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Die Briesnitzer Kirche ist ein historisches Gebaude im Dresdner Stadtteil Briesnitz Das zu den altesten Kirchen im oberen Elbtal gehorende Gotteshaus steht unter Denkmalschutz 1 Briesnitzer Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erster Kirchenbau 1 2 Zweiter Kirchenbau 1 3 Umbau im 19 Jahrhundert 2 Ausstattung 2 1 Orgel 2 2 Glocken 3 Vorgangergelaut 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErster Kirchenbau Bearbeiten Die Geschichte der Briesnitzer Kirche reicht bis ins 11 Jahrhundert zuruck Die erste schlichte Kapelle entstand vermutlich um 1050 auf einer Erhebung uber dem Elbufer und stand im Zusammenhang mit dem Burgward Briesnitz Zuvor gab es an dieser Stelle wahrscheinlich ein slawisches Heiligtum Der ursprunglich romanische Bau war eine der ersten fruhchristlichen Kirchen Sachsens und spielte eine grosse Rolle bei der Christianisierung des oberelbischen Raumes Geweiht war die neue Kirche der Gottesmutter Maria Im Zuge der zunehmenden Besiedlung der Region wurde Briesnitz im 12 Jahrhundert Sitz eines Archidiakons dem die kirchliche Verwaltung und Rechtsprechung oblag Im Mittelalter unterstanden der Kirche insgesamt 26 Dorfer der Umgebung die auch den angrenzenden Kirchhof als Begrabnisplatz nutzten 1223 wurde diese Kirche bei Kampfhandlungen um den Burgward zerstort 2 Einige Mauerreste und Fundamente bezog man um 1550 in einen Scheunenbau ein der bis ins 18 Jahrhundert existierte 1993 konnten diese bei Strassenbauarbeiten freigelegt werden und sind seitdem als Bodendenkmal unmittelbar neben der Meissner Landstrasse zu sehen Zweiter Kirchenbau Bearbeiten nbsp Die Kirche vor dem Umbau 1880Mitte des 13 Jahrhunderts entstand ungefahr 150 Meter entfernt am heutigen Standort auf einem Bergsporn eine neue grossere Kirche die trotz spaterer baulicher Veranderungen bis heute in ihren Grundzugen erhalten blieb Nach der Christophoruskirche im Dresdner Stadtteil Wilschdorf ist sie zweitaltester erhaltener Sakralbau im Stadtgebiet Alteste Bauteile befinden sich im gotischen Chor wo auch noch ein in Kleeblattform dreigeteiltes Ostfenster zu sehen ist Um 1470 folgte das Kirchenschiff 1502 wurde der Turm vollendet Nach der Reformation verlor Briesnitz seine Funktion als kirchliches Zentrum Die Kirche wurde 1539 in ein evangelisches Gotteshaus umgewandelt und baulich verandert 1602 vernichtete ein Brand Teile des Gebaudes und den Turm der beim Wiederaufbau ein neues Aussehen mit Renaissancegiebel erhielt 1680 baute man im Kirchenschiff zwei Emporen ein Turm und Kirche waren in der Zeit der Romantik beliebtes Motiv fur Maler und Zeichner Darstellungen der Briesnitzer Kirche sind u a von Adrian Zingg Caspar David Friedrich Ludwig Richter und Christian Friedrich Gille uberliefert Der an der Kapelle gelegene Friedhof wurde vermutlich zur Zeit der Erbauung der neuen Kirche aufgegeben und stattdessen ein Kirchhof angelegt Dieser fur die 26 Ortschaften der Parochie genutzte Innere Friedhof erfuhr mehrere Erweiterungen Wegen Platzmangels legte man Ende des 19 Jahrhunderts abseits der Kirche den Ausseren Friedhof an 3 Umbau im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Briesnitzer Kirche nbsp Trotz ihrer Nahe zur Elbe ist die Kirche sicher vor Hochwassern 1881 82 entschloss sich die Kirchgemeinde zu einem kompletten Umbau der Kirche im neogotischen Stil Grund waren erhebliche bauliche Mangel am Dachstuhl und am Turm Mit den Umbauarbeiten wurde der Architekt Gotthilf Ludwig Mockel gewonnen Mockel versuchte zunachst die Gemeinde vom Erhalt des historisch wertvollen Turmes zu uberzeugen jedoch ohne Erfolg Letztlich wurde dieser teilweise abgebrochen und im oberen Teil durch einen Neubau mit gotisierender Turmspitze und vier kleineren Eckturmchen ersetzt Die bemalte holzerne Kassettendecke mit Darstellungen aus dem Alten Testament musste der Neugestaltung des Kirchenschiffs weichen Einige Bilder wurden von der Kirchgemeinde an den Besitzer des Tolkewitzer Tanzlokals Donaths Neue Welt verkauft und erst 1934 an die Briesnitzer Kirche zuruckgegeben An Stelle der alten Kassettendecke brachte Mockel ein gemauertes Gewolbe an die Innenausstattung erfolgte im