franzosische Einheiten nur noch nordlich des Flusses Uber die Lahn hinweg versuchten die Franzosen die Osterreicher weiter aufzuhalten Insbesondere beschoss eine Batterie vom Diezer Petersberg aus die Brucke in der Stadt wobei mehrere Hauser in Brand gerieten Dieser Beschuss endete erst als zwei osterreichische Batterien vom Schloss Oranienstein und dem Gucksberg aus die franzosischen Geschutze zerstorten Darauf zogen sich die Franzosen in den Altendiezer Wald zuruck und die Osterreicher gingen auch in Diez auf das nordliche Lahnufer uber Die fliehenden Franzosen wurden vor allem von osterreichischen Husaren angegriffen Die zahlenmassig uberlegenen Osterreicher drangten die Franzosen nach Nordosten bis auf Offheim zuruck womit die Schlacht endete Die Osterreicher scheinen sich danach vorerst auf die beiden unmittelbaren Stadtgebiete von Limburg und Diez zuruckgezogen zu haben Im Schutz der folgenden Nacht und aufziehenden Nebels zogen sich die Franzosen endgultig aus der Region zuruck Eine Marschkolonne zog uber Staffel und Montabaur zum Rheinubergang in Koblenz eine weitere uber Elz nach Hachenburg Marceau und Lefebvre versuchten als Nachhut arriere garde die osterreichischen Angriffe auf das abziehende Heer abzuwehren Marceau wurde wahrend er das Defile der Kolonnen bei Hochstenbach uberwachte verwundet und starb am 21 September 1796 in Altenkirchen 1 Nach einer letzten Kampfhandlung am 20 September an der Wied bei Altenkirchen hier hatte am 4 Juni noch General Kleber die Osterreicher empfindlich geschlagen hatte sich das Gros der Sambre Maas Armee auf das linke Rheinufer zuruckgezogen Der linke Flugel der Armee besetzte und etablierte sich in der Region Siegburg Diez wurde zum Hauptquartier der osterreichischen Truppen die entlang der Lahn Winterquartiere bezogen und von Feldmarschall Leutnant Franz von Werneck befehligt wurden Nachbetrachtung BearbeitenDer Feldzug im Spatsommer 1796 gegen die Osterreicher in Deutschland wurde in Frankreich kaum beachtet Das grosse Interesse galt General Bonaparte und seinen gewinnversprechenden Eroberungen in Oberitalien Der schnelle und zu Beginn erfolgreiche Vorstoss Jourdans bis tief ins Reich wurde durch die fehlende Unterstutzung Hugo la negligence administrative und die unqualifizierten Anordnungen der Pariser Regierung des Direktoriums zu einem militarischen und politischen Misserfolg General Jourdan legte verbittert Hugo degoute des tracasseries du gouvernement das Oberkommando nieder Sein Nachfolger bei der geschlagene Sambre Maas Armee die sich als Besatzungsarmee im Rheinland mit Hochstforderungen an die Zivilbevolkerung oft unter brutaler Gewaltanwendung selbst zu versorgen hatte wurde General Beurnonville 2 Literatur BearbeitenKonrad Fuchs Zu der militarischen Auseinandersetzung in den nassauischen Landen im Jahre 1796 in Nassauische Annalen 80 Wiesbaden 1969 S 283 288 Franz Prox Viele Zeugnisse des Krieges im Nassauer Land In Nassauische Neue Presse 1 August 2001 Abel Hugo France militaire Histoire des armees Francaises de terre et de mer de 1792 a 1837 Bd 2 Delloye Paris 1838 Volltext online bei gallica bnf fr hier S 49 56 Kapitel Operations de l armee de Sambre et Meuse Bataille de Wurtzbourg Retraite sur le Rhin Volker Ecker General Marceaus letztes Gefecht bei Hochstenbach Chronik der Gemeinde Hochstenbach von 1994 S 219 ff Alexander Bertram Joseph Minola Die Franzosen in Coblenz 1794 1797 Aufzeichnungen des Koblenzer Professors Minola herausgegeben von Hermann Cardauns Koblenz 1916 online Erzherzog Carl von Osterreich Grundsatze der Strategie erlautert durch die Darstellung des Feldzugs von 1796 in Deutschland Wien gedruckt bei Anton Strauss 1814 Band 3 S 161 181 Jean Baptiste Jourdan ubersetzt von Johann Bachhoven von Echt Denkwurdigkeiten der Geschichte des Feldzugs von 1796 Koblenz 1823 S 129 135 Jochem Rudersdorf General Marceau die Blockade von Mainz und sein fruher Tod in NASSAUISCHE ANNALEN Band 108 Jahrbuch der Nassauischen Altertumskunde und Geschichtsforschung Wiesbaden 1997 ISSN 0077 2887 S 239 241 Die Schlacht von Limburg 16 September 1796 Einzelnachweise Bearbeiten Detailliert und quellenreich beschrieben in der Ortschronik der Gemeinde Hochstenbach von 1994 Alexander Bertram Joseph Minola Die Franzosen in Coblenz 1794 1797 Hrsg Hermann Cardauns Koblenz 1916 S 119 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Limburg amp oldid 238516161