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Max Michael Fleischmann geboren 5 Oktober 1872 in Breslau gestorben 14 Januar 1943 in Berlin war ein deutscher Volkerrechtler und Professor der Rechtswissenschaft in Konigsberg Preussen und Halle Saale Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMax Fleischmann war evangelischer Konfession und entstammte einer Familie judischer Kaufleute Seine Mutter war Mathilde Fleischmann geb Schonlank sein Vater Paul Fleischmann Die Schule besuchte Max in Breslau das Abitur erwarb er am Koniglichen Gymnasium in Krotoschin 1891 Er begann ein Jurastudium an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau und belegte daneben Vorlesungen in Staatswissenschaft Geschichte und Philosophie 1892 93 diente er als Einjahrig Freiwilliger in Breslau ab Am 5 Dezember 1894 bestand er die Erste juristische Prufung am OLG Breslau Seine Dissertation bei Moritz Wlassak behandelte ein Grenzgebiet zwischen Romanistik und Jura das Pfandungsrecht Am 17 Dezember 1894 wurde er am Amtsgericht Carlsruhe Staatsbeamter dann dort und in Breslau Referendar Ab September 1895 war Fleischmann beim Landgericht Hirschberg tatig spater bei der Staatsanwaltschaft in Brieg und beim OLG Breslau Er habilitierte sich 1898 mit einer Arbeit zum Thema Der Weg der Gesetzgebung in Preussen und bestand 1899 die Assessorprufung 1901 heiratete er die Kaufmannswitwe Giuseppina Moller geb Guglielmini geburtig aus Alexandrien italienischer Abstammung 1 Am 1 Mai 1902 wurde er Privatdozent fur Staats Verwaltungs und Volkerrecht ab 1910 zusatzlich fur Kolonialrecht Seine Antrittsvorlesung lautete Friedericanischer Sozialismus Im April 1905 wurde er Amtsrichter in Halle und 1908 Titularprofessor ebenda 1910 erhielt er hier einen Lehrauftrag fur Kolonialrecht In der Folgezeit profilierte er sich zunehmend als Volkerrechtler Von 1911 bis 1921 wirkte Fleischmann an der Albertus Universitat Konigsberg 1915 oder 1919 wurde er Ordinarius fur verschiedene Rechtsgebiete zusatzlich zu den oben angefuhrten auch fur Kirchenrecht und deutsche Rechtsgeschichte Von 1917 bis 1919 war er auch als Senatsprasident am Reichsschiedsgericht fur Kriegswirtschaft und in einer Ministerialkommission zur Klarung von Streitigkeiten nach dem Sturz der Hohenzollern tatig In Konigsberg wurde er Vorsitzender des Kolonialvereins Im reichsweiten Deutschen Kolonialverein war er viele Jahre lang im Hauptvorstand Im Jahr 1921 wurde er als Professor fur Staats und Kolonialrecht mit einem Lehrauftrag fur Landwirtschaftsrecht an die Rechts und Staatswissenschaftliche Fakultat der Friedrichs Universitat Halle berufen Als international bekannter Volkerrechtler wurde Fleischmann Gutachter fur internationale Streitfalle Es folgte die Berufung zum Senatsprasidenten am Reichswirtschaftsgericht Von 1922 bis 1927 und 1931 1932 war er Dekan Hochschule der Juristischen Fakultat 1925 1926 war er der Rektor der Friedrichs Universitat Halle 1927 grundete er ein Institut fur Zeitungswesen einen Vorlaufer der Medien und Kommunikationswissenschaft 1928 initiierte er anlasslich des 200 Geburtstages von Christian Thomasius dem Juristen und ersten Rektor der Universitat Halle eine Stiftung 1930 unterzeichnete er als Vertreter der Weimarer Republik die Schlussakte der Haager Konferenz fur die Kodifikation des Volkerrechts Infolge des Berufsbeamtengesetzes wurde er 1935 wegen seiner judischen Herkunft zwangsweise in den Ruhestand versetzt 1936 folgte der endgultige Entzug der Lehrerlaubnis Er zog 1941 nach Berlin und hatte Kontakte zu Mitgliedern des spateren militarischen Widerstands 20 Juli 1944 Da er sich weigerte den Judenstern zu tragen wollte ihn die Gestapo am 14 Januar 1943 im Hause des ehemaligen Justizministers Eugen Schiffer festnehmen Er entzog sich der Verhaftung indem er eine Uberdosis Schlaftabletten schluckte Er wurde ins judische Krankenhaus eingeliefert und starb dort an den Folgen der Vergiftung Zuletzt lebte er in der Berchtesgadener Strasse 2 3 im Bayerischen Viertel 2 Seine letzte Ruhestatte fand er auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf Gedenken Bearbeiten nbsp Stolperstein zum Gedenken an Max FleischmannDie Stadt Halle ehrte Fleischmann am 21 August 1946 durch eine Strassenbenennung im Stadtteil Giebichenstein Am 12 Dezember 2006 wurde zum Gedenken an Fleischmann vor seinem letzten Wohnort in Halle dem Rathenauplatz 14 ehemals Kaiserplatz ein Stolperstein verlegt Literatur BearbeitenGertrud Schubart Fikentscher Fleischmann Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 236 Digitalisat Joseph Walk Hrsg Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918 1945 Hrsg vom Leo Baeck Institute Jerusalem Saur Munchen 1988 ISBN 3 598 10477 4 Jahrbuch der Albertus Universitat zu Konigsberg Band 29 Die Albertus Universitat und ihre Professoren Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 08546 9 ISSN 0075 2177 S 359 ff Ausfuhrl Lebenslauf kompl Publikationsverzeichnis weitere biogr Quellenangaben Horst Goppinger Juristen judischer Abstammung im Dritten Reich 2 Auflage Munchen 1990 S 231 Sebastian Schneider Die Bibliothek Fleischmann in Tubingen die Tubinger Juristenfakultat auf Schnappchenjagd In Zeitschrift fur wurttembergische Landesgeschichte Jg 75 2016 S 277 290 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Max Fleischmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Max Fleischmann im Catalogus Professorum Halensis Kurzbiographie der Stadt HalleEinzelnachweise Bearbeiten StA Berlin I II Heiratsurkunde Nr 206 1901 StA Wedding von Berlin Sterbeurkunde Nr 521 1943 Normdaten Person GND 116603186 lobid OGND AKS LCCN no90026573 VIAF 32752641 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fleischmann MaxALTERNATIVNAMEN Fleischmann Max MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Volkerrechtler und Professor der RechtswissenschaftGEBURTSDATUM 5 Oktober 1872GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 14 Januar 1943STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Max Fleischmann Jurist amp oldid 235676875