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Der Kreis Dresden Land war ein Landkreis im Bezirk Dresden der DDR Von 1990 bis 1995 bestand er als Landkreis Dresden im Freistaat Sachsen fort Sein Gebiet liegt heute in den Landkreisen Bautzen und Meissen sowie in der kreisfreien Stadt Dresden Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Dresden Basisdaten Stand 1990 Bestandszeitraum 1952 1990Bezirk DresdenVerwaltungssitz DresdenFlache 357 km Einwohner 103 821 31 Dez 1989 Bevolkerungsdichte 291 Einwohner je km Kfz Kennzeichen R Y 1953 1990 Territorialer Grundschlussel 1204Kreisgliederung 46 GemeindenLage des Kreises in der DDRKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarkreise 2 Geschichte 2 1 Landkreis Dresden 3 Kreisgericht Dresden Land 4 Politik 4 1 Landrate 5 Wirtschaft und Verkehr 6 Tourismus 7 Stadte und Gemeinden 8 Kfz Kennzeichen 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Naturraumlich erstreckt sich das Dresdner Land nordlich der Lausitzer Verwerfung Auf dem Hochland liegt der Naturraum Westlausitzer Hugel und Bergland doch ein kleiner Teil der klimatisch begunstigten Dresdner Elbtalweitung um Radebeul gehort auch zum Dresdner Land Die Radebeuler Gegend ist bekannt fur die markanten Lossnitzhange an denen seit langer Zeit Wein kultiviert wird Bemerkenswert ist auch die in Mitteleuropa einzigartige Moritzburger Kleinkuppenlandschaft Der Norden und Osten des Landkreises ist ein uberwiegend flachwelliges Agrarland in Hohen um 200 m Hiervon hebt sich im Nordwesten die Moritzburger Teichlandschaft ab ein ausgedehntes Waldgebiet mit zahlreichen kunstlich angelegten Fischteichen Im Norden erfasst das Kreisgebiet den Sudrand der Radeburger Heide Die Region wird vorwiegend landwirtschaftlich genutzt es wird durch offenes weites Hochland mit einzelnen feuchten Talern sowie Feldgeholz gepragt Doch ab dem Gebiet um Pulsnitz Grossrohrsdorf Arnsdorf nehmen die Waldflachen zu und man bemerkt den Ubergang in das westliche Vorland des Lausitzer Berglandes Das grosste Fliessgewasser ist die Grosse Roder Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Dresden Land grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Grossenhain Kamenz Bischofswerda Sebnitz Pirna Stadtkreis Dresden Freital und Meissen Geschichte BearbeitenEin Vorlaufer dieses Kreises war die Anfang des 19 Jahrhunderts gebildete Amtshauptmannschaft Dresden aus der die Stadt Dresden 1874 ausgegliedert wurde und fortan als exemte kreisfreie Stadt bestand 1939 erfolgte mit Inkrafttreten der Deutschen Gemeindeordnung die Umbenennung von Amtshauptmannschaft in Landkreis und die reichsweite Angleichung der inneren Verwaltungsstrukturen Von 1945 bis 1950 wurde das Dresdner Stadtgebiet auf Kosten des alten Landkreisgebietes erheblich vergrossert Mit der Kreisreform entstanden am 25 Juli 1952 auf dem Gebiet des Altkreises mit 88 Gemeinden die neuen Kreise Freital 33 Gemeinden und Dresden Land 52 Gemeinden wobei das Gebiet um Radeburg aus dem Kreis Grossenhain zugunsten von Dresden Land herausgelost wurde 1 Ab diesem Zeitpunkt bildete der Kreis Dresden Land einen Kragenkreis um die Stadt Dresden grenzte an Dresdens Westen Norden und Osten Der Kreis Dresden Land umfasste damit 357 km und hatte 112 900 Einwohner Vom Altkreis wechselten schliesslich die Gemeinden Kleinrohrsdorf und Leppersdorf zum Kreis Bischofswerda wahrend Steinbach an den Kreis Meissen gelangte Die beiden letztgenannten Gemeinden kamen bereits vor Jahresfrist wieder in