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Der Gau Nisan auch Gau Nisani von Nisani Leute in der Niederung siehe auch Daleminzier war der Name eines Gaues der zeitweilig zur Mark Meissen zeitweilig zu Bohmen gehorte Manche Wissenschaftler so vor allem Reinhard Spehr sind der Meinung dass Nisani auch der Name einer Hafensiedlung war die in der Nahe des spateren Dresdner Gondelhafens sudostlich der Bruhlschen Terrasse lag Dieser Hafensiedlung wird ein Turm der Neidhart zugeordnet Nisan Inhaltsverzeichnis 1 Ausdehnung 1 1 Oberlausitzer Grenzurkunde 1 2 Grenzen nach dem Urkundenbuch des Hochstifts Meissen 1 2 1 Westgrenze 1 2 2 Nordgrenze 1 2 3 Ostgrenze 1 2 4 Sudgrenze 1 3 Grenzen des Archidiakonats Nisan 1 3 1 Westgrenze 1 3 2 Nordgrenze 1 3 3 Ostgrenze 1 3 4 Sudgrenze 2 Benachbarte Gaue 3 Siedlungen 3 1 Atlas des Saale und mittleren Elbegebietes 3 2 Urkundenbuch des Hochstifts Meissen 3 3 Fruhe herrschaftliche Verhaltnisse im Gau Nisan 4 Sorbische Burgbezirke 5 Deutsche Burgwardorganisation 5 1 Burgward Bresnice Briesnitz 5 2 Burgward Woz 5 2 1 Burgberg Niederwartha 5 2 2 Bohmische Burg Gvozdec 5 2 3 Burgward Guodezi 5 3 Burgward Bvistrizi 5 3 1 Hypothetischer Burgward Pesterwitz 5 3 2 Hypothetischer Burgward Coschutz 5 3 3 Hypothetischer Burgward Plauen 5 4 Burg Dohna 5 5 Hypothetische Burgwardlucke 6 Geschichte 6 1 Slawisierung und Bohmisches Niederland 6 1 1 Bayerischer Geograph 6 2 Nisan angeblich in der Verfugungsgewalt von Otto dem Grossen 971 6 3 Nach dem Verlust von Meissen an Bohmen im Juni 984 6 4 Ubergang Nisans von Bohmen an Konrad III 1142 6 4 1 Bischoflicher Landesausbau 6 4 2 Burggraflicher Landesausbau 6 4 3 Markgraflicher Landesausbau 6 5 Bohmische Burg Konigstein ab dem 12 Jahrhundert 6 6 Ubergang von Pirna an Bohmen 1293 7 Kirchen 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenAusdehnung BearbeitenDer Gau Nisan erstreckte sich im Elbtalkessel wahrscheinlich von der Mundung der Wilden Sau bei Gauernitz Constappel im Norden bis zum Urwald im Suden nach Pirna Er umfasste mehrere deutsche Burgwarde Belegt sind Bresnice Briesnitz Woz Wosice wahrscheinlich der Burgberg Niederwartha sowie Bvistrizi dessen Mittelpunkt entweder die Heidenschanze bei Coschutz oder der Burgwartsberg Pesterwitz oder der Hohe Stein oberhalb von Plauen war Nur hypothetisch wird auch Dohna mit der Burg Dohna als Zentrum eines Burgwards betrachtet Wahrscheinlicher ist allerdings eine deutsche Burggrafschaft Dohna ab spatestens 1156 Der sorbische Gau Nisan umfasste die vier genannten Burgbezirke den Burgbezirk Kesselberg um Pirna sowie weitere Burgbezirke in der Burgwardslucke im Zentrum des Gaues So ist eine abgegangene Burg ahnlich dem Kesselberg Pirna nahe der Elbfurt von Nisana nach Altendresden im Gebiet des Hahnenberges sehr wahrscheinlich Mit der Ostexpansion der deutschen Herrschaft vergrosserte sich das ehemalige Gaugebiet zu einem hochmittelalterlichen Archidiakonat Nisan Oberlausitzer Grenzurkunde Bearbeiten Hauptartikel Oberlausitzer Grenzurkunde Am 7 Mai 1241 unterzeichnete der bohmische Konig Wenzel I Premysl auf der damals noch bohmischen Burg Konigstein eine Urkunde zur Abgrenzung zwischen der seinerzeit dem Konigreich Bohmen gehorenden Oberlausitz und dem Bistum Meissen Die Urkunde basierte auf bereits 1213 und 1223 vorgenommenen Vermessungen Diese Grenzziehung ist fur weite Strecken die erste in dieser Region und bildet sich demzufolge auch in den Meissner Bistumsmatrikeln ab welche die romisch katholische Grenze zum damaligen Bistum Prag beschreibt Die Grenze verlief die Sebnitz flussaufwarts bei Sebnitz nach Norden Richtung Langburkersdorf dann nordwestlich nach Frankenthal weiter die Schwarze Roder entlang uber den Keulenberg hinweg nach Pulsnitz die Pulsnitz entlang bis zur Mundung in die Schwarze ElsterGrenzen nach dem Urkundenbuch des Hochstifts Meissen Bearbeiten nbsp Die Region Dresden 1834 mit dem ehemaligen GaugebietDie Grenzen wurden nach Angaben der Meissner Bistumsmatrikel bestimmt soweit es die schwierige Quellenlage zuliess Es handelt sich demzufolge um einen Grenzverlauf der gunstigstenfalls bis in die spate Gauverfassungszeit zuruckreicht des Ofteren aber durch jungere Quellen extrapoliert werden musste Problematisch ist es auch dass die kirchlichen Grenzen sich nicht immer mit den landschaftlichen und den politischen Grenzen deckten und wie letztere im Rahmen eines Herrschaftsausbaues oft expansive Zuge trugen Beim Gau Nisan kommen die Verwischungen der Grenzen zwischen dem bischoflichen Amt Stolpen und anderen Besitzungen des Hochstiftes Meissen in der Oberlausitz erschwerend hinzu Westgrenze Bearbeiten Hier stiess der Osten des Gaues Daleminci an den Gau Nisan Die Grenze verlief langs der Wilden Weisseritz ab deren Quellgebiet westlich also unter dem Einschluss von Frauenstein mit der bedeutenden Burg Frauenstein am Heiligen Weg gelegen uber Klingenberg hin zum Tharandter Wald mit der Burg Tharandt an der Wilden Weisseritz und am Heiligen Weg gelegen ab Wilsdruff am Heiligen Weg gelegen langs der Saubach Wilde Sau deren Quelle bei Pohrsdorf im Tharandter Wald liegt oberhalb von Weistropp und Constappel bis an die Mundung der Wilden Sau in die Elbe auf dem rechten Elbufer uber Coswig gehorte als Kirchdorf zu Nisan zum Moritzburger FriedewaldNordgrenze Bearbeiten mitten durch den Moritzburger Friedewald sudlich von Radeburg in die Wurschnitz Laussnitzer Heide entlang der Konigsbruck Ruhlander Heiden der alten Grenze des Amtes Dresden die Kleine Roder entlang bis zu deren Quelle am Eierberg bei Lichtenberg ohne Hockendorf und Lichtenberg welche zur Oberlausitz gehoren vermutlich in gerader Linie zur Quelle der Pulsnitz in OhornOstgrenze Bearbeiten Hier haben sich die Grenzen durch die sehr fruhzeitige zwangsweise Vereinigung von Siedlungen des Gaues Nisan unter dem bischoflichen Amt Stolpen mit anderen Besitzungen des Hochstiftes Meissen in der Oberlausitz sehr nach Sudwesten verschoben Die Grenze verlief sudwestlich der Oberlausitzer Orte Hauswalde Kirchort am Hauswalder Bach mundet in Bretnig in die Grosse Roder Rammenau Kirchort am Grunabach im bewaldeten nordlichen Gemeindeteil Roderbrunn entspringt die Grosse Roder sudwestlich des Hochsteins fruher markierte die Gruna zwischen Frankenthal und dem heutigen Niederteich in Rammenau den von der Quelle der Schwarzen Roder kommenden Grenzverlauf zwischen der Oberlausitz und dem Bistum Meissen Grossrohrsdorf Kirchort an der Grossen Roder an der Alten Poststrasse Frankenthal Kirchort unmittelbar an der ehemaligen oberlausitzisch meissnischen Grenze liegt der Wohnplatz Frankenthaler Beigut am Grunabach auf der Frankenthaler Flur entspringt auch die Schwarze Roder welche in diesem Bereich die Grenze darstellt Harthau Kirchort Mundung der von Frankenthal kommenden Gruna im Schlosspark in die Wesenitz am Kohlerberg mundet der Zinsbach in die Schwarze Roder an diesem Zusammenfluss an der Grenze zwischen Massenei und Grossharthauer Flur steht ein Grenzstein mit Schwertern und markiert noch heute die in der Oberlausitzer Grenzurkunde beschriebene historische Grenze Bischofswerda erzpriesterlicher Stuhl an der Wesenitzschleife sorbisch Pribok an der Alten Strasse nach neuerem Verstandnis gehorte Bischofswerda nicht zur historischen Markgrafschaft Oberlausitz sondern bildete das Tor zur Oberlausitz da hier das erst im Mittelalter gerodete Waldland mit dem offenen Sorbengau Milska zusammentraf Drebnitz Kirchort sudwestlich von Bischofswerda obersorbisch Drjewnica Siedlung am oder im Walde an einem Wald oder Holzbach dem heutigen Hundeflusschen Gross und Kleindrebnitz gehorten zu den Stolpener Amtsdorfern Ruckersdorf zwischen dem Hohwald und dem nordlichen Vorland des Elbsandsteingebirges unterstand dem bischoflich meissnischen Burgward Goda Ottendorf im Ubergangsbereich von Lausitzer Bergland und Sachsischer SchweizSudgrenze Bearbeiten Das Urkundenbuch des Hochstifts Meissen beschreibt nur die Grenzsituation im aussersten Sudosten von Nisan zu Bohmen Die Grenze verlief am Lausitzer Gebirge mit dem Falkenberg Sokol als Scheidepunkt entlang der heutigen Grenze zu BohmenDie Meissner Matrikel weisen auch das Bohmische Niederland mit den Bezirken von Hainspach Lipova u Sluknova Schluckenau Sluknov Rumburg Rumburk Reichenberg Liberec Friedland Frydlant v Cechach und dem nordlichen Teil des Bezirkes Warnsdorf Varnsdorf dem Gau Nisan Niederland zu Als weitere Sudgrenze wird in Verlangerung des Lausitzer Gebirges welches vom Jeschkenberg Jested bei Reichenberg bis an die Elbe bei Bad Schandau reicht wohl stillschweigend der Erzgebirgskamm angenommen bis hin zur Quelle der Wilden Weisseritz am tschechischen Erzgebirgskamm bei Nove Mesto Neustadt bei Moldava als Divoka Bystrice auf einer Hohe von etwa 850 Metern von wo die Westgrenze des Gaues Richtung Norden abzweigte Grenzen des Archidiakonats Nisan Bearbeiten Nach der Karte 6 in der Geschichte Dresdens Herrschaft und Christianisierung im Dresdner Elbtalraum 1 verlief die Grenze des Archidiakonats Nisan wie folgt Westgrenze Bearbeiten vom Erzgebirgskamm die Wilde Weisseritz entlang einschliesslich Schonfeld ersterwahnt 1336 ausschliesslich Frauenstein einschliesslich Hennersdorf ersterwahnt 1332 einschliesslich Reichstadt ersterwahnt 1319 einschliesslich Ruppendorf ersterwahnt 1350 einschliesslich Hockendorf ersterwahnt 1235 bis Tharandt wo sich die Grenze Nisans von der Weisseritz lost und weiter strikt nach Norden verlauft einschliesslich Kesselsdorf ersterwahnt am 9 Februar 1223 nach Wilsdruff wo die Wilde Sau nach Westen lauft einschliesslich Weistropp einschliesslich Gauernitz die Elbe zwischen Gauernitz und Kotitz ersterwahnt 1203 ein Stuck westwarts ausschliesslich Brockwitz einschliesslich CoswigIm Unterschied zum Codex diplomaticus Saxoniae regiae wird hier das wichtige Frauenstein mit Burg Frauenstein ausgeschlossen Der Ausschluss von Brockwitz hingegen ist hier wie auch beim CDSR zu finden die Zugehorigkeit dieses Ortes zu Nisan war nur temporar Brockwitz war nach den altsorbischen Quellen Teil von Glomaci Daleminzien fiel aber durch den Charakter Meissens als Grenzburg nach 965 zu Nisan Der Ort war offenbar auch nie Teil des Archidiakonats Nisan gehorte 1351 zum Districtus Grossenhain und wurde ab 1547 wieder direkt vom Kreisamt Meissen verwaltet Nordgrenze Bearbeiten nordlich von Coswig Richtung Westen unter Einschluss von Barnsdorf 1309 ersterwahnt einschliesslich Medingen 1289 ersterwahnt einschliesslich Ottendorf 1346 ersterwahnt einschliesslich Seifersdorf 1335 ersterwahnt ausschliesslich Lomnitz 1313 ersterwahnt von dort verlauft die Grenze wieder nach SudenOstgrenze Bearbeiten ausschliesslich Wachau 1218 ersterwahnt einschliesslich Leppersdorf 1337 ersterwahnt einschliesslich Rohrsdorf 1350 ersterwahnt ausschliesslich Wallroda 1349 50 ersterwahnt einschliesslich Arnsdorf 1349 50 ersterwahnt ausschliesslich Wilschdorf 1351 ersterwahnt einschliesslich Dittersbach 1299 ersterwahnt ausschliesslich Stolpen 1222 ersterwahnt einschliesslich Porschendorf 1311 ersterwahnt einschliesslich Lohmen 1292 ersterwahnt einschliesslich Dorf Wehlen 1445 ersterwahnt einschliesslich Stadt Wehlen 1269 ersterwahnt von Wehlen westwarts die Elbe entlang bis kurz vor Pirna von der Elbe zur Gottleuba in Hohe von Cotta einschliesslich Cotta die Gottleuba flussaufwarts bis Hohe Bad Gottleuba ausschliesslich