www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum mit Lochau zusammengeschlossenen Ort Wesenitz in der Gemeinde Schkopau in Sachsen Anhalt siehe Lochau Schkopau Die Wesenitz obersorbisch Wjazonca ist ein rechter Nebenfluss der Elbe in Sachsen Der Name stammt von wjaz dem obersorbischen Wort fur Ulme 2 3 WesenitzWesenitz in Helmsdorf gesamter Flusslauf Wesenitz in Helmsdorf gesamter Flusslauf DatenGewasserkennzahl DE 53716Lage Sachsen DeutschlandFlusssystem ElbeAbfluss uber Elbe NordseeQuelle im Hohwald am Valtenberg aus dem Mundloch des Valentin Erbstollens51 4 7 N 14 16 40 O 51 068661111111 14 277655555556 515Quellhohe 515 m u NHNMundung im Pirnaer Stadtteil Pratzschwitz in die Elbe50 963806 13 894229 115 Koordinaten 50 57 50 N 13 53 39 O 50 57 50 N 13 53 39 O 50 963806 13 894229 115Mundungshohe 115 m u NHNHohenunterschied 400 mSohlgefalle 4 8 Lange 83 kmEinzugsgebiet 278 km Abfluss am Pegel Elbersdorf 1 AEo 227 km Lage 16 5 kmoberhalb der Mundung NNQ 25 02 1964 MNQ 1921 2015MQ 1921 2015Mq 1921 2015MHQ 1921 2015HHQ 06 07 1958 0 l s723 l s2 15 m s9 5 l s km 24 4 m s62 7 m sLinke Nebenflusse Langenwolmsdorfer BachRechte Nebenflusse Gruna SchullwitzbachMittelstadte PirnaKleinstadte Bischofswerda StolpenGemeinden Steinigtwolmsdorf Neukirch Lausitz Schmolln Putzkau Grossharthau Lohmen Durrrohrsdorf Dittersbach Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Ausflugsziele 4 Wasserkraftnutzung 5 Fischfauna 6 Fischerei 7 Weitere Bilder 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp WesenitzquelleDie Wesenitz entspringt im Hohwald einem Teil des Lausitzer Berglands in 515 m Hohe 3 am Valtenberg aus dem Mundloch des Valentin Erbstollens einem alten Bergwerk Sie fliesst durch Neukirch Bischofswerda nahe an Stolpen vorbei und passiert bei Durrrohrsdorf an der sogenannten Teufelskanzel die Lausitzer Verwerfung wo sie in den Elbsandstein eintritt Hier durchfliesst sie den Liebethaler Grund Im Pirnaer Stadtteil Pratzschwitz mundet sie in die Elbe 4 Die praglaziale Wesenitz hat moglicherweise ihren Lauf in Oberneukirch nach Osten durch die Wilthener Talwanne in die Spree gehabt Moranen und Schottermassen am Nordfuss des Dahrener Berges sorgten demnach fur den heutigen Verlauf nach Westen 3 Die Wesenitz gehort mit einer Lange von 83 6 Kilometern 5 zu den langeren rechten Nebenflussen der Elbe Geschichte BearbeitenDie Wesenitz bildete seit dem Pleistozan auf dem Gebiet des heutigen Bischofswerda einen Bogen mit sumpfigem Umland Diese naturliche Grenzlinie begunstigte die Grundung und Verteidigung der Stadt am nordlichen Ufer der Wesenitz Zwischen dem 8 und 12 Jahrhundert verlief von Bischofswerda uber Stolpen bis Pratzschwitz im Tal der Wesenitz ein bedeutender Verbindungsweg zwischen den slawischen Stammen der Milzener in der Oberlausitz und den Nisanern im Elbtal 6 In der Oberlausitzer Grenzurkunde wurde der Fluss um 1223 41 mehrfach als Wazouniza 7 genannt Vom 15 bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts wurde im Einzugsgebiet der Wesenitz nach Gold gewaschen Besonders intensiv bemuhten sich Einheimische aber wiederholt auch Walen im Quellgebiet an