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Das Augustiner Chorherrenstift St Afra in Meissen wurde 1205 durch Bischof Dietrich II von Kittlitz gegrundet Im Zuge der Reformation wurde die Einrichtung sakularisiert Im Jahr 1543 wurde in den Gebauden die erste Fursten und Landesschule in Sachsen gegrundet Weiterhin ist in dem ehemaligen Kloster seit 1991 die 1949 gegrundete Evangelische Akademie der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens untergebracht Fruhbarockes Portal von 1670 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kirche St Afra 2 1 Vorgangerbau 2 2 Baugeschichte der heutigen Kirche 2 3 Sehenswerte Details 2 4 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVon der Grundung des Augustiner Chorherrenstifts St Afra in Meissen berichtet eine Urkunde von 1205 1 Bischof Dietrich II von Kittlitz 1191 1208 von Meissen rief dazu Monche aus dem Kloster auf dem Lauterberg Petersberg bei Halle Saale Johann Friedrich Ursinus berichtet dazu dass Bischof Dietrich I 1024 1046 der fundator Affrae gewesen sei Hierbei kann es sich nur um den schon bestehenden Vorgangerbau handeln Das Kloster war ein bischofliches Eigenkloster Bereits fruh war daran eine Schule angegliedert 2 Mit der Reformation die in Sachsen ab 1539 von Herzog Heinrich durchgefuhrt wurde erfolgte die Auflosung des Klosters Der letzte Propst Nikolaus Klunker verzichtete auf die Pralatur und ubergab 1540 den landesherrlichen Kommissaren die Klosterguter Kurfurst Moritz errichtete 1543 die erste Fursten und Landesschule in Sachsen ein Sie erhielt den Namen St Afra Die Kirche wurde zu einer Pfarr und gleichzeitig bis 1943 Schulkirche Seit 1999 sind die drei vormaligen evangelisch lutherischen Kirchgemeinden auf Altstadter Seite Meissens St Afra Frauenkirche und Lutherkirche unter dem Namen Ev luth Kirchgemeinde St Afra Meissen zusammengefasst Einzig auf diese Weise ist der Name St Afra noch mit einer christlichen Lebendigkeit verknupft Entlehnt wurde St Afra fur die Landesschule die Grundschule und ein in der Meissner Schwerterbrauerei gebrautes Schwarzbier nbsp Hoftor zum Kloster nbsp Innenhof des Klosters im Hintergrund in der Mitte der Ponitenzturm nbsp Aussenansicht des PonitenzturmsKirche St Afra Bearbeiten nbsp Innenraum nach Osten mit Kanzel und Altar von Valentin Otte nbsp Orgel in St Afra zu MeissenVorgangerbau Bearbeiten Eingerichtet wurde das Augustiner Chorherren Stift um die schon bestehende altere St Afra Kirche Sie war eine der altesten Pfarrkirchen in Sachsen Die erste Erwahnung einer Kirche an dieser Stelle stammt von 984 Der Vorgangerbau der heutigen Kirche eine langgestreckte Saalkirche mit Apsis im Osten wurde 1966 durch Grabung nachgewiesen Baugeschichte der heutigen Kirche Bearbeiten Nach der Stiftsgrundung wurde die Kirche auf dem Afraberg als eine spatromanische Basilika neu erbaut Nach der Mitte des 14 Jahrhunderts wurden die Chorwande erhoht und der Chor mit vier Kreuzrippengewolben geschlossen Das Hauptschiff erhielt nach 1470 ein gotisches Gewolbe mit funf Jochen Bis dahin war das Schiff mit einer geraden Holzbalkendecke versehen Nach einem Blitzeinschlag im Jahr 1766 erhielt der Turm eine barocke Haube 3 Sehenswerte Details Bearbeiten Die Kanzel und der barocke Schnitzaltar wurden von Valentin Otte um 1660 geschaffen Der Martinsaltar war ursprunglich in der Kirche St Martin in Weinbohla aufgestellt Er ist das Werk eines unbekannten Meisters aus der Spatgotik von 1503 Heute finden wir den Altaraufbau an der Westwand der Afrakirche Die Figuren im Mittelteil verkorpern den heiligen Martin mit dem heiligen Urban und dem Evangelisten Johannes Die Gemalde auf den Seitenflugeln zeigen weitere Heilige Auf dem linken Flugel sieht man oben den Gnadenstuhl unten die heilige Barbara Leider sind die Gemalde links nicht vollstandig erhalten Auf dem rechten Flugel ist oben der heilige Hieronimus dargestellt unten findet man die heilige Elisabeth und St Nikolaus Die Predella zeigt das Schweisstuch der Veronika Das fruhbarocke Portal auf der Sudseite entstand um 1670 Dargestellt sind links Mose mit den Gesetzestafeln daruber die symbolisierte Synagoge und rechts der Apostel Paulus mit Schwert daruber die ebenfalls symbolisierte Kirche Ecclesia In der Mitte