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Hosterwitz ist ein Ortsteil von Dresden Es liegt an der Elbe zwischen Niederpoyritz und Pillnitz wurde am 1 Juli 1950 eingemeindet und gehort seit der Neugliederung der Verwaltungsstrukturen zum Stadtbezirk Loschwitz Zusammen mit Pillnitz bildet er darin den statistischen Stadtteil Hosterwitz Pillnitz HosterwitzStadtteil der Landeshauptstadt DresdenKoordinaten 51 1 N 13 51 O 51 015 13 857777777778 Koordinaten 51 0 54 N 13 51 28 OHohe 110 220 m u NNEingemeindung 1 Juli 1950Postleitzahl 01326Vorwahl 0351Karte Lage der Gemarkung Hosterwitz in DresdenAnsicht um 1900 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Infrastruktur 3 Personlichkeiten 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Hosterwitz und seine Nachbardorfer auf einer Karte aus dem 19 Jahrhundert nbsp Kirche Maria am Wasser in HosterwitzDie erste urkundliche Erwahnung stammt aus dem Jahr 1406 und nennt den Ort Hostembricz Es geht wahrscheinlich auf das lateinische hospes zuruck und wurde den Ort damit als Herbergsort entlang der Strassen und Handelswege in die Lausitz bezeichnen Ausgrabungen im Ortsbereich zeigen jedoch dass bereits fruher hier eine slawische Fischersiedlung bestanden hat Vor der genannten Urkunde existierte 1371 in Hosterwitz ein Vorwerk das einige Jahrzehnte im Besitz der Familie von Carlowitz war spater aber aufgelost wurde Der erste Dorfkern entstand direkt am Elbufer um den herum sich bis zum 17 Jahrhundert neun Hausler am Keppgrund und an der Dresdner Strasse niederliessen Irgendeine wirtschaftliche Bedeutung des Ortes ergab sich nicht sie gehorte zur Herrschaft Pillnitz der Familie von Loss Als auf deren Geheiss die Frondienste im Jahr 1623 ausgeweitet werden sollten kam es zum Aufstand und in dessen Folge zu Plunderungen und Zerstorungen im Ort Auch der Dreissigjahrige Krieg hinterliess seine Spuren so dass um 1680 das Dorf fast wust fiel Die Grundherren verkauften 1687 das grosste Gut Laubegaster Strasse 2 an Johann Weisskopf Nicht viel spater gelangte das Gut an August Zenker der daraus eine Plantage machte und mit den Produkten den kurfurstlichen Hof versorgte Ausserdem zog der Bildhauer Lorenzo Mattielli kurzzeitig im Jahr 1745 in das Anwesen ein um in seinem Atelier die Heiligenfiguren fur die Dresdner Hofkirche herzustellen 1749 erwarb Graf Heinrich von Bruhl das Plantagengut und betrieb in den Raumen eine Manufaktur fur Schnupf und Rauchtabak 1755 wurde das Gut an Graf Joseph von Bolza ubergeben Er liess hier eine Seidenraupenzucht mit Seidenmanufaktur und einer Maulbeerbaumplantage anlegen die bis um 1800 bestand 1763 erfolgte die Verpachtung an Dr jur Christian Gottlieb Heindel zur Anlegung einer Zitzfabrik nach dem Modell der Englander 1 2 nbsp Keppschloss1801 pachtete Graf Marcolini das Hosterwitzer Gut und liess Bruhls Wohnsitz am Elbhang zum Keppschloss umbauen Nach dessen Tod 1814 wurden der bis dahin zusammenhangende Besitz aufgeteilt und das Plantagengut aufgelost Auf einem Teil der Flache entstand von 1905 bis 1908 das Wasserwerk Hosterwitz Es wurde nach den Planen von Stadtbaudirektor Hans Erlwein gebaut Der grosste Teil der fruheren Gutsfelder dient seither als Obstplantage Im 19 Jahrhundert errichteten Bewohner Dresdens in Hosterwitz erste Sommerhauser darunter Carl Maria von Weber Das von ihm genutzte Wohnhaus kaufte im Juli 1925 der Landesverein Sachsischer Heimatschutz und gestaltete es zu einer Gedenkstatte um Mit diesem Erwerb erlangte das als Weber Haus bezeichnete Gebaude in der Dresdner Strasse 44 den Status eines Baudenkmals 3 Auch die Wettiner liessen sich im Ort nieder und erwarben 1864 ein Landhaus nbsp Wasserwerk Hosterwitz Mitte mit Elbe und Rockau oben Der alte Dorfkern mit der Schifferkirche Maria am Wasser dem Pfarrhaus der Kantorei und einigen anderen historischen Gebauden wurde bei der Flut 2002 stark beschadigt In kurzer Zeit konnte alles wieder aufgebaut werden Infrastruktur BearbeitenDurch Hosterwitz verlauft die Pillnitzer Landstrasse von Loschwitz bis Pillnitz In Hosterwitz befindet sich