www.wikidata.de-de.nina.az
Aus einer herzoglich askanischen Munzstatte Wittenberg sind ab etwa 1180 Brakteaten Hohlpfennige des Herzogs Bernhard 1180 1212 bekannt Im Jahr 1423 kam das Herzogtum Sachsen Wittenberg an die meissnischen Wettiner Kurfurst Friedrich II der Sanftmutige 1428 1464 genehmigte 1451 der Stadt Wittenberg die Pragung von Hellern Zur Durchfuhrung der Munzreform von 1465 und der raschen Umstellung der Wahrung auf neue Groschen Horngroschen errichteten die Wettiner 1466 die Munzstatte in Wittenberg neu jedoch bereits im Januar 1467 erfolgte die Stilllegung der Munze Brakteat Bernhard von Sachsen 1170 1212 Bonhoff 871 Thormann 199 Die ersten sachsischen Grosssilbermunzen die silbernen Gulden o J 1500 liessen die Wettiner wahrscheinlich nicht nur in der Munzstatte Annaberg Frohnau sondern auch in Wittenberg pragen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Brakteatenzeit 1 2 Groschenzeit 1 2 1 Heller der Stadt Wittenberg 1 2 2 Die Munzreform von 1465 1 3 Talerzeit 1 3 1 Erste silberne Gulden 1 3 2 Notklippen 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBrakteatenzeit Bearbeiten Der askanische Graf Bernhard gelangte im Jahre 1180 in den Besitz des Gebietes um Wittenberg Kurz darauf liess er als Herzog von Sachsen 1180 1212 in Wittenberg Munzen schlagen Das waren zum Beispiel Brakteaten mit dem Kopfbild des Herzogs eingerahmt durch vier konzentrische Kreise mit der Umschrift BERNARDVS DVX V 1 und solche mit einem Lowen als Munzbild und der genannten Umschrift 2 Der Lowe weist offenbar darauf hin dass Bernhard die sachsische Herzogswurde und das Gebiet um Wittenberg erhalten hatte nachdem der Herzog von Sachsen Heinrich der Lowe 1142 1180 1180 durch Kaiser Friedrich Barbarossa 1155 1190 geachtet worden war Sein Nachfolger Albrecht I 1212 1260 liess ebenfalls in Wittenberg Brakteaten schlagen nbsp Brakteat Bernhards Munzfund von Trebitz Nr 70 der Beschreibung des MunzfundesMit der Beschreibung des Munzfundes von Trebitz bei Wittenberg wurde der Nachweis der Munzstatte Wittenberg anhand der Brakteaten des Herzogs Bernhard erbracht Was nun das rathselhefte V am Ender der Umschrift unserer Nr 1 u 2 anlangt das auch auf Nr 3 entgegentritt so konnte es entweder als Abkurzung eines Beiwortes zu Dux aufgefasst oder als ein Hinweis auf die Munzstatte betrachtet werden Das V mit dem Titel des Herzogs in Verbindung zu bringen will gleichfalls nicht glucken Wir glauben bei unserer Auslegung durch W i t t e n b e r g vor der Hand stehen bleiben zu mussen um so mehr als der erst nachtraglich in unseren Besitz gelangte unter Nr 70 abgebildete Pfennig derselben in uberraschender Weise zu Hulfe kommt weshalb denn diese als Beweisstuck sehr wichtige Munze auch sogleich hier besprochen werden soll Umschrift BERNARDUS DUX VI Unstreitig giebt dieses Stuck in seinem VI den Schlussel zur Losung des V der vorhergegangenen und der nachfolgenden gewiss aber liegt nichts naher als darin die Anfangsbuchstaben der Munzstatte Wittenberg Vitebergae zu erblicken denn an den Namen eines Munzmeisters wird man doch nicht denken wollen Zudem sind ja Namen von Munzstatten auf anderen Munzen Berhhard s anzutreffen Bekannt sind die Munzstatten Bernhard s der Kothener Munzstatte mit DENARIVS COTNE und COTENE CIVITAS aber auch Munzen aus Aschersleben glauben wir dem Worte ASCHERS deutlich ausgedruckt zu finden 3 Weitere mittelalterliche Munzen der Munzstatte sind zweiseitig gepragte Denare der Askanier 4 Groschenzeit Bearbeiten Nach dem Aussterben der Askanier im Mannesstamme als im Jahr 1422 Herzog Albrecht 1419 1422 ohne lehnsfahige Erben gestorben war ubertrug der romisch deutsche Konig Sigismund das Herzogtum Sachsen Wittenberg 1423 den meissnischen Wettinern Der Besitz des Herzogtums war mit der Kurwurde verbunden Der Markgraf