befindet sich das Majestatswappen der sachsischen Kurfursten mit dem Kurhut Die Vorhalle mit dem reichen Zellengewolbe stammt aus der Zeit der spaten Gotik Die Schleinitzkapelle ist eine Begrabniskapelle der Schleinitze eines Rittergeschlechtes aus dem 15 und 16 Jahrhundert Die Kapelle wurde nachtraglich an die Kirche angebaut 1408 von Hugold v Schleinitz gestiftet und als Kapelle des heiligen Leichnams Christi geweiht Gegen 1470 wurde sie in westliche Richtung um ein Joch erweitert Hier befinden sich Grabplatten aus der Gotik und Epitaphe aus der Renaissance nbsp Kreuzgang nbsp Martinsaltar von 1503 nbsp Ansicht um 1902 nbsp Innenraum um 1902 nbsp Schulchor in der Kirche um 1910Orgel Bearbeiten nbsp Eule Orgel Meissen in St AfraOrgelbaumeister Friedrich Pfutzner aus Colln an der Elbe heute ein rechts der Elbe gelegener Stadtteil von Meissen erbaute 1847 eine Orgel mit zwei Manualen und einem Pedal Sie besass 31 Register 1904 wurde ein starker Holzwurmbefall festgestellt Lediglich das neogotische Prospektgehause konnte erhalten werden Der Bau einer neuen Orgel wurde ausgeschrieben Das Orgelbauunternehmen Hermann Eule aus Bautzen erhielt den Zuschlag und begann 1907 mit dem Bau einer neuen Orgel unter Wiederverwendung des noch erhaltenen Orgelprospektes seine erste pneumatisch gesteuerte Orgel 4 Pfingsten 1908 erfolgte die Weihe 1945 war die Orgel stark beschadigt Das Orgelbauunternehmen Eule begann 1947 mit der Instandsetzung Das Werk wurde repariert und umgebaut Umdisponierung und Entnahme von Pfeifen der romantischen Register 5 Die Orgel wurde wieder spielbar In den Nachkriegsjahren konnten u a aufgrund von Materialknappheit nur notdurftige Reparaturen vorgenommen werden Eine Generalsanierung ware zu dieser Zeit schon notig gewesen In den 1960 70er Jahren wurde die Orgel wieder nur notdurftig repariert Im Zuge von Umbaumassnahmen im Kirchengebaude wurde die Orgelempore erweitert Ab 2002 war die Orgel dann nicht mehr bespielbar 6 2010 nach erneuter mehrjahriger Sanierung der Kirche konnte mit Unterstutzung durch Spenden aus der Bevolkerung der Evangelischen Landeskirche und einer weiteren Stiftung ab dem Jahr 2013 die 360 000 Euro teure Generalsanierung der Orgel erfolgen 6 Ausgefuhrt wurde diese von dem Orgelbauunternehmen Voigt aus Bad Liebenwerda Unter der Leitung des Orgelbaumeisters Stefan Pilz des Orgelbauunternehmens Voigt wurde nach neunzehn Monaten auch der ehemalige spatromantische Klang wiederhergestellt Die restaurierte Orgel hat nun 2 Manuale und Pedal an 5 Werken und 34 Register 7 8 Literatur BearbeitenKarsten Vogt Meissen Orgeln in Sachsen Die Restaurierung der Orgel in St Afra zu Meissen In EvLKS Arbeitsstelle Kirchenmusik Leitung Markus Leidenberger Hrsg Klanggut eine Zeitschrift zur Kirchenmusik in Sachsen Band 1 2019 Geschaftsstelle der EVLKS Arbeitsstelle Kirchenmusik Dresden 2019 S 19 22 Seite 22 dort auch Disposition dieser Orgel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Afrakirche Meissen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Klosters Website der evangelischen Akademie Meissen Klanggut Zeitschrift zur Kirchenmusik in Sachsen Ausgabe 1 2019 S 19 22 Disposition der Orgel S 22 abgerufen am 30 Juni 201951 164799 13 468056 Koordinaten 51 9 53 3 N 13 28 5 OEinzelnachweise Bearbeiten Lateinischer Urkundentext Theologische Realenzyklopadie Bd 29 Berlin 1998 S 563 Geschichte der St Afra Kirche Website der Kirchgemeinde Kleiner Kunstfuhrer Kirche St Afra Meissen Rundgang S 26 Stiftung Orgelklang Eine Bereicherung fur die Orgellandschaft in Meissen Die Orgel des Monats August soll wieder so klingen wie vor gut 100 Jahren abgerufen am 28 Dezember 2022 a b Meissner Tageblatt Die Orgel der Afra Kirche klingt wieder wie einst abgerufen am 28 Dezember 2022 Orgelbau de Die Restaurierung der Orgel in St Afra zu Meissen abgerufen am 28 Dezember 2022 Karsten Vogt Meissen Orgeln in Sachsen Die Restaurierung der Orgel in St Afra zu Meissen In EvLKS Arbeitsstelle Kirchenmusik Leitung Markus Leidenberger Hrsg Klanggut eine Zeitschrift zur Kirchenmusik in Sachsen Band 1 2019 Geschaftsstelle der EVLKS Arbeitsstelle Kirchenmusik Dresden 2019 S 19 22 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster St Afra Meissen amp oldid 235130189