Berggiesshubel 1457 ersterwahnt ausschliesslich Bad Gottleuba 1363 ersterwahnt einschliesslich Breitenau einschliesslich LiebenauSudgrenze Bearbeiten verlief auf dem Erzgebirgskamm ostlich von Geising bis zur Quelle der Wilden Weisseritz einschliesslich Geising 1375 ersterwahnt einschliesslich Altenberg 1446 ersterwahnt Benachbarte Gaue BearbeitenDer Gau gehorte ursprunglich zum Bohmischen Niederland welches von Suden und Osten bis hierher ragte Im Norden schloss sich der Gau Lusici und im Osten der Gau Daleminci an 2 Siedlungen BearbeitenAtlas des Saale und mittleren Elbegebietes Bearbeiten Im Gau Nisan lagen nach dem Atlas des Saale und mittleren Elbegebietes 3 folgende Siedlungen von Westen beginnend der deutschen Besiedlungsrichtung folgend Brockwitz Naundorf Roitzsch Oberhermsdorf Cossebaude Leuteritz Gohlis Mobschatz Pesterwitz Burgward Doltzschen LobtauNach der Karte Gaue und Burgwarthauptorte im 10 und 11 Jahrhundert endet die damalige deutsche Gaustruktur an der Weisseritz Urkundenbuch des Hochstifts Meissen Bearbeiten nbsp Karte der Dresdner Elbtalweitung mit den Gauorten im Westen DresdensDas Urkundenbuch des Hochstifts Meissen 4 fuhrt folgende Orte auf Brochotina cethla Brockwitz Liubituwa Lobtau Biustrizi Pesterwitz Gozebudi Cossebaude Oicice Eutschutz Grodice Roitzsch Cinici Sanitz Luderuwici Leuteritz Wirnotine wuste Mark bei Briesnitz Jazelice Hermanni villa Hermsdorf Bulsize Nicradewice Woz Wosice Mococice Deltsan Dolzschen Nuendorf Kleinnaundorf Goluz Gohlis im K Briesnitz Fruhe herrschaftliche Verhaltnisse im Gau Nisan Bearbeiten Motiviert durch die 800 Jahr Feier Dresdens im Jahre 2006 erschien eine dreibandige Geschichte Dresdens welche sich auch dem Gau Nisan erneut widmete Um den Gau mangels Quellen ostlich der Weisseritz weiter fortschreiben zu konnen griff man auf die weitaus spateren Wachgetreideabgaben fur die Burg Dohna zuruck und postulierte deren Entstehung in die Gauverfassungszeit zuruck Eine solche Herangehensweise war und ist unter Historikern umstritten Viele der aufgefuhrten Ortschaften konnen allein auf Grund ihrer Lage nicht vor dem Besiedlungsschub ab etwa 1150 bis 1250 gegrundet worden sein Gruna Ort in der grunen Aue eine deutsche Grundung zwischen zwei Altwassern der Elbe in einem Feuchtgebiet gelegen und erst 1370 ersterwahnt durfte noch viel junger sein Heidenau wurde wahrscheinlich von Burggraf Otto Heyde I 1321 bis 1336 als Vorwerk der Burg Dohna gegrundet und 1347 49 ersterwahnt Ruckschlusse auf das Burgwardsystem im 11 Jahrhundert sind demzufolge rein spekulativ Eine Karte Fruhe herrschaftliche Verhaltnisse im Gau Nisan fuhrt folgende abgabenpflichtige Orte nach dem Verzeichnis von 1445 und weiteren Quellen 5 an beginnend im Westen Podemus 1349 erstmals erwahnt Merbitz am 24 Juli 1332 erstmals erwahnt Dohlen 1206 zusammen mit Dresden erstmals erwahnt Coschutz 1284 erstmals erwahnt Eutschutz 1288 erstmals erwahnt Rippien 1296 erstmals erwahnt Golberode 1288 erstmals erwahnt Strehlen 1288 erstmals erwahnt Kleba 1288 erstmals erwahnt Babisnau 1288 erstmals erwahnt Kautzsch 1288 erstmals erwahnt Barenklause 1288 erstmals als Kolchowe erwahnt Kauscha 1288 erstmals erwahnt Striesen 1350 erstmals erwahnt Gruna 1370 erstmals erwahnt Sobrigau 1288 erstmals erwahnt Borthen 1286 erstmals erwahnt Blasewitz 1349 erstmals erwahnt Pratschutz Seidnitz 1378 erstmals erwahnt Lockwitz 1288 erstmals erwahnt Dobritz 1379 erstmals erwahnt Leuben 1349 erstmals erwahnt Tolkewitz 1350 erstmals erwahnt Bosewitz 1288 erstmals erwahnt Gorknitz 1321 erstmals erwahnt Surssen wohl 1289 mit Fridericus Sursen erstmals erwahnt Grosszschachwitz 1350 erstmals erwahnt Kleinzschachwitz 1310 erstmals erwahnt Sporbitz 1350 erstmals erwahnt Hosterwitz 1406 erstmals erwahnt Pillnitz 1335 erstmals erwahnt Ploschwitz 1347 49 erstmals erwahnt Meusegast 1288 erstmals erwahnt Krebs 1288 erstmals erwahnt Mugeln 1347 49 erstmals erwahnt Heidenau 1347 49 erstmals erwahnt Sobrigen 1378 erstmals erwahnt Birkwitz 1350 erstmals erwahnt Pratzschwitz 1350 erstmals erwahnt Graupa 1350 erstmals erwahnt Im Westen von Nisan vermischt dieselbe Karte folgende Urkundlich nachweisbaren Rechte von Bischof und Kanonikern in sicher zu identifizierenden Orten bis zum Jahr 1150 mit den meistens viel jungeren Orten der Burggrafschaft Dohna ab 1150 bis nach 1400 Brockwitz ausserhalb des Kartenbereichs zum Gau Nisan Urkunde von 1013 Lobtau gefalschte Urkunde zu 1068 Cossebaude gefalschte Urkunde zu 1071 Leuteritz gefalschte Urkunde zu 1071 Leutewitz gefalschte Urkunde zu 1071 Wustung Wernten in der westlichen Friedrichstadt zwischen Flugelwegbrucke und Alberthafen gefalschte Urkunde zu 1071 Roitzsch gefalschte Urkunde zu 1071 Wustung Zschon am Eingang des Zschoner Grundes in Steinbach Ortschaft Gompitz gefalschte Urkunde zu 1071 Mobschatz gefalschte Urkunde zu 1091 Wustung Polst 6 auf der Flur von Niederhermsdorf Urkunde von 1140 Cossebaude Urkunde von 1144 Naundorf Urkunde von 1144 Nausslitz Urkunde von 1144 Dolzschen Urkunde von 1144 Die Jahreszahlen in der Karte beziehen sich vor allem auf die Mitte des 12 Jahrhunderts gefalschten Urkunden und suggerieren so einen bischoflichen Territorialbesitz auch im 11 Jahrhundert welchen es real nie gegeben hatte Deutlich wird auch wieder einmal die Sonderrolle von Brockwitz sowohl zeitlich 1013 als auch raumlich weil der Ort auf einer Ausschnittskarte weit ausserhalb des sonstigen Gaugebietes dargestellt werden musste Im Jahre 1144 erstritten sich die 1143 mit Nisan belehnten Meissner Markgrafen die Wettiner mit Naundorf und Gohlis erste Territorien noch ganz im Westen des Gaues Sorbische Burgbezirke BearbeitenDas deutsche Burgwardsystem fusste in Nisan genau wie in seinen Anfangen im Westen des sorbischen Markengebietes auf ursprunglich sorbische Burgen Somit waren die Burgwarde Bresnice Woz Wosice und Bvistrizi bereits sorbische Burgbezirke gewesen Aufgrund des Alters der Grosse und der Bedeutung der Burg Dohna handelte es sich bei ihr ebenfalls um eine sorbische Doppel Burg mit einem Burgbezirk Dieser wurde eingegrenzt durch die Wall Burg Kesselberg in Pirna die Burg Burgstadtel in Borthen und die Burg Pillnitz Die Burg Kesselberg bedeckte die wichtige Elbfurt Pirna wie die Burg Bresnice die Eiserne Furt Des Weiteren ist eine abgegangene Burg Nisana ahnlich dem Kesselberg Pirna nahe der Elbfurt von Nisana nach Altendresden im Gebiet des Hahnenberges sehr wahrscheinlich Weitere sorbische Burgbezirke in der sogenannten Burgwardslucke waren um die Burg Burgstadtel bei Omsewitz um die Burg Lockwitz und um die Burg Loschwitz moglich Deutsche Burgwardorganisation Bearbeiten Hauptartikel Liste der Burgwalle im Freistaat Sachsen Nach der Karte Burgwardmittelpunkte und jungerslawische Burgwalle im obersachsisch meissnischen Raum 7 von Gerhard Billig lagen folgende Burgwardbezirke und zeitlich korrespondierende Burgwalle in Nisan B 26 Niederwartha Woz Urkundlich gesicherter Burgwardmittelpunkt ersterwahnt 1045 B 27 Dresden Briesnitz Urkundlich gesicherter Burgwardmittelpunkt ersterwahnt 1071 B 28 Pesterwitz Erwahnter Burgwardmittelpunkt ohne gesicherte Wehranlage ersterwahnt 1068 C 10 Dohna Wahrscheinlicher Burgwardmittelpunkt ersterwahnt 1040 43 Niederwartha Bohmerwall Jungerslawischer Burgwall 44 Dresden Omsewitz Jungerslawischer Burgwall 45 Dresden Coschutz Kontinuierlich alter und jungerslawisch belegter Burgwall 46 Dresden Loschwitz Fraglicher jungerslawischer Burgwall 47 Dresden Lockwitz Alter und jungerslawisch belegter Burgwall Kontinuitat fraglich 48 Borthen Burgstadtel Jungerslawischer Burgwall 49 Dohna Robscher Jungerslawischer Burgwall 50 Dresden Pillnitz Alter und jungerslawisch belegter Burgwall Kontinuitat fraglich Bei dieser Karte ist die Tendenz zu verzeichnen die urkundlichen Ersterwahnungen moglichst tief in die Geschichte zu verlegen ohne die Problematik der eindeutig gefalschten F 1071 F 1091 oder umstrittenen Diplome zu 1045 und zu 1068 zu beachten Burgward Bresnice Briesnitz Bearbeiten Die Elbfurt Briesnitz auch Eiserne Furt genannt wurde nach der slawischen Landnahme durch die Nisaner mit einer Wallburg aus Lehm und Holz geschutzt Um diese Burg entstand der sorbische Burgward Bresnice Birkenort 8 Die Furt bei Dresden lag seinerzeit in sumpfigen Gelande Dresdene war vermutlich vom altsorbischen Begriff Drezdany Sumpf oder Auwaldbewohner Mehrzahlform abgeleitet Drezdany geht auf das slawische Wort drezga Sumpfwald zuruck Burgward Woz Bearbeiten Mitte des 12 Jahrhunderts wird dreimal ein Burgward Woz F 1071 9 1144 10 oder auch Wosice F 1091 11 urkundlich erwahnt Burgberg Niederwartha Bearbeiten Hauptartikel Burgberg Niederwartha In der neueren Forschung wird Woz Wosice mit dem Burgberg Niederwartha identifiziert einer markanten Anhohe bei Niederwartha bei der sich der Elblauf dem sudlichen Hochland besonders stark nahert Bohmische Burg Gvozdec Bearbeiten Nach Ansicht einiger Historiker ist Woz identisch mit der bei Cosmas von Prag erwahnten bohmischen Burg Guozdec Gvozdec Gvozdek 1123 1125 12 Dieser Name geht zuruck auf altsorbisch Gvosd e c Berg Wald Urverwandt uber urslawisch gvozd Wald ist tschechisch hvozd Waldgebirge Demzufolge bedeutete Gvozdec bei den Nisanern Burg im Berg Wald Nach Cosmas war Gvosdec allerdings eine bohmische Gegenburg in der Nahe der deutschen Burg Meissen Somit kommt Niederwartha als Standort kaum in Frage Burgward Guodezi Bearbeiten Hauptartikel Guodezi Am 22 September 1045 ubertrug Konig Heinrich III in Quedlinburg dem Burgherrn miles Jaromir IARMIR drei konigliche Guter im Burgward Guodezi GVODEZI 13 In der Bewertung der Urkunde sind die Historiker geteilt Der Codex diplomaticus Saxoniae regiae schreibt vom Burgwart Chutizi in der Grafschaft Ekkehards Jaromir war ein Dienstmann des Markgrafen Ekkehards von Meissen der ursprunglich Graf im Gau Chutizi war Der Gau Chutizi trat auch in Namensformen wie Gudici auf Andere Historiker verorten die Guter im Burgward Guodezi im Gau Nisan welcher dann oft mit Gvosdec gleichgesetzt wird Gegen diese Gleichsetzung sprechen allerdings sowohl sprachliche wie auch historische Argumente Burgward Bvistrizi Bearbeiten Ein Burgward Bvistrizi siehe Bystritza wurde in einer Konigsurkunde von Heinrich IV zum Jahr 1068 erwahnt 14 Er ist bis heute nicht eindeutig identifiziert In der Diskussion stehen insbesondere entweder die Heidenschanze bei Coschutz oder der Burgberg Pesterwitz oder die Burg oberhalb von Plauen Hierbei ist zu beachten dass auch dieses Diplom moglicherweise zu dem Falschungskomplex von Urkunden zugunsten des Hochstifts Meissen auf das 10 und 11 Jahrhundert gehort und wohl eher die Situation Mitte des 12 Jahrhunderts als die von 1068 beschreiben konnte Hypothetischer Burgward Pesterwitz Bearbeiten Hauptartikel Pesterwitz Hauptartikel Burgwartsberg Hypothetischer Burgward Coschutz Bearbeiten Hauptartikel Heidenschanze bei Dresden Hypothetischer Burgward Plauen Bearbeiten Hauptartikel Hoher Stein Dresden In Plauen befand sich spatestens seit Ende des 12 Jahrhunderts ein Herrensitz Burg Dohna Bearbeiten Hauptartikel Burg Dohna Die Burg Dohna war zunachst ein slawischer elbsorbischer Burgwall an der wichtigen Verbindungsstrasse nach Bohmen Jede Vermutung eines ostfankisch fruhdeutschen Burgenbaues und ostfrankisch fruhdeutscher Burggrafen bereits im 10 Jahrhundert ist reine Spekulation und zumeist von dem Wunschdenken