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Pokoj deutsch Carlsruhe O S auch Bad Carlsruhe schlesisch Coarlsruhe schlonsakisch Pokuj ist eine Ortschaft in Oberschlesien Der Ort ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Namyslowski der Woiwodschaft Oppeln in Polen Pokoj Carlsruhe O SPokoj Carlsruhe O S Polen Pokoj Carlsruhe O SBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft OpolePowiat NamyslowskiGmina PokojGeographische Lage 50 54 N 17 50 O 50 9 17 833333333333 Koordinaten 50 54 0 N 17 50 0 OHohe 160 m n p m Einwohner 1385 31 Dez 2021 1 Postleitzahl 46 034Telefonvorwahl 48 77Kfz Kennzeichen ONAWirtschaft und VerkehrStrasse DW 454 Opole NamyslowNachster int Flughafen BreslauCarlsruhe war von 1850 bis 1945 ein beliebtes Kurbad in Schlesien Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbarorte 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte und Stadtgrundung 2 2 Carlsruhe im 19 Jahrhundert 2 3 Carlsruhe im 20 Jahrhundert 2 4 Bevolkerungsentwicklung 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Sophienkirche 3 2 Schlosspark 3 3 Weitere Sehenswurdigkeiten 4 Kultur 4 1 Veranstaltungen 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter des Ortes 5 2 Personlichkeiten die im Ort gewirkt haben 6 Gemeinde 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Pokoj liegt zentral gelegen in der Woiwodschaft Opole Die Woiwodschaftshauptstadt Oppeln liegt ca 31 Kilometer sudlich von Pokoj Die Kreisstadt Namyslow Namslau liegt 23 Kilometer in nordwestlicher Richtung Durch den Ort verlauft die Woiwodschaftsstrasse Droga wojewodzka 454 Pokoj liegt mitten im Landschaftsschutzgebiet Stobrawa Stobrawski Park Krajobrazowy Nachbarorte Bearbeiten Nachbarorte von Pokoj sind im Norden Zieleniec Grundorf im Sudosten Krzywa Gora Blumenthal und im Sudwesten Kuznica Katowska Alt Hammer Geschichte Bearbeiten nbsp Schloss Carlsruhe 1945 zerstort nbsp Carl Christian Erdmann von Wurttemberg Oels 1716 1792 nbsp Evangelische Sophienkirche nbsp Luftbild von Carlsruhe ca 1930 Gut zu erkennen ist die Struktur des Ortes mit dem Schlossplatz dem Schloss in der Mitte und den acht Alleen Vorgeschichte und Stadtgrundung Bearbeiten Das heutige Gebiet der Stadt Pokoj war noch bis in die Mitte des 18 Jahrhunderts von einem dichten Fichten und Kiefernwald bedeckt Dieser gehorte zu den beiden Dorfern Krogulna und Grundorf welche wiederum Guter des Grafen von Redern waren Lediglich ein holzernes Jagdhaus war in dieser Gegend vorzufinden Durch Erbschaft gingen diese Guter an den Herzog Carl Christian Erdmann von Wurttemberg Oels uber Als Jagdliebhaber kam er ofters in diese Gegend Der Sage nach soll er bei einer Jagd eingeschlafen sein und im Schlaf von der Grundung einer Stadt an dieser Stelle getraumt haben An dieses Ereignis erinnerte bis 1945 das Denkmal Erdmannsstern 1747 48 legte Herzog Carl Christian Erdmann von Wurttemberg Oels auf dem Areal einen Tiergarten an der mit einem Zaun versehen wurde Daraufhin liess er Soldaten in diesem Gebiet acht Alleen in den Wald schlagen die sich in einem Stern im heutigen Zentrum von Pokoj treffen heute rondo Jana Pawla II Als stadtplanerisches Beispiel fur den Ausbau der Siedlung diente das badische Karlsruhe An der Schnittstelle