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Bernhard Hermann Cardauns 8 August 1847 in Koln 14 Juni 1925 in Bonn Melaten Friedhof in Koln war ein deutscher katholischer Historiker Schriftsteller und Journalist Hermann Cardauns 1902 Inhaltsverzeichnis 1 Studium 2 Hochschullaufbahn 3 Journalistisches Wirken 4 Schriftstellerische Arbeiten 5 Politische und verbandliche Tatigkeit 6 Familiarer Hintergrund 7 Bedeutung 8 Werke 9 Literatur 10 Einzelnachweise 11 WeblinksStudium BearbeitenCardauns begann nachdem er in seiner Heimatstadt Koln das Dreikonigsgymnasium besucht und 1864 auf dem katholischen Apostelgymnasium das Abitur abgelegt hatte 1865 17 jahrig seine Studien der Geschichtswissenschaft und der klassischen Philologie an der Universitat Bonn Dort trat er in den K St V Arminia im KV ein und war drei Semester im Vorstand zuletzt im Wintersemester 1867 68 als Senior Im Wintersemester 1866 67 war Cardauns vorubergehend an die Universitat Munchen gewechselt wo er der KStV Ottonia angehorte 1867 folgten Archivstudien in der Schweiz spater erganzende Studien an der Universitat Gottingen 1868 wurde er in Bern mit einer Dissertation uber die Reformation promoviert und legte sein philologisches Staatsexamen ab 1870 wurde er Probekandidat am Kolner Marzellengymnasium was jedoch scheiterte Hochschullaufbahn BearbeitenDeshalb wurde Cardauns 1869 Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 1872 habilitierte er sich in Bonn fur mittelalterliche Geschichte Als Dozent in Bonn 1873 1876 hatte er anerkannte Erfolge Zu den Teilnehmern seiner Seminarubungen gehorte Ludwig von Pastor der spatere Biograf der Papste Journalistisches Wirken BearbeitenUnter dem Eindruck des Kulturkampfs errechnete sich Cardauns nur geringe Aussichten auf eine Professur sein im gleichen Jahr habilitierter Bundesbruder in der Arminia Georg von Hertling musste 17 Jahre auf eine Berufung warten Cardauns verzichtete auf die venia legendi und ging 1876 bis 1907 als Chefredakteur zur Kolnischen Volkszeitung die in der Folge das fuhrende rheinische Zentrumsblatt wurde Cardauns war damit einer der Leiter der deutschen Tagespublizistik Er ubernahm das Amt mitten in den heftigsten kirchenpolitischen Auseinandersetzungen als ein verantwortlicher Redakteur stets mit einem Fuss im Gefangnis stand Seine drei Schwestern waren als Ordensfrauen des Sacre Coeur bis zu ihrem Lebensende aus dem Reich ausgewiesen Einer breiten Offentlichkeit bekannt wurde Cardauns durch die Entlarvung Leo Taxils als Hochstapler und spater durch seine Kritik an dem Schriftsteller Karl May Cardauns hielt ab 1901 offentliche Vortrage uber Literarische Kuriosa bei denen er sehr ausfuhrlich auf Taxil und May einging Cardauns nahm zu Lebzeiten die erste Stelle unter Karl Mays Feindbildern ein Er hatte die Offentlichkeit vor den Reiseberichten Mays gewarnt die nicht auf Selbsterlebtem beruhten Der Schriftsteller war niemals in jenen fernen Landern die er so anschaulich und farbenprachtig beschrieben hat In weiteren Aufsatzen griff er May wegen dessen Prozessen und angeblicher abgrundtief unsittlicher Schreibweise an der seinerseits auf das Heftigste offentlich antwortete Schriftstellerische Arbeiten BearbeitenNeben der Tagespublizistik hatte Cardauns weitergehende wissenschaftliche und schriftstellerische Interessen Er verfasste mehrere Biografien von Zentrumspolitikern Festschriften uber die Kolnische Volkszeitung die Gorresgesellschaft und den Kartellverband KV Hinzu kommen lokalgeschichtliche Arbeiten uber Koln und seine autobiografischen Arbeiten Politische und verbandliche Tatigkeit Bearbeiten1894 bis 1901 diente Cardauns seiner Vaterstadt Koln als Stadtverordneter lehnt aber eine weitergehende politische Laufbahn ab Er war Mitbegrunder der Gorres Gesellschaft leitete seit 1885 die Herausgabe der Vereinsschriften und war 1891 1913 