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Das Reichswirtschaftsgericht war ein deutsches Gericht mit Sitz in Berlin Siegelmarke Reichsschiedsgericht fur Kriegswirtschaft Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Richter 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Reichswirtschaftsgericht entstand 1915 als Reichsschiedsgericht fur Kriegsbedarf aufgrund der Verordnung zur Sicherstellung von Kriegsbedarf vom 24 Juni 1915 1 Das Gericht war in Streitfallen fur die Ermittlung des Ubernahmepreises bei kriegsbedingten Enteignungen zustandig Besetzt waren die Senate jeweils mit einer Person mit Befahigung zum Richteramt als Vorsitzenden und vier Beisitzern aus dem Handelsstand 1917 wurde das Gericht in Reichsschiedsgericht fur Kriegswirtschaft nach Ende des Ersten Weltkriegs in Reichswirtschaftsgericht 2 umbenannt Sitz wurde 1922 das Gebaude des ehemaligen Reichsmilitargerichts 3 Gleichzeitig wurde die Zustandigkeit vielfach erweitert Es handelte sich um ein Verwaltungsgericht 4 Das Reichswirtschaftsgericht trat in der zweiten Halfte des Jahres 1921 unter Vorsitz des Senatsprasidenten Schneider u a auch als Rechtsmittelinstanz gegen Bescheide in Unruheschadenssachen auf die bei den sog Ausschussen zur Feststellung von Entschadigungen fur Aufruhrschaden ergingen Diese Kommissionen waren im Fruhjahr 1920 insbesondere in den Kreisen und Kommunen des Ruhrgebietes nach den kriegerischen Marzunruhen unter Beteiligung von Freikorps Reichswehr und Roter Ruhr Armee eingerichtet worden Auf diese Weise sollte in einem speziellen Verwaltungsverfahren Privatparteien zeitnahe Schadensregulierung nach den materiellen Zerstorungen Zwangsmassnahmen und gewaltsamen Requisitionen von Marz April 1920 gewahrt werden Rechtsgrundlage fur Entscheidungen uber private Entschadigungsanspruche gegenuber der offentlichen Hand war das von der verfassunggebenden Nationalversammlung erlassene sog Tumultschadengesetz 5 nebst Durchfuhrungsvorschriften Von 1923 6 bis 1938 7 bestand aufgrund der Kartellverordnung das Kartellgericht beim Reichswirtschaftsgericht Am 1 Mai 1941 wurde das Gericht als eigenstandige Institution aufgelost und in das Reichsverwaltungsgericht integriert Richter BearbeitenPrasidenten Georg Lucas Prasident 1915 1930 Georg Bogatsch Prasident 1931 1934 Carl Willecke Prasident 1934 1941Weitere Richter Karl Andres Beisitzer Eduard Benfey Reichswirtschaftsgerichtsrat 1922 ff Senatsprasident 1926 1935 Karl Bernard Richter 1920 1929 Max Fleischmann Senatsprasident 1921 1922 Friedrich Guttstadt Reichswirtschaftsgerichtsrat 1923 1935 8 Ernst Joerges Richter Hans Klinger Richter Paul Konigsberger Richter 1921 1927 Fritz Lentze Senatsprasident Richard Lepsius Richter Theodor Paeth Beisitzer Max von der Porten Beisitzer Josef Roeckerath Richter Otto Strauss Beisitzer Karl Wollenberg Richter 1941 Kurt Zweigert Richter 1919 1941Literatur BearbeitenJoachim Jahn Das Reichswirtschaftsgericht 1940 Hans Klinger Die Zustandigkeitsgebiete des Reichswirtschaftsgerichts Industrieverlag Spaeth amp Linde Berlin 1922 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Hans Klinger Reichswirtschaftsgericht und Kartellgericht In H Kulz Hrsg Staatsburger und Staatsgewalt Band 1 1963 S 103 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Knut Wolfgang Norr Zwischen den Muhlsteinen Eine Privatrechtsgeschichte der Weimarer Republik Mohr Tubingen 1988 S 223 f Reichstumultschadengesetz Reichsgesetz uber die durch innere Unruhen verursachten Schaden vom 12 Mai 1920 nebst den Ausfuhrungsbestimmungen mit Erlauterungen von Arthur Liebrecht Munchen Verlag Franz Vahlen 1921 Entscheidungen des Reichswirtschaftsgerichts 1 1923 2 1924 N S 1 1940 2 1942 ZDB ID 216349 4 Sammlung von Entscheidungen und Gutachten des Kartellgerichts 1 1924 14 1937 38 ZDB ID 717712 4 Einzelnachweise Bearbeiten RGBl 1915 S 357 Neufassung RGBl 1917 S 375 Verfahrensordnung RGBl 1915 S 469 1916 S 1021 RGBl 1919 S 469 Verordnung uber das Reichswirtschaftsgericht vom 21 Mai 1920 RGBl 1920 S 1167 berlin de Ehemaliges Reichsmilitargericht Reichskriegsgericht Kammergericht RGZ 106 406 409 1923 Gesetz uber die durch innere Unruhen verursachten Schaden vom 12 Mai 1920 RGBl S 941 11 der Verordnung gegen Missbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen vom 2 November 1923 RGBl I S 1067 Verordnung uber das Verfahren vor dem Kartellgericht auf Grund der Verordnung gegen Missbrauch wirtschaftlicher Machtstellungen vom 2 November 1923 RGBl I S 1071 Gesetz uber das Reichswirtschaftsgericht vom 25 Februar 1938 RGBl I S 216 Gabriele Guttstadt Friedrich Guttstadt Abgerufen am 21 Juni 2018 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichswirtschaftsgericht amp oldid 222479836