patriotischer Geschichtsschreibung genahrt Eine erste Erwahnung der Burg Dohna fand anlasslich eines Feldzuges von Konig Heinrich III nach Bohmen im Jahre 1040 statt 15 Die Burg Dohna lag auf dem Weg vor dem Aufstieg in das Osterzgebirge weswegen sich dort das Heer sammelte 16 Einige Historiker vermuten dass bei dieser Gelegenheit die Burg dem Markgrafen von Meissen zu Lehen gegeben wurde Diese Vermutung ist sicher ahistorisch weil zu diesem Zeitpunkt sich die fruhdeutsche Macht noch nicht einmal auf den westlichsten Teil von Nisan ausgebreitet hatte und selbst dort die Markgrafen von Meissen erst 1144 durch Konigsentscheid zu erstem kleinen Besitz gekommen waren Vor 1085 war Nisan mit Dohna in direkter bohmischer Verwaltung in diesem Jahr wurde es Mitgift von Judith der Tochter des Herzoges Vratislav fur ihre Ehe mit Wiprecht von Groitzsch blieb allerdings unter bohmischer Oberhoheit Dies andert sich erst mit der Abtretung Nisans durch den bohmischen Herzog an den deutschen Konig wegen geleisteter Militarhilfe im Jahre 1142 Einige Historiker vermuten hier einen weiteren vierten Burgward Dohna fur den Gau Nisan Es gibt allerdings keinen urkundlichen Beleg dafur dass Dohna jemals zum ostfrankisch fruhdeutschen Burgwardsystem gehort hatte Fur viele andere Historiker horte dieses Burgwardsystem insgesamt bereits an der Weisseritz auf weil die Ubergabe des Gaues in deutsche Herrschaft erst nach dem Ende der Zeit der Burgwardverfassung erfolgte Hypothetische Burgwardlucke Bearbeiten Westlich der Weisseritz ist keinerlei Burgwardstruktur uberliefert Fur den Fall der hypothetischen Annahme eines Burgwards Dohna wird in der Forschung von einer Burgwardlucke gesprochen Gerhard Billig hat diese hypothetische Lucke mit ahnlichen Situationen in Chutizi Daleminzien und Milska als Lucken im uberlieferten Burgwardnetz 17 zusammengefasst und systematisiert Es bleibt aber zweifelhaft ob ein fruhdeutsches Burgwardsystem in Nisan westlich der Weisseritz jemals existierte Insofern ist die Situation im Grenzgau Nisan nicht direkt mit der in den anderen Gauen vergleichbar Nach Gerhard Billig ware die echte Lucke im Burgwardnetz also rund Dreisiebentel des Gaues 18 gross wobei er wegen sekundaren Erweiterungen in Dohna die drei Burgwarde Niederwartha Woz Briesnitz und Pesterwitz als normgebende Beispiele 19 ansieht Diese Theorie ist insofern inkonsequent als dass dann auch der Burgward Dohna auf die normgebenden Beispiele verkleinert werden musste woraufhin die Lucke eher Vierachtel oder gar Funfneuntel des Gaues gross ware Unter der Voraussetzung eines fruhdeutschen Burgwards Dohna lag auch das Gebiet der hochmittelalterlichen Stadtgrundung Dresdene in dieser Lucke im fruhdeutschen Burgwardnetz Es wird der Verfall und die vollige Einebnung von zwei Burgwallen fur den zentralen Bereich von Nisan im Einzugsbereich des Kaitzbaches zwischen den Burganlagen in Coschutz und in Lockwitz vermutet Wahrscheinlicher ist der Schutz von Dresdene und Zentral Nisan allerdings durch einen oder mehrere abgegangene slawische Burgwalle Geschichte BearbeitenSlawisierung und Bohmisches Niederland Bearbeiten nbsp Europa im Jahr 476 Beim Einsetzen der mitteleuropaischen Fruhgeschichte durch die ersten romischen Schriftzeugnisse uber Germanen und Kelten ausserhalb des Romischen Reiches war der Elbtalkessel germanisch besiedelt wahrscheinlich durch den suebischen Stamm der Semnonen und im 5 Jahrhundert durch die ebenfalls suebischen Hermunduren Er stand damals unter dem Einfluss der romischen Wirtschaft wie auch der romischen Kultur 20 Am Ende des 5 Jahrhunderts bildete die Region moglicherweise die Ostgrenze des Konigreiches der Thuringer das 531 dem Frankenreich militarisch unterlag In Dresden Nickern wurden 1897 zwei Germanengraber entdeckt Das auf um 550 datierte Mannergrab und das auf das letzte Drittel des 6 Jahrhunderts datierte Frauengrab wurde den Langobarden 21 zugeordnet und sogar eine Strasse in der Nahe des Fundortes Langobardenstrasse 22 genannt Die eindeutige Zuordnung der Funde zu den Langobarden wird in der neueren Forschung allerdings bezweifelt 23 Andere Historiker meinen dass die Langobarden durchaus teilweise im schonen Elbkessel einem bevorzugten vor und fruhgeschichtlichen Siedlungsgebiet sesshaft geworden sein konnten denn noch am Ende des 6 Jahrhunderts sind auf dem Gebiet der Dresdner Neustadt ehemaliger Kohlmarkt kulturelle Beruhrungen zwischen den nachruckenden Slawen Elbsorben Nisaner und Germanen vermutlich die Langobarden vom Anfang des 6 Jahrhunderts belegt Die Langobarden zogen von ihren Wohnsitzen an der Unterelbe um Bardowieck Langobarden Bardo nach Pannonien uber das Tullnerfeld entweder durch den Elbtalkessel nur durch oder siedelten zum Teil sogar eine Zeit lang hier Da der Durchzug nach neueren Forschungsergebnissen eher am Beginn als am Ende des 6 Jahrhunderts stattfand fuhrte diese chronologische Diskrepanz dazu dass die Zuordnung der Graber zu den Langobarden in Zweifel gezogen wurde 562 566 und 571 drang das asiatische Reitervolk der Awaren bei Kampfen gegen das frankische Reich unter Konig Sigibert I bis an die Mittelelbe und zuletzt bis nach Thuringen vor In Nisan zeugt das Awarengrab in Dresden Stetzsch von diesen Ereignissen Das Frankenreich wurde nach einer schweren militarischen Niederlage im Jahre 566 den Awaren tributpflichtig Das byzantinische Reich zahlte den Awaren schon seit 558 Tribut betrachtete diese aber trotzdem als ihre Foederaten Die Awaren liessen sich wie vor ihnen bereits die Reitervolker der Jazygen und Hunnen nach der Vernichtung der Gepiden und dem Abzug der Langobarden nach Italien 568 in der Pannonischen Tiefebene im heutigen Ungarn nieder dem westlichsten Auslaufer der Eurasischen Steppe Mit dieser Landnahme endete die Zeit der klassischen Volkerwanderung nbsp Gruppen der Prag Kortschak Kultur und benachbarte Kulturen im 7 Jahrhundert Um 600 oder gleich Eingangs des 7 Jahrhunderts breitete sich nach archaologischen Funden das slawische Kulturmodell in Form der Prager Kulturgruppe mit zum Teil eingetieften Grubenhausern aus glatten Nadelholzstammen schmucklosen handgefertigten Tongefassen und Brandbestattungen in Urnen auch an der Elbe und Saale aus Der Elbtalkessel das spatere Nisan wurde von Bohmen aus zuerst besiedelt 24 Die Kultur dort stammte demzufolge aus Bohmen Die expansive Slawisierung begann mit der Prag Kortschak Kultur um 500 im Raum zwischen Bug und mittlerem Dnepr wo zuvor schon die Bildung der slawischen Sprache stattfand Diese Topogenese erklart auch die slawischen Traditionen welche in der osteuropaischen Steppe und Waldsteppe entstanden sind nbsp Die ehemaligen slawischen Stamme auf dem Gebiet der heutigen Tschechien Tschechen hellgrun nordlich davon die Lutschanen rosa die Litomerici orange die Lemuzi dunkelrot und die Decane dunkelgrun nordwestlich die Sedlitschanen lila ostlich die Pschowanen hellblau und die Chorvaten dunkelblau das rote Gebiet im Sudosten war von den Mahrern besiedelt das dunkelgrune Gebiet im Sudwesten von den DulebenDer kulturelle Bruch mit einer Anderung der Sozialstruktur und der ethnischen Identitat sowie die Ablosung des idealtypischen Charakters des Germanen durch den des Slawen ist durch archaologische Funde in Bohmen und Mahren bereits in der 2 Halfte des 6 Jahrhunderts nachweisbar Da solche grundlegenden Veranderung nur durch Zuwanderung und Assimilation erklart werden konnen geht die Geschichtswissenschaft von einer signifikanten Einwanderung von slawischen Kulturtragern in den Bereich von Elbe und Saale zu Beginn des 7 Jahrhunderts aus Bohmen uber die Erzgebirgspasse aus Namen einwandernder Ethnien sind zeitgenossisch nicht uberliefert Nach dem De Administrando Imperio einem Werk des byzantinischen Kaisers Konstantin Porphyrogennetos 905 959 gehorte Nisan im Ubergangsraum zwischen Bohmen und Sachsen zu dem Territorium Boiki dem Land der Weissen Serben Boiki lehnt sich sprachlich an Bohmen an 25 und umfasste nach uberwiegender Forschungsmeinung in etwa das nordliche Gebiet der Prager Gruppe an Ober und Mittellauf der Elbe 26 Die Ethnogenese der Nisaner erfolgte im neu erschlossenen Siedlungsraum des Elbtalkessels nach der Landnahme der Einwanderer unter Einschluss der nach der Volkerwanderung ansassig gebliebenen Gruppen Auch die Einwanderer bildeten keine ethnische Einheit sondern sie bestanden aus Gruppen und Leuten ganz unterschiedlicher polyethnischer Herkunft Erst in Nisan entwickelte sich eine gemeinsame Identitat eine gemeinsame Sprache und ein Glaube an eine gemeinsame Kultur Selbst die ethnische Bezeichnung der Nisaner richtete sich nun nach dem neu erschlossenen Gebiet Der slawische Name nisan bezieht sich auf das im Verhaltnis zu Bohmen niedrig liegende Land im Sinne von bohmisches Niederland Die Assimilierung der hochstwahrscheinlich durch die Volkerwanderung ausgedunnten autochthonen Bevolkerung erfolgte ausweislich der archaologischen Befunde im Raum der Prag Kortschak Kultur innerhalb verhaltnismassig kurzer Zeit 27 Die Slawen verstanden sich dabei als Sloveni als die Leute des Wortes oder als die Sprechenden und grenzten sich damit von den Stummen nemec ab Mit der Ubernahme von Sprache und Gebrauche durch die autochthone Bevolkerung war deren Assimilation abgeschlossen nbsp Nisan in den sorbischen Stammen Eine dauerhafte Besiedlung von Nisan durch die Slawen ist demzufolge seit dem 7 Jahrhundert moglich allerdings erst durch Funde aus dem 8 Jahrhundert belegt zB der Grundriss eines eingetieften Hauses in Blockbauweise am Rande von Altmockritz mit slawischer Keramik des 8 9 Jahrhunderts Die Historiker gehen dennoch von einer Besiedlung und Landnahmezeit der Dresdner Elbtalweitung ab dem 7 Jahrhundert nach ersten slawisch germanischen Kontakten am Ende des 6 und Anfang des 7 Jahrhunderts aus zB auf dem Gelande des spateren Neustadter Kohlmarktes Zu Beginn der Besiedlung nach dem slawischen Kulturmodell wird von einer Unterstellung unter die pannonischen Awaren ausgegangen welche die Slawen als Hilfsvolker gewonnen oder unterworfen hatte In den 620er Jahren wurden die elbslawischen Stamme der surbi von dem Fursten Derwan regiert der sich dem wieder erstarkten frankischen Reich unterstellt hatte 631 erlitten die Franken unter Dagobert I eine empfindliche Niederlage bei dem Versuch das 623 oder 624 entstandene Reich des Samo zu besiegen Samo regierte von Mahren aus die umliegenden Gebiete so auch Bohmen Nach dieser erneuten Schwache des frankischen Reiches schloss sich Derwan dem Reich des Samo an Dieses erste slawische Staatsgebilde zerfiel nach dem Tod des Samo 658 In der zweiten Halfte des 9 Jahrhunderts greifen die mittelbohmischen Premysliden in ihrer Aussenpolitik immer weiter nach Norden aus und dominierten auch das Gebiet Nisan Diese Entwicklung wird durch den Anschluss von Bohmen an das damals machtige Altmahrische Reich auch Grossmahrisches Reich in den Jahren 888 bis 890 uberlagert und forciert Manche Historiker halten bereits den ersten geschichtlich fassbaren Bohmenherzog Borivoj I fur einen vom altmahrischen Herzog Svatopluk I seit etwa 867 eingesetzten Vasallen Bayerischer Geograph Bearbeiten Hauptartikel Bayerischer Geograph Bei dieser Aufzahlung der Volker im Osten und Norden des Frankischen Reiches folgen auf die Sorben und Daleminzier das Volk der Bohmen und dann die Mahrer 28 Einige Historiker schlugen deswegen