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Umberto Benigni 30 Marz 1862 in Perugia 27 Februar 1934 in Rom war ein Priester und Kirchenhistoriker der im bzw fur den Vatikan arbeitete Umberto Benigni Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 2 Sonstiges 3 Schriften 4 Siehe auch 5 Bibliographie 6 Weblinks 7 QuellenBiographie BearbeitenUmberto Benigni war der Sohn eines stadtischen Beamten und besuchte schon als Kind das Priesterseminar in Perugia wo er 1884 zum Priester geweiht wurde und ab 1885 Dozent fur Kirchengeschichte war Daneben wurde Benigni fruh im kirchlichen Journalismus aktiv zunachst in seiner Heimatregion ab 1893 als Chefredakteur der katholischen Tageszeitung L Eco d Italia auch landesweit Seine Beitrage orientierten sich an der Soziallehre von Leo XIII Als es zu Spannungen mit Tommaso Reggio dem Erzbischof von Genua kam siedelte er 1895 nach Rom uber wo er zunachst als Assistent der Vatikanischen Bibliothek historische Forschungen betrieb 1900 wurde er Mitarbeiter des vatikannahen Blattes La Voce della Verita 1901 ubernahm er dessen Leitung 1901 wurde Benigni auch Professor fur Kirchengeschichte am Seminarium Romanum Einer seiner Studenten war zeitweise Angelo Giuseppe Roncalli 1 Lehrauftrage an anderen romischen Ausbildungsstatten kamen hinzu ebenso 1902 die Grundung der Zeitschrift Miscellanea di storia ecclesiastica e studi ausiliari etwa Vermischtes aus der Kirchengeschichte und Hilfsstudien Wahrend Benignis Unterrichtstatigkeit entstanden viele Lehrbucher und Spezialstudien die Fleiss Gelehrsamkeit ein besonderes Interesse am christlichen Orient sowie vor allem an kirchlicher Sozialgeschichte erkennen lassen Hauptwerk Storia sociale della chiesa 7 Bande ab 1907 Ab 1902 ubernahm Benigni auch Amter an der romischen Kurie 1906 berief man ihn zum Untersekretar der Kongregation fur die ausserordentlichen Angelegenheiten der Kirche die dem Staatssekretariat unter Kardinalstaatssekretar Rafael Merry del Val 1865 1930 zugeordnet war Hier war Benigni rege tatig wahrend der Regentschaft Pius X Diese war gepragt vom Vorgehen gegen den Modernismus 1907 Enzyklika Pascendi Dominici gregis 1910 Antimodernisteneid Benigni richtete fur die Presse einen vatikanischen Lesesaal ein dort wurden Journalisten mit ausgewahlten Materialien versorgt ab 1907 das Tagesbulletin La Correspondenza di Roma ab 1909 bis 1912 La Correspondance de Rome ND in 3 Banden mit Geleitwort von E Poulat Mailand 1971 1913 14 Cahiers romains Romische Hefte So gelang es Benigni vielfaltigen direkten und indirekten Einfluss zu gewinnen Die Correspondance de Rome sei das Presseerzeugnis klagte die Kolnische Volkszeitung 1914 welches in der Verdachtigung und Verleumdung der grossen Mehrheit der deutschen Katholiken am weitesten gegangen ist 2 Neben seiner publizistischen Tatigkeit knupfte Benigni in ganz Westeuropa ein konspiratives Netzwerk aus Priestern und Laien die ihn uber modernismusverdachtige Theologen katholische Literaten und Kulturschaffende informierten das heisst diese denunzierten Das Netzwerk hatte verschiedene Unterverbande Dieser Geheimbund und Nachrichtendienst hiess Sodalitium Pianum in Frankreich bekannt als La Sapiniere und hatte eine formelle Satzung Kardinalstaatssekretar del Val verhinderte eine kanonische Errichtung des Bundes und zeigte eine gewisse Distanz zu Benignis Aktivitaten Nicht zuletzt in Deutschland erhob sich Protest gegen eine so operierende integralistische Verschworung 1911 schied Benigni mit seiner Organisation aus eigenem Wunsch aus dem Gefuge des Staatssekretariates aus Ab dem Amtsantritt von Benedikt XV im Marz 1914 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs nahm Benignis Einfluss ab 1921 loste die zustandige Kongregation das Sodalitium auf als Grund nannte sie geanderte Umstande Benigni war innerkirchlich zunehmend isoliert und naherte sich in seinen letzten Lebensjahren der faschistischen Bewegung an 1923 Grundung der Entente romaine de defence sociale In ihr erblickte