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Schloss Weesenstein erhebt sich auf einem Felsvorsprung aus Knotenglimmerschiefer mit Quarziteinlagerungen uber dem Tal der Muglitz etwa 3 km sudlich von Dohna im Ortsteil Weesenstein der Gemeinde Muglitztal Es diente uber Jahrhunderte als Wohnsitz lokaler Adelsgeschlechter aber auch des Furstenhauses der Wettiner Der bekannteste Schlossbesitzer war Konig Johann von Sachsen der dort Werke von Dante Alighieri ubersetzte und in seinen Abendgesellschaften diskutierte Bemerkenswert an der Schlossanlage sind unter anderem die originalen Mobel und Tapetenausstattungen die von der adeligen Wohnkultur fruherer Besitzer zeugen die Schlosskapelle sowie der im Stil des Klassizismus errichtete Wintergarten Gesamtansicht vom Schlosspark aus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Besitzer in chronologischer Reihenfolge 1 2 Baugeschichte 2 Heutige Nutzung 2 1 Besucherzahlen 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung des Schlosses datiert auf den 17 Dezember 1318 im Zusammenhang mit dem Hilfe und Dienstgelobnis des Burggrafen Otto von Dohna gegenuber dem Meissner Markgrafen Friedrich dem Freidigen Der Name Weesenstein ist vermutlich auf das bereits genannte Quarzitgestein im Felsen zuruckzufuhren Dieses auch als falscher Opal bezeichnete Gestein hiess fruher Wese oder Waise was sicherlich auch auf die weisse Farbe des milchweissen Opals zuruckzufuhren ist Dadurch variiert der Name nur wenig Weysinberg Weisinsteyn Wesinstein Weysinstein Weissenstein usw Vom 16 bis zum 18 Jahrhundert findet sich fast durchgangig der Name Wesenstein und schliesslich seit Beginn des 19 Jahrhunderts setzte sich die Schreibweise Weesenstein durch 1850 auch amtlich Es ist wahrscheinlich dass Schloss und das umliegende Land um 1275 gemeinsam mit Rabenau als Mitgift der Tochter des Burggrafen Meinhers III von Meissen in die Ehe mit Burggraf Otto dem Alteren von Dohna eingebracht wurde und somit in den Besitz der Burggrafen von Dohna gelangte Gottfried Semper datiert die erste Anlage des Schlossturms in das 10 Jahrhundert allerdings fehlt dafur jeglicher Beweis Wahrscheinlich beruht diese Annahme auf der Vermutung dass im 10 Jahrhundert Konig Heinrich I wahrend seiner Ostexpansion in dieser Region erste Grenzfesten anlegen liess Bei Dohna gabelte sich der Strassenzug nach Bohmen in einen ostlichen Weg uber Berggiesshubel und Peterswald Kulmer Steig Konigsweg und einen westlichen Weg uber das Muglitztal nach Burkhardswalde Liebstadt Breitenau und Furstenwalde Dabei ist nicht uberliefert welche dieser Routen zum Beispiel wahrend der Heereszuge Kaiser Heinrichs III 1040 Wiprechts von Groitzsch 1107 oder Konig Lothars III 1126 genutzt worden sind Sicher ist jedoch dass der Weg uber Weesenstein seit dem 13 Jahrhundert als Handelsweg bevorzugt genutzt wurde was die Entstehung von Schloss Weesenstein in dieser Zeit begrunden wurde In der Dohnaischen Fehde 1389 bis 1402 hat auch Schloss Weesenstein sehr gelitten Noch 1405 musste es durch einen Heerzug von Gunther von Bunau und Otto Pflugk fur die Wettiner erobert werden Die wettinischen Markgrafen belehnten Gunther von Bunau 1406 fur seine Unterstutzung gegen die Dohnaer Burggrafen unter anderen auch mit Weesenstein Im Vertrag von Eger vom 25 April 1459 wird Weesenstein formal als Erbe der Krone von Bohmen bezeichnet Um weitere Konflikte zu vermeiden verzichtete Konig Georg von Bohmen auf weitere Anspruche Die Oberlehnshoheit blieb aber de jure bestehen und erlosch erst 1809 Immerhin bis 1772 blieb Weesenstein im Besitz der Familie von Bunau wenn auch in wechselnden Familienlinien siehe unten Nach der Dohnaischen Fehde war der Hussiteneinfall um 