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Mobschatz ist eine im Westen der sachsischen Landeshauptstadt Dresden gelegene Gemarkung Sie ist Ortsteil und zugleich Sitz des Ortschaftsburos der Ortschaft Mobschatz die auch noch die Ortsteile Alt Leuteritz Brabschutz Merbitz Podemus und Rennersdorf umfasst MobschatzOrtsteil der Landeshauptstadt DresdenKoordinaten 51 5 N 13 39 O 51 075833333333 13 643333333333 176 Koordinaten 51 4 33 N 13 38 36 OHohe 176 130 180 mFlache 1 52 km Eingemeindung 1 Januar 1999Postleitzahl 01156Vorwahl 0351Karte Lage der Gemarkung Mobschatz in Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Siehe auch 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeografie Bearbeiten nbsp Gebaude im Dorfkern von MobschatzMobschatz liegt 8 km nordwestlich des Dresdner Stadtzentrums der Inneren Altstadt am Rand des Elbtalkessels im linkselbischen Meissner Hochland genannten Losshugelland Angrenzende Gemarkungen sind die Mobschatzer Ortsteile Merbitz im Sudwesten und Alt Leuteritz im Westen Im Nordwesten sind die Cossebauder Ortsteile Neu Leuteritz Cossebaude und Gohlis benachbart Nordostlich bis ostlich von Mobschatz liegen ausserdem die Stadtteile Stetzsch und Kemnitz sowie sudlich Briesnitz und Omsewitz Die Gemarkung und der flachenmassig identische Ortsteil Mobschatz gehoren zum Dresdner statistischen Stadtteil Cossebaude Mobschatz Oberwartha 1 2 Die sudliche Flurgrenze des Ortsteils bildet der Zschonergrundbach die nordostliche Grenze folgt dem Verlauf des Elbhangs Im Westen reicht die Gemarkung bis an den Tummelsgrund heran Der Ortskern liegt auf einer Hohe von 180 m u NN und blieb in seinem historischen Zustand erhalten Am Dorfplatz stehen heute noch alte Bauernguter nordlich davon entstanden nach der Wende viele neue Ein und Mehrfamilienhauser Obwohl es zu Dresden gehort ist Mobschatz nicht stadtisch gepragt sondern tragt eher einen dorflichen oder Siedlungscharakter Uber die Mobschatzer Flur verlauft auf einem 800 m langen Abschnitt die A 4 an der sich in diesem Bereich ausserdem die Anschlussstelle Dresden Altstadt befindet Die 500 m von der Autobahn entfernte Ortslage ist allerdings nicht direkt mit ihr verbunden Geschichte BearbeitenDer slawische Rundling Mobschatz wurde wahrscheinlich in einer auf das Jahr 1091 3 gefertigten angeblichen Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs IV erstmals als Mocozice erwahnt 4 Hiernach lag der Ort in provincia Nisani in burgwardo Wosice im Gau Nisan im Burgward Niederwartha Diese Urkunde steht im Zusammenhang mit einer ebenfalls unechten Bischof Benno Urkunde auf das Jahr 1071 5 und einer weiteren auf das Jahr 1068 6 gefertigten Falschung Alle Falschungen dienten gemeinsam zur Bestatigung von Besitzanspruchen des Hochstifts Meissen 7 am 27 Februar 1140 durch Papst Innozenz II 8 und 1144 durch Konig Konrad III 9 Alle diese Urkunden stehen in Bezug zu den Entwicklungen ab 1139 im Gau Nisan welche in einem Wettlauf um die Herrschaft in dieser Region mundeten an dem neben dem Bistum Meissen und dem Herzogtum Bohmen ab 1142 auch der deutsche Konig und ab 1143 auch die Markgrafen von Meissen beteiligt waren Demnach befand sich Mocozice wahrscheinlich Mobschatz 1139 unter der Herrschaft des Hochstifts Meissen Aussagen uber einen fruheren Zeitraum lassen sich aus der Urkundenlage nicht ableiten Der