den Kreis Dresden zuruck Somit bestand der neue Kreis Dresden Land bei Grundung aus den folgenden 54 Gemeinden den 52 Gemeinden vom Altkreis Dresden Altfranken Arnsdorf b Dresden Barnsdorf Barwalde Berbisdorf Borsberg Boxdorf Brabschutz Cossebaude Cunnersdorf b Helfenberg Friedewald Gohlis Gompitz Gonnsdorf Grossdittmannsdorf Grosserkmannsdorf Grunberg Hermsdorf b Dresden Kleinerkmannsdorf Kleinwolmsdorf Langebruck Leuteritz Liegau Augustusbad Lomnitz Malschendorf Marsdorf Medingen Mobschatz Moritzburg Niederwartha Oberwartha Ockerwitz Ottendorf Okrilla Pappritz Radeberg Radebeul Radeburg Reichenberg Reitzendorf Rockau Schonborn Schonfeld b Dresden Schullwitz Seifersdorf b Radeberg Ullersdorf Unkersdorf Volkersdorf Wachau Wallroda Weissig b Dresden Weixdorf und Zaschendorf sowie 2 Gemeinden aus dem Landkreis Pirna Eschdorf und Fischbach Durch Gemeindegebietsanderungen Eingemeindungen und Umgliederungen uber Kreisgrenzen hinweg sank die Zahl der Gemeinden bis auf 26 zur Auflosung des Kreises Ende 1995 4 Dezember 1952 Umgliederung von Leppersdorf aus dem Kreis Bischofswerda in den Kreis Dresden 4 Dezember 1952 Umgliederung von Steinbach aus dem Kreis Meissen in den Kreis Dresden 1 Januar 1965 Eingliederung von Marsdorf in Weixdorf 1 Juli 1965 Eingliederung von Reitzendorf und Zaschendorf in Schonfeld 6 Marz 1970 Eingliederung von Kleinerkmannsdorf in Grosserkmannsdorf 6 Marz 1970 Eingliederung von Leuteritz in Cossebaude 1 Januar 1974 Eingliederung von Barwalde in die Stadt Radeburg 1 April 1974 Eingliederung von Gohlis und Niederwartha in Cossebaude 1 April 1974 Eingliederung von Kleinwolmsdorf in Arnsdorf b Dresden 1 April 1974 Eingliederung von Unkersdorf in Gompitz 1 April 1993 Eingliederung von Ockerwitz in Gompitz 1 Januar 1994 Eingliederung von Boxdorf und Luftkurort Friedewald in Reichenberg 1 Januar 1994 Eingliederung von Grunberg b Radeberg in Ottendorf Okrilla 1 Januar 1994 Eingliederung von Oberwartha in Cossebaude 1 Januar 1994 Eingliederung von Leppersdorf und Seifersdorf b Radeberg in Wachau b Radeberg 1 Januar 1994 Zusammenschluss von Borsberg Cunnersdorf Eschdorf Gonnsdorf Pappritz Rockau Schonfeld Schullwitz und Weissig zu Schonfeld Weissig 1 Marz 1994 Eingliederung von Brabschutz in Mobschatz 1 Marz 1994 Eingliederung von Malschendorf in Schonfeld Weissig 1 Marz 1994 Zusammenschluss von Barnsdorf Berbisdorf und Kurort Volkersdorf zu Promnitztal 1 April 1995 Eingemeindung von Liegau Augustusbad nach RadebergLandkreis Dresden Bearbeiten p1Basisdaten Stand 1995 Bestandszeitraum 1990 1995Bundesland SachsenRegierungsbezirk DresdenVerwaltungssitz DresdenEinwohner 0 1 Jan 1900 Kfz Kennzeichen DD 1991 1995 Kreisschlussel 14 2 94Kreisgliederung 26 GemeindenLage des Landkreises Dresden in Sachsen nbsp KarteAm 17 Mai 1990 wurde der Kreis Dresden Land in Landkreis Dresden umbenannt 2 Im Zuge der sachsischen Landkreisreform 1994 klagte der Landkreis gegen die vorgesehene Neugliederung des Kreisgebiets Das Sachsische Oberverwaltungsgericht lehnte jedoch 1995 die Klage ab Am 1 Januar 1996 wurde der Kreis aufgelost und in Teilen von West nach Ost dem Landkreis Meissen bis zum 28 Februar 1997 mit der Bezeichnung Landkreis Meissen Radebeul dem Landkreis Kamenz bis zum 31 Marz 1996 mit der Bezeichnung Landkreis Westlausitz Dresdner Land und dem Landkreis Sachsische Schweiz zugeordnet Der letztgenannte Teil die damalige Gemeinde Schonfeld Weissig wurde am 1 Januar 1999 in die Stadt Dresden eingemeindet ebenso einige weitere