Nisan zu Daleminzien andere zu Bohmen Gerhard Billig sieht die Moglichkeit dass man eine kleinere Landschaft einfach unterschlagen und nicht erfasst hat 29 Infolge der Besiedlung aus sudostlicher Richtung der kulturellen Orientierung in sudostliche Richtung der Benennung von Nisan als Niederland von Bohmen aus gesehen der historischen Situation sowie der altsorbischen Quellen bestand eher ein Zusammenhang von Nisan mit Bohmen als mit Daleminzien Das Weglassen am Ende des 9 Jahrhunderts beruht wahrscheinlich auf diesem Zusammenhang Nisan angeblich in der Verfugungsgewalt von Otto dem Grossen 971 Bearbeiten 965 wurde nach dem Tod von Markgraf Gero wahrscheinlich mit dem Aufbau einer neuen Markenstruktur mit Markgrafen in Merseburg Zeitz und Meissen 968 belegt begonnen 968 folgte die Grundung des Erzbistums Magdeburg mit Bistumern auch in diesen Markgrafenorten Bistum Merseburg Bistum Zeitz und Bistum Meissen 971 ubergab gemass einem Diplom Kaiser Otto der Grosse in Ravenna den Zehnten aus dem Gau Nisan an das Hochstift Meissen Otto schenkt der Kirche von Meissen unter Bischof Folchold mit Wissen und Zustimmung seines Sohnes des Mit Kaisers auf dessen und auf seiner Gemalin Adelheid Furbitte den Zehnten alles Tributes von Honig Pelz Silber 30 Sklaven Schweinen Getreide und von der uberchoufunga 31 aus den Provinzen Dalaminza Nisane Diedesa Milzsane und Lusiza mit der Bestimmung dass diese Quote vor der Teilung zwischen dem Fiskus und dem Grafen an den Bischof abzufuhren sei 32 Wie bei vielen Urkunden zugunsten kirchlicher Institutionen ist auch dieses Diplom unzuverlassig und damit kein Beweis fur eine deutsche Herrschaft uber Nisan Die Monumenta Germaniae Historica fuhren aus Dazu kommt dass die zahlreichen Mangel und Fehler dieses Elaborates auch unter Annahme spaterer Entstehung nicht in gunstigem Licht erscheinen In diesem eingeschrankten Sinne werden auch wir von einer Originalausfertigung reden durfen ohne uns zu verhehlen dass bei einem solchen Vorgange das Diplom fur sich allein allerdings keine volle Burgschaft dafur darbietet dass was Folchold hier niederschreiben liess auch genau der Willensausserung der Kaiser entsprach 33 In diesem Zusammenhang fallt auch eine gefalschte Papsturkunde angeblich von Papst Johannes XIII auf das Jahr 968 gefertigt Tatsachlich entstammt diese Bestatigung der Grundung des Bistums Meissen und seiner Grenzen einem Transsumpt der Bischofe Dietrich II von Naumburg auch von Meissen und Heinrich II von Merseburg auch von Waren zum Jahr 1250 Gleichzeitig mit dieser Urkunde wurden zwei weitere auf die Jahre 968 und 996 gefertigte Diplome transsummiert welche ebenfalls diese Grenzbeschreibung ausfuhren Ausser diesen fraglichen Gebiets und Zehntanspruchen der Meissner Bischofe gibt es keinerlei fruhdeutsche Nachrichten uber Nisan aus dem 10 Jahrhundert die einzige zeitgenossische Erwahnung stammt aus der Chronik des Thietmar von Merseburg welche von 1012 bis zu Thietmars Tod 1018 entstand Hier findet sich der erste Eintrag zu 984 Der Dresden Spezialist Fritz Loffler lehnte deswegen alle Erwahnungen von Nisan im 10 Jahrhundert durch deutsche Quellen als ahistorisch ab Eine weitere Aktivitat der Ottonen im Gau Nisan ist zu dieser Zeit nicht feststellbar Die 929 gegrundete Grenzburg Meissen ging bereits 936 infolge des Todes von Konig Heinrich I wieder dauerhaft verloren Ausschlaggebend waren nicht nur die Nachfolgestreitigkeiten unter den Ottonen sondern auch dass viele Slawen lediglich Heinrich I ihre Loyalitat geschworen hatten Selbst Markgraf Gero vermochte es mit aller Macht nicht diese Loyalitat bis hin nach Meissen geschweige denn nach Budissin das Land um Bautzen oder Nisan durchzusetzen Spatestens ab 984 wenn nicht schon lange davor gehorte Nisan eindeutig zu Bohmen Nach dem Verlust von Meissen an Bohmen im Juni 984 Bearbeiten nbsp Kaiser Otto II ubergibt Adalbert von Prag den Bischofsstab983 brach nicht nur der Grosse Slawenaufstand aus sondern durch den Tod von Kaiser Otto II am 7 Dezember 983 in Rom auch ein erneuter Machtstreit zwischen den Ottonen Der Bayernherzog Heinrich der Zanker Neffe des Kaisers Otto I versuchte die Nachfolge an sich zu bringen was allerdings erst seinem Sohn Heinrich II eine Generation spater gelingen sollte Der Zanker erkaufte sich die Unterstutzung des Bohmenherzogs Boleslav II indem er ihm unter anderem nach Thietmar im Juni 984 34 zum Besitz der Burg Meissen verhalf Selbst wenn es dort eine deutsche Herrschaft um 968 971 gegeben haben sollte geriet damit Nisan nach nur rund 13 hochstens 16 Jahren erneut in den Machtbereich von Bohmen in welchem es mit kurzen Ausnahmen 1113 und eventuell 1040 bis 1142 verblieb nbsp Polens Expansion von 960 bis 990990 erfolgte die Verlegung der Bohmischen Akademie von Krakau nach Nisan in diese damals ebenfalls periphere Randlage des Bistums Prag Eine Verlegung ins bohmische Zentrum oder gar nach Prag war ausgeschlossen da Papst Benedikt VI im Jahre 973 ein Bistum Prag nur als lateinische Grundung genehmigt hatte Erster Bischof von Prag wurde von 976 an Thietmar ein Sachse der als milde und gerecht sehr beliebt war Sein Nachfolger ab 983 bis 996 wurde der Slavnikide Adalbert von Prag der einen hohen Reformeifer fur die romisch katholische Kirche mitbrachte und zeitweilig selbst in Rom im Kloster St Bonifacius und Alexius auf dem Aventin lebte Auf diese Zeit geht sicher auch die Sage zuruck Adalbert hatte in der Dippoldiswalder Heide eine Zeit lang als Einsiedler gelebt Die bohmische Akademie befand sich seit 886 in Krakau von wo sie 990 durch die Annexion Schlesiens und Wislaniens durch den Polenherzog Mieszko I vertrieben worden war Sie entstand als eine der Nachfolgeeinrichtungen der 863 gegrundeten Grossmahrischen Akademie etwa zeitgleich mit der Schule von Pliska ab 893 Schule von Preslaw und der Schule von Devol ab 893 Schule von Ochrid Als Standort der Grossmahrischen Akademie wird die Burg Devin bei Bratislava vermutet nbsp Grosspolen 1003 04 nbsp Boleslaw I Chrobry der Tapfere Im Marz 1003 ubernahm der spatere polnische Konig Boleslaw I Chrobry der Tapfere die Herrschaft uber Bohmen und damit auch uber Nisan 1004 zog der deutsche Konig und spatere Kaiser Heinrich II in der Nahe von Nisan an der Elbe Schiffe zusammen wobei es unter Historikern Streit uber die Lage dieses Nisan gibt 35 Dem Kaiser gelang es noch gleichen Jahres Boleslaw zur Aufgabe von Bohmen zu bewegen Die Schiffe dienten lediglich als Ablenkungsmanover fur den Passubergang von Heinrichs Heersaulen uber das Erzgebirge Am 19 Juli 1013 wurde erstmals eine Ortschaft im Gau Nisan erwahnt Heinrich II schenkte nach sehr schadigenden feindlichen Verwustungen dem Bistum Meissen das nahezu alles verloren hatte 36 sechs Dorfer darunter Brochotina cethla 37 Brockwitz in Niseni 38 Die Ortsnamen wurden offenbar in dafur in dem Diplom gelassene Lucken spater nachgetragen 39 Hierbei handelt es sich um die einzige Erwahnung von Brockwitz als dem Gau Nisan zugehorig Siedlungsgeographisch und nach den slawischen Quellen gehorte Brockwitz ursprunglich und auch spater wieder zu Glomaci Daleminzien Das Dorf liegt westlich des Flaschenhalses welcher durch fruhgeschichtliche Walder und fruhgeschichtliche Rodungsflachen die Gaue Nisan und Glomaci voneinander trennte aber leicht ostlich von Meissen Offenbar hatte die Grundung der fruhdeutschen Grenzburg Meissen hier eine neue Grenzsituation geschaffen 1013 scheint Heinrich II nur uber das kleine Gebiet westlich des Flaschenhalses in unmittelbarer Nahe der Burg Meissen verfugt zu haben Gerhard Billig geht von einer Ruck Verschiebung der Gaugrenze von Sornewitz Batzdorf in Richtung Sudosten bis nach Kotitz Gauernitz bereits im 11 Jahrhundert aus 40 Am 8 Juli 1015 sammelte Heinrich II in Sclanisvordi sein Heer zum Polenfeldzug fiel in die Mark Lausitz ein und ging am 3 August 1015 bei Krossen uber die Oder Dieser Krieg gehorte zu dem seit Heinrichs Regierungsantritt 1002 offenen Konflikt mit Boleslaw Chrobry Am 1 September 1015 begab sich das bis dahin erfolglose Heer auf den Ruckmarsch durch sumpfiges Gelande wobei die Nachhut unter der Fuhrung des Erzbischofs Gero von Magdeburg des Markgrafen Gero II und des Pfalzgrafen Burchard in einen polnischen Hinterhalt geriet und aufgerieben wurde Markgraf Gero II Graf Folkmar und zweihundert Ritter fielen die anderen wurden fast alle gefangen Lediglich Erzbischof Gero und der verwundete Pfalzgraf konnten mit Muhe entkommen und dem Kaiser die Niederlage melden Erst in Strehla an der Elbe entliess der zuruckweichende Kaiser den Markgrafen Hermann von Meissen mit dem Auftrag die Burg Meissen gegen die nachruckenden Polen zu verteidigen und floh weiter in das sichere Merseburg Am 13 September 1015 uberschritten sieben polnische Heerhaufen die Elbe und schlossen die Burg Meissen ein wobei die gesamte meissnische Umgebung bis hin nach Jahna verwustet wurde Die Meissner Unterstadt und burg wurden nach dem Ruckzug der sorbischen Wetenici in die obere Burg von den Polen geplundert und in Brand gesteckt Auch die Oberburg hatte bereits an zwei Stellen Feuer gefangen und konnte nur mit grosster Anstrengung gehalten werden Am 14 September 1015 zog sich das polnische Heer uber die stark anschwellende Elbe vor dem heranruckenden kaiserlichen Heerhaufen zuruck Es ist davon auszugehen dass bei diesem Kriegszug auch das damals meissnische Brockwitz mit seiner Umgebung verheert wurde Das unter bohmischen Einfluss stehende Nisan ostlich des Flaschenhalses also der Gau Nisan im ursprunglichen und spateren Sinne hatte hingegen nicht unter dem polnischen Feldzug zu leiden Die Lage fur Meissen war damals so prekar dass der am 20 Dezember 1015 in Leipzig verstorbene Meissner Bischof Eido I nicht dort sondern im Schutze des heiligen Magnus im heimatlichen Colditz begraben werden wollte Eido hatte die Verwustung und spatere Verodung von Meissen und des Meissner Domes befurchtet einschliesslich einer Schandung seines Leichnams Im September 1017 wurde Bresnice von den Truppen Heinrichs II des Heiligen dem Erdboden gleichgemacht alle Gefangenen wurden getotet Die zu diesem Zeitpunkt mit dem christlichen Kaiser gegen den christlichen polnischen Herzog Boleslaw I Chrobry verbundeten heidnischen Liutizen nahmen nicht an der Verwustung Nisans teil weil sie einen alten Freundschaftsvertrag mit den Nisanern hatten nach anderer Meinung 41 hatten die Liutizen Heinrichs Heer bereits verlassen weil ein als Feldzeichen mitgefuhrtes Bild ihrer Gottin von einem Deutschen durch Steinwurf beschadigt worden war Der Kaiser entschadigt sie mit 12 Pfund 42 Es gibt auch die Ansicht dass Heinrich Nisan nicht bereits bei seinem Durchzug von Bohmen nach Meissen verwustet habe sondern erst nach dem 19 September 1017 als die Polen auf Befehl ihres Herzogs Boleslaw in das Gebiet zwischen Elbe und Mulde eindrangen das Land verwusteten und mit mehr als 1000 gefangenen Horigen 43 abzogen 44 Wahrscheinlicher ist allerdings dass der Verwustungsfeldzug der Polen in Daleminzien eine Reaktion auf die Verwustungen in Nisan war Demgegenuber ist es auch unwahrscheinlich dass in der damaligen strategisch sehr schwierigen Situation der Kaiser sich militarisch wieder zuruckgewandt hatte Die Bohmische Akademie Nisan wurde nach der Zerstorung Bresnices flussaufwarts an den Hafen von Nisan verlegt Auf anhaltendes Bitten von Boleslaw I Chrobry wird auf