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Gauernitz ist eine Ortschaft in der Gemeinde Klipphausen im Landkreis Meissen in Sachsen Die Ortschaft hat ca 1200 Einwohner und erstreckt sich uber 8 43 km Gemeindeflache Zu Gauernitz gehoren auch die Ortsteile Constappel Hartha Pinkowitz und Wildberg GauernitzGemeinde KlipphausenKoordinaten 51 7 N 13 33 O 51 115277777778 13 556111111111 Koordinaten 51 6 55 N 13 33 22 OFlache 8 43 km Einwohner 1200Bevolkerungsdichte 142 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1999Karte Lage der Gemarkung Gauernitz in Klipphausen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGauernitz liegt inmitten der Elbtalweitung zwischen Dresden und Meissen einer abwechslungsreichen und naturbelassenen Landschaft Die vielgestaltige Flora der Umgebung gehort zu den artenreichsten Mitteleuropas Einst wurde an den Elbhangen Weinbau betrieben heute ist die Umgebung von Streuobstwiesen gepragt Mischwalder durchziehen die stark gegliederten linkselbischen Taler wie das Saubachtal in Constappel das Prinzbach und Regenbachtal und den Eichhornchengrund Zu Gauernitz gehort die Gauernitzer Elbinsel neben der Pillnitzer Elbinsel eine der beiden erhaltenen Elbinseln in Sachsen Gemeinsam bilden sie das Naturschutzgebiet Elbinseln Pillnitz und Gauernitz Geschichte Bearbeiten nbsp Unteres nordwestliches Ende der Gauernitzer Elbinsel dahinter das Kotitzer UferDie Taler links der Elbe waren bereits im 7 Jahrhundert von Slawen besiedelt So gab es an der Elbe im heutigen Gauernitz Ahorndorf ein kleines slawisches Fischerdorf das auch heute noch Bestandteil des Ortes ist Die starken Einflusse slawischer Kultur sind bis in die heutigen Tage sichtbar geblieben Auch heute noch existieren viele der grossen Drei und Vierseithofe die ursprunglich aus einem slawischen Rundling hervorgingen Nach der Unterwerfung der Daleminzier im Jahre 928 929 errichtete Konig Heinrich I die Burg Meissen am ostlichsten Punkt des Gaues Ein Wirken von Heinrich I oder Otto dem Grossen im Gau Nisan ist nicht belegt Hier entstanden Mitte des 11 Jahrhunderts zur Sicherung drei Burgwarte Diese werden im Jahre 1071 urkundlich erwahnt Ein weiterer Burgwartsmittelpunkt wird auf dem 237 m hohen Gohlberg bei Constappel vermutet Im 12 Jahrhundert begann der Landesausbau im Zuge der hoch mittelalterlichen Ostsiedlung Nach und nach wurden die bewaldeten Hange der Elbtaler gerodet und fielen dem Ackerbau zum Opfer Somit verwandelte sich das Land in das heute von Wiesen und Ackern gepragte Erscheinungsbild Um 1500 entdeckte man Silbererz und begann mit dem Abbau und der Verhuttung Der Silberbergbau wurde dann bis in das 17 Jahrhundert an verschiedenen Stellen betrieben Dank der vielen Bachlaufe in den Talern entstanden auch Wassermuhlen die heute durch den technischen Fortschritt ihre Wirtschaftlichkeit verloren haben Im Eichhornchengrund kann man ein funktionstuchtiges Modell im Massstab 1 5 besichtigen Von den etwa 10 Wassermuhlen im Bereich der linkselbischen Taler befinden sich vier auf dem Gebiet von Gauernitz nbsp Hohes Haus des Schlosses1393 wurde der Rittersitz erstmals erwahnt er stand im Besitz der Herren von Ziegler Sie traten 1446 das Gut vorubergehend an die Herren von Schleinitz ab Uber altere Bauteile errichtete Balthasar Ziegler 1530 das heutige Schloss ein turmartiges zweigeschossiges Wohnhaus mit Satteldach Die Familie von Pflugk erwarb das Rittergut 1595 und verkaufte es 1648 an Heinrich Gerhardt von Miltitz der 1659 den Neu bzw Umbau des Schlosses veranlasste Ab 1707 befanden sich Rittergut und Schloss durch Erbgang im Besitz der Grafen von Zinzendorf und Pottendorf Im spaten 17 Jahrhundert baute der sachsische Generalfeldzeugmeister Otto Christian Graf von Zinzendorf auf Pottendorf die sudlich des Schlosses gelegene Schlosskapelle In ihr richtete der strengglaubige Grunder der Brudergemeine in Herrnhut Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf einen Betsaal ein 1717 gab es einen Garten mit uber 260 verschiedenen Obstsorten Um 1800 verwandelte der sachsische Kriegsminister Graf Friedrich August von Zinzendorf die Elbinsel in einen romantischen Landschaftspark Von der Inselmitte aus gestatteten sieben sternformige Alleen einen freien Durchblick zu den sechs Schlossern und Kirchturmen in der Umgebung Schloss Gauernitz Schloss Scharfenberg Kirchturm von Brockwitz Kirchturm von Weinbohla Turm der alten Coswiger Kirche und Schloss Wackerbarths Ruhe Im Zentrum des Sterns stand eine steinerne mit einer Schlange und Blumengewinde