von Meissen Friedrich IV der Streitbare 1381 1428 nannte sich nun als Kurfurst von Sachsen Friedrich I Heller der Stadt Wittenberg Bearbeiten Der Nachfolger des Kurfursten Friedrich I Friedrich II der Sanftmutige 1428 1464 genehmigte ab 1451 den beiden Stadten Wittenberg und Altenburg die Herstellung eigene Heller Die Hohlheller der Stadt Wittenberg sind durch das grosse kursachsische Wappen mit den Kurschwertern uber das ein kleines W aufgepragt ist leicht erkennbar 5 Sie wurden zu 1152 Stuck aus der Prager Munzmark 250 1138 g 4 lotig ausgebracht und tragen kein Munzmeisterzeichen Die Munzreform von 1465 Bearbeiten Fur die Durchfuhrung der Munzreform von 1465 liessen die Wettinern in grossen Mengen neue Groschen Horngroschen in der Landeshauptmunzstatte Freiberg und in der Munzstatte Colditz geschlagen Sie wurden zu 20 Stuck auf den rheinischen Gulden ausgebracht Da die Umstellung der Wahrung rasch vorangehen sollte beschlossen Ernst Kurfurst von Sachsen 1464 85 1486 und Albrecht der Beherzte Herzog von Sachsen 1464 85 1500 gemeinsam mit Wilhelm III den Tapferen Landgraf von Thuringen 1445 1482 im Jahr 1466 fur die Dauer des Geldmangels jedoch nicht langer als zwei Jahre Beimunzen zu errichten Daraufhin wurde in Thuringen zu Gotha gemunzt die Munzstatte Leipzig wieder eroffnet der Betrieb war seit 1 Juni 1465 eingestellt und in Wittenberg eine neue Munzstatte errichtet Als Munzmeister der neuen Munze setzten die Wettiner Peter Pfole Pfohle ein Die seltenen Horngroschen mit dem Munzmeisterzeichen schrag gestelltes Blatt und nur mit der Jahreszahl 14 66 6 sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Peter Pfole zuzuweisen 7 Sie sind in Wittenberg 1466 bis Januar 1467 geschlagen worden Danach erfolgte bereits wieder die Stilllegung des Munzbetriebs Die Ursache fur die kurze Betriebszeit wird im aufgetretenen Silbermangel zu suchen sein Talerzeit Bearbeiten Erste silberne Gulden Bearbeiten Im ausgehenden 15 Jahrhundert fuhrten neue technische und wirtschaftliche Methoden des sachsischen Bergbaus zu einer ungewohnlich hohen Silberausbeute Das fuhrte dazu dass Kurfurst Friedrich III der Weise 1486 1525 und sein Bruder Johann der Bestandige 1486 1525 1532 in Einvernehmen mit Georg dem Bartigen 1500 1539 als Stellvertreter seines Vaters Albrecht des Beherzten 1464 85 1500 die sogenannte Leipziger Munzordnung von 1500 verkundeten Danach soll ein Groschen Guldengroschen fur einen Gulden rheinischer oder sachsischen Goldgulden geschlagen und genommen werden Die Vorbereitung fur die Einfuhrung der Grosssilberwahrung begann jedoch bereits mit dem Munztag in Zeitz am 9 August 1490 Das erste Ergebnis waren die Bartgroschen 8 Fur den rheinischen Goldgulden wurde ein silbernes Aquivalent von 27 464 g Feinsilber festgelegt 21 Bartgroschen 27 464 g Feinsilber 1 rheinischer Gulden 2 527 g Feingold 9 Die Festlegung des Wertverhaltnisses 1 21 zwischen Groschen und Goldgulden wurde auch bei der Einfuhrung der Grosssilbermunzen der silbernen Gulden Taler beibehalten Die im Jahr 1500 ohne Munzmeisterzeichen und Jahreszahl gepragten ersten sachsischen Grosssilbermunzen die Gulden Guldengroschen Guldengroschen spater auch als Klappmutzentaler bezeichnet wurden in der Munzstatte Annaberg 10 und eventuell auch in Wittenberg 11 gepragt Notklippen Bearbeiten Weitere wittenbergische Geprage sind Notklippen des sachsischen Kurfursten Johann Friedrichs I des Grossmutigen 1532 1554 1547 1552 in Gefangenschaft seit 1552 Herzog im Wert eines Vierteltalers zur Bezahlung des Solds seiner Truppen wahrend des Schmalkaldischen Krieges Ausserdem ist eine Klippe im Gewicht von vier Talern bekannt Fur die Notpragungen liess der Kurfurst aus verschiedenen Kirchen des Kurkreises Silbergerate einziehen Diese auch als Belagerungsklippen bezeichneten Notmunzen