Ortsname leitet sich ab von altsorbisch mokry dt nass feucht und steht in Zusammenhang mit der slawischen Regengottin Mokos Er entwickelte sich zwischen dem 13 und dem fruhen 17 Jahrhundert uber die Formen Mobschitz Mobschicz Mockschicz Mockisch Muckitzsch und Mockiczsch hin zu Mobschatz das unter diesem Namen 1551 und 1753 genannt wird 10 nbsp Mobschatz und seine Nachbardorfer auf einer Karte von 1821Mobschatz war mit einer gewannahnlichen Blockflur beziehungsweise Streifenflur ausgestattet und zunachst im Besitz des Meissner Domstiftes wobei die Verwaltung und Gerichtsbarkeit von Briesnitz ausgingen Bereits in dieser Zeit gehorte Mobschatz zur Pfarre der Briesnitzer Kirche Wahrend der Hussitenkriege wurde Mobschatz wahrscheinlich 1429 zerstort aber wieder aufgebaut Im Jahr 1517 entstand mit dem das dorfliche Zusammenleben regelnden Rugenbuch ein bedeutsames ortsgeschichtliches Zeugnis Nach der Reformation wurde das Prokuraturamt Meissen zum Verwalter des fruheren Besitzes der katholischen Kirche Die Gerichtsbarkeit ging indes 1559 an das Amt beziehungsweise spater an die Amtshauptmannschaft Dresden uber Die Landwirtschaft war neben dem Obst und Weinbau die hauptsachliche Erwerbsquelle der ortsansassigen Bauern Schwierig gestaltete sich indes die Wasserversorgung Durch die geologischen Bedingungen waren keine Brunnenanlagen moglich Stattdessen fuhrte ab 1603 eine Rohrfahrt aus Leuteritz in das Dorf Am 24 und 25 Juli 1816 kam es zu einem grossen Dorfbrand bei dem das Dorf fast komplett zerstort wurde und zwei Todesopfer zu beklagen waren Die beim anschliessenden Wiederaufbau errichteten Gehofte stehen heute grosstenteils unter Denkmalschutz Anfang des 20 Jahrhunderts verstarkte sich die Siedlungstatigkeit im Ort deutlich Vornehmlich in der Nahe des Elbhangs entstanden neue Hauser wohlhabender Dresdner wodurch die Einwohnerzahl stetig anstieg Im Jahr 1994 wurde die Gemeinde Brabschutz mitsamt ihren funf Ortsteilen mit Mobschatz vereinigt das als grosstes Dorf in der neu entstandenen Gemeinde zu deren Namensgeber wurde Seit dem 1 Januar 1999 gehort Mobschatz zu Dresden 11 12 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner 10 1551 8 besessene Mann 3 Inwohner1764 15 besessene Mann 1 Hausler1834 1281871 1351890 1651910 3171925 3871939 6591946 7981950 8291964 7091990 568Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Mobschatz Liste der Strassen und Platze in MobschatzEinzelnachweise Bearbeiten Ortschaft Mobschatz In Dresden Lexikon de Abgerufen am 27 Mai 2014 Stadtteil 90 Cossebaude Mobschatz Oberwartha PDF 350 kB Landeshauptstadt Dresden abgerufen am 27 Mai 2014 sex villas unam in provincia Nisani in burgwardo Wosice que vocatur Mocozice quinque in regione Milce quatuor ex his in burgwardo Schizani quintam Posarice vocitatam Misinensi aecclesiae in proprium tradidimus In CDS I A 1 Nr 166 angeblich am 17 Mai 1091 in Mantua Italien ausgestellt Diese Zuordnung von Mocozice zu Mobschatz ist allerdings unter Historikern umstritten der Codex diplomaticus Saxoniae regiae enthalt deswegen gar keine Zuordnung zu Mocozice CDS I A 1 Urkunden der Markgrafen von Meissen 948 1099 S 192 Haec Benno decimus Misinensis ecclesiae episcopus scripsit et sigilli sui impressione signatum corroboravit Ista sunt nomina villarum quas Bor et filii eius in concambium dederunt Wighardus et Liuthegerus