1429 die nachste kriegerische Zeit die Weesenstein mit Plunderungen und Zerstorungen betraf Heinrich I von Bunau gelang es recht schnell diese Schaden zu beseitigen Allerdings galt er bei seinen Nachbarn als ausgesprochen streitsuchtig was zu vielen Beschwerden fuhrte Sogar die Geistlichkeit fuhrte beim Bischof zu Meissen Beschwerde ohne dass dieser abgeholfen werden konnte Dadurch wurde das gerade tagende Konzil von Basel mit dieser Angelegenheit befasst und Heinrich von Bunau als frevelhafter Beschadiger des meissnischen Klerus mit dem Kirchenbann belegt Da keine weiteren Zeugnisse zu diesem Geschehen belegt sind wurde wohl doch ein Vergleich gefunden Die Lehnbriefe aus dieser und der spateren Zeit weisen die Besitzer von Weesenstein hauptsachlich die Familie von Bunau auch als Besitzer einer Vielzahl von Dorfern Diensten usw aus Dazu gehorten Schloss und Stadt Liebstadt Burkhardswalde Falkenhain Nentmannsdorf Friedrichswalde Borna usw bis hin zu Anteilen an Gottleuba und den dortigen Bergwerken und viele weitere Besitzungen im Leipziger Raum und in Thuringen Dieser Besitz wurde je nach Bedarf erweitert oder auch verkauft Am erfolgreichsten in diesem Zusammenhang war wohl Rudolf II von Bunau 1486 bis 1543 Obwohl er als einer von sieben Geschwistern nur das Stammschloss mit den umliegenden Dorfern erhielt erweiterte er den Besitz um Lauenstein Schloss und Stadt Falkenhain Burkhardswalde Biensdorf Rohrsdorf Ober Meusegast Seitenhain Luga Seidewitz Friedrichswalde Hausdorf Teile von Gottleuba Zitzschewig und Dohna Hosterwitz Laubegast Zschachwitz sowie um eine Reihe verschiedener Rechte z B Fischerei Fur 39 000 Gulden erwarb er schliesslich 1534 die bohmische Herrschaft Tetschen Decin Am 2 April 1504 erhielt Weesenstein von Bischof Johann VI von Meissen das Recht in der im selben Jahr gegrundeten Schlosskapelle Gottesdienste fur die Herrschaft und die Dienerschaft abzuhalten Damit bildete das Schloss eine eigene Pfarrei die immerhin bis 1870 bestand Anfangs wurden die geistlichen Verrichtungen vom Pfarrer von Dohna wahrgenommen 1517 genehmigte Papst Leo X die Anstellung eines Schlossgeistlichen der unter der Kollatur des Schlossherrn stand In der Reformationszeit versuchten die katholisch gesinnten Schlossherrn sich den lutherischen Bestrebungen in Sachsen zu widersetzen Erst mit dem protestantisch gesinnten Herzog Moritz von Sachsen 1541 bis 1553 mussten Rudolf II und Heinrich II von Bunau ihren Widerstand aufgeben Im Dreissigjahrigen Krieg besonders in den Jahren 1631 bis 1643 wurde Weesenstein durch die plundernde schwedische Soldateska schwer verwustet Der Hohepunkt des Elends wurde 1639 erreicht als die Schweden uber mehrere Monate die Umgebung von Pirna brandschatzten Mit dem Ubergang der Herrschaft Weesenstein auf die Familie von Uckermann kam es verstarkt zu Streitereien und gelegentlich zu Gewalttatigkeiten mit den Gutsuntertanen Dies fuhrte schliesslich 1775 zu einem offenen Aufruhr da sich die Bauern durch die ihnen aufgeburdeten Frondienste ubermassig beschwert glaubten Auch zu Beginn des Siebenjahrigen Krieges 1756 wurde Weesenstein durch sachsische und preussische Truppen und in den Napoleonischen Kriegen besonders im Jahr 1813 durch Franzosen Osterreicher und Russen schwer heimgesucht Nach den Freiheitskriegen war Weesenstein oft Schauplatz glanzender Feste und gelangte so auch in den Blickwinkel der koniglichen Familie 1830 kaufte schliesslich Konig Anton der Gutige das Schloss Nachdem 1838 Prinz Johann der spatere Konig Weesenstein ubernommen hatte verweilte er sehr oft in diesem Schloss So entstanden hier auch wesentliche Teile seiner Ubersetzung von Dante Alighieris Gottlicher Komodie 1870 genehmigte er die