er einen Verbundeten fur seine antimodernistischen und antiliberalen Ziele 1926 1929 gab er das Werk Meurtre rituel chez les Juifs Ritualmorde bei den Juden heraus laut Hagemeister 2017 ist der Autor Erwin Brandt hier also falsch zugeordnet 3 1934 starb Benigni in Rom Die meisten heutigen Kirchenhistoriker beurteilen sein Wirken und seine Personlichkeit sehr negativ Gewurdigt werden seine Intelligenz sein Fleiss und seine organisatorische Begabung kritisiert werden sein Antisemitismus die berechnende Kuhle seines Charakters und das konspirative Vorgehen gegen innerkirchliche Gegner Umstritten bleibt in der Forschung wieweit Pius X Benignis Wirken im Einzelnen gekannt und gebilligt hat Benignis Nachlass im Archiv des Vatikans ist fur die Forschung gesperrt 3 Sonstiges BearbeitenEugenio Pacelli spater Marz 1939 bis Oktober 1958 Papst Pius XII wurde im Marz 1911 Untersekretar von Pietro Gasparri am 1 Februar 1914 dessen Sekretar als Nachfolger von Umberto Benigni Ob Pacelli auch am Sodalitium Pianum beteiligt war ist umstritten 4 Schriften BearbeitenMeurtre rituel chez les Juifs Belgrad 1926 1929 Miscellanea di Storia e Cultura Ecclesiastica 1906 Storia Sociale della ChiesaSiehe auch BearbeitenUltramontanismusBibliographie BearbeitenGerard Bavoux Le porteur de lumiere Les arcanes noirs du Vatican Pygmalion Paris 1996 ISBN 2 85704 488 7 Fergus Corry In the Vanguard of Catholic Anti Modernism 1907 21 Sodalitium Pianum La Correspondance de Rome and Mgr Umberto Benigni Toronto 1995 unveroffentlichte Magisterarbeit Regis College and University of Toronto 1995 Roland Gotz Charlotte im Tannenwald Monsignore Umberto Benigni 1862 1934 und das antimodernistische Sodalitium Pianum In Manfred Weitlauff Peter Neuner Hrsg Fur euch Bischof mit euch Christ Festschrift fur Friedrich Kardinal Wetter zum siebzigsten Geburtstag EOS Verlag St Ottilien 1998 ISBN 3 88096 292 8 S 389 438 Maria Teresa Pichetto L antisemitismo di mons Umberto Benigni e l accusa di omicidio rituale In Italia Judaica Gli Ebrei nell Italia unita 1870 1945 Pubblicazioni degli Archivi di Stato Saggi 26 Atti del IV Convegno Internazionale Siena 12 16 giugno 1989 Ministero per i Beni Culturali e Ambientali Ufficio Centrale per i Beni Archivistici Rom 1993 ISBN 88 7125 059 1 S 431 444 Emile Poulat Catholicisme democratie et socialisme Le mouvement catholique et Mgr Benigni de la naissance du socialisme a la victoire du fascisme Casterman Tournai 1977 ISBN 2 203 29054 4 Nina Valbousquet Catholique et antisemite Le reseau de Mgr Begnini Rome Europe Etats Unis 1918 1934 Centre national de la recherche scientifique CNRS Paris 2020 Weblinks BearbeitenThomas Marschler Benigni Umberto In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 20 Bautz Nordhausen 2002 ISBN 3 88309 091 3 Sp 113 116 Artikel Artikelanfang im Internet Archive bautz de Memento vom 12 Januar 2008 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Francois Ducaud Bourget La maconnerie noire ou La verite sur l integrisme Auf der Website von Les Amis du Christ Roi de France Rom 1954 pdf franz 222 kB Quellen Bearbeiten Lawrence Elliott Johannes XXIII Das Leben eines grossen Papstes Herder Freiburg 1974 ISBN 3 451 16939 8 S 33 Kolnische Volkszeitung Nr 157 20 Februar 1914 S 1 a b Michael Hagemeister Die Protokolle der Weisen von Zion vor Gericht Der Berner Prozess 1933 1937 und die antisemitische Internationale Zurich Chronos 2017 ISBN 978 3 0340 1385 7 Kurzbiografie S 513 Hubert Wolf Papst amp Teufel Die Archive des Vatikan und das Dritte Reich 2 durchgesehene Auflage C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 57742 0 S 42 47 Normdaten Person GND 118658212 lobid OGND AKS LCCN n83204430 VIAF 27188137 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benigni UmbertoKURZBESCHREIBUNG italienischer Priester und KirchenhistorikerGEBURTSDATUM 30 Marz 1862GEBURTSORT PerugiaSTERBEDATUM 27 Februar 1934STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Umberto Benigni amp oldid 227640144