geschmuckte Saule 1804 kam der Besitz an Carl Sigismund von Hopffgarten welcher den Besitz 1819 an die furstliche Familie von Schonburg Waldenburg verkaufte Diese nutzte das Schloss als Sommerresidenz und liess um 1850 das Rittergut neu errichten mit weiteren Umbauten zwischen 1862 und 1870 Die umfangreiche Anlage verfugte uber einen Wirtschaftshof eine Gartnerei sowie eine Parkanlage mit Inselteich und reichte bis ans Elbufer Nach dem Tode des Fursten Otto Victor 1859 kam der Besitz an dessen jungsten Sohn Carl Ernst Prinz von Schonburg Waldenburg 1836 1915 der seinen Wohnsitz ganz nach Gauernitz verlegte Carl Ernst liess das Schloss zwischen 1862 und 1870 von den beiden Architekten Bernhard Schreiber und Ernst Giese im Stil der deutschen Neorenaissance unter Einbeziehung des alteren Hohen Hauses umbauen Sein Enkel Karl Leopold 1902 1992 wurde 1945 enteignet Der Name Gauernitz zuvor Gavernitz bzw Jawirnitz bedeutet Seebach 1 Danach wurde das Schloss als Gemeindeamt Kindergarten und fur Wohnzwecke genutzt und stand auch teilweise leer Die Schlosskapelle fiel dem Abriss zum Opfer Vom Park sind nur noch sparliche Reste erhalten die Elbinsel ist heute nicht mehr zuganglich 2003 ging das Schloss in Privatbesitz uber Das Nutzungskonzept sah Wohnraum gewerbliche und offentliche Nutzung vor Da die vertraglichen Investitionspflichten nicht erfullt wurden forderte die Kommune das Schloss Anfang 2008 per Gerichtsverfahren zuruck nbsp Schloss Gauernitz 1897 nbsp Hofseite nbsp Westseite1923 wurde Gauernitz nach Constappel eingemeindet doch schon funf Jahre spater benannte sich die so entstandene Landgemeinde nach dem grosseren Ortsteil in Gauernitz um 1937 erfolgte die Eingemeindung von Hartha und Pinkowitz am 1 Juli 1950 die von Wildberg 2 Die bis dahin selbstandige Gemeinde Gauernitz wurde am 1 Januar 1999 mit Klipphausen und Scharfenberg zur Gemeinde Klipphausen vereinigt 3 Sehenswurdigkeiten BearbeitenMehrere Gebaude im Ort sind als Kulturdenkmal geschutzt siehe Liste der Kulturdenkmale in Gauernitz Im Eichhornchengrund befindet sich die Schulzemuhle eine voll funktionsfahige Wassermuhle im Massstab 1 5 Die Muhle ist begehbar und gehort der Gemeinde Klipphausen 4 5 6 Personlichkeiten BearbeitenBernhard Ziegler 1496 1552 lutherischer Theologe Hebraist und Reformator Freund und Unterstutzer Martin Luthers und Philipp Melanchthons Johann Gottfried Kohler 1745 1800 Astronom Peter Schreier 1935 2019 aufgewachsen in Gauernitz Sanger und Dirigent Dieter Wendisch 1953 geboren in Gauernitz Ruderer Olympiasieger 1976 und 1980 Jurgen Haase 1958 Schauspieler und KabarettistLiteratur BearbeitenCornelius Gurlitt Gauernitz In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 41 Heft Amtshauptmannschaft Meissen Land C C Meinhold Dresden 1923 S 146 Arthur Klengel Gauernitz in Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz 10 1921 1 2 Dresden 1921 S 44 53 Digitalisat nbsp Wikisource Gavernitz Meissner Kreis in Album der Ritterguter und Schlosser im Konigreiche Sachsen Band 2 Seite 14 15 Quellen und VolltexteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gauernitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gauernitz im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Dresdens Umgebung A 70 Ausfluge zu ganzen und halben Tagen links der Elbe 3 neu bearb Aufl Dresden Meinhold 1892 S 154 Digitalisat Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 1 Januar 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches Bundesamt StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands Schulzenmuhle Gauernitz In klipphausen de Abgerufen am 9 April 2023 Uta Buttner Gauernitz Deutschlands einmalige Miniatur Muhle ist gerettet In saechsische de 9 Oktober 2022 abgerufen am 9 April 2023 Eichhornchengrund und Schindergraben Linkselbische Taler In unterwegs petrasblog de 15 September 2022 abgerufen am 9 April 2023 Ortschaften und Ortsteile der Gemeinde Klipphausen Gauernitz Constappel Gauernitz Pinkowitz WildbergKlipphausen Huhndorf Kleinschonberg Klipphausen Lampersdorf Lotzen Rohrsdorf Sachsdorf Sora WeistroppMiltitz Garsebach Miltitz Munzig Robschutz Roitzschen SemmelsbergScharfenberg Batzdorf Bockwen Naustadt Pegenau Polenz Reichenbach Reppina Riemsdorf Scharfenberg SpittewitzTanneberg Burkhardswalde Groitzsch Perne Rothschonberg SchmiedewaldeTaubenheim Kettewitz Kobitzsch Piskowitz Seeligstadt Sonitz Ullendorf Weitzschen Normdaten Geografikum GND 16345673 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gauernitz amp oldid 234342745