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Der Neidhart auch Neithart war ein befestigter Turm am ehemaligen Elbhafen von nisana der spateren Siedlung an der Frauenkirche Situation von der Frauenkirche aus gesehen Das Maternihospital befand sich zu Fussen der Kirche in der unteren Bildmitte der Hafen von Nisan unter der Glaskuppel der Kunstakademie er wurde 1590 aus der Festung verlegt unterhalb der Carolabrucke am rechten oberen Bildrand Die Hafenburg Neidhart lag im Raum zwischen Frauenkirche und Hafen Der durch die Dresdner Befestigungsanlagen verlegte und verkleinerte ehemalige Hafen von Dresden sog Gondelhafen Zustand zwischen 1840 und 1847 Der Uberlieferung nach soll der Neidhart bereits beim ersten Bohmenfeldzug Karls des Grossen im Jahre 805 angelegt worden sein als eine der drei frankischen Heersaulen aus Franken und Sachsen sowie Nordlichen Westslawen bestehend von Norden aus nach Bohmen eindrang 990 wurde der befestigte Hafen nisana von Nisan erstmals als bohmische Elbzollstation erwahnt Dieser wird zeittypisch von einer Hochmotte geschutzt worden sein welche durch Umnutzung auf die karolingische Befestigung zuruckgehen konnte 1004 zog Heinrich II eine Flotte auf der Elbe bei nisani und bei Boritz als Ablenkungsmanover wahrend eines Feldzuges gegen den polnischen Konig Boleslaw I Chrobry den Tapferen zusammen welcher sich 1003 auch Bohmens bemachtigt hatte 1 Nach einer veralteten Ansicht einiger Historiker wurde der Neidhart erst anlasslich dieser Aktion erbaut oder neu erbaut da nisani als Gau Nisan gedeutet wurde In der neueren Forschung wird dieser Elbhafen mit Neussen bei Belgern identifiziert 2 Das Heer Heinrichs II fiel dann aber uber die Passe nach Bohmen statt uber die Elbe nach Polen ein was leichter zu verhindern gewesen ware Im September 1017 wurde die Burg Bresnice Briesnitz von den Truppen Heinrichs II des Heiligen bei einem Polenfeldzug dem Erdboden gleichgemacht alle Gefangenen wurden getotet Kinder und Jugendliche versklavt Die Akademie Nisan wurde danach von Bresnice an den Hafen von Nisan in den Schutz der Hafenburg verlegt Nach Reinhard Spehr entwickelte sich aus dem stark befestigten Turm die Patientenburg das spatere Maternihospital auch Spital vor unserer Stadt Dresden bei unser lieben Frauen Kirchen genannt Der versumpfte Hafen wurde spater Neitharttumpel genannt seine Reste fand man beim Bau der Kunstakademie 1886 1893 3 Neidhart und Maternihospital blieben wie fast die gesamte praurbane Siedlung an der Frauenkirche mit dem elbsorbischen Dorf an der Frauenkirche nach der Grundung Dresdens wahrscheinlich in den 1170er Jahren vor der Stadtbefestigung Reinhard Spehr sieht den Neidhart als einen Steinturm der erst nach einem 1173 in Oberhermsdorf heute zu Wilsdruff bei Dresden abgehaltenen koniglichen Hoftag gebaut wurde Diese Annahme resultiert aus dessen These einer koniglichen Grundung der Stadt 4 Brunnen des Maternihospitals vor der FrauenkircheBauliche Uberreste des Neidharts sind nicht mehr vorhanden Er ist deswegen noch nicht lokalisiert Auch vom alten Maternihospital gibt es keine baulichen Uberreste sondern nur noch einige unterirdische archaologische Spuren Lediglich eine metallene Abdeckung des ehemaligen Brunnens des Maternihospitals ist noch oberflachlich unweit der Frauenkirche zu sehen Diese Abdeckung zeigt einen alten Stadtplan von Dresden aus der Zeit vor dem Bau der Bahrschen Frauenkirche ab 1726 Deutlich zu erkennen ist darauf im Schnittpunkt zweier Linien das alte Maternihospital welches an den Frauenkirchhof grenzt Ebenso erkennbar ist der kleine Gondelhafen Dresden neben der Bruhlschen Terrasse Dieser entstand im Jahre 1590 durch die Verlegung des Hafens aus der Festung nach ausserhalb Das neue Maternihospital wurde bereits am 1 Juli 1838 am damaligen Freiberger Schlag Ecke Ammon und Freiberger Strasse eingeweiht Anmerkungen Bearbeiten RI II 4 n 1580a zu Mitte August Anfang September 1004 in Regesta Imperii Online URI http www regesta imperii de id 1004 08 00 1 0 2 4 1 222 1580a Abgerufen am 1 November 2019 Feldzug gegen Herzog Boleslaw von Polen und Bohmen Das Heer sammelt sich Mitte August bei Merseburg ausgenommen die spater dazustossenden Bayern und setzt sich Richtung Polen in Bewegung Zur Tauschung des Gegners lasst Konig Heinrich auf der Elbe bei Boritz oberhalb Riesa und bei Neussen bei Belgern Schiffe zum Ubersetzen zusammenziehen biegt aber vor Erreichen des Flusses uberraschend nach Suden ab um uber das Erzgebirge nach Bohmen einzufallen aus dem Band II 4 Heinrich II 1002 1024 der Regesta Imperii Hrsg von Theodor Graff Verlag H Bohlaus Nachf Wien Koln Graz 1971 S 908 Andre Thieme Nisan oder Neussen Bemerkungen zu Thietmar VI 10 uber den Feldzug Konig Heinrich II nach Bohmen im Jahre 1004 In Neues Archiv fur sachsische Geschichte Neustadt a d Aisch Schmidt Bd 76 2005 S 211 219 Am Rande des Hafens stand der mittelalterliche Wehrbau Neithart spater als Patientenburg bezeichnet nach dem der spater versumpfte Hafen Neitharttumpel genannt wurde Beim Bau der Kunstakademie 1886 1893 stiess man in grosser Tiefe auf die Schlammschichten des fruheren Hafens In Reinhard Spehr Herbert Boswank Dresden Stadtgrundung im Dunkel der Geschichte Verlag D J M Dresden 2000 ISBN 3 9803091 1 8 S 12 Anstoss und materielle Grundlage war die Entdeckung der Freiburger Silbererze 1168 69 und die begrundete Aussicht auf die Schaffung weitausgedehnter Reichsterritorien im Osten deren koniglicher Mittelpunkt die neue Stadt Dresden mit ihrer imperialen Anspruch dokumentierenden Steinbrucke werden sollte In Reinhard Spehr Herbert Boswank Dresden Stadtgrundung im Dunkel der Geschichte Verlag D J M Dresden 2000 ISBN 3 9803091 1 8 S 290 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neidhart Dresden amp oldid 217732993