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Zollmen ist ein Ortsteil im Westen der sachsischen Landeshauptstadt Dresden Er befindet sich am Stadtrand in der gleichnamigen Gemarkung und gehort zur Ortschaft Gompitz ZollmenOrtsteil der Landeshauptstadt DresdenKoordinaten 51 3 N 13 37 O 51 043055555556 13 610555555556 280 Koordinaten 51 2 35 N 13 36 38 OHohe 280 m u NNFlache 1 2 km Eingemeindung 1 Juli 1950Eingemeindet nach GompitzPostleitzahl 01156Vorwahl 0351Karte Lage der Gemarkung Zollmen in Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Von Eberhard Wolf geschaffener Landwirtschaftsbrunnen in Zollmen rechts im Hintergrund die A 17Zollmen liegt 9 km westlich des Dresdner Stadtzentrums der Inneren Altstadt auf der linkselbischen Meissner Hochland genannten Losshochflache Die Ortslage befindet sich in einer Hohe von etwa 280 m u NN und ubertrifft dabei die Talsohle der Elbe deutlich Das Gelande fallt nach Osten langsam zum Elbtalkessel hin ab Die Nordgrenze der Zollmener Flur markiert der Zschonerbach der hier in den Zschonergrund eintritt Der Ortsteil Zollmen hat sich seinen dorflichen Charakter bewahrt obgleich sich eine Autobahn nur 100 m westlich des Dorfkerns befindet der heute Am Erlengrund heisst Ausserhalb des Dorfkerns in dem mehrere Bauerngehofte erhalten blieben wurden nur wenige neue Wohnhauser errichtet Lediglich 1 km sudlich des Dorfkerns von diesem jedoch durch mehrere grosse Verkehrswege getrennt besteht eine einzelne Hausergruppe die als Ortsteil An der Kummelschenke bekannt ist Benachbarte Gemarkungen sind die anderen Dresdner Ortsteile Pennrich im Osten und Steinbach im Norden Im Westen grenzt der Wilsdruffer Ortsteil Kesselsdorf im Suden der Freitaler Stadtteil Wurgwitz an Zollmen gehort zum statistischen Stadtteil Gompitz Altfranken 1 innerhalb dessen der Ortsteil den statistischen Bezirk 994 Zollmen bildet Die zur Ortslage gehorigen Fluren werden durch grosse Verkehrswege bestimmt Etwa in der Mitte der Gemarkung Zollmen genau zwischen dem Dorfkern und der Kummelschanke trifft die zum Autobahnzubringer fur den Westen Dresdens ausgebaute B 173 an der Anschlussstelle Dresden Gorbitz auf die A 17 Unmittelbar westlich davon zweigt die Staatsstrasse 36 der Autobahnzubringer fur Freital nach Suden ab Dort beginnt ferner die Ortsdurchfahrt von Kesselsdorf Wahrend die Kummelschanke fast komplett von grossen Hauptverkehrsstrassen umgeben ist wird dagegen der Zollmener Dorfkern vorwiegend durch die Kreisstrasse 6240 an die umliegenden Ortsteile angebunden Sie verlauft als Altnossener Strasse von Gompitz und Pennrich kommend weiter nach Roitzsch Offentliche Verkehrsmittel in Zollmen sind die Buslinien 91 Satra Eberhardt und 333 Regionalverkehr Sachsische Schweiz Osterzgebirge 2 Geschichte BearbeitenDer mit einer Blockflur ausgestattete kleine Bauernweiler Zollmen wurde 1350 in einem landesherrlichen Abgabenbescheid als Zculmin erstmals erwahnt Ein noch fruherer eventueller Hinweis auf das Dorf ist die Nennung eines Arnold von Zwlowin im Jahre 1186 Der Ortsname ist slawischen Ursprungs und leitet sich ab von chlom dem sorbischen Wort fur Hugel was auf die Lage des Ortes hinweist Im Jahre 1378 wird dieser als Zulme oder Solmyn sowie 1445 47 als Zcolmen bezeichnet Der Ortsname entwickelte sich anschliessend im 16 Jahrhundert uber Zschelman Zschulman Zulmen und Zollmen weiter Nachdem das Dorf 1618 Zschilmen genannt worden war taucht die heutige Schreibweise 1648 erstmals auf Nur vier Jahre danach hiess der Ort dann Zilmen 3 Der aktuelle Name wurde erst spater festgeschrieben nbsp Zollmen auf einer Karte von 1821Bereits in der Bronzezeit war das Gebiet besiedelt Davon zeugt unter anderem ein bereits 1912 entdecktes Beil das heute zum Bestand des Heimatmuseums Wilsdruff zahlt Zollmen gilt als eines der altesten von slawischen Siedlern gegrundeten Dorfer des Umlands und befand sich an einem alten Hohenweg zwischen dem Bischofssitz Meissen und dem Plauenschen Grund Im 14 Jahrhundert gehorte das Dorf zu den Besitzungen der Domherren des Bistums Meissen der jeweilige Bischof von Meissen vergab es als Schenkung an hohe kirchliche Wurdentrager Die Einwohner Zollmens hatten zudem Frondienste fur das Amt Dresden zu leisten Sie lebten in einfachen strohgedeckten Holzhausern in einer engen Dorfgemeinschaft zusammen die Dorfrugen von 1674 haben sich bis heute erhalten Nach der Sakularisation unterstand das Dorf dem Stiftsamt Meissen bis zu dessen Auflosung im 19 Jahrhundert Zollmen war mehrfach Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen Bereits in den Hussitenkriegen wurde das Dorf zerstort was eine