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Landkreisdaten von 1990 bis 1995Bundesland SachsenRegierungsbezirk DresdenVerwaltungssitz MeissenFlache 505 70 km Einwohner 110 462 3 Oktober 1990 Bevolkerungsdichte 218 Einwohner je km Kfz Kennzeichen MEIKreisschlussel 14 0 40Kreisgliederung 37 Gemeinden 4 StadteDer Kreis Meissen war ein Landkreis im Bezirk Dresden der DDR Ab 1990 bestand er als Landkreis Meissen im Freistaat Sachsen fort Sein Gebiet liegt heute im neuen Landkreis Meissen Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Meissen Der Kreis Meissen im Bezirk Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarkreise 1 3 Naturraum 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Bevolkerungsdaten der Stadte und Gemeinden 6 Kfz Kennzeichen 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Nordwestlich des Wirtschafts und Kulturzentrums Dresden lag der Landkreis Meissen Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Meissen grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Riesa Grossenhain Dresden Land Freital Freiberg Hainichen und Dobeln Naturraum Bearbeiten In nordwestlicher Richtung durchfloss die Elbe das Kreisgebiet Die Dresdener Elbtalweitung reichte im Sudosten des Landkreises bis an die Stadt Meissen heran Sehr mildes Klima ermoglichte hier an den nach Suden geneigten Hangen Weinbau und den Anbau von warmeliebenden Obstkulturen wie Aprikosen Pfirsichen und Erdbeeren Unterhalb von Meissen durchfloss die Elbe ein schmales etwa 80 m tiefes Tal Zahlreiche Steinbruche in denen Granite als wertvolle Bau und Werksteine abgebaut wurden lagen an den steilen Talhangen Klimatisch war dieser Talabschnitt ebenso begunstigt wie das Dresdener Elbtal Nordostlich der Elbe lag die Lommatzscher Pflege Diese ebene lossbedeckte Landschaft wurde fast ausschliesslich ackerbaulich genutzt Das westliche und sudliche Kreisgebiet nahm die Lommatzscher Pflege ein die den Kern des Mittelsachsischen Lossgebietes bildete Dieses Agrarland erstreckte sich in Hohen um 150 bis 200 m Es war durch seine besonders fruchtbaren Lossboden bekannt Ostlich der Stadt Meissen nordlich der Elbtalweitung erstreckte sich das einzige grossere zusammenhangende Waldgebiet des Landkreises Ein Aussichtsturm ermoglichte von hier aus einen weiten Blick nach Meissen und Dresden 1 Geschichte BearbeitenDer Kreis Meissen ging aus der am 1 Januar 1939 in Landkreis Meissen umbenannten 1874 gegrundeten Amtshauptmannschaft Meissen hervor Mit der Kreisreform der DDR am 25 Juli 1952 erfolgte die Bildung der Bezirke und eine Neugliederung der Kreise Der bisherige Kreis Meissen gab 13 periphere Gemeinden von insgesamt 80 an die Nachbarkreise ab Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Dresden zugeordnet Kreissitz wurde Meissen Im Einzelnen wurden folgende Gemeinden abgegeben die Gemeinde Choren an den Kreis Dobeln Bezirk Leipzig 7 Gemeinden an den Kreis Freiberg Bezirk Karl Marx Stadt Bieberstein Dittmannsdorf Hirschfeld Neukirchen Reinsberg Siebenlehn und Obergruna 3 Gemeinden an den Kreis Freital Helbisgdorf Kaufbach und Wilsdruff2 Gemeinden an den Kreis Riesa Bahra und BoritzIm Altkreis Meissen verblieben 67 Gemeinden Altlommatzsch Belcha Blankenstein Bockwen Burkhardswalde Coswig Deutschenbora Diera Dorschnitz Eula Garsebach Gauernitz Grobern Grossdobritz Heynitz Hofgen Ilkendorf Jahna Jessen b Lommatzsch Jessen b Meissen Kagen Klipphausen Krogis Leuben Limbach Lommatzsch Lothain Luttewitz Meissen Miltitz Munzig Neckanitz Niederau Niederlommatzsch Nieschutz Nossen Ockrilla Piskowitz b Zehren Planitz Deila Polenz Rausslitz Rhasa Rohrsdorf Rothschonberg Russeina Scharfenberg Schleinitz Sonitz Sora Starbach Staucha Striegnitz Tanneberg Taubenheim Wachtnitz Wahnitz Weinbohla Weisstropp Wendisch Bora Winkwitz Wolkau Wolkisch Wuhnitz Zadel Zehren Ziegenhain und Zschochau Erganzt um die Gemeinde Steinbach aus dem Landkreis Dresden Land bestand der Kreis anfanglich aus 68 Gemeinden Durch Umgliederungen uber Kreisgrenzen hinweg und Gemeindegebietsveranderungen sank die Zahl der Gemeinden bis