Generalsekretar Seine Leistungen fur die Katholische Sache fanden verdiente Anerkennung als Cardauns 1902 Prasident des 49 Deutschen Katholikentages in Mannheim wurde nbsp Familiengrab auf dem Melaten FriedhofFamiliarer Hintergrund BearbeitenCardauns war verheiratet und hatte sieben manchen Quellen zufolge acht Kinder darunter den im Ersten Weltkrieg als Kompaniechef gefallenen Sohn Ludwig Cardauns ebenfalls Historiker und Habilitand an der Universitat Munchen Der Chemiker Ludwig Claisen ist ein Vetter von Cardauns Hermann Cardauns starb am 14 Juni 1925 und wurde in Koln auf dem Melaten Friedhof Lit B begraben 1 Bedeutung BearbeitenEr war ein bedeutender Kopf Wilmont Haacke in der NDB und ein defensor fidei Karl Hoeber Er war der fuhrende katholische Publizist der Kulturkampf Zeit Karl May schimpfte ihn einen hyperultramontanen Redaktionspapst Der im Vatikan wirkende Pralat Umberto Benigni Grunder und spiritus rector des antimodernistischen katholischen Geheimbundes Sodalitium Pianum sah in Cardauns eine Gefahr fur den deutschen Katholizismus Werke BearbeitenBiografien Konrad von Hochstaden Erzbischof von Koln 1238 61 Koln 1880 Kolner Lokalgeschichte Geschichten aus dem alten Koln 1920 Alte Geschichten von Rhein Autobiografische Arbeiten Aus dem Leben eines deutschen Redakteurs Bachem Koln 1912 Digitalisat Festschriften Die Gorresgesellschaft 1876 1901 Funfzig Jahre Kolnische Volkszeitung 1910 Funfzig Jahre Kartellverband 1863 1913 Festschrift zum goldenen Jubilaum des Verbandes der Katholischen Studentenvereine Deutschlands Kempten Munchen 1913 Literatur BearbeitenManfred Bierganz Hermann Cardauns 1847 1926 Politiker Publizist und Wissenschaftler in den Spannungen des politischen und religiosen Katholizismus seiner Zeit Dissertation Aachen 1977 Bernhard Kosciuszko Im Zentrum der May Hetze Die Kolnische Volkszeitung In Karl Serden Hrsg Materialien zur Karl May Forschung 1 Auflage Band 10 Verlag Heimat und Volkskunde KMG Presse Ubstadt 1985 ISBN 3 921983 11 8 S III IX Onlinefassung PDF 16 4 MB abgerufen am 16 Oktober 2011 Mit einer Vita Cardauns von Christoph F Lorenz Christoph F Lorenz Nachforscher in historischen Dingen Hermann Cardauns 1847 1925 Publizist Gelehrter May Gegner In Heinz Stolte et al Hrsg Jahrbuch der Karl May Gesellschaft Hamburg 1987 S 188 205 Onlinefassung abgerufen am 16 Oktober 2011 Wilmont Haacke Cardauns Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 138 Digitalisat Gunnar Anger Cardauns Hermann In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 22 Bautz Nordhausen 2003 ISBN 3 88309 133 2 Sp 161 170 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Cardauns Hermann in Friedhelm Golucke Verfasserlexikon zur Studenten und Hochschulgeschichte SH Verlag Koln 2004 ISBN 3 89498 130 X S 71 72 Wolfgang Lohr Hermann Cardauns 1847 1925 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 10 Aschendorff Verlag GmbH amp Co KG Munster 2001 ISBN 978 3 402 06112 1 S 27 42 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Josef Abt Johann Ralf Beines Celia Korber Leupold Melaten Kolner Graber und Geschichte Greven Koln 1997 ISBN 3 7743 0305 3 S 168 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hermann Cardauns Quellen und Volltexte Literatur von und uber Hermann Cardauns im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Hermann Cardauns in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werke von Hermann Cardauns im Projekt Gutenberg DENormdaten Person GND 116452048 lobid OGND AKS LCCN no93033747 VIAF 40130218 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cardauns HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker Schriftsteller und JournalistGEBURTSDATUM 8 August 1847GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 14 Juni 1925STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Cardauns amp oldid 239151216