Urkunde von 1486 belegt Am folgenreichsten war jedoch die Schlacht bei Kesselsdorf am 15 Dezember 1745 die in den zu Zollmen gehorigen Fluren Jammertal 4 und Wusteberg 5 besonders hart ausgetragen wurde Die Einwohner hatten unter Plunderungen durch die mehr als 60 000 an der Schlacht beteiligten Soldaten der Preussischen und Sachsischen Armee zu leiden die die Einrichtungsgegenstande der Bauernguter als Brennholz verwerteten und waren zudem noch tagelang mit der Beseitigung von Leichen und Pferdekadavern beschaftigt Im Siebenjahrigen Krieg hatte die Preussische Armee am 27 August 1758 ein grosses Feldlager bei Zollmen bezogen Auch in der Zeit der Befreiungskriege wurde Zollmen in Mitleidenschaft gezogen Damals liess Napoleon Bonaparte auch die nahe Landstrasse nach Freiberg befestigen und umverlegen Nach jeder Auseinandersetzung errichteten die Bewohner des Dorfes ihre Hauser neu und teilweise an anderen Standorten so dass die Hofstellen wechselten In der Folge der Einfuhrung der sachsischen Landgemeindeordnung von 1838 erhielt auch Zollmen den Status einer Landgemeinde deren Fluren sich vom Dorf aus in sudlicher und sudwestlicher Richtung uber 120 ha erstreckten Zu den Bauern die uber Jahrhunderte nur vom Acker und Obstbau gelebt hatten kamen als neue Dorfbewohner nun auch Handwerker Der Dorfbrand von 1863 warf den Ort in seiner Entwicklung jedoch wieder etwas zuruck Gegen Ende des 19 Jahrhunderts ging Zollmen eine als Heimatbezirk bezeichnete Zweckverbindung mit Pennrich und Gompitz ein die unter anderem ein gemeinsames Schul und Feuerwehrwesen regelte Die Zollmener Kinder gingen somit nach Pennrich zur Schule Zollmen wechselte ausserdem 1897 von der Kirchgemeinde Briesnitz zu der von Kesselsdorf der es bis heute angehort 6 Ab 1902 entstand sudlich ausserhalb des Dorfkerns der Ortsteil Neuzollmen oder Neuer Anbau wodurch sich die Einwohnerzahl des Dorfes schlagartig verdoppelte Diese Hausergruppe wurde An der Kummelschenke errichtet und stellt bis heute die einzige geschlossene Bebauung in Zollmen ausserhalb des Dorfkerns dar Etwa in der gleichen Zeit wurde eine Trinkwasser Leitung nach Leutewitz und Cotta gebaut die fortan mit Zollmener Quellwasser versorgt wurden Administrativ gehorte Zollmen in dieser Zeit zur Amtshauptmannschaft Dresden lag jedoch direkt an der Grenze zur Amtshauptmannschaft Meissen nbsp Das Huttendorf gegen den Bau der A17 im Zschonergrund bei Zollmen wurde im April 1999 geraumt Wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg busste Zollmen seine Selbststandigkeit ein Bereits am 1 Juli 1950 wurde Zollmen zusammen mit Pennrich nach Gompitz eingemeindet in die spater auch Unkersdorf und Ockerwitz eingegliedert wurden 7 In den 1950er Jahren wurde ausserdem die Landwirtschaft zwangskollektiviert und eine LPG gegrundet die sich spater mit anderen Genossenschaften zusammenschloss In Zollmen entstand eine grosse Milchviehanlage wodurch die direkte Verbindung nach Neuzollmen unterbrochen wurde Der Autobahnbau der A 17 gegen den zwischen 1997 und 1999 mehrere Autobahngegner in einem Huttendorf nahe Zollmen demonstriert hatten zementierte diese Trennung Durch die Auflosung des Kreises Dresden Land zum 1 Januar 1996 wurde Zollmen an den Landkreis Meissen angegliedert Am 1 Januar 1999 wurde es schliesslich nach Dresden eingemeindet Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner 8 1547 51 6 besessene Mann 5 Inwohner1764 8 besessene Mann1834 731871 681890 821910 1911925 1621939 1431946 1711950 siehe Gompitz Ortschaft Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Zollmen Liste der Strassen und Platze in ZollmenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Zollmen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil Zollmen ortschaft gompitz de Geschichte von Zollmen dresdner stadtteile de Zollmen im Stadtwiki Dresden Zollmen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Kai Tempel Zollmen Memento vom 30 Mai 2016 im Internet Archive Dorfer in DresdenEinzelnachweise Bearbeiten Stadtteilkatalog 2013 PDF 26 MB In dresden de Kommunale Statistikstelle Dresden abgerufen am 19 Februar 2016 Liniennetz Dresden PDF Datei 0 6 MB Dresdner Verkehrsbetriebe 3 Januar 2017 abgerufen am 18 Januar 2022 Linienplanubersicht Gompitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Lokalgeschichte Pennrich Schlacht bei Kesselsdorf 1745 im Jammertal Memento vom 4 Februar 2005 im Internet 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Zollmen Normdaten Geografikum GND 106534757X lobid OGND AKS VIAF 313435385 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zollmen amp oldid 219287309