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Sobrigen ist ein Stadtteil im Sudosten der sachsischen Landeshauptstadt Dresden Er liegt an der Stadtgrenze in der gleichnamigen Gemarkung die zum Stadtbezirk Loschwitz gehort SobrigenStadtteil der Landeshauptstadt DresdenKoordinaten 51 0 N 13 53 O 50 994444444444 13 880277777778 118 Koordinaten 50 59 40 N 13 52 49 OHohe 118 mEingemeindung 1 Juli 1950Postleitzahl 01326Vorwahl 0351Karte Lage der Gemarkung Sobrigen in Dresden Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeografie BearbeitenSobrigen befindet sich 12 km sudostlich des Dresdner Stadtzentrums der Inneren Altstadt am rechten Ufer der Elbe inmitten ihres flachen Talkessels Die Entfernung des Stadtteils zu den Dresdner Elbhangen die weiter nordlich den Ubergang zum Schonfelder Hochland bilden betragt etwas mehr als 1 km Die Gemarkung Sobrigen die neben Wolfnitz zu den flachenmassig kleinsten Dresdens zahlt wird im Nordwesten und Nordosten von Pillnitz umschlossen Gemeinsam mit diesem und weiteren Stadtteilen gehort Sobrigen zum statistischen Stadtteil Hosterwitz Pillnitz 1 2 Im Sudosten grenzt an die Sobrigener Flur auf nur wenigen 100 m die Pirnaer Ortschaft Birkwitz Pratzschwitz an Auf der anderen Elbseite liegt der Dresdner Stadtteil Zschieren der als Teil von Kleinzschachwitz bereits zum Stadtbezirk Leuben gehort nbsp Sobrigen mit dem Borsberg im Hintergrund vom Zschierener Elbufer aus gesehenIm Gebiet des Stadtteils Sobrigen befindet sich unter einer Lehmdecke die aus Ablagerungen der Elbe entstand eine besonders machtige Kiesschicht Diese besteht aus weichselglazialen Sedimenten und wurde in den Nachbarorten Birkwitz und Zschieren bereits in grossen Kiesgruben abgebaut aus denen unter anderem der Kies und Badesee Birkwitz entstand Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens Kiessand Pirnaer Elbbogen wurden auch die Fluren von Pillnitz und Sobrigen zu einem Bergbaugebiet bestimmt 3 4 Eine 2006 gegrundete Burgerinitiative kampft aus Grunden des Umweltschutzes einer befurchteten Larmbelastigung sowie der Beeintrachtigung der Kulturlandschaft Dresdner Elbtal von 2004 bis 2009 ab Sobrigen als UNESCO Welterbe geschutzt gegen den Bau eines Kieswerks Der Dorfkern Altsobrigen blieb bis heute zum Teil erhalten Er befindet sich direkt am Hochufer der Elbe auf einer Hohe von etwa 113 m u NN Die mit den ungefahren Massen von 1000 m mal 250 m ausgesprochen langliche Gemarkung Sobrigen ist nahezu komplett bebaut und tragt mit ihren wenigen parallelen Hauserzeilen den Charakter einer kleinen Siedlung Grossere Freiflachen in Form von Feldern befinden sich lediglich im bereits zu Pillnitz gehorenden Umland Die Elbwiesen sind auf der Hohe von Sobrigen relativ schmal Noch im 19 Jahrhundert gab es hier ausserdem den Sobrigener Heeger eine Insel Nordwestlich von Sobrigen liegt die Pillnitzer Elbinsel Wichtigste Strasse des Stadtteils ist die Sobrigener Strasse die von Pillnitz kommend den Stadtteil langs durchquert und uber Birkwitz in Richtung Pirna Copitz weiterfuhrt Vom alten Dorfkern in Richtung Oberpoyritz verlauft die Oberpoyritzer Strasse Die anderen benannten Strassen im Stadtteilgebiet heissen Hockeyweg Elbeweg und Bonnewitzer Weg Das einzige offentliche Verkehrsmittel das Sobrigen anfahrt ist die Buslinie P des RVSOE 5 Geschichte Bearbeiten nbsp Raddampfer Furst Bismarck auf der Elbe