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Petrovice deutsch Peterswald ist eine Gemeinde im Ustecky kraj in Tschechien PetrovicePetrovice u Chabarovic Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Ustecky krajBezirk Usti nad LabemFlache 5118 6062 1 haGeographische Lage 50 47 N 13 59 O 50 786944444444 13 978611111111 530 Koordinaten 50 47 13 N 13 58 43 OHohe 530 m n m Einwohner 896 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 403 37Kfz Kennzeichen UStrukturStatus GemeindeOrtsteile 2VerwaltungBurgermeister Andrea Kortanova Stand 2021 Adresse Petrovice 529403 37 PetroviceGemeindenummer 568147Website www obecpetrovice czLage von Petrovice im Bezirk Usti nad Labem Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbarorte 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahl 4 Sehenswurdigkeiten 5 Sport 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Das langgestreckte Dorf liegt im Tal des Petrovicky potok an der tschechisch deutschen Grenze und besitzt einen Grenzubergang fur Kraftfahrzeuge der nach Norden in den Ortsteil Hellendorf der Stadt Bad Gottleuba Berggiesshubel fuhrt Petrovice liegt an einer alten Passstrasse die zwischen dem Osterzgebirge und der Sachsisch Bohmischen Schweiz von Sachsen nach Bohmen fuhrt Ende 2006 wurde die sudlich vorbeifuhrende Autobahn D 8 A 17 Prag Dresden in Betrieb genommen Petrovice verfugt seitdem uber eine eigene Autobahnabfahrt Gemeindegliederung Bearbeiten nbsp Zentraler Ortsteil mit GemeindeverwaltungDie Gemeinde Petrovice besteht aus den Ortsteilen Krasny Les Schonwald und Petrovice Peterswald 3 Grundsiedlungseinheiten sind Krasny Les Naklerov Nollendorf Petrovice und Vetrov Streckenwald 4 Zu Petrovice gehoren ausserdem die Ansiedlungen Panenska Jungferndorf und Novy Dvur Neuhof sowie die Wustung Hladov Hungertuch Das Gemeindegebiet gliedert sich in die Katastralbezirke Krasny Les v Krusnych horach Naklerov Petrovice u Chabarovic und Vetrov u Krasneho Lesa 5 Nachbarorte Bearbeiten Bad Gottleuba BerggiesshubelAltenberg nbsp Tisa Tyssa Krupka Graupen Telnice Tellnitz Libouchec Konigswald Geschichte BearbeitenDer Ort an der Passstrasse wurde 1352 erstmals urkundlich erwahnt Damals befand er sich im Besitz der Adelsfamilie Wartenberg Zwischen 1506 und 1579 gehorte Peterswald zur Herrschaft Graupen Krupka 6 Die Besitzer die Herren von Sebottendorf mussten Bohmen nach der Schlacht am Weissen Berg verlassen 1623 kaufte Franz von Courier den Ort er starb in der Schlacht bei Lutzen Anschliessend folgten verschiedene adlige Besitzer und der Zwickauer Textilfabrikant Anton Balle Durch die gunstige Lage an der Dresden Teplitzer Poststrasse entwickelte sich der Ort stetig Einen Aufschwung erlebte Peterswald durch die Weber und die Metallindustrie Es wurde dadurch zeitweise grosser als das benachbarte Aussig an der Elbe So wurden hauptsachlich Schnallen und Knopfe aber auch verschiedenste Beschlage produziert Im Rahmen der Befreiungskriege wurde Peterswald 1813 ein Schauplatz der Schlacht bei Kulm Russische Abteilungen lagerten im Ort bevor sie am 22 August die Landesgrenze gen Hellendorf uberschritten Nach der Niederlage in der Schlacht von Dresden am 26 27 August zogen die Russen sich ab dem 28 August uber Peterswald nach Kulm zuruck wahrend die franzosischen Truppen unter Vandamme den Russen nachsetzen und sich im Ort die ersten Gefechte mit diesen lieferten So ubernachtete Napoleon Bonaparte dreimal in Peterswald Durch diese Ereignisse erlebte der Ort Plunderungen und Zerstorung 200 Einwohner fielen deshalb bis 1814 der Pest zum Opfer Danach kam der Aufschwung wieder mit der Metallindustrie zeitweise gab es sogar Produktionsstatten im deutschen Nachbarort Auch am Schmuggel uber die Grenze zwischen dem Konigreich Sachsen von Pirna und Konigsstein und der k u k Monarchie nach Leitmeritz und Prag war Peterswald beteiligt So wurde anfanglich sachsisches Salz spater der aufkommende Tabak Kaffee Zucker und Likore geschmuggelt Mit der Eroffnung der Eisenbahn Dresden Bodenbach endete dieser jedoch schlagartig Durch die Eisenbahn endete auch die Bedeutung von Peterswald als Poststation 1824 entstand links des Raitzabaches die Siedlung Neuhof die ursprunglich zu Raitza Rajec gehorte