der acht Achsen dem Schlossplatz liess er am 18 Marz 1749 den Grundstein fur ein neues Jagdschloss legen das bereits ein Jahr spater am 3 April 1750 eingeweiht werden konnte Doch im Oktober 1751 brannte dieser Bau ab Der Bau eines neuen Schlosses wurde im Fruhjahr 1752 begonnen In den darauffolgenden Jahren entstanden um den Stern herum erste Wohnhauser Stalle und eine Branntweinbrennerei Zwischen 1754 und 1760 entstanden die ersten Teiche rund um Carlsruhe wie der Hirsch Sophien oder Marienteich 1760 wurde im Ort die erste Schule eingerichtet Ab 1763 wurden die ersten Handwerker in Carlsruhe angesiedelt Zwischen 1765 und 1775 wurde die evangelische Sophienkirche erbaut Ab 1780 begann die Anlage des sudlich des Schlosses befindlichen Parks im Stil eines Englischen Gartens 1792 verstarb der Herzog und wurde in der Gruft der Sophienkirche beerdigt Carlsruhe ging an seinen Neffen Herzog Eugen Friedrich Heinrich von Wurttemberg uber Im Jahr 1793 erfolgte die Verlegung des Residenzsitzes der Fursten von Oels Bernstadt aus Oels nach Carlsruhe 1797 entstand die erste katholische Kirche im Ort 1798 brannte das herzogliche Schloss ein weiteres Mal ab und wurde daraufhin in der Gestalt die bis 1945 bestand wieder aufgebaut Carlsruhe im 19 Jahrhundert Bearbeiten Mitte 1806 bis Anfang 1807 war Carl Maria von Weber in Carlsruhe zu Gast bei Herzog Eugen Friedrich Heinrich von Wurttemberg und komponierte dort u a seine beiden Symphonien Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehorte die Landgemeinde Carlsruhe ab 1816 zum Landkreis Oppeln im Regierungsbezirk Oppeln Ab 1817 war Carlsruhe auch Marktort 1845 bestanden im Ort eine katholische Kirche eine evangelische Kirche ein Schloss eine evangelische Schule eine katholische Schule eine Oberforsterei ein Wochenmarkt eine Brennerei eine Siederei eine Windmuhle zwei Vorwerke Schwedenvorwerk und Christianshof sowie 186 Hauser Im gleichen Jahr lebten in Carlsruhe 2069 Menschen davon 1395 evangelisch und 96 judisch 2 1850 liess Sanitatsrat Dr Freund in Carlsruhe eine erste Badeanstalt bauen und hier Kiefernadelbader gegen rheumatische Leiden anbieten Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich Carlsruhe zu einem beliebten Kurbad und wurde daher auch als Bad Carlsruhe bezeichnet 1862 wurde die Carlsruher Synagoge gebaut 3 1889 erhielt Carlsruhe Anschluss an die Eisenbahnstrecke zwischen Oppeln und Namslau Im gleichen Jahr wurde eine Heilquelle Charlotta im Ort entdeckt 4 Carlsruhe im 20 Jahrhundert Bearbeiten 1905 zahlte Carlsruhe 2543 Einwohner 5 1909 wurde die neue katholische Kirche geweiht Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20 Marz 1921 stimmten 1977 Wahlberechtigte fur einen Verbleib bei Deutschland und 25 fur Polen 6 In der Reichspogromnacht 1938 wurde die Synagoge in Bad Carlsruhe zerstort 7 Bis 1945 befand sich Bad Carlsruhe im Landkreis Oppeln 8 Am 21 Januar 1945 nahmen Truppen der Roten Armee den Ort ein und plunderten ihn Die sowjetischen Soldaten steckten fast alle Gebaude in Brand wodurch am Ende 80 Prozent des Ortes vernichtet waren Neben dem Schloss wurden alle direkt am Stern befindlichen Hauser zerstort Lediglich die beiden Kirchen im Ort blieben fast unversehrt stehen Im Marz 1945 