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Wilschdorf ist ein Stadtteil der sachsischen Landeshauptstadt Dresden im Stadtbezirk Klotzsche und bildet zusammen mit Hellerau den statistischen Stadtteil Hellerau Wilschdorf Durch die wirtschaftlichen Ansiedlungen ist es ein Kern des Silicon Saxony WilschdorfStadtteil der Landeshauptstadt DresdenKoordinaten 51 7 N 13 43 O 51 122777777778 13 722777777778 Koordinaten 51 7 22 N 13 43 22 OHohe 185 218 m u NNEingemeindung 1 Juli 1950Postleitzahl 01109Vorwahl 0351Karte Lage der Gemarkung Wilschdorf in Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Christophoruskirche 4 Wirtschaft und Infrastruktur 5 Verkehr 6 Sohne und Tochter des Ortes 7 Weiteres 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenWilschdorf liegt im Norden Dresdens an der Grenze zum Moritzburger Ortsteil Boxdorf Nordostlich des Stadtteils befindet sich der Flughafen Dresden ostlich benachbart liegt Hellerau mit Rahnitz und im Suden die Junge Heide dahinter der Stadtteil Trachenberge Geschichte BearbeitenWilschdorf geht wahrscheinlich auf eine slawische Siedlung zuruck wenngleich in der Region Dresdens auch Neugrundungen durch deutsche Siedler vorkamen Entstanden ist das Dorf vermutlich im 12 Jahrhundert Erstmals urkundlich erwahnt wird Wilschdorf 1242 als Ranis Maius Gross Rahnitz das als Lehen an das Kloster St Afra in Meissen verkauft wurde Bereits 1330 findet sich der Name Wilesdorf in Urkunden der 1350 als Wilsdorf und ein Jahr spater als Wilczdorf erschien Der Ortsname wurde 1357 als Wylizdorf niedergeschrieben aus dem 1378 Wiltzstorf geworden war Weitere Namensentwicklungen waren Wilschtorff 1445 und Wilsztorff 1495 Dorf am Wolfsholz Nach der Reformation gehorte Wilschdorf ab 1547 Christoph von Carlowitz weswegen die Grundherrschaft von da an beim Rittergut Hermsdorf lag Vorher hatte die Grundherrschaft das Kloster St Afra in Meissen inne Die Einwohnerzahl lag 1551 bei 36 Hufnern und 31 Inwohnern und stagnierte bis 1764 1 nbsp AltwilschdorfDie Bezeichnung des Dorfes wandelte sich von Wolszdorff 1563 uber Wiliszdorff 1578 zu Wulszdorff 1598 Im 17 Jahrhundert zogen schwedische Truppen plundernd durch das Dorf und zerstorten unter anderem den Opferstock der heutigen Christophoruskirche Im 18 Jahrhundert waren in Wilschdorf preussische Truppen einquartiert die hier den Winter verbrachten 1759 wurde das Dorf von kroatischen Soldaten ausgeraubt Wahrend der Bauernunruhen in Sachsen im Jahr 1790 zahlten auch die Wilschdorfer zu den Aufstandischen Bei einem Brand 1850 wurde das sogenannte Oberdorf zerstort jedoch in den folgenden Jahren wieder aufgebaut Bei der Bombardierung Dresdens 1945 wurde ein historischer Taufstein aus der Wilschdorfer Christophoruskirche zerstort der im Altertumsmuseum im Grossen Garten ausgestellt war Am 1 Juli 1950 wurde Wilschdorf nach Dresden eingemeindet Wilschdorf blieb jedoch von Dresden raumlich getrennt und zahlt durch die Abgeschiedenheit auch heute noch zu den weniger bekannten Stadtteilen Dresdens Seine Fluren umfassen auch Landstucke die in fruherer Zeit zu den heutigen Wustungen Altes Dorf und Kummersdorf gehorten Zahlreiche Fachwerkhauser und Bauerngehofte im Dorfkern die zu den altesten Gebauden im Norden Dresdens zahlen zeugen auch heute noch vom landlichen Charakter des Stadtteils Neben der in Teilen erhaltenen Dorfumwallung stehen unter anderem