Vereinigung der Schloss und der nach Dohna eingepfarrten Dorfgemeinde zu einer einheitlichen Parochie Die neue Gemeinde durfte die Schlosskirche fur die Gottesdienste und die sonstigen geistlichen Amtshandlungen nutzen Auch erhielt sie einen eigenen Friedhof Die Kollatur wurde dem jeweiligen Besitzer des Schlosses ubertragen Heute gehort die Schlosskapelle zu dem Pfarrbezirk Burkhardswalde Es finden regelmassig Andachten und Konzerte statt Nach dem Ersten Weltkrieg gelangte das Schloss in burgerliche Hande und 1933 schliesslich in den Besitz des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Dieser richtete im Schloss ein erstes Museum ein Im Zweiten Weltkrieg diente Weesenstein als ein Hauptdepot fur etwa 450 000 Kunstschatze aus Dresdner Museen zum Beispiel aus dem Kupferstichkabinett der Gemaldegalerie und der Porzellansammlung Durch den Einbau entsprechender Sicherungstechniken sowie die Betreuung durch Mitarbeiter der Dresdener Kunstsammlungen konnte das Schloss den Krieg gut uberstehen Das Schloss war auch Sitz des Sonderbeauftragten des Fuhrers fur das Fuhrermuseum Linz Nach dem Krieg wird der Landesverein Sachsischer Heimatschutz enteignet Zwar weder verboten noch aufgelost verlor der Verein seine Arbeitsfahigkeit Das Schloss das sich in seinem Besitz befand ubernahm zunachst das Land Sachsen spater die Dresdner Kunstsammlungen und schliesslich die Gemeinde Weesenstein Von 1945 bis 1950 diente das Schloss als Notunterkunft fur ausgebombte Dresdener und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten Unter anderem lebte und arbeitete von 1946 bis 1948 auf dem Schloss Walter Timmling 1897 1948 Ca 40 Bilder des Dresdener Malers der Neuen Sachlichkeit befinden sich heute in den Sammlungen des Schlosses Weesenstein Das Museum offnete wieder 1952 Im zunehmenden Masse besonders seit Mitte der 1970er Jahre fehlten jedoch die Mittel fur notwendige Sanierungsarbeiten Erst seit der Wiedervereinigung werden durch den Freistaat Sachsen wieder Mittel fur umfangreiche Sanierungs und Restaurierungsarbeiten zur Verfugung gestellt Diese konnten bis zum Fruhjahr 2015 in weiten Teilen abgeschlossen werden Insgesamt investierte der Freistaat Sachsen zwischen 1991 und 2015 etwa 27 Millionen in die Sanierung und bauliche Erhaltung von Schloss Weesenstein 1 Im Zuge der Sanierung wurden unter anderem wertvolle Wandmalereien und Raumausmalungen aus dem 15 und 16 Jahrhundert entdeckt und den Besuchern zuganglich gemacht Die Jahrhundertflut im August 2002 wutete in der Gemeinde Weesenstein besonders heftig und vernichtete unter anderem auch den Schlossgarten vollstandig Der schlossnahe Teil war schon seit 2003 wieder begehbar Der ubrige Teil konnte im Fruhjahr 2007 fertiggestellt werden nbsp Modell von Schloss Weesenstein im Mittelalter nbsp Ansicht des Schlosses um 1820 nbsp Blick vom Vorhof zum Schluss um 1900 nbsp Schloss und Dorf Weesenstein um 1903 nbsp Historische Aufnahme des Chinesischen Zimmers 1927 nbsp Historische Aufnahme des Gerichtssaals 1927 nbsp Ansicht des Schlosses zu DDR Zeiten nbsp Aufnahme kurz nach der Jahrhundertflut im August 2002Besitzer in chronologischer Reihenfolge Bearbeiten um 1275 Burggraf Otto III der Altere urkundlich erst am 17 Dezember 1318 bis 1385 Burggraf Otto Heyde I und Otto Heyde II von Dohna letzterer wahrscheinlich 1386 in Gefangenschaft verstorben bis 1394 Erbschaftsstreitigkeiten zwischen den Sohnen Otto Heyde II Otto Heyde III Jeschke Otto Mul Jan 1394 Weesenstein kommt zum Erbteil von Jeschke wird im Dezember 1403 nach Flucht uber Weesenstein und Konigstein in Ofen heute Budapest enthauptet 1402 Markgraf Wilhelm I von Meissen im Ergebnis der Dohnaischen Fehde 14 November 1406 Lehnbrief