www.wikidata.de-de.nina.az
Klappmutzentaler ist die volkstumliche Bezeichnung fur sachsische Guldengroschen die seit Ende des 15 Jahrhunderts in Sachsen gepragt wurden Ihren Namen erhielten die Klappmutzentaler von den Kopfbedeckungen der beiden auf der Ruckseite abgebildeten Herzoge Die Klappmutzentaler gehoren zu den ersten Talerpragungen in Deutschland die am Geldumlauf massgeblich beteiligt waren Als Vorbild fur die bohmischen Joachimstaler ist der Klappmutzentaler der direkte Ahnherr vieler europaischer und amerikanischer Silbermunzen A Friedrich d Weise R Johann und Georg Inhaltsverzeichnis 1 Gestaltung 2 Pragung 3 Silbergehalt und herkunft 4 EinzelnachweiseGestaltung BearbeitenDer Stempelschneider der ersten Klappmutzentaler orientierte sich an der Vorderseite des 1492 bis 1493 in den Munzstatten Zwickau und Schneeberg gepragten Bartgroschens der ersten sachsischen Munze mit dem Bildnis des Regenten Ersichtlich ist das auch in der Verteilung der vier Wappen in der Umschrift Kur Sachsen Thuringen und Meissen die jedoch spater verandert wurde 1 Das Vorbild fur den ersten Stempelschnitt 1500 war vermutlich eine Buste Friedrichs des Weisen hergestellt von dem italienischen Kunstler Adriano Fiorentino 1498 Ihren Namen erhielten die Klappmutzentaler von den Kopfbedeckungen der beiden auf der Ruckseite abgebildeten Herzoge Die Umschrift des hier abgebildeten Talers es gibt etliche Varianten lautet MONE ta ARGE ntea DVCVM SAXO niae also etwa Silbergeld des Herzogtums Sachsen Pragung BearbeitenKlappmutzentaler wurden wahrend des Zeitraumes von 1500 bis 1525 zuerst unter Kurfurst Friedrich dem Weisen und den Herzogen Johann und Albrecht gepragt Nach Albrechts Tod 12 Sept 1500 wurden die Pragungen mit den Brustbildern der Herzoge Johann und Georg fortgesetzt Klappmutzentaler tragen keine Jahreszahlen Anhand der Umschriften kann aber auf das Pragedatum geschlossen werden FRIDERICVS ALBERTVS IOHANNES nur im Jahre 1500 Mai bis September FRIDERICVS GEORGIVS IOHANNES von 1500 bis 1507 FRIDERICVS IOHANNES GEORGIVS von 1507 bis 1525 Klappmutzentaler mit einem Kreuz dem Munzmeisterzeichen des Albrecht von Schreibersdorf wurden ab 1512 in Annaberg gepragt Aufgrund der langen Pragezeit und der Verwendung von ca 280 Pragestempeln wird vermutet dass eine siebenstellige Anzahl an Klappmutzentaler ausgemunzt wurde Tristan Weber kommt 2010 in seiner Untersuchung der sachsischen Munzpragung zwischen 1500 und 1525 auf Pragezahlen zwischen 0 53 und 2 3 Millionen Stuck nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst bitte die Versteigerungsdaten verlasslich referenzieren Von den Klappmutzentalern wurden auch doppelte und dreifache Guldengroschen gepragt die heute sehr selten sind Ein dreifacher Guldengroschen wurde etwa Ende April 2011 fur 92 500 Euro Hammerpreis ersteigert Sammlung Vogel Nr 5887 Silbergehalt und herkunft BearbeitenKlappmutzentaler haben ein Raugewicht von etwa 29 2 g 8 Stuck aus der rauen kolnischen Mark von ca 233 86 g Da die Pragung aus 15 lotigem Silber 937 5 1000 Feinheit erfolgte betragt sein Feingewicht 27 40 g Das Silber fur die Pragung der Klappmutzentaler stammte aus erzgebirgischen Gruben Insbesondere wurde in Annaberg im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts sehr viel mehr Silber gewonnen als in anderen sachsischen Bergbaugebieten So kamen im Jahre 1500 25 000 Gewichtsmark Silber ca 5 8 t aus Annaberg gegenuber 2 000 Gewichtsmark aus Freiberg oder 9 000 Mark aus Schneeberg Auch noch 1525 kam trotz halbierter Forderung noch immer mehr Silber aus Annaberg als aus Freiberg und Schneeberg zusammen Klappmutzentaler wurden in Annaberg Buchholz und kurze Zeit Mai 1518 Juli 1519 auch in der Munzstatte Leipzig gepragt Der Prageort der ersten Klappmutzentaler 1500 ist Frohnau heute Ortsteil von Annaberg Buchholz Jedoch kann nicht ausgeschlossen werden dass die ersten silbernen Gulden evtl auch in der Munzstatte Wittenberg gepragt wurden Nach Weber sei der Klappmutzentaler bzw seien die Guldengroschen zur Verdrangung des Goldguldens in Sachsen vorgesehen gewesen Die Klappmutzentaler hatten jedoch bei gleichem nominalen Wert einen etwas hoheren Silbergehalt als sieben Schreckenberger Silbergroschen die ebenfalls in Sachsen gepragt wurden Die Guldengroschen wurden vermutlich auch wegen des hohen Silbergehaltes von anderen Munzherren aufgekauft und zur Pragung geringhaltigerer Munzen verwendet aber anders als Schreckenberger fast nie gehortet daher heute sehr selten Einzelnachweise Bearbeiten Tristan Weber Die sachsische Munzpragung von 1500 bis 1571 Eine quantitative Studie Gietl Verlag 2010 S 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klappmutzentaler amp oldid 201873490