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Leppersdorf ist ein Ortsteil von Wachau Sachsen Der Ortsteil im Landkreis Bautzen erstreckt sich uber ein Gebiet von circa 7 3 km und hat etwa 1000 Einwohner Bis zum 31 Dezember 1993 war Leppersdorf eine eigenstandige Gemeinde Die Altgemeinden Leppersdorf Seifersdorf und Wachau schlossen sich am 1 Januar 1994 zur neuen Gemeinde Wachau zusammen Da der Name der Altgemeinde Wachau fur die neue durch Gemeindefusion entstandene Gemeinde Wachau 1 beibehalten worden ist besteht heute die namentliche Uberschneidung der Gemeinde Wachau mit ihrem Gemeinderat Wachau mit dem zu dieser Gemeinde gehorenden Ortsteil Wachau mit ihrem Ortschaftsrat Wachau Leppersdorf steht also strukturell gleichberechtigt neben den Ortsteilen Seifersdorf Lomnitz am 1 Januar 1998 eingemeindet und Wachau in der Gemeinde Wachau LeppersdorfGemeinde WachauWappen von LeppersdorfKoordinaten 51 9 N 13 58 O 51 150277777778 13 958611111111 260 5 Koordinaten 51 9 1 N 13 57 31 OHohe 260 5 mFlache 7 32 km Einwohner 1058 31 Dez 2010 Bevolkerungsdichte 145 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 01454Vorwahl 03528 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Entwicklung der Einwohnerzahl 2 Wappen 3 Geschichte 4 Dorfkirche 5 Offentliche Einrichtungen 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenLeppersdorf ist ein Ort in Ostsachsen zwischen Pulsnitz und Radeberg an der Staatsstrasse S 95 der alten Poststrasse von Radeberg nach Pulsnitz und Camenz 2 Das etwa 1 000 Einwohner zahlende Dorf an der Kleinen Roder liegt unmittelbar an der Anschlussstelle Pulsnitz zur Autobahn A4 Die Landeshauptstadt Dresden ist etwa 15 Kilometer entfernt Die hochste Erhebung ist der nordlich des Dorfes gelegene 282 3 m u NN hohe Steinberg Leppersdorf grenzt an die Stadte Radeberg Pulsnitz und Grossrohrsdorf an die Gemeinde Lichtenberg an die zu Grossrohrsdorf gehorende Ortschaft Kleinrohrsdorf und an den zur Gemeinde Wachau gehorenden Ortsteil Wachau mit seiner Ortslage Feldschlosschen Leppersdorf ist ein so genanntes zweireihiges Waldhufendorf Die hier noch haufig bestehenden Dreiseithofe mit angrenzendem Feldstuck fruher Hufe sind langs zu der durch den Ort verlaufenden Hauptstrasse angelegt Leppersdorf liegt am Rande des Landschaftsschutzgebietes Westlausitz und ist weitgehend von ausgedehnten landwirtschaftlichen Anbauflachen und zudem von vereinzelten zusammenhangenden Waldflachen umgeben darunter die Landwehr im Sudwesten und der Niederforst im Sudosten und Osten des Dorfes Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Jahr 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990 2010 3 Einwohner 694 733 858 1093 1095 1200 1233 1355 1105 853 1058Wappen BearbeitenBeschreibung In Weiss auf gebogenem grunen Schildfuss eine grune Pflanze mit funf blauen funfblattrigen Bluten Symbolik Die Pflanze ist Gemeiner Lein Linum usitatissimum die auf die Erwerbsgrundlage fur Handwerk und Landwirtschaft hinweist Saat Lein oder Flachs waren ein wichtiger Rohstoff fur die Leineweberei Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von Leppersdorf um 1840 nbsp Dreiseithof am Dorfteich Skulptur Die Nixe 2003 von Cvetanka Kirilova Schnorrbusch 1956 1337 wurde der Ort deutschen Ursprungs erstmals urkundlich als Luprandisdorf 4 5 nach dem Lokatornamen Liutbrand erwahnt Die Namensgebung erfolgte offenbar nach der im Mittelalter ublichen Benennung der neuen Siedlungen nach den Kolonistenfuhrern mutmasslich Luprand von Surssen einem von 1309 bis 1312 in drei Urkunden nachgewiesenen Ministerialen der Burggrafen von Dohna Weitere Dokumente aus den Jahren 1375 und 1393 berichten von Hans