unterstellte die Rote Armee Carlsruhe der Verwaltung der Volksrepublik Polen Es wurde in Pokoj umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen Infolge der Flucht und Vertreibung der Deutschen und der Besiedlung mit Polen fand nach 1945 ein Bevolkerungsaustausch statt Die Ruine des Schlosses wurde komplett abgetragen der Kurbetrieb eingestellt 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln 1999 kam Pokoj in den Powiat Namyslowski Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr 1763 1787 1845 1861 1898 1917 1925 1933 1939Einwohnerzahl 13 551 2067 2364 2121 2113 2245 2711 2640Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Zerstorte Statue im Schlosspark nbsp Neobarocke romisch katholische KircheSophienkirche Bearbeiten Hauptartikel Sophienkirche Pokoj Die evangelische Sophienkirche befindet sich im Nordosten des Ortes Der Bau wurde am 8 August 1765 geweiht Schlosspark Bearbeiten Die 1780 begonnene Anlage des Schlossparks wurde in den folgenden Jahrzehnten teils im Stil Englischer und Franzosischer Garten fortgefuhrt Zahlreiche Denkmale und Skulpturen wurden inzwischen zerstort samtlichen Skulpturen der Kopf abgeschlagen bzw Symbole und Inschriften entfernt Zu den teils verloren gegangenen Sehenswurdigkeiten im Park zahlen das Denkmal fur Eugen von Wurttemberg 1788 1857 ein der Herzogin Alexandrine Mathilde von Wurttemberg gewidmeter Findlingsblock das Medaillon mit dem Portrat der Herzogin und die Inschrift Die dankbaren Carlsruher das Denkmal fur Carl Maria von Weber nbsp Denkmal fur Eugen von Wurttemberg 1788 1857 Dessen Saule mit der Buste von Webers und die Tafel fehlen Der Frauenskulptur wurden der Arm mit Kranz und der Kopf abgeschlagen Verloren gingen auch die Kunstliche Ruine der Mathilden Tempel sowie das Siegesdenkmal dessen Adler fehlt Eine Rekonstruktion hat begonnen Weitere Sehenswurdigkeiten Bearbeiten Die neobarocke romisch katholische Kreuzerhohungskirche wurde am 18 Juli 1908 geweiht Zuvor existierte bereits eine holzerne Kirche im Ort die 1797 geweiht wurde Buste von Carl Maria von Weber 2010 rechts vor der Sophienkirche aufgestellt Buste von Ferdinand Freiherr von Richthofen 2012 links vor der Sophienkirche aufgestelltKultur BearbeitenVeranstaltungen Bearbeiten Das Carl Maria von Weber FestivalPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Paul Wilhelm von Wurttemberg 1797 1860 deutscher Naturforscher und Entdecker Maria Dorothea von Wurttemberg 1797 1855 durch Heirat Erzherzogin von Osterreich und Palatinissa von Ungarn Rudolf Sylvius Neumann 1805 1881 preussischer General Julius Gustav Adolf Klotz 1812 1892 preussischer Generalleutnant und Inspekteur Georg Otto Hermann Klotz 1818 1878 preussischer Generalleutnant Marie von Wurttemberg 1818 1888 paragierte Landgrafin von Hessen Philippsthal Eugen Erdmann von Wurttemberg 1820 1875 preussischer General der Kavallerie Wilhelm von Wurttemberg 1828 1896 osterreichischer und wurttembergischer General Alexandrine Mathilde von Wurttemberg 1829 1913 Abtissin des Damenstiftes in Oberstenfeld Nikolaus von Wurttemberg 1833 1903 Offizier im Dienste des Kaisertums Osterreich Ferdinand Freiherr von Richthofen 1833 1905 deutscher Geograph und Kartograph Agnes von Wurttemberg 1835 1886 