Misinensis ecclesiae sine werra et omni contradictione Gozebudi Oicice Grodice Cinici Luderuwice CDS II 1 Nr 32 S 37 Luderuwice fehlt in Nr 32 B CDS II 1 Nr 29 angeblich vom 29 Oktober 1068 K Heinrich IV schenkt der Stiftskirche zum Vortheil des Capitels zwei konigl Hufen zu Lobtau im Burgwart Pesterwitz des Gaues Nisan duos regios mansos sitos in villa Livbitvwa et si ibi aliquid defuerit in proximo cum bene aratis agris implendis in pago Nisani in burchuuardo Bvistrizi cum omnibus suis appendiciis die Zuordnung von Pesterwitz zum burchuuardo Bvistrizi wird von moderneren Historikern in Zweifel gezogen Im fortgeschrittenen 12 Jahrhundert als die bischoflich meissnischen Besitzungen durch konkurrierende Anspruche anscheinend bedroht waren suchten Bischof und Domkapitel die erworbenen Guter durch gefalschte Urkunden zu sichern In diesem Zusammenhang durfte nicht allein die angebliche Urkunde Bischof Bennos zu 1071 entstanden sein sondern auch eine auf Kaiser Heinrich IV zum Jahre 1091 bewerkstelligte Falschung in der das Hochstift unter anderem die Schenkung des Dorfes Mobschatz wieder im Burgward Niederwartha gelegen festhalten liess In Geschichte der Stadt Dresden Bd 1 Von den Anfangen bis zum Ende des Dreissigjahrigen Krieges Hrsg v Karlheinz Blaschke Theiss Stuttgart 2005 ISBN 3 8062 1906 0 S 83 In quibus haec propriis duximus exprimenda vocabulis videlicet quinque villas inferius annotatas quarum una vocatur Cozebude alia Jazelice alia Hermanni villa alia vero Bulsize atque alia Nicradewice quas utique quidam liber homo Bor nuncupatus natione Sclavus in provincia Nisanen in burgwardo Woz praesentibus et collaudantibus duobus filiis suis Wichardo et Luthero in praesentia Heinrici secundi regis et aliorum quam plurium principum Misinensi ecclesiae traditit In Ernst Gotthelf Gersdorf Urkundenbuch des Hochstifts Meissen Teilband 1 962 1356 Codex diplomaticus Saxoniae regiae 2 Hauptteil 1 Giesecke amp Devrient Leipzig 1864 S 49 P Innocenz II bestatigt der Stiftskirche alle Rechte und Besitzungen namentlich die Erwerbungen von funf Dorfern in der Provinz Nisanen durch Schenkung eines slawischen Edlen Namens Bor Ernst Gotthelf Gersdorf Urkundenbuch des Hochstifts Meissen Teilband 1 962 1356 Codex diplomaticus Saxoniae regiae 2 Hauptteil 1 Giesecke amp Devrient Leipzig 1864 S 50 K Conrad III entscheidet unter dem Beirath einiger Fursten einen Streit des B Meinward mit dem Markgrafen Conrad uber Ortschaften in der Provinz Nisan u s w a b Mobschatz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Mobschatz Nicht mehr online verfugbar In dresden de Archiviert vom Original am 27 Mai 2014 abgerufen am 27 Mai 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dresden de Mobschatz In dresdner stadtteile de Abgerufen am 27 Mai 2014 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mobschatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsteil und Ortschaft Mobschatz Mobschatz im Stadtwiki Dresden Dresden Mobschatz Mobschatz im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenStadt und Ortsteile der Landeshauptstadt Dresden Stadtteile in StadtbezirkenAlbertstadt Aussere Neustadt Blasewitz Briesnitz Buhlau Coschutz Cotta Dobritz Dolzschen Dresdner Heide Friedrichstadt Gittersee Gorbitz Gostritz Grosszschachwitz Gruna 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