auf 41 bei Ubernahme in das Land Sachsen Folgende Gemeindegebietsanderungen fanden bis zur ersten Kreisgebietsreform in Sachsen statt 2 10 Oktober 1965 Eingliederung von Jessen b Meissen in Grobern 1 Januar 1969 Zusammenschluss von Jahna und Kagen zu Jahna Kagen 1 Januar 1973 Eingliederung von Ilkendorf und Wendischbora in Heynitz 1 Januar 1973 Eingliederung von Altlommatzsch und Jessen b Lommatzsch in die Stadt Lommatzsch 1 Januar 1973 Eingliederung von Wolkau in Rhasa 1 Januar 1973 Eingliederung von Rothschonberg in Tanneberg 1 Januar 1973 Zusammenschluss von Bockwen und Polenz zu Bockwen Polenz 1 Januar 1973 Zusammenschluss von Burkhardswalde und Munzig zu Burkhardswalde Munzig 1 August 1973 Eingliederung von Hofgen in Ziegenhain 1 Oktober 1973 Eingliederung von Eula in die Stadt Nossen 1 Januar 1974 Eingliederung von Blankenstein in Helbigsdorf 1 Januar 1974 Eingliederung von Sonitz in Taubenheim 1 Januar 1974 Eingliederung von Limbach in die Stadt Wilsdruff Kr Freital 1 Marz 1974 Eingliederung von Nieschutz und Zadel in Diera 1 Marz 1974 Eingliederung von Sora in Klipphausen 1 Marz 1974 Eingliederung von Starbach in Russeina 1 Marz 1974 Eingliederung von Wolkisch in Zehren 1 Marz 1974 Zusammenschluss von Jahna Kagen und Lothain zu Jahna Lothain 1 Mai 1974 Eingliederung von Wahnitz in Leuben 1 Januar 1993 Zusammenschluss von Leuben und Schleinitz zu Leuben Schleinitz 1 Januar 1994 Eingliederung von Rohrsdorf und Weistropp in Klipphausen 1 Januar 1994 Eingliederung von Dorschnitz Neckanitz Piskowitz b Zehren Striegnitz Wachtnitz und Wuhnitz in die Stadt Lommatzsch 1 Januar 1994 Eingliederung von Winkwitz in die Stadt Meissen 1 Januar 1994 Eingliederung von Grobern Grossdobritz und Ockrilla in Niederau 1 Januar 1994 Eingliederung von Niederlommatzsch in Zehren 1 Januar 1994 Zusammenschluss von Jahna Lothain Krogis und Planitz Deila zu Kabschutztal 1 Januar 1994 Zusammenschluss von Rausslitz Russeina und Ziegenhain zu Ketzerbachtal 1 Marz 1994 Eingliederung von Rhasa in Ketzerbachtal 1 Marz 1994 Zusammenschluss von Burkhardswalde Munzig Garsebach und Miltitz zu TriebischtalKreisuberschreitende Umgliederungen 4 Dezember 1952 Umgliederung von Staucha aus dem Kreis Meissen in den Kreis Riesa 4 Dezember 1952 Ruckgliederung von Steinbach in den Kreis Dresden Die Gemeinde war am 1 Juli 1950 vom Landkreis Grossenhain in den Landkreis Dresden gewechselt 4 Dezember 1952 Umgliederung von Beicha Luttewitz Wetterwitz und Zschochau in den Kreis DobelnAm 17 Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Meissen umbenannt 3 Am 1 Januar 1996 wurde der Landkreis Meissen Teil des neugebildeten Landkreises Meissen Radebeul 4 der bereits am 1 Januar 1997 in Landkreis Meissen zuruckbenannt wurde 5 Wirtschaft BearbeitenEindeutiges Zentrum des Wirtschaftslebens im Landkreis war der industrielle Ballungsraum von Meissen und Coswig Nach wie vor hatte die Porzellanherstellung die grosste wirtschaftliche Bedeutung Das Meissner Porzellan zahlte zu den bekanntesten Exportgutern in die Bundesrepublik Deutschland und war damit auch ein wichtiger Devisenartikel der DDR Eine Eisengiesserei eine Zuckersiederei und eine Klavierfabrik gehorten ebenfalls zu den fruhen industriellen Betrieben der Stadt Meissen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entstand ein ausgedehntes Fabrikviertel im Triebischtal Die keramische Industrie beherrschte das Wirtschaftsleben der Stadt Meissen u a Ofenkacheln Wandfliesen Daneben waren hier Maschinenbau und Kraftfahrzeugzubehorbetriebe Kabel Metallwaren Textil Schuh Verpackungsmittel und Mobelindustrie angesiedelt Die Stadt Coswig war mit Walzengiesserei Getriebebau Betrieben fur Brems und Kupplungsbelage und der Herstellung von Leder Kunstleder Tapeten Zellstoff Papier Arzneimitteln Lack und Druckfarben das zweite industrielle Zentrum des Landkreises Die ausserst fruchtbaren Lossboden besonders im Gebiet der Lommatzscher Pflege ermoglichten einen intensiven Ackerbau mit hohen Ertragen Weizen Zuckerruben und Obst waren die Hauptanbaufruchte In Coswig wurde der ehemals