bei Sobrigen Postkarte um 1900 nbsp Wohnhaus Sobrigener Strasse 59 eines der acht Kulturdenkmale in SobrigenDas Dorf Sobrigen wurde 1378 als Cebegrin erstmals urkundlich erwahnt Diese Bezeichnung geht wahrscheinlich auf den Namen eines sorbischen Lokators zuruck und bedeutet somit Dorf des Sebekury Bei Sobrigen handelt es sich um einen slawischen Rundling mit Block und Streifenflur Bereits im 15 Jahrhundert ist der Ortsname in einer Vielzahl von Formen verburgt Genannt werden Sebiger Sebegar Zcebegren Zcebrian und Zobrian Im fruhen 16 Jahrhundert entwickelt er sich uber Zobriunn Sebrigenn und Sobrigen hin zum heutigen Ortsnamen der 1623 erstmals auftaucht 6 Seit dem Mittelalter gehorte das Elbdorf zum Rittergut Grossgraupa Vom Nachbarort Cloden der 1438 als wust bezeichnet wird wurden einige Fluren nach Sobrigen eingegliedert 7 Im 16 Jahrhundert befand sich Sobrigen zunachst im Besitz des angesehenen kursachsischen Adelsgeschlechts Karras von dem ein Zweig auf Schloss Schonfeld sass Im Jahre 1579 erwarb Christoph von Loss d A kurfurstlicher Oberschenk und Hofrat das Gut Obergraupa und war somit Grundherr auch in Sobrigen 8 Er hatte zehn Jahre zuvor bereits das Kammergut Pillnitz erhalten und weitete dessen Gebiet in der Folge nach und nach aus Seit dieser Zeit ist Sobrigen eng an Pillnitz geknupft Die Verwaltung fiel wahrenddessen in die Zustandigkeit des Amts beziehungsweise der Amtshauptmannschaft Dresden Bis 1539 war Sobrigen nach Dohna gepfarrt danach lag es in der Parochie von Hosterwitz Maria am Wasser Im fruhen 18 Jahrhundert erlebte das Dorf einen leichten Aufschwung durch seine Nahe zum Schloss Pillnitz das damals unter August dem Starken in barockem Stil aus und umgebaut und anschliessend zu einem der Mittelpunkte der absolutistischen Hofhaltung der Wettiner wurde In das zuvor als Hegerhaus genutzte Forsthaus das sich bis heute am Elbeweg 8 befindet zog im Jahre 1727 ein Hofangestellter ein der mit dem Betrieb eines Bierausschanks einer Backerei und einer Schlachterei privilegiert worden war Ab 1765 waren ausserdem Teile der Pillnitzer Schlosswache in Sobrigen wohnhaft Zwischen 1786 und 1795 wohnte Samuel David Roller spaterer Pfarrer der heute nach ihm benannten Lausaer Kirche in Weixdorf in Sobrigen 9 Sein Wohnhaus das sich direkt neben dem Forsthaus befand musste im Jahre 1813 einer durch napoleonische Truppen aufgeworfenen Schanze weichen wurde spater aber wiederaufgebaut An den Pfarrer der durch Wilhelm von Kugelgens Jugenderinnerungen eines alten Mannes bekannt wurde erinnert eine Gedenktafel in einem Sobrigener Vorgarten 10 Der zum Teil erhalten gebliebene Dorfkern namens Altsobrigen in dem anfanglich wahrscheinlich Elbfischer und schiffer wohnhaft waren weist noch heute mehrere alte Gehofte und Hausleranwesen auf Das Untergeschoss der Wohngebaude besteht haufig aus massivem Sandstein das Fachwerk in den Obergeschossen ist oftmals verputzt worden Bis heute wurden jedoch viele dorftypische Eigenheiten bewahrt so zum Beispiel kleine Schuppen holzerne Wasserpumpen oder alte Wetterfahnen Allerdings gab es nur wenige Bauernhofe im Ort da die umliegende Flur grosstenteils durch das Pillnitzer Gut bewirtschaftet wurde Die ansassigen Kleinbauern und Hausler betrieben vornehmlich Garten Obst und Weinbau wofur das Sobrigener Gebiet wegen seiner Boden der klimatischen Begunstigung des Elbtals und