fur Gunther I von Bunau gestorben 1428 1428 bis 1467 Heinrich I von Bunau Sohn Gunthers I von Bunau 1467 bis 1486 Rudolf I von Bunau Sohn Heinrich I von Bunau 1486 bis 1543 Rudolf II von Bunau zweiter Sohn Rudolf I von Bunau 1543 bis 1570 Heinrich II von Bunau altester Sohn Rudolf II von Bunau 1570 bis 1626 Rudolf III von Bunau einziger Sohn von Heinrich II von Bunau stirbt 1626 kinderlos Aussterben der Weesensteiner Linie der Familie von Bunau 1626 bis 1658 Heinrich III von Bunau Lauensteiner Linie 1658 bis 1674 Gunther II von Bunau einziger Sohn des Vorigen 1674 bis 1700 Rudolf IV von Bunau einziger Sohn des Vorigen 1700 bis 1719 Gunther III und Heinrich IV von Bunau Sohne des Vorigen 1719 Verkauf an Henrica Helena von Bunau geborene Vitzthum von Eckstadt fur 100 000 rheinische Gulden 1729 Verkauf an Rudolf V von Bunau jungere Lauensteiner Linie Ehemann der Vorigen gestorben 1752 1752 bis 1772 Rudolf VI von Bunau einziger Sohn des Vorigen muss 1772 Weesenstein fur 100 000 rheinische Gulden verkaufen 1772 Johanna Christiane Freifrau von Uckermann Gemahlin des hessischen Geheimrates und Generalpostintendanten Baron Johann Jacob von Uckermann und ihr Sohn Jakob von Uckermann ab 1789 22 Juli 1830 Verkauf an Konig Anton den Gutigen Haus Wettin fur 325 000 Taler 1836 bis 1838 Prinz Maximilian Bruder des Vorigen 1838 bis 1873 Prinz Johann ab 1854 Konig von Sachsen 1873 bis 1904 Prinz Georg ab 1902 Konig von Sachsen 1904 Prinz Johann Georg zweiter Sohn des Vorigen 27 Dezember 1917 Verkauf an den Geheimen Kommerzienrat Alwin Bauer aus Niederlossnitz fur 1 9 Mio Mark Fruhjahr 1934 Verkauf an den Landesverein Sachsischer Heimatschutz 1947 Ubernahme der Tragerschaft durch das Land Sachsen da der obige Verein als nicht mehr existent erklart wurde 1952 Das Museum wird von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ubernommen 1954 Tragerschaft durch die Gemeinde Weesenstein ab 1992 Tragerschaft durch den Freistaat Sachsen ab 1993 Verwaltung durch den Staatsbetrieb Staatliche Schlosser Burgen und Garten SachsenBaugeschichte Bearbeiten Das Schloss ist ein achtstockiges Bauwerk Die Besonderheit besteht darin dass es zu einem grossen Teil von oben nach unten gebaut worden ist Dadurch befinden sich zum Beispiel die alten Kellerraume im funften und die Pferdestalle im vierten Geschoss Der Turm scheint zum altesten Teil des Schlosses zu gehoren Er wurde wahrscheinlich im 12 Jh erbaut Zieht man alte Bilder wie zum Beispiel das Gemalde im Treppenhaus des Schlosses aus dem 17 Jh zum Vergleich heran ist festzustellen dass der Turm ursprunglich nicht so hoch wie heute war Der ursprunglich als Warte an der Heer und Handelsstrasse dienende Turm wurde spater durch Wohn und Wirtschaftsraume erganzt So entstand im sechsten Stock ein Gerichtssaal der sog Speisesaal der Burggrafen und darunter ein Keller Vom Gerichtssaal gelangt man in die Folterkammer und einige Stufen weiter in den siebenten Stock zum Monchsgang Wahrend der Herrschaftszeit von Rudolf II und Heinrich II von Bunau wurden hier im 15 16 Jh der Steinerne Saal und der Billardsaal eingerichtet das heute bis auf die Grundmauern zerstort ist Mit der Grundung der Schlosskapelle 1504 im sechsten Stock durch Rudolf II von Bunau wurde der Burghof nach Sudwesten abgeschlossen 1738 wurde die Kapelle abgetragen und eine neue Hauskirche gebaut die am 23 Juli 1741 geweiht wurde Lange Zeit galt George Bahr als Schopfer der neuen Kirche Heute geht man aber davon aus dass die Entwurfe von einem seiner Schuler dem Baumeister Johann George Schmidt 1707 bis 1774 stammen Die Kosten fur den Umbau betrugen 4 177 Taler 5 Groschen und 6 Pfennige Ende des 16 und Anfang des 17 Jahrhunderts wurde der neue Teil