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Dieser Artikel behandelt den Stadtteil Weitere Bedeutungen in Linter Begriffsklarung Linter ist ein Stadtteil der Kreisstadt Limburg an der Lahn im mittelhessischen Landkreis Limburg Weilburg LinterStadt Limburg an der LahnWappen von LinterKoordinaten 50 22 N 8 6 O 50 369444444444 8 0925 181 Koordinaten 50 22 10 N 8 5 33 OHohe 181 181 195 m u NHNFlache 3 38 km 1 Einwohner 3080 30 Jun 2020 2 Bevolkerungsdichte 911 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1974Postleitzahl 65550Vorwahl 06431Karte Linter als Ortsteil von Limburg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 4 Politik 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Kulturdenkmaler 5 2 Vereine 6 Offentliche Einrichtungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Hauptstrasse Mainzer Strasse in Richtung Limburg gesehenLinter liegt rund drei Kilometer sudostlich der Stadtmitte Limburgs an der B 417 Huhnerstrasse Der alte Ortskern weist die typische langgezogene Form eines Strassendorfs auf obschon inzwischen vor allem im Nordwesten Neubaugebiete dazugekommen sind Linter selbst liegt auf 180 Metern Hohe Die Gemarkung ist weitgehend eben Linterer Platte im Limburger Becken und steigt nur nach Suden hin leicht auf bis zu 195 Meter an Das kleine Linterer Waldchen am Nordrand des Ortes liegt auf Eschhofener Gemarkung Die Linterer Gemarkung selbst besteht ausserhalb der Bebauung fast ausschliesslich aus landwirtschaftlich genutzter Flache Die halbkreisformig nach Norden gewolbte Gemarkung grenzt im Nordwesten an die der Kernstadt Limburg Nach Osten folgen Lindenholzhausen und Eschhofen Im Suden grenzt Linter an den Hunfeldener Ortsteil Mensfelden Die westliche Gemarkungsgrenze bildet zugleich die Landesgrenze nach Rheinland Pfalz wo sich die Ortsgemeinde Holzheim anschliesst Geschichte Bearbeiten nbsp Hauptstrasse um 1935 nbsp Ehemaliges Schulgebaude bis 1981 genutztOrtsgeschichte Bearbeiten Alteste menschliche Spuren sind Hugelgraber im Linterer Waldchen die auf 1550 bis 1200 v Chr datiert werden Die alteste bekannte schriftliche Erwahnung von Linter erfolgte unter dem Namen Linthere im Jahr 1195 in einem Guterverzeichnis des Klosters Eberbach Berichte uber eine oder sogar zwei Raubritterburgen in Linter die von den Limburger Burgern zerstort worden sein sollen lassen sich heute nicht mehr belegen Der Ortsname entstand in Anlehnung an den Bach Lint der sich fruher durch das Dorf schlangelte und heute versiegt ist Der Bach der auch der Stadt Limburg ihren Namen gab ist nach der keltischen Bezeichnung fur ein Gewasser benannt Auf dem Linterer Wappen ist ein Frosch zu sehen da der Bach sehr amphibienreich war Der Spitzname fur die Einwohner lautet deshalb Frosche Im Mittelalter gehorte Linter zur Grafschaft Diez spatestens 1406 im Amt Flacht ab 1564 zu Nassau Dillenburg war damit also fur die benachbarte Stadt Limburg Ausland Fur 1433 ist erstmals ein Heimberger als Gemeindevorsteher genannt spater ubernahmen die Burgermeister diese Funktion die zunachst nur nachgeordnete Gemeinderechner gewesen waren Ab 1586 gab es ein Rathaus 1643 war Linter wegen des Dreissigjahrigen Krieges vollkommen entvolkert Der 1596 verburgte Flurname im Altendorff deutet auf eine Wustung in der Gemarkung hin die bisher archaologisch nicht nachgewiesen werden konnte Konfessionell wechselte Linter nach der 1529 durchgefuhrten Reformation mehrfach zwischen dem lutherischen und dem calvinistischen Bekenntnis Kirchdorf und damit auch Schulstandort war spatestens ab 1433 das benachbarte Mensfelden Noch heute gehoren beide Orte der gleichen evangelischen Pfarrei an 1725 wurde ein eigener Schulbetrieb im Backhaus abgerissen Standort zwischen den heutigen Hausern Mittelgasse 4 und Langgasse 3 aufgenommen Noch vor 1750 folgte der Bau des ersten Schulhauses heute Langgasse 14 in dem sich auch ein Betsaal und die Amtsstube des Burgermeisters befanden 1873 wurde die zweite Schule errichtet die ebenfalls zeitweise als Burgermeistersitz diente 1981 war die heutige Grundschule fertiggestellt nbsp Katholische Kirche nbsp Evangelische KircheErst 1817 wurde ein eigener Friedhof fur Linter angelegt Ab 1885 