Gemeinden des ehemaligen Kreises Dresden Land 3 Der Landkreis Dresden gehorte zum Bundestagswahlkreis Dresden Land Freital Dippoldiswalde der von 1990 bis 2002 bestand und dessen Direktmandat in den drei Bundestagswahlen Rainer Jork CDU aus Radebeul erlangte Kreisgericht Dresden Land BearbeitenFur jeden der funf Dresdner Stadtbezirke sowie den Kreis Dresden Land war ein Kreisgericht als Eingangsinstanz der ordentlichen Gerichtsbarkeit zustandig Ihnen war das Bezirksgericht Dresden ubergeordnet Das Kreisgericht Dresden Land ubernahm 1952 Aufgaben der Amtsgerichte Dresden Freital Kamenz und Meissen Es bestand bis zum 30 Juni 1990 4 danach ubernahm das Kreisgericht Dresden Mitte als nunmehriges Kreisgericht Dresden die Zustandigkeit fur alle funf Stadtbezirke sowie den Landkreis und ubergab diese am 31 Dezember 1992 an das wiedereingerichtete Amtsgericht Dresden Politik BearbeitenLandrate Bearbeiten Reinhard Geistlinger CDU Mai 1990 Marz 1991 Johannes Schramm CDU Mai 1991 September 1991 Heiner Janik CSU Mandatstrager der DSU Oktober 1991 August 1995 Michael Koch CDU September Dezember 1995 Wirtschaft und Verkehr BearbeitenWirtschaftszentren des Landkreises sind die Industriestadte Radebeul im Ballungsraum Dresden und Radeberg Radeburg ist ein weiteres Industriezentrum im Kreis Das Umland von Radeburg wird eher agrarwirtschaftlich genutzt Die bekanntesten Marken sind das Radeberger Bier RAFENA Fernsehgerate und Richtfunktechnik aus Radeberg Sekt aus dem Staatlichen Weingut Schloss Wackerbarth und der Druckmaschinenhersteller Koenig amp Bauer Planeta Bogenoffset in Radebeul Aus dem VEB Rafena Radeberg ging 1969 das Kombinat Robotron hervor die wichtigste Ressource die nach der Wende zusammen mit dem Zentrum Mikroelektronik Dresden zur Ansiedlung von Infineon an der Stadtgrenze von Dresden fuhrte und weitere Unternehmen wie AMD jetzt Globalfoundries und Qimonda anzog Durch das Autobahndreieck Dresden Nord an dem die Bundesautobahn A 13 auf die A 4 trifft sowie den Flughafen Dresden im Stadtteil Klotzsche an der nordlichen Stadtgrenze ist das Dresdner Land zu einem Zentrum der Logistik fur den europaischen Binnenmarkt und den Handel mit Osteuropa und Russland geworden Fuhrende Unternehmen sind hier die in Radeburg tatigen Logistik Unternehmen Dachser und Schenker Daruber hinaus ist das Dresdner Land mit der Bahnstrecke Berlin Dresden und der Bahnstrecke Leipzig Dresden an das Hochleistungsbahnnetz angeschlossen Tourismus BearbeitenEin Touristenmagnet ist das Schloss Moritzburg Weitere touristische Attraktionen sind die Schmalspurbahn Radebeul Ost Radeburg das auf Karl May zuruckgehende Indianermuseum in Radebeul und die Hengstparade in Moritzburg Radeburg ist Sachsens Karnevalshochburg und der Geburtsort des Berliner Milieumalers Heinrich Zille Der ehemalige Landsitz der Wettiner die Hoflossnitz beherbergt zahlreiche kulturhistorische Einrichtungen Bedeutende touristische Wege durch das Dresdner Land sind der Elberadweg die Sachsische Weinstrasse und der Fernwanderweg Ostsee Saaletalsperren Stadte und Gemeinden BearbeitenDer Kreis Dresden Land beherbergte die Stadte Radebeul Radeberg und Radeburg Bevolkerungsubersicht aller 46 Gemeinden des Kreises die 1990 in das wiedergegrundete Land Sachsen kamen 5 AGS Gemeinde Einwohner Flache ha heutige Gemeinde Landkreis3 Oktober 1990 31 Dezember 199014022010 Altfranken 195 187 128 Dresden Dresden14022020 Arnsdorf b Dresden 4 242 4 221 1 838 Arnsdorf Bautzen14022030 Barnsdorf 537 534 714 