des Schlosses im Suden und Sudosten an den Felsen gebaut Nach den Verwustungen durch die Schweden 1639 liess Rudolf IV von Bunau eine Reihe von Restaurierungsarbeiten durchfuhren unter anderen auch die Ausbesserung des sog Ledertapetensaals Nachdem Rudolf V aus der jungeren Lauensteiner Linie der Familie von Bunau das Schloss von seiner Frau Henrica Helena fur 100 000 Rheinische Gulden ubernommen hatte erfolgten umfangreiche Erneuerungen und Renovierungen auf dem Schloss Am Ende des Schlossparks auf einer Anhohe wurde um 1750 ein Belvedere errichtet Heute sind vom Gebaude nur noch dessen Grundmauern erhalten Die umfangreichsten Erneuerungen verdankt das Schloss der Familie von Uckermann Zunachst wurde das Hauptportal grundlich erneuert und 1781 die alte Holzbrucke durch eine Steinbrucke ersetzt Sudlich des Schlosses entstand in der Muglitzschleife ein barocker Schlossgarten und darin am Fusse des Felsens das sogenannte Badezimmer Der Konig Johan von Sachsen veranlasste 1861 die Erneuerung der Sandsteinbrucke die beide Teile des Parks miteinander verbindet Im selben Jahr schuf der Bildhauer Wolf von Hoyer fur den Park im Auftrag des Konigs die Marmorstatue der romischen Gottin Flora Die Gottin der Blumen und des Bluhens tragt einen Rosenkranz im Haar Still reicht sie dem Betrachter eine Rose aus ihrem Bouquet Mit der Ubernahme des Schlosses durch die Wettiner im 19 Jahrhundert wurden die Raumfluchten neu gegliedert so dass sie den neuen aufwendigeren Nutzungsanforderungen entsprachen In den 1850er und 1860er Jahren wurden verschiedene Raume neuen Nutzungen zugefuhrt und teilweise neu ausgestattet Dabei blieben die historisch wertvollen Tapeten im Ledertapetensaal farbig bemalte Goldledertapete um 1720 im Vogeltapetenzimmer farbig bemalte Papiertapete mit ostasiatischem Dekor und exotischen Vogeln um 1780 und im Chinesischen Salon Tapete mit chinosien Motiven um 1814 erhalten Die Ausstattung der Zimmer wechselte mit den haufig anreisenden Gasten Die reprasentative Empfangssituation im Bereich der herrschaftlichen Wohnetage entstand zwei Jahre nach der Thronbesteigung des Konig Johann von Sachsen 1854 in Anlehnung an die Raumgestaltungen durch Gottfried Semper im Stil der Neorenaissance Die Innendekoration war dem gelehrten Regenten gewidmet nbsp Erster Schlosshof mit dem teilweise anstehenden Felsgestein nbsp Blick auf die Spitze des Schlossturms des wohl altesten Teils des Schlosses nbsp Steinkreuz in der unteren Burgetage Kellergewolbe in Erinnerung an die Dohnaische Fehde nbsp Portal von 1575 mit dem Wappen der Herren von Bunau am Torhaus nbsp Steinbrucke von 1781 nbsp Katholische Schlosskapelle nbsp Altar der barocken Schlosskapelle von 1738 41 nbsp Klassizistischer Anbau des WintergartensHeutige Nutzung BearbeitenSchloss Weesenstein untersteht dem Staatsbetrieb Staatliche Schlosser Burgen und Garten Sachsen Das Schlossmuseum ladt zu einer Zeitreise durch die Schlossgeschichte ein und wartet unter anderem mit furstlichen Wohnraumen des 18 19 Jahrhunderts samt Interieur und wertvollen Tapeten so einer Mechelner Goldledertapete aus dem 18 Jahrhundert auf Hervorzuhebende kulturelle Ereignisse auf Schloss Weesenstein sind die Schlosskapellkonzerte thematische Sonderfuhrungen Theaterabende Neben der musealen Nutzung des Schlosses bieten sich die Raumlichkeiten fur private Feste zum Beispiel Hochzeiten Firmenevents und fur eine gastronomische und kulturelle Nutzung an Nachdem 1863 die Brauerei stillgelegt und zur Koniglichen Schlosskuche umgebaut wurde begannen in den 1990er Jahren die Arbeiten zur Wiedererweckung der Brauerei am historischen Ort Heute ist der Brauhof der immerhin auf eine 500 jahrige Geschichte zuruckblicken