eines der 3 Dresdner Wasserwerke die die Trinkwasserversorgung der Stadt gewahrleisten Wasserwerk Hosterwitz Es wurde 1908 eingeweiht und ist mit neuer Technologie bis heute in Betrieb Ausserdem hat der Ortsteil aktuell eine eigene Grundschule einen Lebensmitteldiscounter eine Bankfiliale und zwei Kapellen Maria am Wege gehort zu der katholischen Kirche und Maria am Wasser zu der evangelischen Letztere ist aufgrund ihrer Lage an der Elbe und der Nahe zum Schloss Pillnitz eine beliebte Hochzeitskirche Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Carl Maria von Weber MuseumZu den bekanntesten Bewohnern von Hosterwitz gehorten vor allem Romantiker wie der Komponist Carl Maria von Weber dessen Wohnhaus heute als Domizil des Carl Maria von Weber Museums dient sowie der Universalgelehrte und Maler Carl Gustav Carus ein Freund von Caspar David Friedrich und Ida von Luttichau Fur die von Weber geschriebene Oper Der Freischutz diente neben dem in der Sachsischen Schweiz gelegenen Uttewalder Grund der nahe wildromantische Keppgrund als Vorlage der Wolfsschluchtszene Von 1887 bis 1936 arbeiteten die Glaskunstler Leopold Blaschka 1822 1895 und sein Sohn Rudolf 1857 1929 in ihrer Werkstatt fur Professor George Lincoln Goodale Grunder des Botanischen Museums Harvard Ihre Tatigkeit hatten Goodales fruhere Schulerin Mary Lee Ware und ihre Mutter Elizabeth Ware finanziert Die Blaschkas fertigten uber 3000 glaserne Modelle von 847 verschiedenen Pflanzenarten Ausserdem entstanden auch lebensechte Modelle von Wirbellosen Die Modelle wurden zu Ehren des Ehemanns Charles Eliott Ware in der Harvard Universitat prasentiert 4 Im 21 Jahrhundert besuchen jahrlich 120 000 Menschen die Sammlung in Harvard die zu den bedeutendsten Sehenswurdigkeiten der Boston Area zahlt Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in HosterwitzWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hosterwitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hosterwitz bei dresdner stadtteile de Hosterwitz im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Das zu Anlegung einer Maulberrbaumplantage destinierte vormals mathildische Gut zu Hosterwitz und dessen Ubergabe an den Geheimen Rat Graf von Bolza zu Errichtung einer dergleichen Maulbeerbaumschule und eines Filatone Filanden Seidenziehereien gegen gewisse Bedingungen auf 20 Jahre Sachsisches Staatsarchiv 10025 Geheimes Konsiliumm Hauptstaatsarchiv Dresden Die im Werk gewesene Verpackung des der Kommerziendeputation eingeraumten vormals mathildischen Guts zu Hosterwitz an Dr Christian Gottlieb Heindel zu Anlegung einer Zitzfabrik nach dem Model der Englander ingleichen was wegen fernerer Uberlassung des Guts Hosterwitz an die Kommerziendeputation weiter ergangen Sachsisches Staatsarchiv 10025 Geheimes Konsiliumm Hauptstaatsarchiv Dresden Nachrichten von uberall Dresden In Vossische Zeitung 19 Juli 1925 Morgen Ausgabe S 5 Die Glasmodelle der Blaschkas auf www hmnh harvard edu abgerufen am 16 Dezember 2014 Stadt und Ortsteile der Landeshauptstadt Dresden Stadtteile in StadtbezirkenAlbertstadt Aussere Neustadt Blasewitz Briesnitz Buhlau Coschutz Cotta Dobritz Dolzschen Dresdner Heide Friedrichstadt Gittersee Gorbitz Gostritz Grosszschachwitz Gruna Hellerau Hellerberge Hosterwitz Innere Altstadt Innere Neustadt Johannstadt Kaditz Kaitz Kauscha Kemnitz Kleinpestitz Kleinzschachwitz Klotzsche Laubegast Leipziger Vorstadt Leuben Leubnitz Neuostra Leutewitz Lockwitz Lobtau Loschwitz Luga Meusslitz Mickten Mockritz Nausslitz Nickern Niederpoyritz Niedersedlitz Oberpoyritz Omsewitz Pieschen Pillnitz Pirnaische Vorstadt Plauen Prohlis Racknitz Radeberger Vorstadt Reick Rochwitz Rossthal Seevorstadt Seidnitz Sobrigen Sporbitz Stetzsch Strehlen Striesen Sudvorstadt Tolkewitz Torna Trachau Trachenberge Ubigau Wachwitz Weisser Hirsch Wilschdorf Wilsdruffer Vorstadt Wolfnitz Zschertnitz ZschierenOrtsteile in OrtschaftenAltfranken Alt Leuteritz Borsberg Brabschutz Cossebaude Cunnersdorf Eichbusch Eschdorf Friedersdorf 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