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Der meissnische Gulden auch Meissner Gulden und Gulden meissnisch Abkurzung Mfl 1 ist ein in Sachsen im Jahr 1490 2 3 auf 21 Groschen gesetzter rheinischer Goldgulden und von 1542 bis 1838 eine Rechnungsmunze ein fiktiver Rechnungsgulden im selben Wert Als die sachsischen Guldengroschen silberne Gulden Talermunzen die seit 1500 wertgleich mit dem Goldgulden waren im Jahr 1542 auf 24 Groschen gesetzt wurden blieb der meissnische Gulden in Sachsen als Rechnungsmunze zu 21 Groschen bis ins 19 Jahrhundert in Gebrauch 4 5 Inhaltsverzeichnis 1 Erlauterung 1 1 Der meissnische Gulden wahrend der Geltungsdauer des Konventionsfusses 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseErlauterung Bearbeiten Sachsischer silberner Gulden o J Mmz Kreuz 1512 1523 Munzstatte Annaberg Dieser Gulden entsprach wertmassig dem rheinischen Goldgulden und galt 21 Zinsgroschen Als die spateren silbernen Gulden auf 24 Groschen gesetzt waren entstand neben dem gepragten Gulden der Rechnungsgulden zu 21 Groschen Kursachsischer Gulden von 1696 Kuranttaler Munzstatte Dresden Zwischen diesem gepragten Gulden und dem fiktiven Rechnungsbegriff Gulden meissnischer Gulden muss klar unterschieden werden Der bis ins 19 Jahrhundert als Rechnungsmunze verwendete meissnische Gulden geht auf die Sachsische Munzordnung vom 9 August 1490 zuruck nach der der Goldgulden in Sachsen auf 21 Groschen Spitzgroschen gesetzt wurde Goldgulden Groschen 1 21 siehe Bartgroschen 6 Die in Sachsen im Jahr 1500 eingefuhrten Grosssilbermunzen die silbernen Gulden oder Guldengroschen die ersten Talermunzen sogenannte Klappmutzentaler waren mit dem Goldgulden wertgleich Sie galten ebenfalls 21 Groschen Zinsgroschen Als die sachsischen Guldengroschen 1542 auf 24 Groschen gesetzt waren blieb der meissnische Gulden unabhangig vom jeweiligen Munzfuss in Sachsen als Rechnungsmunze zu 21 Groschen in Gebrauch in der damaligen Schreibweise als eine fingirte Muntzsorte so in Rechnungen just 21 Gute Groschen gilt 7 Neben dem gepragten Guldengroschen Taler war ein fiktiver Rechnungsgulden entstanden Aus einer dem Goldgulden gleichwertigen Silbermunze ist eine Zahlmenge von 21 Groschen geworden 8 Die Rechen und Zahleinheit 1 meissnischer Gulden 21 Groschen wurde in Sachsen bis zum Ende des Wahrungszeitraums des Konventionsfusses im Jahr 1838 verwendet 9 Bei Grundstuckskaufen und Kontrakten war das hauptsachlich der Fall Eine sehr seltene Ausnahme ist der goldene Reichsgulden zu 21 Groschen 1584 Der Gulden ist leichter als ein normaler Goldgulden was auch nicht anders sein kann denn er ist ein zu einem besonderen Anlass tatsachlich ausgepragter meissnischer Gulden Die Bezeichnung Gulden ist doppeldeutig Mit der Einfuhrung des Zinnaischen Munzfusses im Jahr 1667 wurde das Taler Stuck zu 16 Groschen eingefuhrt Die Munze entsprach im Wert dem kaiserlichen Reichsgulden zu 60 Kreuzer Guldentaler zu 60 Kreuzer Deshalb burgerte sich auch in Sachsen fur das Stuck die Bezeichnung Gulden ein Oft wird mit Gulden sowohl das Stuck als auch der meissnische Gulden bezeichnet Mit dem meissnischen Gulden ist aber nicht dieses Taler Stuck gemeint sondern die Rechnungsmunze zu 21 Groschen 10 Der meissnische Gulden wahrend der Geltungsdauer des Konventionsfusses Bearbeiten Der wahrend der Geltungsdauer des Konventionsfusses in Sachsen 1763 1838 als Wahrungs und Rechnungseinheit zahlende Taler und der als Rechnungseinheit zahlende Gulden