von 1547 zeigen im Unterschied zu den Leipziger Belagerungsklippen des Herzogs Moritz von Sachsen 1541 1553 Kurfurst seit 1547 das sachsische Kurwappen und die Buchstaben H HF K Herzog Hans Friedrich Kurfurst 12 Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Schmalkaldischer Bundestaler Taler auf die Einnahme von Gotha 1567 Der Taler bezeugt den letzten Landfriedensbruch im Zusammenhang mit dem Verlust der Kurwurde der Ernestiner Literatur BearbeitenGerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 Paul Arnold Walter Haupt und seine Sachsische Munzkunde In Numismatische Hefte Nr 20 Dresden 1986 Theodor Elze Die Munzen Bernhards Grafen von Anhalt Herzogs von Sachsen Erstes Heft Die Brakteaten Bernhards als Grafen von Anhalt 1170 1180 Berlin 1870 Darin auch Brakteaten Bernhards als Herzog Theodor Elze Die Munzen Bernhards Grafen von Anhalt Herzogs von Sachsen Zweites Heft Die Brakteaten Bernhards als Herzog von Sachsen 1180 1212 Berlin 1881 H A Erbstein Der Munzfund von Trebitz bei Wittenberg Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Munzwesens im 12 und 13 Jahrhundert Nurnberg 1868 Tristan Weber Die sachsische Munzpragung von 1500 bis 1571 H Gietl Regenstauf 2010 Claus Keilitz Die sachsischen Munzen 1500 1547 H Gietl Regenstauf 2010 Hugo von Saurma Jeltsch Die Saurmasche Munzsammlung deutscher schweizerischer und polnischer Geprage von etwa dem Beginn der Groschenzeit bis zur Kipperperiode Berlin 1892 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Friedrich von Schrotter N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde Berlin 1970 Nachdruck der Originalausgabe von 1930 Karlheinz Blaschke Geschichte Sachsens im Mittelalter Union Verlag Berlin 1990Weblinks Bearbeitenmcsearch info Darin Brakteaten Bernhards 1180 1212 und Albrechts I 1212 1260 Munzstatte WittenbergEinzelnachweise Bearbeiten Money Museum 1 2 Vorlage Toter Link www moneymuseum com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Munzsammlung Heiliges Romisches Reich Herzogtum Sachsen Bernhard von Sachsen 1180 1212 Brakteat mit dem Kopfbild Bernhards und der Umschrift BERNARDVS DVX Munzstatte Wittenberg Money Museum 1 2 Vorlage Toter Link www moneymuseum com Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Munzsammlung Heiliges Romisches Reich Herzogtum Sachsen Bernhard von Sachsen 1180 1212 Brakteat mit einem Lowen als Munzbild Munzstatte Wittenberg H A Erbstein Der Munzfund von Trebitz bei Wittenberg Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Munzwesens im 12 und 13 Jahrhundert Nurnberg 1868 S 9 10 Hugo von Saurma Jeltsch Die Saurmasche Munzsammlung deutscher schweizerischer und polnischer Geprage von etwa dem Beginn der Groschenzeit bis zur Kipperperiode Berlin 1892 darin S 104 Herzogtum Sachsen Wittenberg Denare mcsearch info Stadtische Munzstatte Wittenberg Hohlheller o J ab 1451 Gepragt von Stadt mit Zustimmung des Kurfursten Friedrich II von Sachsen mcsearch info Kurfurst Ernst Herzog Albrecht Herzog Wilhelm III 1465 1482 Horngroschen 1466 Munzzeichen schrag gestelltes Blatt Munzstatte Wittenberg Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 S 93 und 176 Nr 1471 1474 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 S 89 Gerhard Krug Die meissnisch sachsischen Groschen 1338 1500 Berlin 1974 S 104 coingallery de Erster Guldengroschen Klappmutzentaler o J 1500 Als Munzstatte ist Annaberg angegeben Schnee 1 Keilitz 4 Dav 9705 Paul Arnold Walter Haupt und seine Sachsische Munzkunde In Numismatische Hefte Nr 20 Dresden 1986 S 54 mcsearch info Notklippe Feldklippe Belagerungsklippe Johann Friedrich des Grossmutigen zu einem Vierteltaler 1547 mit den Buchstaben H H F K Herzog Hans Friedrich Kurfurst gepragt in Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munzstatte Wittenberg amp oldid 232468456