Befehl von Kaiser Heinrich II am 30 Januar 1018 der Frieden von Bautzen geschlossen Die Unterhandler des Reiches sind Erzbischof Gero von Magdeburg Bischof Arnulf von Halberstadt Markgraf Hermann I von Meissen Graf Dietrich und der kaiserliche Kammerer Friedrich Sowohl das Reich als auch die Polen stellen hierzu ausersehene Geiseln 45 Der Gau Nisan bleibt wie bereits 1013 infolge der Schwache des Reiches nach wie vor unter bohmischer Herrschaft 1020 wurde als Folge des anhaltenden Friedens die erste Frauenkirche noch in Holzbauweise errichtet Bei der Neugestaltung der Kirchendecke um 1580 wurde eine alte Jahreszahl vermutlich 1020 zur Fundation gefunden und das Alter mit in die 560 Jahr 46 angegeben Eine Grundung der Kirche um 1020 sahen daher Chronisten des 17 und 18 Jahrhunderts als moglich an 47 48 Die Weihe der Kirche erfolgte am Festtag Maria Geburt durch Pribislav wahrscheinlich der Hofkaplan des bohmischen Herzogs Oldrich Zugleich wurde eine Ikonenschule gegrundet In den Jahren von 1039 bis 1041 errichtete der deutsche Konig Heinrich III mit militarischen Mitteln eine erneute Lehnsherrschaft uber Bohmen Hierbei wurde 1040 die bedeutende Burg Dohna erstmals in einem deutschen Diplom erwahnt In diesem Zusammenhang scheint diese Burg fur kurze Zeit militarisch in den Machtbereich des deutschen Konigs geraten zu sein der sie vermutlich als Reichslehen an die Markgrafen von Meissen vergab Kurze Zeit danach kam die Burg wieder unter die Vorherrschaft von Burggrafen aus Bohmen Spatestens wohl als Reaktion auf diese Militaraktion vielleicht aber auch schon fruher baute das Herzogtum Bohmen Mitte des 11 Jahrhunderts die Burg Gvozdec im aussersten Westen von Nisan nahe Meissen auf Der Besitz von Nisan war eine Voraussetzung bei der Lehensvergabe der Lausitzen an den bohmischen Herzog im Jahre 1075 Vratislav II stand im Ringen vieler Herzoge mit Heinrich IV auf Seiten des Konigs 1076 wurde deswegen die bohmische Grenzfeste Gvozdec durch den abgesetzten Meissner Markgrafen Ekbert II zerstort als der Bohmenherzog auch noch mit Meissen belehnt wurde Eine Konigsurkunde 49 des damals noch unmundigen Heinrich IV vom 28 Oktober 1068 zu Rochlitz 50 verfugte uber Lobtau und den Burgward Bvistrizi Entweder ist auch diese Urkunde unecht so u a der bedeutende Diplomatiker Julius von Ficker langjahriger Leiter der Regesta Imperii 51 oder die Besitzverhaltnisse im Westen von Nisan anderten sich zeitlich wie raumlich rasant Eine bohmische Burg Gvozdec im aussersten Nordwesten Nisans in der Nahe Meissens welche 1076 zerstort und gleich wieder aufgebaut wurde macht einen zeitgleichen meissnischen Besitz viel weiter westlich davon nahe der Weisseritz fraglich In der Historizitat ist Cosmas von Prag als glaubwurdiger einzuschatzen als eine Urkunde aus dem ehemaligen Stiftsarchiv zu Meissen 52 zugunsten des Domkapitels zu Meissen welches eine Vielzahl von Diplomen auf das 10 und 11 Jahrhundert gefalscht hat Nisan gehorte neben der Landschaft um Bautzen zur Mitgift der Tochter Judith des bohmischen Konigs Vratislav II als sie den Grafen Wiprecht von Groitzsch 1085 heiratete nbsp Vladislav I 1125 nbsp Bohmische Burg Primda aus den 1120er Jahren Stich von 1848 Nach Wiprechts Tod im Jahr 1124 ubernahm sein Sohn Heinrich von Groitzsch offiziell die Macht im Gau bis zu seinem kinderlosen Tod 1135 Danach fielen die formellen Rechte an Bohmen zuruck Die wichtige Burg Dohna blieb allerdings auch unter Graf Heinrich weiterhin in bohmischer Hand 1121 hatte Vladislav I das wohl um 1113 zerstorte Dohna wieder aufgebaut Der bohmische Herzog Sobeslav I nutzte die periphere Lage des Ortes auch um Konkurrenten um die Macht in Bohmen darunter sogar Premysliden in der Burg Dohna einzukerkern so 1126 Bretislav Sohn Herzogs Bretislav II und 1128 Konrad Lutold Herzog von Znaim 1123 sammelte sich der bohmische Heerbann bei der in der Nahe Meissens gelegenen bohmischen Burg Gvozdec ganz im Westen von Nisan wahrscheinlich der spater deutschen Burg Burg Woz wahrscheinlich der heutige Burgberg Niederwartha Von dort aus verheerten die Bohmen die Umgebung Meissens zogen aber nach einem Waffenstillstand mit dem spateren Kaiser Lothar von Supplingenburg wieder ab Ursprunglich wollten die Bohmen ihrem verschwagerten Verbundeten Wiprecht von Groitzsch zu dessen vom Kaiser Heinrich V verliehen Markgrafenamt in Meissen verhelfen welches diesem durch die sachsische Adelsopposition unter dem Sachsenherzog Lothar in Verbund mit dem Wettiner Konrad dem Grossen und dem Askanier Albrecht dem Baren verwehrt wurde Wiprecht starb im Jahr darauf Lothar errang schon 1125 die deutsche Konigskrone Die Witwe Heinrichs von Groitzsch Bertha von Gelnhausen wurde letztmals 1137 erwahnt und verstarb kurz darauf ebenfalls kinderlos so dass deren Leibgedinge in Nisan und der Landschaft Bautzen wieder an Bohmen fiel Herzog Sobeslav I erwarb deswegen 1139 fur 700 Mark Silber und den dritten Pfennig aus den Einnahmen der Burg Dohna einige Burgen 53 aus dem Leibgedinge der letzten Ehefrau Wiprechts Kunigundes von Weimar Orlamunde 54 welche an ihre Tochter Kunigunde von Beichlingen 55 gegangen waren 56 Damit hatte der Bohmenherzog sich die Herrschaft uber Nisan gesichert Ebenfalls 1139 unternahm auch das Hochstift Meissen einen Vorstoss zur Ausdehnung seiner Macht nach Nisan indem es beim Papst die Bestatigung von weiteren Besitzanspruchen beantragte Erst am 29 Oktober 1131 hatte Innozenz II der Stiftskirche alle Rechte und Guter welche dieselbe besitzt oder kunftig besitzt 57 bestatigt Durch die damaligen Entwicklungen sah das Hochstift jetzt die Gelegenheit gekommen weiter nach Osten in das benachbarte Nisan hinein zu expandieren und somit den Charakter von Meissen als ehemalige Grenzburg gegen den Osten aufzusprengen Innozenz II stellte daraufhin am 27 Februar 1140 eine weitere Bestatigungsurkunde aus 58 welche ausdrucklich Cozebude Jazelice Hermanni villa Bulsize und Nicradewice alle in burgwardo Woz auffuhrte 59 Ausserdem wurden funf Dorfer erwahnt welche der slawische Edle Bor im Austausch bekommen hatte die aber nach dessen Tod wieder an das Hochstift zuruckgefallen waren Zwei davon lagen im Gau Nisan Luciwice Leutewitz und Wirnotine Wustung Wernten in burcwardo Bresnice Briesnitz 60 Hiermit hatte der Papst namentlich die Erwerbung von funf Dorfern in der Provinz Nisanen durch Schenkung eines slawischen Edlen namens Bor und den Besitz zweier weiterer Dorfer sanktioniert Zu diesem Zwecke wurde durch das Hochstift eine Urkunde zu 1071 gleich in doppelter Ausfertigung gefalscht 61 welche angeblich von Bischof Benno stammen soll Diese Falschungen listen allerdings neben Gozebudi vier andere Orte in Nisan auf Oicice Grodice Cinici und Luderuwice 62 Zusammen mit einer gefalschten Urkunde zu 1091 63 welche angeblich durch Heinrich IV ausgestellt sein soll und u a Mocozice in burgwardo Wosice betrifft 64 erhebt damit das Bistum Meissen 1139 mindestens zwolf gefalschte Besitzanspruche allein im Gau Nisan 65 Vor diesem Hintergrund wird auch die Urkunde Heinrichs IV vom 28 Oktober 1068 66 mit der Erwahnung von Livbitvwa in pago Nisani in burchuuardo Bvistrizi Lobtau im Gau Nisan im Burgward Bvistrizi in Zweifel gezogen Es gibt auch Historiker welche der Ansicht sind dass auch die Papsturkunde von 1140 genauso gefalscht ist wie die Konigsurkunden auf das 11 Jahrhundert um dem Bistum Meissen Vorteile beim Rechtsstreit vor dem Konig mit dem Markgrafen von Meissen zu verschaffen Die Datierung wurde sich dann zwar nur um vier aber entscheidende Jahre andern und fast samtliche urkundlichen deutschen Belege zu Nisan wurden in die Zeit nach dem Ubergang von Nisan an den deutschen Konig und die Verlehnung an die Markgrafschaft Meissen 1142 1143 fallen Fur diese These spricht auch das Fehlen jeglicher fruhdeutscher Gaugrafen fur Nisan wie sie beispielsweise fur Chutizi bereits seit dem 10 Jahrhundert uberliefert sind Ubergang Nisans von Bohmen an Konrad III 1142 Bearbeiten nbsp Slawische und deutsche Dorfanlagen in Nisan und Sachsen Forschungsstand vor 1930 1142 stellte Konrad II von Znaim Znojmo ein Heer mit aufstandischen Mahrern und weiteren Premysliden 67 auf und marschierte damit in Bohmen ein Am 25 April 1142 kam es am Hugel Vysoka in der Nahe des heutigen Kuttenbergs Kutna Hora zu einer Schlacht in welcher der bohmische Herzog Vladislav II zwar obsiegte aber durch Verrat in den eigenen Reihen zum Ruckzug in das sichere Prag gezwungen wurde Vollig verunsichert uberliess er die Verteidigung Prags seinem jungeren Bruder und Stellvertreter Depold Dippold 68 und fluchtete in einem Gewaltritt zu seinem Lehnsherrn Konig Konrad III nach Wurzburg 69 nach anderen Meinungen zum Hoftag im Mai 1142 70 nach Frankfurt 71 Mit ihm fluchteten auch Bischof Heinrich Zdik von Olmutz und comes Velislav 72 Fur den erbetenen und dann auch erfolgreich geleisteten militarischen Beistand 73 trat der Herzog unter anderem den Gau Nisan an den Konig ab 74 Dieser gliederte 1143 den Gau wieder in die Markgrafschaft Meissen ein nbsp Konigsurkunde von 1144Sofort brachen Streitigkeiten uber die Grundherrschaften Bauverpflichtungen und Wachdienste im westlichsten Teil von Nisan zwischen Meinward dem verehrten Meissner Bischof und Konrad unserem treuen und hochangesehenen Markgrafen 75 aus welche mit einer Konigsurkunde von 1144 geschlichtet werden mussten 76 Im ostlichen Teil installierte der Konig eine Burggrafschaft Bischoflicher Landesausbau Bearbeiten Das Hochstift Meissen hatte sich bereits spatestens 1139 jedoch noch nicht 1131 um den Erwerb und Besitz von Ortschaften in der Nachbarschaft Meissens im aussersten Westen Nisans bemuht Nach anderer Meinung welche auch die Papsturkunde von 1140 als zweifelhaft ansieht erfolgten die Bemuhungen erst 1142 1143 als der Gau Nisan an den deutschen Konig ubergegangen war Durch eine Papsturkunde von 1140 eine Konigsurkunde von 1144 sowie zahlreiche auf das 11 Jahrhundert gefertigte Falschungen brachten sich die Meissner Bischofe um diese Zeit in den Besitz der Ortschaften Leuteritz 77 Leutewitz 78 Wernten Wustung 79 Roitzsch 80 Zschon Wustung 81 Mobschatz 82 Polst Wustung 83 Cossebaude 84 Naundorf 85 Nausslitz 86 und Doltzschen 87 Eine Sonderstellung nimmt die Ortschaft Hermanni villa Hermsdorf ein Wahrend einige Historiker diesen Ort als Beweis fur einen deutschen Landesausbau bereits vor 1139 1140 sehen bewerten andere Historiker die Erwahnung dieses Ortes in dem Diplom von 1140 als ahistorisch und somit eher als einen Beweis dafur dass auch diese Papsturkunde von den Meissner Bischofen gefalscht wurde Der Burgward Briesnitz befand sich noch bis 1223 in weltlichem Besitz und wurde damals in einem Wettiner Hausmachtfeldzug durch den Thuringer Landgrafen Ludwig IV verheiratet mit der heiligen Elisabeth zerstort und nicht wieder aufgebaut Die Zeit der Burgwarde war zu dieser Zeit langst zu Ende Bereits Ende des 12 Jahrhunderts war Briesnitz Sitz eines Archidiakons fur Nisan geworden Burggraflicher Landesausbau Bearbeiten Hauptartikel Dohna Adelsgeschlecht Der weitaus grosste Gebietszuwachs entfiel auf die koniglichen Territorien welche in der Burggrafschaft Dohna zusammengefasst wurden Erstmals nachgewiesen ist ein Burggraf Heinrich I von Dohna im Jahre 1156 Nach Ansicht einiger Historiker wurden die Burggrafen um 1173 durch Kaiser Friedrich I Barbarossa beauftragt Dresden und die erste Dresdner