abgekurzt fl sowie die ausgepragten Nominale sind nachfolgend zur Erklarung der Zusammenhange genannt Der meissnische Gulden wurde in dieser Zeit letztmals in Rechnungen verwendet Es galten 11 12 13 1 als Wahrungs und Rechnungseinheit 1 Taler Reichstaler 24 Groschen 288 Pfennig 576 Heller Der Taler ist Wahrungs und Rechnungseinheit Er wurde nicht gepragt 1 Groschen 1 24 Taler 12 Pfennige 24 Heller 1 Pfennig 2 Heller2 als Rechnungseinheit 1 Gulden abgekurzt fl 21 Groschen Der Gulden ist die fiktive Rechnungseinheit meissnischer Gulden 3 nach dem Konventionsfuss gepragte Munzen In den Munzstatten Dresden und Leipzig wurden ausgepragt Speciestaler Konventionsspeciestaler eigentlich Doppelgulden 1 Talereinheiten 32 Groschen Taler Gulden 16 Groschen Konventionstaler Taler Gulden 8 Groschen Konventionstaler Taler Gulden 4 Groschen Konventionstaler 1 12 Taler 1 Doppelgroschen oder Gulden 1 16 Konventionstaler 1 24 Taler 1 Groschen oder 1 16 Gulden 1 32 Konventionstaler Pfennige Dreier und Sechser waren kein Konventionsgeld Die Dukaten waren Handelsmunzen Die Rechnungstaler zu 24 Groschen und die Rechnungsgulden meissnische Gulden zu 21 Groschen also die fiktiven Rechnungeinheiten Taler und Gulden durfen nicht mit den gepragten Speciestalern und den Talern Gulden verwechselt werden 14 Der meissnische Gulden die Einheit von 21 Groschen wurde ab 1839 nach Einfuhrung des 14 Taler Fusses nicht mehr verwendet Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Reichsgulden zu 21 Groschen 1584 ein ausnahmsweise ausgepragter goldener Rechnungsgulden Goldgulden Groschenzeit Sachsen Literatur BearbeitenWalther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaft Berlin 1974 Lienhard Buck Die Munzen des Kurfurstentums Sachsen 1763 bis 1806 Berlin 1981 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 Schweizerische numismatische Rundschau Band 59 1980 Friedrich von Schrotter Hrsg mit N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde de Gruyter Berlin 1970 Nachdruck der Originalausgabe von 1930 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z Regenstauf 2005Einzelnachweise Bearbeiten Pandactae amp Digesta Arithmetices Oder Ordentlicher Begriff der gesammten 1722 Abkurzung Mfl keine Abbreviatur gem Verzeichnis Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 S 101 Heinz Fengler transpress Lexikon Numismatik S 221 hier und bei v Schrotter falschlich 1498 statt 1490 Lienhard Buck Die Munzen des Kurfurstentums Sachsen 1763 bis 1806 S 38 Rechnungseinheit noch wahrend der Geltungsdauer des Konventionsfusses Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 64 1 Gulden 21 Groschen galt seit 1490 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 S 100 104 Joachim Ernst von Beust Sciagraphia iuris monetandi in sacro imperio Romano Germanico oder Entwurf Leipzig 1745 unter Gulden Walther Haupt Sachsische Munzkunde S 151 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 64 Lienhard Buck Die Munzen des Kurfurstentums Sachsen 1763 bis 1806 S 37 Paul Arnold Die sachsische Talerwahrung von 1500 bis 1763 S 90 91 Lienhard Buck Die Munzen des Kurfurstentums Sachsen 1763 bis 1806 S 38 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute Augsburg 1997 S 256 Lienhard Buck Die Munzen des Kurfurstentums Sachsen 1763 bis 1806 S 38 Rechnungseinheiten und tatsachlich ausgepragte Speciestaler und Konventionsgulden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meissnischer Gulden amp oldid 232444751