und 1950 eingemeindet wurde Der Ort Peterswald gehorte bis zur Revolution von 1848 1849 im Kaisertum Osterreich zur Allodial Herrschaft Schonwald zu der auch die Dorfer Schonwald Neuhof Antonstal Nollendorf Jungferndorf Bohmisch Kahn Klein Kahn und Tellnitz Mitteltellnitz gehorten 7 Verwaltungstechnisch bildete Peterswald ab der Mitte des 19 Jahrhunderts eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Karbitz bzw im Bezirk Aussig 1848 wurde Peterswald nach der Revolution wie alle grosseren Orte in der Monarchie Sitz der Nationalgarde die jedoch 1851 wieder aufgelost wurde Parallel dazu entstand 1850 ein Sitz der k k Gendarmerie mit zwei Gendarmen 1850 erhielt der Ort die Markterlaubnis fur zwei Jahrmarkte Ab 1869 erstarkte das gesellschaftliche Leben in Peterswald So entstand in diesem Jahr der Spar und Vorschuss Kassa Verein Peterswald 1876 wurde die Freiwillige Feuerwehr errichtet dafur erwarb man 1906 sogar eine dampfbetriebene Feuerspritze Spater folgten neben anderen ein Militarveteranenverein ein Turnverein und ein Arbeiter Konsumverein Um 1900 erreichte Peterswald die Blutezeit danach setzte der Niedergang der Textilindustrie ein 1912 hielt in Peterswald die Elektrizitat Einzug die Versorgung erfolgte durch das Elektrizitatswerk Pirna Damit einher ging auch die Errichtung einer elektrischen Strassenbeleuchtung Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges besetzte tschechisches Militar die Bezirkshauptmannschaft Aussig und aus Peterswald verschwand der kaiserliche Doppeladler fur immer Schon durch Ausbruch des Krieges ging die Industrie durch entfallende Exporte massiv zuruck das Kriegsende und die damit entfallenden Exporte nach Deutschland taten ihr Ubriges Die Weltwirtschaftskrise raffte die Industrie fast ganzlich dahin und auch der Spar und Vorschuss Kassa Vereines Peterswald wurde so stark in Mitleidenschaft gezogen dass nur der Anschluss an die Allgemeine Volkskreditanstalt in Prag ubrigblieb Trotzdem erhielt Peterswald 1921 eine erste Omnibuslinie nach Gottleuba und 1922 ein Kino im Postsaal und sogar ein Schwimmbad nbsp Olympia Gedenkstein am Rundteil1936 ubergab der deutschbohmische Staffellaufer Hermann Jeswick an der Grenze das olympische Feuer auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Berlin an reichsdeutsche Sportler Unmittelbar hinter der Grenze erinnert auf deutscher Seite ein Gedenkstein am Rundteil an dieses Ereignis 1938 erstarkte die Sudetendeutsche Bewegung durch die Entwicklung im Deutschen Reich Als Folge der Eskalation erfolgte im Rahmen der ersten tschechoslowakischen Mobilmachung am 21 Mai 1938 die Blockade der Grenze zu Deutschland Damit einher gingen die Ausrufung eines Ausgehverbotes das Verbot der Feldarbeit sowie der Bau von Bunkern Stellungen und Maschinengewehrnestern Ab dem 1 Oktober zog die Tschechoslowakische Armee sich zuruck und die Wehrmacht ruckte unter dem Jubel der Bevolkerung ein Als Folge der Gleichschaltung durch den Anschluss an das Deutsche Reich wurden zahlreiche Vereine aufgelost so gingen die Gewerkschaften in die Deutsche Arbeitsfront uber der Militarveteranenverein wurde dem Reichskriegerbund angeschlossen Ab Juni Juli 1945 setzten die ersten wilden Vertreibungen der deutschbohmischen Peterswalder Bevolkerung ein Ab April 1946 erfolgte dann im Rahmen der Benes Dekrete die systematische Entfernung der deutschbohmischen Bevolkerung und die Ansiedlung von Tschechen aus dem Landesinneren sowie von Roma Der Weiler Antoninov Antonsthal wurde 1970 zu Tisa umgemeindet Adolfov gehort seit 2014 zu Telnice nbsp Hauptstrasse im oberen OrtsteilHeute wird das Ortsbild durch die Stande vorwiegend vietnamesischer Handler gepragt EisenbahnErste Bemuhungen um eine Eisenbahn gingen 1868 vom Comites fur die Erbauung einer Eisenbahn von Pirna nach Dux aus Geplant war eine Trasse durch das Gottleuba und Bahratal mit Grenzuberquerung in Hellendorf Daraus ging die Bahnstrecke Pirna Gottleuba hervor Ab 1891 kampfte die Gemeinde Peterswald selbst um einen Bahnanschluss Der eigens eingerichtete Ausschuss verfolgte das Ziel an die Gottleubaer Strecke angeschlossen zu werden 1893 erfolgte die Genehmigung durch das Handelsministerium Jedoch verweigerten sachsische Behorden