die Kirche und der Pfarrhof ein ehemaliges Weingut aus dem 18 Jahrhundert ein Dreiseithof und ein Wohnhaus mit Anbau in der Liste der Wilschdorfer Kulturdenkmale Christophoruskirche Bearbeiten nbsp Die Christophoruskirche in Dresden WilschdorfDie Christophoruskirche ist das alteste Kirchenbauwerk Dresdens Ihre Ursprunge gehen bis auf das fruhe 13 Jahrhundert oder gar auf das 12 Jahrhundert zuruck Ein rotes Weihekreuz uber dem Fuss des grossen Christophorus wird auf die Zeit der ersten Siedler datiert 2 Die Besiedlung des Hochlandes nordlich von Dresden im Gebiet zwischen Friedewald und Dresdner Heide erfolgte zwischen 1150 und 1250 nachdem einerseits der Elbtalkessel im Gau Nisan vollstandig erschlossen war und andererseits seit 1143 1144 die Markgrafen von Meissen in den Wettstreit um die Herrschaft in Nisan eingetreten waren Die Kirche wurde erstmals 1243 urkundlich erwahnt Eine 1250 gegossene Kirchenglocke ist heute noch erhalten und damit die alteste Kirchenglocke Dresdens Die weiteren Kirchenglocken der Christophoruskirche stammen aus dem 14 und 15 Jahrhundert und wurden im Zuge des Zweiten Weltkriegs wegen ihres Alters nicht eingeschmolzen Im Inneren der Christophoruskirche befindet sich der Altar mit einem Altarbild von Hans Schroer aus Luttich das 1570 entstand Bei der Restaurierung 1971 wurden zudem gotische Fresken aus der Zeit um 1445 freigelegt Im Zuge der Reformation 1539 wurde die Kirche evangelisch Im Jahr 1612 erfolgte der Neubau des Pfarrhauses das 1904 durch einen weiteren Neubau ersetzt wurde Das Rundbogenportal aus dem 17 Jahrhundert befindet sich noch heute im Pfarrgarten Es enthalt eine Inschriftentafel aus dem Jahr 1612 in der auf die Errichtung des Gebaudes hingewiesen wird Das Sitznischenportal aus Zeiten der Renaissance und des ersten Pfarrhauses steht noch heute als Portal am Hintereingang des Pfarrgrundstucks Seit 1995 hat die Wilschdorfer Kirche eine Orgel aus der Orgelwerkstatt Wegscheider Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Die Globalfoundries Werke dahinter nordliche Teile von Wilschdorf am oberen Bildrand die Start und Landebahn des FlughafensIn Wilschdorf wurde ab dem 17 Jahrhundert Weinbau betrieben bis ein Reblausbefall im Jahr 1887 das Ende des Weinbaus bedeutete Ein wichtiger Faktor ist auch heute noch die Landwirtschaft So verwundert es nicht dass in der Wirtschaftswoche ein Bericht uber ein Landerranking im Jahr 2004 eingeleitet wurde indem gefragte wurde Wo um Himmels Willen liegt Wilschdorf Die Unbekanntheit Wilschdorfs als Stadtteil hat sich jedoch seit Mitte der 1990er Jahre gewandelt als der amerikanische Mikroelektronikkonzern Advanced Micro Devices Ansiedlungen in Dresden plante und bauen liess Globalfoundries betreibt zwei Fertigungswerken in Wilschdorf Daneben entstand das Joint Venture Advanced Mask Technology Center in dem die fotolithografischen Masken fur die Chipfertigung hergestellt werden Verkehr BearbeitenDer Stadtteil wird von Klotzsche und dem restlichen Stadtgebiet durch die Bundesautobahn 4 getrennt Am Flughafen befindet sich eine nahe Autobahnanschlussstelle Fur die Werke in Wilschdorf und das Dorf selbst gibt es die Stadtbuslinien 70 72 80 und 81 der Dresdner Verkehrsbetriebe AG und die Regionalbuslinie 478 der Verkehrsgesellschaft Meissen Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenJohann Gottfried Kuntsch 1735 1795 sachsischer