der sudexponierten Lage besonders geeignet ist Die Frauen des Ortes arbeiteten haufig als Wascherinnen bis um 1900 brachte ein Wascheschiff die Kleidung von Dresdner Burgern zur Reinigung nach Sobrigen und anschliessend wieder zuruck 11 nbsp Postkarte mit dem Gasthof Sangerheim in Altsobrigen Verlag Bruck amp Sohn 1980Im auslaufenden 19 Jahrhundert wurde Sobrigen zum Ausflugsziel der Dresdner die neben der reizvollen Tallandschaft den Ausblick auf die Sachsische Schweiz und das ostliche Erzgebirge schatzten Seit 1896 bestand in Sobrigen eine Anlegestelle der Sachsischen Dampfschifffahrt Die Personenfahre Sobrigen Zschieren die den Stadtteil mit den linkselbischen Industriegebieten Heidenaus verband musste 1992 eingestellt werden 12 Damals wurde auch der beliebte Dorfgasthof Sangerheim geschlossen im Jahr 2021 erfolgte sein Abriss 13 Am 1 Juli 1950 wurde Sobrigen gemeinsam mit weiteren umliegenden Orten nach Dresden eingemeindet und bildet seitdem einen Stadtteil der Landeshauptstadt Bis heute zeigt es sich als kleiner Wohnort am Stadtrand Einwohnerentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner 6 1547 1550 7 besessene Mann 2 Hausler1764 7 besessene Mann 17 Hausler1834 2181871 3071890 4871910 4521925 5001939 5111946 545Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Sobrigen Liste der Strassen und Platze in SobrigenLiteratur BearbeitenHerbert Ehrlich Chronik von Sobrigen Geschichte einer Elbgemeinde bei Dresden Dresden 1997 Leseprobe Memento vom 23 Marz 2012 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Sobrigen auf dresden lexikon de Statistik amp Geodaten Ortsamt Loschwitz auf dresden de Memento vom 23 November 2010 im Internet Archive Planfeststellung zum Vorhaben Kiessand Pirnaer Elbebogen Gemarkungen Pratzschwitz Birkwitz Sobrigen Pillnitz Stadt Pirna Stadt Dresden Landkreis Sachsische Schweiz in Dresdner Amtsblatt Nr 23 9 Juni 2006 S 15 PDF Datei 3 1 MB Flachennutzungsplan Erlauterungsbericht PDF Datei 2 3 MB Stand 15 Mai 2003 auf pirna de Liniennetz Dresden PDF Datei 0 6 MB Dresdner Verkehrsbetriebe 3 Januar 2017 abgerufen am 8 Januar 2018 Linienplanubersicht a b Sobrigen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Cloden im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Martina Schattkowsky Hrsg Die Familie Bunau Adelsherrschaften in Sachsen und Bohmen vom Mittelalter bis zur Neuzeit Leipziger Universitatsverlag 2008 ISBN 978 3 86583 235 1 S 285 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Wilhelm von Kugelgen Jugenderinnerungen eines alten Mannes im Projekt Gutenberg DE Uwe Miersch Stadtteile Oberpoyritz und Sobrigen dresden und sachsen de Lars Herrmann Sobrigen dresdner stadtteile de Herko Muller Zschieren Ortsverein Zschieren Zschachwitz e V Sangerheim Sobrigen abgerissen In Elbhang Kurier September 2021 S 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sobrigen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oberpoyritz und Sobrigen dresden und sachsen de Stadtteil Sobrigen dresdner stadtteile deStadt und Ortsteile der Landeshauptstadt Dresden Stadtteile in StadtbezirkenAlbertstadt Aussere Neustadt Blasewitz Briesnitz Buhlau Coschutz Cotta Dobritz Dolzschen Dresdner Heide Friedrichstadt Gittersee Gorbitz Gostritz Grosszschachwitz Gruna Hellerau Hellerberge Hosterwitz Innere Altstadt Innere 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