Elbbrucke zu planen Dies bleibt fraglich da die Zolle im Besitz der Dohnas Dresdener Zoll und Konigsbrucker Zoll erst in den 1430er Jahren in deren Besitz gelangten und es sich dabei eher um einen Geleitzoll handelte als um einen Bruckenzoll 88 Nach anderer Ansicht hangt der Bruckenbau mit den Silberfunden in Freiberg 1168 zusammen wonach der Markgrafen von Meissen sowohl den Bau der ersten steinernen Frauenkirche noch vor 1170 89 und den Bruckenbau kurze Zeit darauf veranlasste Heinrich der Erlauchte war kurz vor 1288 erster bekannter Inhaber des Patronatsrechtes uber die Frauenkirche Dieses Recht muss aber nicht zwingend 1170 bei den Markgrafen gelegen haben nach anderer Meinung lag es bei den Bischofen von Meissen Auch ist der Zusammenhang zwischen dem Silberfunden in Freiberg und dem Bruckenbau nicht zwingend Eine dritte Ansicht lasst den Bruckenbau von den Kaufleuten ausgehen welche schon vor der Stadtgrundung Dresdens einen Markt mit Siedlung am Ort der spateren Brodbanke unterhielten und moglicherweise auch die Nikolaikirche die spatere Kreuzkirche noch vor der Stadtentstehung zumindest als Holzkirche grundeten Auch in diesem Falle ist ein Impuls durch das Freiberger Berggeschrey ab 1168 denkbar Kongruierend hierzu wurde die Akademie Nisan 1169 aufgelost und lediglich als Schule in Kayticz fortgefuhrt Unterstutzung findet diese Ansicht durch die spatere Verbindung der Kreuzkirche mit dem Dresdner Bruckenamt welche bis in das 19 Jahrhundert andauerte Erst 1837 vereinigten sich die Stiftungen des Materni Bruckenamts und Bartholomai Hospitals Insgesamt bleibt der Komplex Dresdner Bruckenbau Bau der steinernen Dresdner Frauenkirche und Dresdner Stadtgrundung ein historisch sehr umstrittener Markgraflicher Landesausbau Bearbeiten Im Jahre 1144 erstritten sich die 1143 mit Nisan belehnten Meissner Markgrafen die Wettiner mit Naundorf und Gohlis erste Territorien noch ganz im Westen des Gaues Bohmische Burg Konigstein ab dem 12 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Der Konigstein uber der ElbeDie holzerne Vorgangerburg wurde wahrscheinlich ab 1142 1143 direkt nach dem Verlust der strategisch bedeutsamen Burg Dohna als ein Gegengewicht zu dieser auf oder ausgebaut In der ersten Phase des Uberganges der Burg Dohna von Bohmen an den deutschen Burggrafen 1143 bis 1156 ist auch durchaus ein Ubergang von bohmischen Grundungen in der Region aus der alten Burgwardschaft Dohna in den Burgbezirk Konigstein und nicht in die spatere Burggrafschaft Dohna denkbar Nach reichen Silberfunden von 1168 welche zur Entstehung von Freiberg und des Ersten Berggeschreys fuhrten ruckte das bislang fast unbesiedelte waldreiche Erzgebirge zwischen der Markgrafschaft Meissen und dem Konigreich Bohmen noch starker als bisher in das Blickfeld markmeissnischer und bohmischer Interessen Beide Seiten begannen mit der Anlage einer Reihe von Grenzschutzburgen u a Sayda Frauenstein Purschenstein Rechenberg Barenstein Lauenstein um die eigene Interessenssphare abzugrenzen Spatestens in diesen Zusammenhang gehort auch der Ausbau des damals bohmischen Konigssteins zur steinernen Burg Das alteste heute noch existente steinerne Bauwerk ist die an der Wende vom 12 zum 13 Jahrhundert errichtete sakrale Burgkapelle die noch alteren profanen steinernen Gebaude des 12 Jahrhunderts wurden sicher zum Teil auch mehrfach uberbaut Von diesem nordlichen Vorposten des bohmischen Konigreiches aus erfolgte von Anfang an ein systematischer Landesausbau von Norden in Richtung Erzgebirgskamm dem erst mit der Dohnaischen Fehde bis 1402 militarisch und dem Vertrag von Eger vom 25 April 1459 mittels Gebietsaustausch auch diplomatisch ein Ende gesetzt werden konnte Ubergang von Pirna an Bohmen 1293 Bearbeiten nbsp Territorien unter bohmischer Kontrolle zur Zeit Ottokars II 1253 bis 1278 Konig von Bohmen mit vereinfachter Darstellung der bohmischen NordwestgrenzeBohmens expansive Territorialpolitik nach Suden bis zur Adria wurde am 26 August 1278 durch die Schlacht bei Durnkrut und Jedenspeigen abrupt beendet Hier setzte sich die antibohmische Koalition unter dem Habsburger und deutschen Konig Rudolf I durch Wenzel II von Bohmen 1283 aus Geiselhaft in Dresden entlassen vermochte den Besitz seines Vaters in den Alpenlandern nicht wiederzuerlangen weswegen er seine Aussenpolitik hauptsachlich nach Norden richtete auf die Markgrafschaft Meissen das Pleissenland und nach Polen Am 15 Februar 1288 starb in Dresden der Markgraf von Meissen Heinrich der Erlauchte an dessen Hof Wenzel II seine letzte Zeit als Gefangener verbracht hatte Mit Vertrag vom 12 Marz 1289 wollte der jungste Sohn Heinrichs Friedrich der Kleine seinen Besitz an die bohmische Krone veraussern wogegen sein Neffe Markgraf Friedrich Tuta Einspruch erhob und am 11 September 1289 diese Besitzungen bis auf Dresden aufkaufte Dresden selbst hatte Friedrich bereits an Waldemar von Brandenburg veraussert sich dabei aber ein lebenslanges Wohnrecht gesichert Friedrich der Kleine starb am 25 April 1316 ohne Erben in Dresden nbsp Territorien unter Kontrolle der bohmischen Krone um 1301 blau Vasallen darunter auch die Markgrafschaft Meissen 1293 gelangte Bohmen durch diplomatisches Geschick in den Besitz von Stadt und Burg Pirna welche zuvor dem Meissner Bischof gehorten Hier wurde um 1300 ein bohmisches Dominikanerkloster gegrundet ersterwahnt 1307 an welches sich eine Schule anschloss ersterwahnt 1317 Diese Entwicklung setzte in einem viel kleinerem Massstab die fruhere bohmische Akademie Nisan mit angeschlossenem Kloster fort Um diese Zeit gelangten die bohmischen Premysliden zu neuer Machtfulle Als regierender Konig erwarb Wenzel II zur bohmischen 1300 die polnische und von 1301 bis 1303 fur seinen Sohn Wenzel III dem letzten Premysliden die ungarische Krone nbsp Lander der Bohmischen Krone unter Karl IV 1347 bis 1378 mit vereinfachter Darstellung der bohmischen Nordwestgrenze nbsp Pirna 1753 55 nbsp Klosterkirche PirnaEntscheidend war das 1325 von Konig Johann von Bohmen Luxemburger bestatigte Stapelrecht in Pirna an der Strasse und Wasserstrasse nach Bohmen gelegen In wirtschaftlicher Hinsicht uberflugelte Pirna damals das benachbarte unter Heinrich dem Erlauchten noch bedeutendere Dresden 1351 hielt der Konig und spatere Kaiser Karl IV von Bohmen in Pirna sogar einen Furstentag ab Diese bohmische Blutezeit wurde durch die expansive Territorialpolitik des Meissner Markgrafen Wilhelm I abrupt beendet der bestrebt war das gesamte Gebiet der heutigen Sachsischen Schweiz in seinen Besitz zu bringen 1404 05 fielen die Felsenburg Winterstein zusammen mit der bis dahin zur bohmischen Krone gehorenden Pflege Pirna als Spatfolge der Dohnaischen Fehde an die Mark Meissen 1408 ein Jahr nach dem Tod Wilhelms I wurde auch die bohmische Burg Konigstein von den Meissnern erobert Zur gleichen Zeit verlor Bohmen auch die Gebiete Neubohmens Auerbach wurde schon 1400 im Jahr der Absetzung des deutschen Konigs Wenzel von Bohmen von den Wittelsbachern erobert Barnau im Jahre 1405 Wilhelm I nahm fur seinen Krieg gegen die Burggrafschaft Dohna und weitere bohmische Lehen und Besitzungen sogar eine erhebliche Verringerung des Silbergehalts der ausgebrachten Munzen der wettinischen Hauptmunzstatte in kauf Erst 1412 konnte Friedrich der Streitbare die Wahrung wieder stabilisieren 1459 blieb Pirna mit dem Vertrag von Eger zwar im Besitz von Kurfurst Friedrich II von Sachsen aber weiterhin bohmisches Lehen Kirchen BearbeitenVor 1206 bestanden Kirchen in Briesnitz vielleicht auch in Kaditz Emmauskirche und im heutigen Dresden Frauenkirche Literatur BearbeitenGerhard Billig Die Burgwardorganisation im obersachsisch meissnischen Raum Archaologisch archivalisch vergleichende Untersuchungen Veroffentlichungen des Landesmuseums fur Vorgeschichte Dresden Bd 20 Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin Ost 1989 ISBN 3 326 00489 3 Leo Bonhoff Der Gau Nisan in politischer und kirchlicher Beziehung In Neues Archiv fur Sachsische Geschichte Bd 36 Dresden 1915 ISSN 0944 8195 S 177 211 Digitalisat der SLUB Werner Coblenz Zu den slawischen Wallanlagen des Gaues Nisan In Gotthard Neumann Hrsg Fruhe Burgen und Stadte Beitrage zur Burgen und Stadtkernforschung Festschrift Wilhelm Unverzagt Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Schriften der Sektion fur Vor und Fruhgeschichte Band 2 Akademie Verlag Berlin 1954 S 85 94 Werner Coblenz Bemerkungen zur Chronologie in den slawischen Gauen Daleminzien und Nisan In Archeologia polski Bd 16 Warschau 1971 S 401 417 Werner Coblenz Bemerkungen zum Slawengau Nisan In Joachim Herrmann Hrsg in Verbindung mit Bernhard Gramsch Archaologie als Geschichtswissenschaft Studien und Untersuchungen Karl Heinz Otto zum 60 Geburtstag Schriften zur Ur und Fruhgeschichte Band 30 Akademie Verlag Berlin 1977 S 343 351 Ernst Eichler Hans Walther Ortsnamen und Besiedlungsgang in der Altlandschaft Nisan im fruhen Mittelalter In Ernst Eichler Rudolf Fischer Hrsg Beitrage zum Slawischen Onomastischen Atlas Theodor Frings zum Gedachtnis Abhandlungen der Sachsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig Philologisch Historische Klasse Bd 61 Heft 2 Berlin 1970 Eintrag RI OPAC Carl August Espe Gau und Archidiakonat Nisan In Bericht an die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Vaterlandischer Sprache Leipzig 1836 S 34 35 Carl August Espe Zur Geschichte des stiftmeissnischen Archidiakonats in Nisan In Bericht an die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Vaterlandischer Sprache Leipzig 1836 S 35 55 Robert Hartwig Zur Besiedlung der Aue rechts der Elbe im Gaue Nisane unterhalb Dresden Neustadt In Neues Archiv fur Sachsische Geschichte und Altertumskunde Bd 42 Dresden 1921 S 211 226 Joachim Huth Versuch einer siedlungsgeschichtlichen Deutung possessivisch gebildeter Ortsnamen in den Stammesgebieten der Milzener Daleminzer Lusizer und Nisane In Letopis Institut za Serbski Ludospyt Jahresschrift des Instituts fur Sorbische Volksforschung Reihe B Geschichte Bd 27 Bautzen 1980 S 149 176 Manfred Kobuch Andre Thieme Die Landschaft Nisan vom 10 bis 12 Jahrhundert Siedlung Herrschaft Kirche In Geschichte der Stadt Dresden Bd 1 Von den Anfangen bis zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges Hrsg v Karlheinz Blaschke Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1906 0 S 63 87 Alfred Meiche Der Anteil der Gaue Milsca und Nisani an der Sachsischen Schweiz In Neues Archiv fur Sachsische Geschichte und Altertumskunde Bd 21 Dresden 1900 S 201 213 Walter Schlesinger Nisani In Walter Schlesinger Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Bd 8 Sachsen Kroners Taschenausgabe Bd 312 Kurztitel HHSt Sachsen Stuttgart 1965 Nachdruck 1990 S 253 Reinhard Spehr Herbert Boswank Dresden Stadtgrundung im Dunkel der Geschichte Verlag D J M o O Dresden 2000 ISBN 3 9803091 1 8 Andre Thieme Nisan oder Neussen Bemerkungen zu Thietmar VI 10 uber den Feldzug Konig Heinrich II nach Bohmen im Jahre 1004 In Neues Archiv fur sachsische Geschichte Neustadt a d Aisch Schmidt Bd 76 2005 S 211 219 Friedrich Strunz Disquisitiones de duobus antiquis Saxoniae Pagis Nisani ac Daleminci Accessit Ioannis Rivi Descriptio Mariaebergi paucis annotationibus illustrata Verlag Gottfried Zimmermann Wittenberg 1714 Karl Moritz Welte 90 Gau und Archidiakonat Nisan in der Markgrafschaft Meissen In Programm womit