Architekt Ephraim Wolfgang Glasewald 1753 1817 sachsischer spater preussischer Architekt Hofbaumeister Edgar Hahnewald 1884 1961 Schriftsteller Redakteur und Illustrator Max Mobius 1901 1978 Maler und GrafikerWeiteres BearbeitenDer Ort hat zwei historische Gaststatten Der Dorfgasthof Am Anger wurde erstmals 1242 erwahnt und hat neben einem Tanzsaal auch eine Gaststatte Hier wurde bei der Renovierung eine Kassettendecke aus Renaissance Zeiten wiederentdeckt die ursprunglich zum Palais Findlater in Altfranken gehort hatte dessen Umbau zum Luckner Schloss jedoch gescheitert war Der damalige Besitzer des Dorfgasthofes erwarb die Kassettendecke 1939 und liess sie 1942 in den Gasthof einbauen Nach jahrelangem Verfall wurde der Gasthof ab 2008 zum Sitz eines Lichttechnik Unternehmens ausgebaut und auch die Kassettendecke restauriert Seit 1883 existiert die Gaststatte Der alte Graf die auch heute wieder betrieben wird Im Jahr 1809 wurde an der Kirchstrasse die erste Schule in Wilschdorf eroffnet die 1899 durch einen Neubau am Reineckeweg ersetzt wurde Im Jahr 1920 wurde der Neubau erweitert und beherbergt heute u a den Kindergarten Max Hunig Im Jahr 1983 wurde eine gemeinsame Schule fur Wilschdorf und Rahnitz auf der Radeburger Strasse eingeweiht Bereits am 9 April 1883 wurde der Mannergesangsverein Liederhain Wilschdorf gegrundet der 1923 dem Deutschen Sangerbund beitrat Die 1943 gegrundete Freiwillige Feuerwehr Wilschdorf ist eine der 22 Stadtteilfeuerwehren der Feuerwehr Dresden Seit 1994 engagiert sich der Wilschdorfer Heimatverein fur eine Erforschung der Wilschdorfer Geschichte und das gesellschaftliche Leben des Stadtteils Bereits 1988 wurde die Geschichte Wilschdorfs durch einen Heimatforscher aufgeschrieben Der erste Band der Geschichte Wilschdorfs bis 1945 erschien 2003 Oberhalb von Wilschdorf entspringt die Bartlake als Dorfbach und mundet von hier kurz vor der Stadtgrenze Dresdens in den Ilschengraben In Volkersdorf mundet der Ilschengraben in den Muhlteich und fliesst danach als Promnitz nach Radeburg nbsp Gaststatte Zum Alten Graf nbsp Schulgebaude aus dem Jahr 1899 nbsp FeuerwehrhausLiteratur BearbeitenWilschdorf In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 13 Band Schumann Zwickau 1826 S 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilschdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heimatverein Wilschdorf e V Wilschdorf auf dresdner stadtteile deEinzelnachweise Bearbeiten Im Jahr 1764 verzeichnete Wilschdorf 36 Hufner und 21 Hausler Vgl Wilschdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Webseite der Ev luth Christophoruskirchgemeinde Dresden Wilschdorf Rahnitz Abschnitt Christophoruskirche Wilschdorf Geschichtliche Daten 1242 43 Das rote Weihekreuz uber dem Fuss des grossen Christophorus stammt aus der Zeit der ersten Siedler Stadt und Ortsteile der Landeshauptstadt Dresden Stadtteile in StadtbezirkenAlbertstadt Aussere Neustadt Blasewitz Briesnitz Buhlau Coschutz Cotta Dobritz Dolzschen Dresdner Heide Friedrichstadt Gittersee Gorbitz Gostritz Grosszschachwitz Gruna Hellerau Hellerberge Hosterwitz Innere Altstadt Innere Neustadt Johannstadt Kaditz Kaitz Kauscha Kemnitz Kleinpestitz Kleinzschachwitz Klotzsche Laubegast Leipziger Vorstadt Leuben Leubnitz Neuostra Leutewitz Lockwitz Lobtau Loschwitz Luga Meusslitz 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