fanden Gottesdienste im Betsaal der Schule statt und 1952 wurde die Kirche eingeweiht der im folgenden Jahr Gemeinderaume und ein Kindergarten folgten Zuvor hatte es seit 1933 einen Kindergarten gegeben Mit dem Zuzug der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Linter wieder einen bedeutenden katholischen Bevolkerungsanteil fur den 1960 eine eigene Kirche und 1993 ein Gemeindezentrum erbaut wurde Daruber hinaus existierten ein alteres Gemeindehaus das 1968 abgerissen wurde und ein Spritzenhaus neben dem Backhaus das in den 1960er Jahren abgebrochen wurde Der heutige Strassenverlauf von Limburg nach Linter wurde erst 1780 angelegt Zuvor fuhrte die Strasse am Ort vorbei nach Diez Im Jahr 1900 gab es den ersten Fernsprecher in Linter Am 24 April 1910 musste der Zeppelin Z II bei Linter notlanden Am folgenden Tag riss sich das Luftschiff los und zerschellte schliesslich an einem Felsen nahe Weilburg Wahrend des Zweiten Weltkrieges befand sich bei Linter ein kleineres militarisches Flugfeld mit einer Flakbatterie nbsp Friedhofskapelle1998 wurde die Grundschule ausgebaut 1999 wurde ein zweiter Kindergarten gebaut 2003 wurde die alte Turnhalle abgerissen um einem moderneren Dorfgemeinschaftshaus zu weichen Dieses Burgerhaus steht nun seit 2004 im Mittelpunkt des Linterer Vereinslebens Das benachbarte Hallenbad wurde im gleichen Jahr geschlossen und dient inzwischen als Kegelbahn Hessische Gebietsreform 1970 1977 Zum 1 Juli 1974 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Linter im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz als Stadtteil in die Kreisstadt Limburg an der Lahn eingemeindet 3 4 Fur Linter wie fur alle Stadtteile vom Limburg wurde ein Ortsbezirk eingerichtet 5 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten Anm 1 denen Linter angehort e 6 7 vor 1806 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Nassau Diez ab 1806 Herzogtum Nassau Anm 2 Amt Limburg ab 1849 Herzogtum Nassau Kreisamt Limburg Anm 3 ab 1854 Herzogtum Nassau Amt Limburg ab 1867 Norddeutscher Bund Anm 4 Konigreich Preussen Anm 5 Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Unterlahnkreis ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Unterlahnkreis ab 1886 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Limburg ab 1918 Deutsches Reich Weimarer Republik Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Limburg ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Nassau Landkreis Limburg ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Anm 6 Gross Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Limburg ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Limburg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Limburg ab 1968 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Limburg ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Limburg Weilburg Stadt Limburg Anm 7 ab 1981 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Giessen Landkreis Limburg Weilburg Stadt LimburgBevolkerung BearbeitenEinwohnerentwicklungLinter ist der am schnellsten gewachsene Stadtteil Limburgs die Einwohnerzahl wurde seit 1970 verdreifacht Damit ist es nach der Kernstadt und Lindenholzhausen der drittgrosste Stadtteil Linter beherbergt derzeit 56 Nationalitaten Stand 2007 mit einem Auslanderanteil von rund elf Prozent In historischer Zeit datiert die erste uberlieferte Einwohnerzahlung auf 1532 mit elf Feuerstellen 1607 wurden 25 Manner gezahlt Nach der vollstandigen Entvolkerung durch den Dreissigjahrigen Krieg stieg die Anzahl der Haushalte erst kurz vor Ende des 17 Jahrhunderts dauerhaft uber zehn an 1750 wurden 85 Einwohner gezahlt 1818 waren es 161 Einwohner Linter Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020Jahr Einwohner1834 2391840 2641846 3021852 3141858 3071864 3341871 3781875 3991885 4161895 4191905 4451910 4731925 4911939 5051946 7541950 7681956 7341961 7561967 8971970 1 0211974 9611987 1 7461994 2 7462011 3 0212014 3 0932020 3 080Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 6 Stadt Limburg 2 Zensus 2011 8 Einwohnerstruktur 2011Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Linter 3021 Einwohner Darunter waren 231 7 6 Auslander