zu der offentlichen Prufung und dem Redeactus der Annen Realschule Realschule erster Ordnung zu Dresden Mittwoch den 5 und Donnerstag den 6 April 1876 das Lehrercollegium ergebenst einladet durch Rector Professor Job Schulprogramm Dresden Bd 1876 91 Buchdruckerei von Hellmuth Henkler in Dresden S 1 52 Digitalisat der SLUB Separatabdruck Wold Turk s Verlag A Urban Dresden 1876 Digitalisat des MDZ Munchener Digitalisierungszentrum Weblinks BearbeitenGerhard Billig Zur Rekonstruktion der altesten slawischen Burgbezirke im obersachsisch meissnischen Raum auf der Grundlage des Bayerischen Geographen In Neues Archiv fur sachsische Geschichte Verlag Ph C W Schmidt Neustadt a d Aisch 1996 ISSN 0944 8195 Bd 66 1995 1996 S 27 67 Anmerkungen Bearbeiten Autor Manfred Kobuch CDS I A 1 Urkunden der Markgrafen von Meissen 948 1099 S 192f Otto Schluter Oskar August Hrsg unter Mitwirkung zahlreicher Fachwissenschaftler Atlas des Saale und mittleren Elbegebietes Verlag Enzyklopadie Leipzig 1958 1960 Karte 15 Ernst Gotthelf Gersdorf Urkundenbuch des Hochstifts Meissen Teilband 1 962 1356 Codex diplomaticus Saxoniae regiae 2 Hauptteil 1 Giesecke amp Devrient Leipzig 1864 S 192f den Erbbuchern der Amter Dresden und Pirna und weiteren urkundlichen Belegen Bulsitz Bultzsch Poltz Wustung im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen 1140 als Bulsize CDS I 2 134 erwahnt auch Poltz Bultzsch Polschberg Billig Die Burgwardorganisation im obersachsisch meissnischen Raum Beilage 2 Bresnice Briesnitz ist eine Ableitung vom sorbischen Breznica und bedeutet Birkenwald oder Birkenort vgl Ernst Eichler Slawische Ortsnamen zwischen Saale und Neisse Band I VEB Domowina Verlag Bautzen 1985 S 63 CDS II 1 Nr 32 S 36 V villas praedii sui in provincia Nisanen in burgwardo Woz sitas CDS II 1 Nr 47 S 50 in provincia Nisanen in burgwardo Woz CDS I A 1 Nr 166 sex villas unam in provincia Nisani in burgwardo Wosice 1123 ad a 1123 Guozdec Cosmas III 53 1088 um 1125 Gvozdec Cosmas II 40 1087 um 1125 Gvozdek Cosmas II 39 CDS I A 1 Nr 99 Omnium dei nostrique fidelium tam futurorum quam presentium sollers industria noverit qualiter nos ob amorem et peticionem ECHEHARDI marchionis nostri fidelis cuidam militi suo scilicet IARMIR dicto in villa SCVTROPEI si inibi fieri possit sin autem in proximis locis tres regales mansos in burchwardo GVODEZI nec non in comitatu prenominati marchionis sitos in proprium tradidimus CDS I A 1 S 331 Nr 136 Abgerufen am 23 Juli 2020 Annalista Saxo Bardo 1031 1051 RIplus Regg EB Mainz 1 n 1027 1040 Aug 15 bis 31 Dohna In RIplus Regg EB Mainz 1 n 1027 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id b3340f79 50bb 4698 8faa 97be22684e40 Abgerufen am 23 November 2018 Billig Die Burgwardorganisation im obersachsisch meissnischen Raum S 82 108 Billig Die Burgwardorganisation im obersachsisch meissnischen Raum S 98 Billig Die Burgwardorganisation im obersachsisch meissnischen Raum S 95 Der von Claudius Ptolemaus um 150 erwahnte Ort Loupfourdon Loypfoyrdon im Lateinischen auch Lupfurdum befand sich nach neuesten Forschungen mit einer Toleranz von 20 km an einer Elb Furt in der Germania magna im Raum Dresden Die spaten Langobarden zogen von ihren Wohnsitzen an der Unterelbe vgl Bardowieck nach Pannonien uber das Tullnerfeld in Niederosterreich an der Donau entweder durch den Elbtalkessel nur durch oder siedelten zum Teil sogar eine Zeit lang hier Da der Durchzug nach neueren Forschungsergebnissen eher am Beginn als am Ende des 6 Jahrhunderts stattfand fuhrte diese chronologische Diskrepanz dazu dass die Zuordnung der Graber zu den Langobarden in Zweifel gezogen wurde Vgl Langobardenstrasse im Stadtwiki Dresden Cornelia Rupp Langobarden in Dresden In Judith Oexle Hrsg Landesamt fur Archaologie Dresden Dresden 8000 Dresden 2006 S 51 54 Seit der Zeit um 600 sind die Sorben aus dem bohmischen Raum in das heutige sachsische Elbtal bei Dresden eingewandert und haben sich von dort aus allmahlich uber das ganze Gebiet ostlich der Saale ausgebreitet Die von der Archaologie zutage geforderten Zeugnisse lassen den Schluss zu dass die Sorben nach ihrer Ankunft im heute sachsischen Gebiet sogleich elbabwarts weiterzogen und erst an der Saale zum Stillstand kamen denn dieser Fluss bildete die Ruckzugslinie der nach Westen abgewanderten Germanen Erst als sich die sorbischen Zuwanderer an der Saale stauten begannen sie das von ihnen schon durchzogene Land in dauerhaften Besitz zu nehmen und an den Flusslaufen Saale Weisse Elster Mulde aufwarts nach Suden vorzudringen Karlheinz Blaschke Geschichte Sachsens im Mittelalter Verlag C H Beck Munchen 1990 ISBN 3 406 31722 7 Union Verlag Berlin 1990 ISBN 3 372 00076 5 S 43 45 vgl Karte Die Einwanderung der Slawen in den obersachsischen Raum nach 600 Entwurf Karlheinz Blaschke In ebd S 44 Nach einer veralteten Meinung vor allem aus dem 19 Jahrhundert erfolgte die sprachliche Anlehnung des Landes Boiki an die russinischen Bojken Nach einer Mindermeinung insbesondere aus der Archaologie hatte Konstantin Porphyrogennetos die Weissen Serben nur als Analogie zu den Weissen Kroaten gebildet eine Gruppe von Historikern verortet Boiki zudem offenbar aus patriotischen Grunden am Oberlauf der Flusse Weichsel und Oder Die einwandernden Slawen fanden hochstwahrscheinlich kein siedlungsleeres Gebiet vor eine Siedlungslucke von einem Jahrhundert oder mehr ist daher unwahrscheinlich Auch nach der grossen Volkerwanderung waren Bevolkerungsteile ansassig geblieben allerdings zeigt der archaologische Befund einen starken Ruckgang der Besiedlungsdichte Germanisch slawische Kontakte im Sinne von Gruppen unterschiedlicher kultureller Traditionen sind im ostmitteleuropaischen Raum daher vorauszusetzen rasche Assimilierung Slawisierung vorhandener Bevolkerung In Sebastian Brather Archaologie der westlichen Slawen Siedlung Wirtschaft und Gesellschaft im fruh und hochmittelalterlichen Ostmitteleuropa de Gruyter Berlin New York 2008 Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 61 ISBN 978 3 11 020609 8 S 61f Prope illis resident quos vocant Bethenici et Smeldingon et Morizani qui habent ciuitates XI Iuxta illos sunt qui uocantur Hehfeldi qui habent ciuitates VIII Iuxta illos est regio quae uocatur Surbi In qua regione plures sunt quae habent ciuitates L Iuxta illos sunt quos uocantur Talaminzi qui habent ciuitates XIIII Beheimare in qua sunt ciuitates XV Marharii habent ciuitates XI Gerhard Billig Zur Rekonstruktion der altesten slawischen Burgbezirke im obersachsisch meissnischen Raum auf der Grundlage des Bayerischen Geographen In Neues Archiv fur sachsische Geschichte Verlag Ph C W Schmidt Neustadt a d Aisch 1996 ISSN 0944 8195 Bd 66 1995 1996 S 27 67 hier S 57 Solutione argenti eigentlich der Zehnte aus den Gewinnen des Geldwechsels Vgl Waitz VG 8 368 RI II 1 n 531 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 0971 00 00 2 0 2 1 1 911 531 Abgerufen am 31 Oktober 2018 DO I 406 Ravenna 971 Otto III RI II 3 n 956l2 984 Juni Meissen Die Truppen des bohmischen Herzogs trennen sich in Alt Mugeln von Heinrich und kehren nach Bohmen zuruck Ihr Anfuhrer Wagio besetzt auf listige Art Meissen gewinnt durch Uberredung die Bewohner lockt den Grafen Friedrich von Eilenburg den Freund und Vasallen des Markgrafen Rigdag zu einer Unterredung aus der Stadt heraus in die Nikolaikirche und lasst dann den Burggrafen Rigdag meuchlings an der Tribische einem Nebenfluss der Elbe erschlagen nach Thietmar IV c 5 S 136 RI II 3 n 956l2 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 0984 06 00 1 0 2 3 0 61 956l2 Abgerufen am 6 Januar 2019 Vgl u a Thieme Nisan oder Neussen Heinrich schenkt der bischoflichen Kirche von Meissen auf Klagen des Bischofs Eiko hin dass seine Kirche durch feindliche Einfalle schweren Schaden erlitten und nahezu alles verloren habe die Orte Glossen Kr Oschatz Bz Leipzig Daubnitz Schanitz Mertitz alle Kr Meissen Bz Dresden im Gau Dalaminci ferner Golencizacethla im Gau Gudici und Brockwitz Kr Meissen Bz Dresden im Gau Niseni mit allem Zubehor und zu freiem Verfugungsrecht zum Nutzen der Kirche RI II 4 n 1786 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1013 07 19 1 0 2 4 1 551 1786 Abgerufen am 1 November 2018 CDS II 1 Nr 11 Anm a Setle cethla wahrscheinlich verwandt mit dem slawischen sedlak Dorfbewohner Bauer durfte eine Niederlassung Ackerbau treibender Menschen bezeichnen CDS II 1 Nr 19 vom 19 Juli 1013 K Heinrich eignet dem durch feindliche Verwustungen in seinen Einnahmen sehr geschadigten Stift sechs Ortschaften in den Gauen Dalaminci Gudici und Niseni Ideo eidem praefatae ecclesiae sex villas nostrae proprietatis concedimus quatuor in pago Dalaminci Glupp Difnouuocetla Zenizi Miratina cethla V tam in pago Gudici nomine Golenciza cethla VI tam in Niseni Brochotina cethla cum mancipiis utriusque sexus silvis venationibus aquis aquarumve decursibus piscationibus molendinis pratis pascuis aedificiis viis et inviis exitibus et reditibus ac cum omnibus appertinentiis inquisitis seu inquirendis MG DD 3 319 no 269 Billig Die Burgwardorganisation im obersachsisch meissnischen Raum S 71 Thietmar VII 60 44 f 63 46 f Ann Quedlinburg SS 3 84 RI II 4 n 1908c in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1017 08 12 1 0 2 4 1 749 1908c Abgerufen am 23 Februar 2019 Thietmar VII 63 46 f RI II 4 n 1908d in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1017 09 18 1 0 2 4 1 750 1908d Abgerufen am 23 Februar 2019 Thietmar VIII 1 1 Ann Quedlinburg SS 3 84 Anton Weck Der Chur Furstlichen Sachsischen weitberuffenen Residentz und Haupt Vestung Dresden Beschreib und Vorstellung Joh Hoffmann Nurnberg 1680 S 245 Die Zeit der fundation haben zwar die Vorfahren nicht aufgezeichnet und dergleichen Bericht auf itzige Nachwelt gebracht damit man das eigentliche Alter abnehmen konte doch hat man fur ohngefehr etliche 90 Jahre als die Kirche an der Decke dazumahl gemahlet worden aus einer Jahr Zahl alter Leute Bericht nach abgenommen dass schon selbige Zeit in die 560 Jahr alt gewesen Anton Weck Der Chur Furstlichen Sachsischen weitberuffenen Residentz und Haupt Vestung Dresden Beschreib und Vorstellung Joh Hoffmann Nurnberg 1680 S 13 Also is es gewiss dass Dresden bereits eine ziemliche Zeit vorm 1000ten Jahre nach Christi Geburt etlichermassen bekannt gewesen inmassen Dresserus in seiner Stadte Chronicki und andere Authores sonderlich aber auch aus dem Pirnischen Munche Johann Lindnern an und ausgefuhret dass Dresden zu Zeiten Kaysers Heinrich des Voglers und Kayser Ottens ein Flecken gewesen alda es eine Taberne oder Schenckstadt und eine befestigte Uberfarth an der Elbe gehabt jedoch ist was ietzo erwehnet anderer Gestalt nicht als vom Alten Dresden zu verstehen denn Neu Dresden ist allererst hernach umbs Jahr 1020 als AltDresden vorher gar offters und auch dazumahl vom Wasser aus dem ElbStrohme Schaden gelitten Johann Gottfried Michaelis Dressdnische Inscriptiones und Epitaphia Schwencke Alt Dresden 1714 S 19 678 Nur ist hier schwer zu determiniren wenn diese kirche zu Sanct Marien oder unser Lieben Frauen den ersten Anfang genommen oder wer der Fundator derselben gewesen Zu wuntschen ware dass eine vollige Nachricht hievon nicht zugleich mit dem Abschiede derer Papisten durch die gesegnete Reformation Lutheri uns ware entzogen worden So konnte man einen wohlgesinnten Leser mit bessern Grunden von der