die Erlaubnis fur eine Strecke nach Gottleuba oder Langenhennersdorf Nachdem diese Projekte gescheitert waren plante man schliesslich eine Lokalbahn mit dem Ausgangspunkt Kleinkahn Male Chvojno an der Bahnstrecke Bodenbach Komotau Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und die nachfolgende Grundung der Tschechoslowakei liessen das Projekt schliesslich endgultig scheitern 8 Entwicklung der Einwohnerzahl BearbeitenJahr Einwohnerzahl 9 1869 26071880 28301890 27221900 26901910 3068 Jahr Einwohnerzahl1921 27031930 26771950 6931961 6101970 637 Jahr Einwohnerzahl1980 1 6981991 1 5962001 1 6222011 1 8321 Petrovice mit Krasny LesSehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche St Nikolaus mit neuem DachKirche St Nikolaus erbaut um 1350 1793 abgerissen und vor dem Friedhof grosser neu aufgebaut 1988 Kirchendach eingesturzt 2015 wieder aufgebaut Statue des Hl Johannes von Nepomuk von 1709 Pylone Ecce homo 1874 von Anton Bauer errichtet Tupolew Tu 104 die zu einer Gaststatte umfunktioniert wurde Spatbarockes Kreuz auf dem Peterswalder Friedhof anstelle der alten abgerissenen Kirche 1793 von Joseph Beil gespendet 2008 restauriert und neu geweiht Madonna mit dem Kind 1788 gespendet von Joseph Beil vor dem Haus Nr 15 im Unterdorf Pestkreuz hinter dem Friedhof erinnert an die 500 Seelen die in den Pestjahren 1813 14 dort ihre ewige Ruhe fanden Kreuz fur die Wanderer auf dem Wanderweg von Peterswald gegenuber der Schule der Aufgang nach Tyssa und Raiza gestiftet 1871 von Karl BeilSport BearbeitenDer ortliche Fussballverein 1 FK Petrovice Tisa spielt in der tschechischen Amateurliga Bis zur Saison 2017 18 bestand der SK Hranicar Petrovice welcher mit TJ Spartak Tisa fusionierte 10 Literatur BearbeitenFranz Umlauft Peterswald Ein Ruckblick auf die Geschichte des Ortes Peterswalder Heimattreffen am 21 Juni 1959 in Hainstadt Main Selbstverlag Hainstadt am Main 1959 T Jahnel Aus dem Erzgebirge Peterswald In Arbeitsgemeinschaft fur Heimatforschung in Aussig geleitet von Prof Dr Franz Josef Umlauft Hrsg 4 Jahrgang 1924 2 Heft Selbstverlag 1924 S 81 ff Franz Feisar Die Grundung von Neuhof In Arbeitsgemeinschaft fur Heimatforschung in Aussig geleitet von Prof Dr Franz Josef Umlauft Hrsg 10 Jahrgang 1930 3 Heft Selbstverlag 1930 S 108 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petrovice Okres Usti nad Labem Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde tschechisch Peterswald und Umgebung Deutschsprachige Webseite uber die GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 568147 Petrovice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB http www uir cz casti obce obec 568147 Obec Petrovice http www uir cz zsj obec 568147 Obec Petrovice http www uir cz katastralni uzemi obec 568147 Obec Petrovice Geschichtliches uber Peterswald Memento des Originals vom 2 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www peterswald org abgerufen am 17 Dezember 2016 Dr Franz Josef Umlauft Die Herrschaftszugehorigkeit der Dorfer des Aussig Karbitzer Bezirkes vor dem Jahre 1848 In Arbeitsgemeinschaft fur Heimatforschung in Aussig geleitet von Prof Dr Franz Josef Umlauft Hrsg Beitrage zur Heimatkunde des Aussig Karbitzer Bezirkes 1 Jahrgang 1921 1 Heft Selbstverlag 1921 S 16 f Rainer Fischer Sekundarbahnen von Pirna nach Grosscotta und Gottleuba Nebenbahndokumentation 12 Kenning Nordhorn 1998 ISBN 3 927587 38 9 S 12 17 25 26 Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2015 PDF Cesky statisticky urad 18 Dezember 2015 abgerufen am 23 Januar 2016 tschechisch Vysledky SK HRANICAR PETROVICE Abgerufen am 21 Oktober 2018 tschechisch Stadte und Gemeinden im Okres Usti nad Labem Bezirk Aussig Dolni Zalezly Salesel Habrovany Habrowan Homole u Panny Hummel Chabarovice Karbitz Chlumec Kulm Chuderov Gross Kaudern Libouchec Konigswald Male Brezno Kleinpriesen Malecov Malschen Petrovice Peterswald Povrly Pomerle Prestanov Priesten Ryjice Reindlitz Rehlovice Grosstschochau Stebno Stoben Tasov Taschov Telnice Tellnitz Tisa Tyssa Trmice Turmitz Usti nad Labem Aussig Velke Brezno Grosspriesen Velke Chvojno Bohmisch Kahn Zubrnice Saubernitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petrovice u Chabarovic amp oldid 239349630