Nach dem Lebensalter waren 543 Einwohner unter 18 Jahren 1305 zwischen 18 und 49 639 zwischen 50 und 64 und 534 Einwohner waren alter 8 Die Einwohner lebten in 1308 Haushalten Davon waren 408 Singlehaushalte 318 Paare ohne Kinder und 420 Paare mit Kindern sowie 141 Alleinerziehende und 18 Wohngemeinschaften In 246 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 927 Haushaltungen lebten keine Senioren 8 Historische Religionszugehorigkeit 1885 386 evangelische 92 79 30 katholische 7 21 Einwohner 6 1961 585 evangelische 77 38 169 katholische 22 35 Einwohner 6 Politik BearbeitenFur den Stadtteil Linter besteht ein Ortsbezirk Gebiete der ehemaligen Gemeinde Linter mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung 5 Der Ortsbeirat Linter besteht aus neun Mitgliedern Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 48 95 Dabei wurden gewahlt vier Mitglieder der SPD vier Mitglieder der CDU und ein Mitglied des Bundnis 90 Die Grunen 9 Der Ortsbeirat wahlte Heiko Welker SPD zum Ortsvorsteher 10 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp FeuerwehrhausKulturdenkmaler Bearbeiten Hauptartikel Liste der Kulturdenkmaler in Linter Vereine Bearbeiten Der TuS Linter 1897 e V mit den Abteilungen Fussball Tischtennis Turnen Tanzen Zumba ist mit rund 560 Mitgliedern der grosste Verein des Orts Weitere Vereine sind die Kirmesgesellschaft der Landfrauenverein der Forderverein Grundschule Linter der 1930 gegrundete Rassegeflugelzuchtverein der uber eine 2 2 Hektar umfassende Zuchtanlage verfugt sowie die im Jahr 1935 gegrundete Freiwillige Feuerwehr Linter seit dem 18 November 1970 mit Jugendfeuerwehr und ab 7 Mai 2011 mit der Kinderfeuerwehr Offentliche Einrichtungen BearbeitenEvangelisches Gemeindezentrum Christuskirche Evangelische Kindertagesstatte Unterm Regenbogen Freiwillige Feuerwehr Linter seit dem 18 November 1970 mit Jugendfeuerwehr und seit 7 Mai 2011 mit der Kinderfeuerwehr die im Juni 2008 vom Hessischen Ministerium des Innern und fur Sport als Feuerwehr des Monats ausgezeichnet wurde nbsp GemeinschaftshausGrundschule Linter Jugendraum im Burgerhaus Katholische Kirche Gemeindezentrum St Johannes Nepomuk Kindergarten St ThereseLiteratur BearbeitenLiteratur uber Linter nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Limburg Linter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Stadt Limburg Geschichte von Linter Ortsgeschichte Infos In franz karl nieder de Private Website abgerufen am 20 Februar 2018 Linter Landkreis Limburg Weilburg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Amter und fruhen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan Infolge der Rheinbundakte Abtrennung der Justiz Justizamt Limburg bis 1854 Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Fuhrung Preussens Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs Infolge des Deutschen Krieges Infolge des Zweiten Weltkriegs Am 1 Juli 1974 als Ortsbezirk zur Stadt Limburg Einzelnachweise Haushaltssatzung Haushaltsjahr 2013 Kreisstadt Limburg a d Lahn abgerufen am 9 Dezember 2020 a b Limburg in Zahlen In Webauftritt Kreisstadt Limburg a d Lahn abgerufen am 9 Dezember 2020 Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Limburg und des Oberlahnkreises GVBl II 330 25 vom 6 Februar 1974 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 5 S 101 5 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 809 kB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 369 370 a b Hauptsatzung PDF 1 2 MB 3 In Webauftritt Stadt Limburg abgerufen im Dezember 2021 a b c d Linter Landkreis Limburg Weilburg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 20 und 60 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Dezember 2021 Ortsbeiratswahl Linter In Votemanager Stadt Limburg a d Lahn abgerufen im September 2023 Ortsbeirat Linter In Ratsinformationssystem Stadt Limburg an der Lahn abgerufen im September 2023 Stadtteile von Limburg an der Lahn Ahlbach Dietkirchen Eschhofen Limburg Kernstadt Lindenholzhausen Linter Offheim Staffel Normdaten Geografikum GND 4417945 5 lobid OGND AKS LCCN n97084450 VIAF 168010954 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Linter amp oldid 238554892