Radeburg Meissen14022050 Berbisdorf 855 848 806 Radeburg Meissen14022060 Borsberg 139 138 116 Dresden Dresden14022070 Boxdorf 1 377 1 375 374 Moritzburg Meissen14022080 Brabschutz 460 470 701 Dresden Dresden14022090 Cossebaude 4 200 4 172 812 Dresden Dresden14022100 Cunnersdorf 207 203 162 Dresden Dresden14022110 Eschdorf 624 624 1 161 Dresden Dresden14022120 Fischbach 768 766 1 111 Arnsdorf Bautzen14022130 Friedewald Luftkurort 833 831 327 Moritzburg Meissen14022140 Gonnsdorf 271 273 115 Dresden Dresden14022160 Gompitz 1 044 1 036 1 026 Dresden Dresden14022170 Grossdittmannsdorf 593 590 945 Radeburg Meissen14022180 Grosserkmannsdorf 1 260 1 262 742 Radeberg Bautzen14022190 Grunberg b Radeberg 467 471 490 Ottendorf Okrilla Bautzen14022200 Hermsdorf 1 406 1 406 468 Ottendorf Okrilla Bautzen14022230 Langebruck 3 055 3 020 696 Dresden Dresden14022240 Leppersdorf 853 854 732 Wachau Bautzen14022260 Liegau Augustusbad 1 575 1 580 320 Radeberg Bautzen14022270 Lomnitz 1 013 1 011 952 Wachau Bautzen14022280 Malschendorf 252 249 205 Dresden Dresden14022290 Medingen 1 188 1 180 526 Ottendorf Okrilla Bautzen14022300 Mobschatz 568 564 152 Dresden Dresden14022310 Moritzburg 2 046 2 040 2 409 Moritzburg Meissen14022330 Oberwartha 310 309 204 Dresden Dresden14022340 Ockerwitz 235 235 147 Dresden Dresden14022350 Ottendorf Okrilla 5 496 5 463 1 104 Ottendorf Okrilla Bautzen14022360 Pappritz 557 557 149 Dresden Dresden14022370 Radeberg Stadt 14 671 14 648 1 590 Radeberg Bautzen14022380 Radebeul Stadt 31 207 31 115 2 599 Radebeul Meissen14022390 Radeburg Stadt 5 052 5 020 2 371 Radeburg Meissen14022400 Reichenberg 1 316 1 310 760 Moritzburg Meissen14022410 Rockau 339 340 298 Dresden Dresden14022420 Schonborn b Radeberg 426 363 516 Dresden Dresden14022430 Schonfeld 1 182 1 177 734 Dresden Dresden14022440 Schullwitz 437 436 475 Dresden Dresden14022450 Seifersdorf b Radeberg 614 602 840 Wachau Bautzen14022460 Steinbach 539 540 784 Moritzburg Meissen14022470 Ullersdorf b Radeberg 607 602 321 Radeberg Bautzen14022490 Volkersdorf Kurort 475 479 564 Radeburg Meissen14022500 Wachau b Radeberg 1 323 1 325 1 283 Wachau Bautzen14022510 Wallroda 528 523 631 Arnsdorf Bautzen14022520 Weissig 1 753 1 745 704 Dresden Dresden14022530 Weixdorf 4 482 4 441 1 552 Dresden Dresden14022000 Landkreis Dresden 101 577 101 135 35 653 Kfz Kennzeichen BearbeitenDen Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Motorrader und Anhangern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen die mit den Buchstabenpaaren RE RF RG RH YB YE YF YG YH YI YK YR und YZ begannen zugewiesen 6 Die letzte fur Motorrader genutzte Kennzeichenserie war YV 00 01 bis YV 99 99 7 Anfang 1991 erhielt der Landkreis Dresden das Unterscheidungszeichen DD ebenso wie die Landeshauptstadt Dresden Im Landkreis wurden nur Kennzeichen mit einem nachgestellten Buchstaben vergeben Form DD A 1234 Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1996 1997 und 1999 Bestand 12955 Kreisgericht Dresden Land Sachsisches Staatsarchiv abgerufen am 26 November 2014 Regionalregister Sachsen Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 302 f Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 502 Kreise und Stadtkreise des Bezirkes Dresden Bautzen Bischofswerda Dippoldiswalde Dresden Land Dresden Stadtkreis Freital Gorlitz Land Gorlitz Stadtkreis Grossenhain Kamenz Lobau Meissen Niesky Pirna Riesa Sebnitz Zittau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Dresden Land amp oldid 231371302