verbreitete Weinbau nach dem Reblausbefall von 1886 und 1889 durch grosse Handelsgartnereien und Gartenbaubetriebe abgelost die den Anbau von Zierpflanzen Orchideen sowie von Spargel Erdbeeren Obst und Moorbeetkulturen betrieben Alle zwei Jahre wurde mit dem Wein und Erntefest in Meissen die Bedeutung der Landwirtschaft im Meissener Land hervorgehoben Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor war auch der Fremdenverkehr Die Stadt Meissen verzeichnete einen starken Touristenzustrom Mit den Elbdampfern der Weissen Flotte waren von hier aus Ausflugsfahrten nach Dresden in die Sachsische Schweiz und nach Riesa moglich 1 Verkehr BearbeitenDie fruhe industrielle Entwicklung im Kreisgebiet wurde durch die verkehrsgunstige Lage am Nordrand des Ballungsgebietes Oberes Elbtal eingeleitet 1860 erhielt die Stadt Meissen Anschluss an dieses Schienennetz Auf der Elbe begann 1852 die regelmassige Schifffahrt Die wichtigen Fernstrassen von Freiberg nach Berlin F 101 und von Dresden nach Leipzig F 6 kreuzten sich in Meissen Im Suden beruhrten die Autobahnen Dresden Hermsdorfer Kreuz und zum Schkeuditzer Kreuz erst 1971 eroffnet den Kreis Dreieck Nossen die F 175 endete nach 135 km in Nossen 1 Bevolkerungsdaten der Stadte und Gemeinden BearbeitenBevolkerungsubersicht aller 41 Gemeinden des Kreises die 1990 in das wiedergegrundete Land Sachsen kamen 6 AGS Gemeinde Einwohner Flache ha 3 Oktober 1990 31 Dezember 199014040020 Bockwen Polenz 512 518 68014040030 Burkhardswalde Munzig 1 124 1 140 1 06014040040 Coswig Stadt 26 123 25 855 2 58514040050 Deutschenbora 840 834 47814040060 Diera 1 733 1 734 1 84114040070 Dorschnitz 507 493 1 10614040090 Garsebach 910 910 41714040100 Gauernitz 930 934 84814040110 Grobern 631 638 84314040120 Grossdobritz 437 432 80514040130 Heynitz 1 446 1 430 2 12714040160 Jahna Lothain 1 520 1 524 2 82414040190 Klipphausen 996 970 1 57014040200 Krogis 1 247 1 241 1 54414040210 Leuben 1 224 1 222 1 45714040230 Lommatzsch Stadt 4 680 4 645 1 39014040240 Meissen Stadt 34 747 34 575 2 62314040250 Miltitz 695 687 52714040270 Neckanitz 424 429 87314040280 Niederau 2 194 2 180 1 39614040290 Niederlommatzsch 326 326 54814040310 Nossen Stadt 6 159 6 122 2 44614040320 Ockrilla 401 410 47714040330 Piskowitz b Zehren 300 304 66914040340 Planitz Deila 483 480 67614040360 Rausslitz 858 860 1 26914040370 Rhasa 928 929 1 00814040380 Rohrsdorf 541 548 71614040400 Russeina 828 827 1 21714040410 Scharfenberg 1 305 1 302 1 41214040420 Schleinitz 725 718 1 21414040460 Striegnitz 449 446 1 03714040470 Tanneberg 662 663 98314040480 Taubenheim 1 418 1 425 2 00514040490 Wachtnitz 470 468 71614040510 Weinbohla 7 787 7 754 1 90114040520 Weistropp 764 768 98614040540 Winkwitz 440 438 46714040570 Wuhnitz 394 398 85714040590 Zehren 1 697 1 694 1 93114040600 Ziegenhain 607 610 1 04414040000 Landkreis Meissen 110 462 109 881 50 571Kfz Kennzeichen BearbeitenDen Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Motorrader und Anhangern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen die mit den Buchstabenpaaren RP RR und YP begannen zugewiesen 7 Die letzte fur Motorrader genutzte Kennzeichenserie war YU 00 01 bis YU 60 00 8 Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen MEI Einzelnachweise Bearbeiten a b c versch Hrsg Diercke Lexikon Deutschland Deutsche Demokratische Republik und Berlin Ost S 182 184 Georg Westermann Verlag GmbH Braunschweig 1986 ISBN 3 07 508861 7 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1996 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1997 Regionalregister Sachsen Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 302 f Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 502 Kreise und Stadtkreise des Bezirkes Dresden Bautzen Bischofswerda Dippoldiswalde Dresden Land Dresden Stadtkreis Freital Gorlitz Land Gorlitz Stadtkreis Grossenhain Kamenz Lobau Meissen Niesky Pirna Riesa Sebnitz Zittau Normdaten Geografikum GND 380216 4 lobid OGND AKS VIAF 142516664 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Meissen amp oldid 222492893