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Die Schule von Ohrid war eine der beiden wichtigsten geistigen Zentren im Bulgarischen Reich seit dem 9 Jahrhundert Der Begriff bezeichnet die literarische und kunstlerische Tatigkeit in einem oder mehreren Klostern in Ohrid und Umgebung im heutigen Nordmazedonien Codex Assemanianus 10 oder 11 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Handschriften aus Ohrid 3 Wandmalerei 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahre 886 kamen Kliment und weitere Schuler des heiligen Method aus dem Mahrerreich auf Einladung von Zar Boris I ins Bulgarische Reich Sie sollten dort das Christentum verbreiten Kliment soll zwischen 886 und 893 ungefahr 3500 Schuler unterwiesen haben Die meisten von ihnen wurden danach in Gruppen zu je 300 als Priester und Geistliche auf die sieben bulgarischen Eparchien verteilt 1 893 ubernahm Naum die Leitung der Schule Die Schule von Ohrid hatte einen wichtigen Anteil an der Ausbreitung des Christentums in Bulgarien und der Einfuhrung des Altkirchenslawischen als Liturgiesprache und offizielle Sprache im Bulgarischen Reich 2 3 In Ohrid entstanden in den folgenden Jahrhunderten zahlreiche Handschriften in glagolitischer und in kyrillischer Schrift Im Gegensatz zu den anderen Zentren im Bulgarischen Reich konnte sich die Schule von Ohrid auch nach dem Niedergang des Bulgarenreiches weiterentwickeln und wurde in der Folge ein uberregionales geistiges Zentrum des orthodoxen Christentums in Sudosteuropa Die Errichtung des Erzbistums von Ohrid und die Gewahrung seiner weitgehenden Autonomie bei der Reorganisation im Jahre 1018 war dieser Entwicklung forderlich Handschriften aus Ohrid BearbeitenIn Ohrid entstanden wahrscheinlich folgende Handschriften Codex Assemanius 10 oder 11 Jahrhundert in glagolitischer Schrift Codex Zographensis Ende 10 oder Anfang 11 Jahrhundert in glagolitischer Schrift Codex Marianus Anfang 11 Jahrhundert in glagolitischer Schrift Evangelium Achridanum Ohrider glagolitische Blatter 11 Jahrhundert in glagolitischer Schrift Apostolar von Ohrid 12 Jahrhundert in kyrillischer Schrift mit zwei glagolitischen Blattern Fragment eines Menaions zwei Blatter Teile einer Akoluthie fur Johannes den Taufer und eines Kanons auf Petrus und Paulus seit 1975 bekannt glag 11 12 Jhd Ochrider Schule 4 Wandmalerei BearbeitenDie Maler der spatbyzantinischen Morava Schule stammen aus der Malerschule von Ohrid Siehe auch BearbeitenSchule von Preslaw Schule von TarnowoLiteratur BearbeitenOhrid und seine Kunstschatzkammer hrsg vom Fonds fur Tourismus Ohrid Deutsche Ubersetzung von Ivanka Krecova Ohrid 1994 Gunter Prinzing Ohrid In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1376 1380 Schule von Ohrid Sp 1377 Artikel Okhri Ohrid in The Encyclopaedia of Islam New Edition Brill Leiden Bd 8 1995 S 164f Artikel Ohrid in Richard Barrie Dobson Encyclopedia of the Middle Ages Band 2 Verlag Routledge 2000 S 1044 1045 Hans Dieter Dopmann Die Religiose Entwicklung Makedoniens in Gabriella Schubert Makedonien Pragungen und Perspektiven Band 1 von Forschungen zu Sudosteuropa Otto Harrassowitz Verlag 2005 S 13 31 ISBN 3 447 05277 5 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Dieter Dopmann Gunter Prinzing Ohrid In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 1376 1380 vgl Hanswilhelm Haefs Das goldene Reich der Pamir Bulgaren an Donau und Wardar 2009 S 214 bezeichnete die Schule von Ohrid als erste bulgarische Universitat Nicolina Trunte slovѣnski ѩzꙑk Ein praktisches Lehrbuch des Kirchenslavischen in 30 Lektionen Zugleich eine Einfuhrung in die slavische Philologie Bd 1 Altkirchenslavisch Slavistische Beitrage Band 264 Studienhilfen Band I 4 durchgesehene Auflage Verlag Otto Sagner Munchen 1994 ISBN 3 87690 480 3 S 21 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schule von Ohrid amp oldid 235399221