Schriftstellerin durch Heirat Furstin von Reuss jungere Linie Carl Richard Gneist 1868 1939 deutscher Diplomat Siegfried Translateur 1875 1944 Komponist Johannes Winkler 1897 1947 deutscher Raumfahrtingenieur Hans Friedrich 1917 1998 deutscher Politiker FDP Gerhard Maywald 1913 1998 deutscher SS Obersturmfuhrer Joachim Czichon 1952 deutscher Maler und BildhauerPersonlichkeiten die im Ort gewirkt haben Bearbeiten Friedrich Albert von Schwerin 1717 1789 preussischer Generalmajor Oberstallmeister und Geheimer Etatsminister starb in Carlsruhe Carl Ditters von Dittersdorf 1739 1799 osterreichischer Komponist und Violinvirtuose Kapellmeister in Oels und Carlsruhe Friedrich Wilhelm Heinrich von Decker 1744 1828 preussischer Offizier verstarb in Carlsruhe Eugen Friedrich Heinrich von Wurttemberg 1758 1822 herzoglicher Prinz Herrscher in Carlsruhe Carl Maria von Weber 1786 1826 deutscher Komponist Dirigent und Pianist 1807 in Carlsruhe Eugen von Wurttemberg Prinz sowie Titularherzog von Wurttemberg lebte und verstarb in Carlsruhe Wilhelm Eugen von Wurttemberg 1846 1877 Stabsoffizier wuchs in Carlsruhe auf Max Glauer 1867 1935 deutscher und schlesischer Fotograf verbrachte seine Kindheit in Carlsruhe Gottfried von Freier 1869 1910 wurttembergischer Kammerherr Schlosshauptmann von Carlsruhe Max Fleischmann 1872 1943 deutscher Volkerrechtler und Professor Staatsbeamter am Amtsgericht Carlsruhe Albrecht Eugen von Wurttemberg 1895 1954 Offizier und Prinz des koniglichen Hauses Wurttemberg Besitzer der Herrschaft CarlsruheGemeinde BearbeitenDie Landgemeinde gmina wiejska Pokoj gliedert sich in eine Reihe von Dorfern mit Schulzenamtern solectwa Hauptartikel Gmina PokojLiteratur BearbeitenFelix Triest Topographisches Handbuch von Oberschlesien Band 1 Verlag von Wilh Gott Korn Breslau 1864 S 119 123 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pokoj Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde Pokoj polnisch Geschichte http www carlsruhe net Material zu Schloss Carlsruhe in der Sammlung Duncker der Zentral und Landesbibliothek Berlin PDF 247 kB Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnerzahlen Gmina Pokoj polnisch Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1845 S 273 Manfred Rossa Die Mitglieder des Synagogenverbandes Carlsruhe Oberschlesien In Eichendorff Hefte Geschichte Kultur Literatur Jg 2011 Nr 34 S 28 66 hier S 28 Gmina Pokoj Geschichte poln Geschichte Carlsruhe Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 fur den Kreis Oppeln Memento vom 24 Januar 2017 im Internet Archive auf home arcor de abgerufen am 18 August 2015 Judisches Leben in Carlsruhe Michael Rademacher Stadt und Landkreis Oppeln poln Opole Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Orte in der Gmina Pokoj Carlsruhe Dabrowka Dolna Eichendorf Domaradz Dammratsch Domaradzka Kuznia Dammratschhammer Falkowice Falkowitz Kopalina Kopaline Krogulna Krogullno Grundorf Krzywa Gora Blumenthal Ladza Salzbrunn Lubnow Liebenau Pokoj Carlsruhe Siedlice Seidlitz Zawisc Zawisc Zieleniec Grundorf Siehe auch Gmina Pokoj und Woiwodschaft Opole Normdaten Geografikum GND 4009494 7 lobid OGND AKS VIAF 244517941 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pokoj amp oldid 236535850