neugotischen Stil Im Zuge dieses Umbaus wurde das Kirchenschiff um 1 80 Meter erhoht Die Weihe der umgebauten Kirche erfolgte am 16 April 1882 1897 schied der Nachbarort Cotta 1912 weitere Orte aus dem Briesnitzer Kirchspiel aus und bildeten eigene Kirchgemeinden Seit 2006 gehort die Briesnitzer Kirche zum neu gebildeten Kirchspiel Dresden West Zwischen 1979 und 1983 und ab 2007 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten Ausstattung Bearbeiten nbsp Altar und ChorfensterDie Briesnitzer Kirche hat eine Reihe kunstlerisch und historisch wertvoller Ausstattungsstucke Altestes ist ein noch aus vorreformatorischer Zeit stammendes Chorfenster in Kleeblattform hinter dem Altar Ebenfalls aus der Zeit um 1500 stammen ein Marienfenster heute in der Sakristei und einige Holzplastiken die einst einen Marienaltar zierten Hinzu kommen Gemalde ehemaliger Pfarrer der Gemeinde In der Turmvorhalle sind einige Grabsteine fruherer Briesnitzer Pfarrer zu sehen welche vom alten Kirchhof stammen Ein Taufstein kam 1595 in die Kirche An Pfarrer Dominicus Eber der von 1603 bis 1647 im Amt war erinnert die Zinnschale im Taufstein Orgel Bearbeiten nbsp Orgel1622 erhielt die Kirche ihre erste Orgel ein Werk des Orgelbauers Salomon Schmidt aus Dippoldiswalde 1856 wurde diese durch einen Neubau der Orgelbaufirma Jahn ersetzt In den historischen Orgelprospekt von 1882 fugte Jehmlich Orgelbau Dresden 1995 eine neue Orgel ein Sie hat 32 Register zwei Manuale und ein Pedalwerk mit mechanischer Traktur sowie 2315 Orgelpfeifen Glocken Bearbeiten Nach dem Brand des Kirchturms im Jahr 1602 wurden drei neue Bronzeglocken beschafft Zwei davon mussten 1917 fur Rustungszwecke abgegeben werden die dritte wurde nach dem Krieg fur 23 000 Reichsmark an die Kirchgemeinde Greifendorf verkauft 4 Aus dem Erlos des Verkaufs konnte die Kirchgemeinde 1920 drei Stahlglocken Ausbau am 24 Mai 2017 5 aus der Glockengiesserei Lauchhammer erwerben 6 Vorgangergelaut BearbeitenDas Gelaut von 1920 bis 2017 bestand aus drei Eisenhartgussglocken der Glockenstuhl ist aus einer Stahlkonstruktion gefertigt 7 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 7 Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Schlagton1 1920 Glockengiesserei Lauchhammer 1950 mm 3015 kg des 2 1920 Glockengiesserei Lauchhammer 1570 mm 1710 kg fes 3 1920 Glockengiesserei Lauchhammer 1270 mm 925 kg as Am 28 August 2017 wurden die verschlissenen Stahlglocken nach 97 Jahren gegen neue Bronzeglocken ausgetauscht 8 Literatur BearbeitenJurgen Helfricht Dresden und seine Kirchen Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2005 ISBN 978 3374022618 Friedrich Bottcher Wilhelm Liebert Die Geschichte des Dorfes Briesnitz Nachdruck Interessengemeinschaft Briesnitz Dresden 2004 Original von 1933 Bernhard Uhlmann Kirche Dresden Briesnitz Kirchgemeinde Dresden Briesnitz o J Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Briesnitzer Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Kirche zu Dresden Briesnitz Webseite der Kirchgemeinde Geschichte der Briesnitzer Kirche Memento vom 28 September 2022 im Internet Archive auf dresdner stadtteile deEinzelnachweise Bearbeiten Kulturdenkmal Briesnitzer Kirche im Themenstadtplan Dresden abgerufen am 18 Juni 2013 Friedrich Bottcher Die Geschichte des Dorfes Briesnitz Dresden 1933 S 55 Die Briesnitzer Friedhofe Evangelisch Lutherisches Kirchspiel Dresden West abgerufen am 8 November 2016 Schon bald auch unuberhorbar Greifendorfer Kirche soll weitere Glocken erhalten Memento vom 13 Januar 2016 im Internet Archive in Freie Presse 3 Januar 2002 Wenn Glocken schweben In Sachsische Zeitung 26 Mai 2017 abgerufen am 27 November 2018 Evangelisch Lutherisches Kirchspiel Dresden West Kirche Briesnitz Baugeschichte Archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 25 Dezember 2022 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 289 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Der letzte Akt zum Glockenklang die neuen Glocken kommen an In Sachsische Zeitung 29 August 2017 abgerufen am 27 November 2018 51 067777777778 13 6725 Koordinaten 51 4 4 N 13 40 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Briesnitzer Kirche amp oldid 238528358