kann mit der Koniglichen Schlosskuche der Schlossbrauerei und Veranstaltungsraumen kulinarischer und kultureller Mittelpunkt des Schlossensembles Mehr als zwei Jahrzehnte hat sich der Schauspieler Rolf Hoppe 1930 2018 mit seinem privaten Theater auf Schloss Weesenstein kulturell engagiert 2 3 4 So zeigte Hoppe dort im November 2006 zusammen mit Heinz Rudolf Kunze das Programm Sachsophonie 4 Besucherzahlen Bearbeiten 2011 62 648 5 2019 47 700 6 2021 16 564 7 2022 32 932 8 Galerie Bearbeiten nbsp Gesamtansicht mit Vorhof und Schlosspark nbsp Blick vom Belvedere Weesenstein zum Schloss nbsp Informationstafel uber die heutigen Bereiche des Schlosses samt Schlosspark nbsp Schlossbrauerei im Brauhof nbsp Monchsboden ehemaliger Festsaal des ausgehenden Mittelalters mit Wandmalereien aus der Zeit um 1540 nbsp Ledertapetensaal nbsp Blick uber den Schlosspark nbsp Blick vom Schlosspark zum SchlossLiteratur BearbeitenHendrik Barnighausen Schloss Weesenstein Reihe Sachsens schonste Schlosser Burgen und Garten Nr 17 Edition Leipzig Leipzig 2003 ISBN 3 361 00527 2 Wilhelm Theodor Moritz Becher Schloss Wesenstein und seine Umgebungen Grimm Dresden 1850 Digitalisat Andrea Dietrich Birgit Finger Schloss Weesenstein Edition Leipzig Leipzig 2015 ISBN 978 3 361 00705 5 Andrea Dietrich Birgit Finger Perle aus Sachsens Krone Schloss Wesenstein im Muglitztal und seine Umgebung Sandstein Verlag Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 411 4 Bildband in deutscher englischer und tschechischer Sprache Leseprobe Birgit Finger Bombensicher Schloss Weesenstein als Kunstversteck im Zweiten Weltkrieg In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz e V Ausgabe 1 2018 ISSN 0941 1151 S 2 9 Birgit Finger Alexander Hanel Bombensicher Kunstversteck Weesenstein 1945 Sandstein Verlag Dresden 2018 ISBN 978 3 95498 371 1 Theodor Gampe Schloss Weesenstein im Muglitzthale Dresden 1880 Digitalisat Einhart Grotegut Illustrationen Lutz Hennig Katja Muller Klaus Dieter Wintermann Weesenstein 700 Jahre Schlossgeschichte Verlag der Kunst Dresden 1995 ISBN 3 364 00317 3 Viktor Hantzsch Weesenstein In Alfred Meiche Hrsg Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstatten der Sachsischen Schweiz Wilhelm Baensch Verlagshandlung Dresden 1907 S 88 102 Iniciativa pro decinsky zamek Hrsg Die Herren von Bunau in Sachsen und Bohmen Decin 2006 ISBN 80 239 6852 1 Christine Klecker Udo Pellmann Schloss Weesenstein Pellmann Dresden 1994 Alfred Meiche Historisch Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna Verlag Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha v Baensch Stiftung Dresden 1927 Alfred Meiche Weesenstein ein Edelstein unter den Burgen Sachsens In Landesverein Sachsischer Heimatschutz Dresden Hrsg Mitteilungen Band XXIII Heft 5 8 1934 Lehmannsche Buchdruckerei Dresden 1934 S 97 125 Katja Muller Schloss Weesenstein Der historische Ort Band 47 Homilius Berlin 1999 ISBN 3 931121 46 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Weesenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Weesenstein im Wissensportal des Schlosserlandes Sachsen Geschichte amp Architektur von Schloss und Schlossgarten Weesenstein In ARSTEMPANO Panorama Reisefuhrer Abgerufen am 9 Dezember 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Der Teufel steckt im Detail Sachsische Zeitung Ausgabe Pirna vom 11 Mai 2015 Stipvisiten de Ein symbiotisches Gespann abgerufen am 15 November 2018 Andreas Neubauer Klaus Dieter Wintermann Hoppes Traum das sagenhafte Weesenstein Dresden 1998 ISBN 3 925001 19 0 a b Nmz Media Eine Sachsophonie Teil 1 Rolf Hoppe und Heinz Rudolf Kunze abgerufen am 15 November 2018 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