Burggraf von Wittin der Leppersdorf seiner Gemahlin Elisabeth zum Leibgedinge verschrieb Leppersdorf entstand aufgrund der sehr feuchten und sumpfigen Umgebung als Fischerort denn landwirtschaftlich konnten nur die umliegenden Hange genutzt werden Die zahlreich vorhandenen durch so genannte Fischmeister verwalteten kurfurstlichen Teiche waren somit die Haupterwerbsquelle der Bewohner Im Dreissigjahrigen Krieg erlitt der Ort schwere Zerstorungen doch neben den Verwustungen durch kaiserliche Truppen durfte bereits eine 1631 wutende Pestepidemie die meisten Einwohner vertrieben haben Am Rande eines Waldstucks sudostlich des Ortes verweist ein Metallkreuz auf die Stelle eines ehemaligen Pestfriedhofes aus dem Jahre 1584 85 6 Mitte des 19 Jahrhunderts war Leppersdorf ein vorwiegend von Handwerk und Landwirtschaft gepragter Ort mit etwa 740 Einwohnern bestehend unter anderem aus 32 Bauerngutern zwei Wassermuhlen und einem Erbgericht Viele der ansassigen Bewohner verdingten sich zudem als Leineweber Die Lage an der seit dem 18 Jahrhundert 2 bestehenden Alten Poststrasse zwischen Dresden und Kamenz begunstigte eine rasche Entwicklung des Ortes Mit der Industrialisierung Sachsens waren viele Bewohner des Dorfes als Bau und Industriearbeiter in der naheren Umgebung insbesondere im nahen Radeberg mit seiner Glasindustrie beschaftigt Die weitere Besiedelung des Dorfes erfolgte ab den 1990er Jahren durch die Errichtung des Neubaugebietes Waldblick mit Ein und Mehrfamilienhausern am ostlichen Ortsrand Landwirtschaft wird nur noch vereinzelt betrieben Mit der Ansiedelung von Kleinbetrieben und dem Bau eines hochmodernen Milchverarbeitungswerkes kam es zu grundlegenden Veranderungen innerhalb der wirtschaftlichen Strukturen des Dorfes Das Milchwerk der Sachsenmilch Leppersdorf GmbH beschaftigt etwa 2000 Mitarbeiter und erreicht eine Jahresproduktionskapazitat von ca 1 7 Milliarden Kilogramm Milch 7 Im Jahr 2006 wurde die Errichtung eines Ersatzbrennstoffkraftwerkes in unmittelbarer Nahe des Milchwerkes zur Optimierung von dessen Stromversorgung geplant Allerdings lehnte ein Burgerentscheid in der Gemeinde Wachau vom 10 Dezember 2006 mit einer Mehrheit von 65 47 bei 2 578 gultigen Stimmen die fur den gewahlten Standort notige Anderung des Bebauungsplanes ab Im Jahr 2007 wurde das Projekt Ersatzbrennstoffkraftwerk von der Firma Muller erneut in Angriff genommen Fur die Ersatzbrennstoffanlage wurde ein neuer Standort 350 m vom bisherigen entfernt gewahlt um das Kraftwerk trotz des Entscheids bauen zu konnen 8 Letztlich wurde das Projekt verworfen stattdessen wird nunmehr ein Gas und Dampfturbinenkraftwerk am Standort errichtet Im Rahmen des laufenden Genehmigungsverfahrens gab es keine wesentlichen Einwendungen In Leppersdorf ansassig ist die Kaserei Loose 9 Sie gehort zur Unternehmensgruppe Theo Muller Dorfkirche Bearbeiten nbsp Dorfkirche nbsp Fassade eines Dreiseithofes in der Alten HauptstrasseDie Leppersdorfer Dorfkirche ursprunglich Begrabniskapelle entstand nachweislich erst nach den Hussitenkriegen im 15 Jahrhundert Der einfach gehaltene von einem Satteldach mit spitzem achtseitigem Dachreiter gedeckte Saalbau und die ostlich anliegende Sakristei stammen von etwa 1680 der aus gebranntem Ton gefertigte und mit einem Zinnbecken versehene Taufstein von 1794 Der Innenraum wird nach oben hin von einer flachen bemalten Felderdecke begrenzt Die an drei Seiten angeordneten Emporen zeigen wie das fruhbarocke Gestuhl auf den Brustungsfeldern landliche Malereien Die Gestaltung von Altar und Kanzel orientiert sich an gangigen Motiven in der Mitte unter einem Rundbogen des Altars eine Kreuzigungsgruppe und in