Fundation und Fundatore unterrichten Muthmasslich aber ist dass sie um das eintausend und 20ste Jahr bereits mag gestanden haben Denn damals die Leute wegen grossen Wasser Schaden welchen sie in Alt Dressden von der Elbe offt erlitten disseits der Elbe zu bauen angefangen weil das Land allhier hoher lag als in Alt Dressden Wenn man nun dem Ausspruch alter Leute trauen darff welche ehmals gelebet als die itzige Decke der Kirche neu gemahlet und damals eine Jahreszahl gefunden worden so muste obangefuhrte Jahreszahl seine Richtigkeit haben Vgl CDS I A 1 S 331 Nr 136 Abgerufen am 2 November 2018 RI III 2 3 n 503 Memento vom 3 November 2018 im Internet Archive in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1068 10 28 1 0 3 2 3 503 503 Abgerufen am 2 November 2018 Vgl MGH DD 6 270 n 212 Abgerufen am 2 November 2018 Vgl CDS II 1 S 33 Nr 29 Abgerufen am 2 November 2018 Da sich Dohna und Gvozdes Woz in Nisan bereits in den 1120er Jahren im direkten Besitz der bohmischen Krone befanden handelt es sich hier eher um Burgen aus der Landschaft um Bautzen als aus Nisan wobei Letzteres aber auch nicht ausgeschlossen ist In Betracht kamen grundsatzlich noch die Burgen Bvistrizi und Bresnice weiter im Westen des Gaues Nisan aber auch eine abgegangene Burg am Kaitzbach oder der vermutete Neidhardt am Hafen von Nisani Kunigunde von Weimar Orlamunde wurde letztmals am 20 Marz 1117 erwahnt Markgraf Wiprecht von Groitzsch starb verwitwet am 22 Mai 1124 in Pegau Kunigunde von Beichlingen war die Ehefrau von Wiprecht III Graf von Groitzsch und in zweiter Ehe mit Diepold III Markgraf von Vohburg verheiratet Canonici Wissegradensis continuatio Cosmae MGH SS IX zu 1139 Innocentius episcopus servus servorum dei venerabili fratri Godebaldo Misennensi episcopo eiusque successoribus canonice substituendis in perpetuum CDS II 1 Nr 45 Mit Godebaldo Misennensi episcopo ist Bischof Godebold von Meissen gemeint welcher von 1119 bis 1140 dieses Amt innehatte 31 August 1140 Ernst Gotthelf Gersdorf Urkundenbuch des Hochstifts Meissen Teilband 1 962 1356 Codex diplomaticus Saxoniae regiae 2 Hauptteil 1 Giesecke amp Devrient Leipzig 1864 S 49 P Innocenz II bestatigt der Stiftskirche alle Rechte und Besitzungen namentlich die Erwerbungen von funf Dorfern in der Provinz Nisanen durch Schenkung eines slawischen Edlen Namens Bor In quibus haec propriis duximus exprimenda vocabulis videlicet quinque villas inferius annotatas quarum una vocatur Cozebude alia Jazelice alia Hermanni villa alia vero Bulsize atque alia Nicradewice quas utique quidam liber homo Bor nuncupatus natione Sclavus in provincia Nisanen in burgwardo Woz praesentibus et collaudantibus duobus filiis suis Wichardo et Luthero in praesentia Heinrici secundi regis et aliorum quam plurium principum Misinensi ecclesiae traditit CDS II 1 Nr 47 CDS I A 1 Nr 142 Diese Urkunde wurde von zwei Schreibern ausgefertigt Nr 32 A und Nr 32 B Beide Niederschriften haben doppelte durch zwei andere Hande erganzte Zusatze die Form der Urkunde ist die eines Protokolls die Schriftzuge sind ihrer Art nach erst im 12 Jahrhundert entstanden wahrend die Falschung selbst auf 1071 terminiert wurde als Heinrich IV in Meissen weilte Haec Benno decimus Misinensis ecclesiae episcopus scripsit et sigilli sui impressione signatum corroboravit Ista sunt nomina villarum quas Bor et filii eius in concambium dederunt Wighardus et Liuthegerus Misinensis ecclesiae sine werra et omni contradictione Gozebudi Oicice Grodice Cinici Luderuwice CDS II 1 Nr 32 S 37 Luderuwice fehlt in Nr 32 B sex villas unam in provincia Nisani in burgwardo Wosice que vocatur Mocozice quinque in regione Milce quatuor ex his in burgwardo Schizani quintam Posarice vocitatam Misinensi aecclesiae in proprium tradidimus In CDS I A 1 Nr 166 angeblich am 17 Mai 1091 in Mantua Italien ausgestellt Im fortgeschrittenen 12 Jahrhundert als die bischoflich meissnischen Besitzungen durch konkurrierende Anspruche anscheinend bedroht waren suchten Bischof und Domkapitel die erworbenen Guter durch gefalschte Urkunden zu sichern In diesem Zusammenhang durfte nicht allein die angebliche Urkunde Bischof Bennos zu 1071 entstanden sein sondern auch eine auf Kaiser Heinrich IV zum Jahre 1091 bewerkstelligte Falschung in der das Hochstift unter anderem die Schenkung des Dorfes Mobschatz wieder im Burgward Niederwartha gelegen festhalten liess In Geschichte der Stadt Dresden Bd 1 Von den Anfangen bis zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges Hrsg v Karlheinz Blaschke Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1906 0 S 83 Weitere Besitzanspruche durch Urkundenfalschung werden in Daleminzien und in der Landschaft Bautzen erhoben CDS II 1 Nr 29 angeblich vom 29 Oktober 1068 K Heinrich IV schenkt der Stiftskirche zum Vortheil des Capitels zwei konigl Hufen zu Lobtau im Burgwart Pesterwitz des Gaues Nisan duos regios mansos sitos in villa Livbitvwa et si ibi aliquid defuerit in proximo cum bene aratis agris implendis in pago Nisani in burchuuardo Bvistrizi cum omnibus suis appendiciis die Zuordnung von Pesterwitz zum burchuuardo Bvistrizi wird von moderneren Historikern in Zweifel gezogen So u a Vratislav von Brunn Otto von Olmutz und der 1140 in der Nachfolge ubergangene Sohn Herzog Sobĕlavs I Vladislav Depold gelang es das vom Herzog verlassene Prag bis zum Eintreffen der siegreichen koniglichen Truppen zu halten MGH SSrerGerm 45 351 Eo tempore Conradus Maraviensis comes conspiratione cum Boemis facta ducatum terrae illius affectans de Maravia in Boemiam exercitum ducit Cui cum dux Labezlaus cum copiis occurrere parat a suis proditus fugae presidio vix periculum mortis evasit Sicque profugus ad regem veniens casum suum deplorat 1142 Mai 3 vor Mai 28 Frankfurt Konrad halt einen von fast allen Fursten des Reiches besuchten Hoftag ab RI IV 1 2 n 240 Memento des Originals vom 10 Oktober 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www regesta imperii de in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1142 05 03 1 0 4 1 2 241 240 Abgerufen am 9 Oktober 2018 So u a Wilhelm Bernhardi Konrad III S 289 und Peter Hilsch Die Bischofe von Prag in der fruhen Stauferzeit Ihre Stellung zwischen Reichs u Landesgewalt von Daniel I lt 1148 1167 gt bis Heinrich lt 1182 1197 gt Diss Tubingen 1969 S 40 RI IV 1 2 n 239 1 2 Vorlage Toter Link www regesta imperii de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im September 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1142 04 25 1 0 4 1 2 240 239 Abgerufen am 8 Oktober 2018 Der Feldzug erfolgte vor dem 7 Juni 1142 woraufhin Konrad von Znaim nicht nur aus Bohmen sondern auch aus Mahren flieht Znaim wird 1145 von Vladislav II zerstort Konrad III setzt am 7 Juni 1142 Herzog Vladislav II wieder in seine Herrschaft ein RI IV 1 2 n 247 Memento des Originals vom 10 Oktober 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www regesta imperii de in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1142 06 07 1 0 4 1 2 248 247 Abgerufen am 9 Oktober 2018 und RI IV 1 2 n 248 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1142 06 07 2 0 4 1 2 249 248 Abgerufen am 9 Oktober 2018 RI IV 1 2 n 249 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1142 06 07 3 0 4 1 2 250 249 Abgerufen am 9 Oktober 2018 Neben der Zahlung einer versprochenen Geldsumme trat Herzog Vladislav damals als Dank fur die erhaltene Unterstutzung auch einige aus dem Erbe des 1135 verstorbenen Heinrich von Groitzsch wieder an die Premysliden gelangte Guter wie den Gau Nisan und die Landschaft um Bautzen an Konrad ab vgl RI IV 1 2 n 250 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1142 06 07 4 0 4 1 2 251 250 Abgerufen am 9 Oktober 2018 CDS II 1 Nr 48 Unde universis Christi regnique nostri fidelibus notum esse volumus qualiter altercationem quandam quae inter Meinwardum venerabilem Misinensem episcopum et illustrem marchionem Cvnradum fidelem nostrum erat ipsis utrimque sponte collaudantibus decidimus Die erste urkundliche Erwahnung Naundorfs 1144 In Webseite des Dorf und Schulvereins Radebeul Naundorf e V Die Mitglieder des Meissner Domkapitels sollen zwei Dorfer namlich Doltzschen und das nahe dabeiliegende Naundorf haben der Bischof aber soll das andere Naundorf welches auf der anderen Elbseite gelegen ist gemass der inzwischen getroffenen Vereinbarung behalten so aber dass dieser es als Lehen dem Sohne des Markgrafen einraumt dafur aber der Markgraf das Dorf Gohlis zur freien Verfugung besitzt Alle Dorfer der Meissner Kirche die in der Provinz Nisan liegen sind von Bauverpflichtungen an der markgraflichen Burg und vom offentlichen Wachdienst befreit Gefalschte Urkunde zu 1071 Gefalschte Urkunde zu 1071 Wustung in der westlichen Friedrichstadt zwischen Flugelwegbrucke und Alberthafen gefalschte Urkunde zu 1071 Gefalschte Urkunde zu 1071 Wustung am Eingang des Zschoner Grundes in Steinbach Ortschaft Gompitz gefalschte Urkunde zu 1071 Gefalschte Urkunde zu 1091 Wustung auf der Flur von Niederhermsdorf Urkunde von 1140 Urkunde von 1144 Urkunde von 1144 Urkunde von 1144 Urkunde von 1144 Dieser Durchgangs und Geleitzoll wurde bereits im ersten Archiv fur sachsische Geschichte Band 1862 1863 durch Dr Hermann Knothe abgehandelt S 425 Hier liegt des Ofteren eine Verwechslung mit dem Dritten Gerichtspfennig vor aus dem Mittelalter wohingegen der Begriff des Dritten Bruckenpfennigs der erst ab 1577 in Dresden ublich wurde der dritte Theil des Bruckenzolls oder der dritte Pfennig Hierbei handelte es sich um den Durchgangs und Geleitzoll fur die Strasse von Dresden nach Konigsbruck der sowohl in Dresden Dresdner Zoll als auch an der Burg Konigsbruck Konigsbrucker Zoll erhoben und eingenommen wurde Diese wichtige Verbindung von Dresden mit der Via Regia befand sich seit fruhester Zeit im Besitz der Stadt Konigsbruck und stand daher deren Besitzern zu Erstmals belegt sind die beiden Zolle am 4 Oktober 1426 wonach diese der Familie Waldaw Waldau gehorten ab etwa 1405 einem Hans von Waldaw der die Zolle als der Familie innegehabtes Pertinenzstuck ererbte ab den fruhen 1420er Jahren dann dessen Sohn Georg Jurge n von Waldaw der Konigsbruck und die Geleitzolle 1426 aber bereits verloren hatte Konigsbruck ging um 1426 an Hans von Polenz uber der es nach einer erst 1452 koniglich bestatigten Urkunde von 1441 noch vor seinem Tod 1437 an Wentzsch von Donyn verausserte dem Bruder seiner Frau Dieser vertauschte bereits zwischen 1437 und 1441 Konigsbruck gegen Grafenstein welches sich damals im Besitz von Hlabatsch von Dohna befand Wentzsch begrundete so die Grafensteiner Hlabatsch die Konigsbrucker Linie derer von Dohna Nach einer Urkunde vom 4 August 1448 befinden sich Konigsbruck und die beiden Zolle zu Konigsbruck und zu Dresden im Besitz des Hlabatsch von Dohna Demzufolge kamen diese Zolle erst in den 1430er Jahren in den Besitz derer von Dohna und haben mit den 1402 untergegangenen Burggrafen von Dohna nicht das Mindeste zu tun Reinhard Spehr Grabungen in der Frauenkirche von Nisan Dresden In Judith Oexle Hrsg Fruhe Kirchen in Sachsen Ergebnisse archaologischer und baugeschichtlicher Untersuchungen Konrad Theiss Stuttgart 1994 S 212 Dr phil Karl Moritz Welte Oberlehrer an der Annenrealschule Dresden Schulprogramm Dresden 1747 1913 in der Regesta imperii OPAC Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gau Nisan amp oldid 236326502