der Predella eine Abendmahlsszene sowie auf der Kanzel eine Darstellung der vier Evangelisten Das Gelaut der Kirche setzt sich aus drei Glocken aus dem 16 und 17 Jahrhundert zusammen Die kleine Glocke von 1538 die mittlere von um 1500 und die mit Marken versehene die Weinranken und Wappen zeigen am Halse verzierte grosse Glocke von 1670 sind bis heute in Gebrauch Die Orgel von 1990 verfugt uber zehn Register und ist ein Werk des Bautzener Orgelherstellers Hermann Eule das einen Vorgangerbau von 1904 ersetzte Die Leppersdorfer Kirche ist eine Filialkirche der evangelisch lutherischen St Nicolai Kirchgemeinde in Pulsnitz Das granitene Steinkreuz 10 an der nordlichen Friedhofsmauer soll wahrscheinlich an die Hussitenkriege oder aber an eine Pestepidemie erinnern Auf dem Friedhof befindet sich zudem ein Mahnmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Die sandsteinerne Distanzsaule an der Staatsstrasse am Abzweig nach Lichtenberg stammt von 1836 Offentliche Einrichtungen BearbeitenBereits um 1540 verfugte Leppersdorf uber einen eigenen Dorflehrer Der spater zum Wohnhaus umfunktionierte alte Schulbau wurde durch das heute noch genutzte Gebaude im Jahre 1908 ersetzt An der Grundschule werden nur noch Schuler von der 1 bis zur 4 Klassenstufe unterrichtet hoherklassige Schulen befinden sich in Radeberg Kindertagesstatte Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Leppersdorf SporthallePersonlichkeiten BearbeitenErich Wirth 1904 1981 Dreher Vizeprasident der Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft Johannes Hornig 1921 2001 Leiter der Abteilung Wissenschaft im Zentralkomitee der SEDLiteratur BearbeitenHans Werner Gebauer Manfred Muhlner Leppersdorf Eine Chronik von den Anfangen bis zur Gegenwart Wachau 2007 ISBN 3 9808371 3 0 Vincenz Kaiser Von Potschappel nach Grafenstein Die Burggrafen von Dohna und ihre Ministerialitat zwischen Elbtal und Oberlausitz im Hochmittelalter In Neues Lausitzisches Magazin Neue Folge Band 13 2010 S 111 136 bes S 130 Dresdner Heide Pillnitz Radeberger Land Werte unserer Heimat Band 27 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1976 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leppersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www leppersdorf de www leppersdorfer de Leppersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten HOV ISGV Sachsen a b Meilenblatter von Sachsen 1783 Blatt 264 Abgerufen am 9 September 2018 Internetseite der Gemeinde Wachau und ihrer Ortsteile Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 24 Mai 2013 1 2 Vorlage Toter Link www gemeinde wachau de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Ernst Eichler Hrsg Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen Band I A L Berlin 2001 S 582 Leppersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis Abgerufen am 24 Mai 2013 Friedrich Bernhard Storzner Der Pestkirchhof bei Leppersdorf Sagen geschichtliche Bilder und denkwurdige Begebenheiten aus Sachsen Beitrage zur Sachsischen Volks und Heimatkunde In Was die Heimat erzahlt Verlag Arwed Strauch Leipzig 1904 S 194 195 Was die Heimat erzahlt bei Wikisource Sachsenmilch Leppersdorf GmbH Sachsenmilch com 28 Oktober 2016 sachsenmilch com abgerufen am 11 Juli 2017 Abstimmungsergebnis des Burgerentscheids In Die Radeberger Abgerufen am 24 Mai 2013 Kaserei Loose Foto des SteinkreuzesOrtsteile der Gemeinde Wachau Leppersdorf Lomnitz Seifersdorf Feldschlosschen keine Gebietskorperschaft Wachau Altgemeinde Siehe auch Wachau Sachsen und Landkreis Bautzen Normdaten Geografikum GND 7608518 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leppersdorf Wachau amp oldid 228936093