mehreren Zuflussen wie in Goldbach und in Grossdrebnitz sowie unmittelbar an der Wesenitz zwischen Schmiedefeld und Rennersdorf Die Ausbeute war jedoch gering 8 Im August 2002 fuhrte die Wesenitz wie viele Flusse Sachsens ein verheerendes Hochwasser Ausflugsziele Bearbeiten nbsp Richard Wagner Denkmal im Liebethaler Grund nbsp Blick zur nahe gelegenen Burg StolpenDie viel besuchte Burg Stolpen wurde im Jahr 1222 erstmals urkundlich erwahnt Sie war ursprunglich im Besitz der Bischofe von Meissen und ging 1559 unter Kurfurst August in das Eigentum des Kurfurstentums Sachsen uber Die Burg erlangte Beruhmtheit weil hier von 1716 bis 1765 die einstige Matresse Augusts des Starken Kurfurst von Sachsen 1696 1733 Anna Constantia Grafin von Cosel gefangen gehalten wurde Weitere bekannte Ausflugsziele am Fluss sind der Schlosspark in Grossharthau die Schone Hohe bei Durrrohrsdorf Dittersbach die Wesenitzklamm bei Lohmen und das grosste Richard Wagner Denkmal der Welt von Richard Guhr an der ehemaligen Lochmuhle Sehenswert sind auch die alten Wasserkraftanlagen zwischen Lochmuhle und Liebethal 9 Der Liebethaler Grund ist das enge tief eingeschnittene Tal der Wesenitz in der Nahe von Liebethal bei Pirna Durch das Tal fuhrt ein beliebter Wanderweg und es wird als das Eingangstor zur Sachsischen Schweiz auf der klassischen Route bezeichnet Wasserkraftnutzung Bearbeiten nbsp Copitzer Elektrizitatswerk im Liebethaler GrundFruher trieben die Wesenitz und ihre Zuflusse mehr als 100 Muhlen an 10 Bruno Steglich gibt 1895 in Die Fischwasser im Konigreiche Sachsen fur die Wesenitz allein 63 die Wasserkraft nutzende Anlagen an davon insgesamt 44 Muhlen Heute existieren entlang des Flusses auf dem Gebiet des Altkreises Sachsische Schweiz noch funf Wasserkraftanlagen Eine davon wird von der Gemeinde Lohmen in der ehemaligen Daubemuhle im Liebethaler Grund mit zwei Francis Turbinen betrieben Ehemalige Muhlen waren unter anderem 7 11 12 Oberneukircher Muhle Buschmuhle Neukirch Sagewerk Hensel Neukirch Obermuhle Neukirch Mittelmuhle Neukirch Knochenmuhle auch Knochenstampfe Neukirch Brettmuhle Oberputzkau 13 Hartmannmuhle Obermuhle Putzkau 14 Mittelmuhle Putzkau 15 Niedermuhle Putzkau 16 Fischermuhle Bischofswerda Scheibenmuhle Schmiedefeld Buschmuhle bei Lauterbach Stadtmuhle auch Walkmuhle Stolpen Brettmuhle Stolpen Neumuhle Stolpen Obere Muhle Kapplers Muhle Helmsdorf Niedermuhle Helmsdorf Buschmuhle Niederhelmsdorf Geibeltsmuhle Dittersbach Papiermuhle Dittersbach Leiermuhle Dittersbach Rote Muhle oder Merlinmuhle Durrrohrsdorf Dittersbacher Hofemuhle Ramms Schneidemuhle Elbersdorfer Muhle Elbersdorf Porschendorfer Muhle Porschendorf Winkelmuhle Porschendorf Wauermuhle oder Hintermuhle Lohmen Vordermuhle Lohmen Papiermuhle Lohmen Walzenmuhle Hammermuhle Lohmen Kraftwerk Daubemuhle Daube Kraftwerk Lochmuhle Muhlsdorf Liebethaler Muhle Liebethal Kraftwerk Pirna Liebethal Grundmuhle Liebethal Talmuhle Jessen Dietzmuhle Jessen Bruckmuhle Copitz Neumuhle Copitz Pratzschwitzer Muhle PratzschwitzFischfauna Bearbeiten nbsp Maanderlauf im Westen von BischofswerdaAufgrund ihrer hydrologischen und strukturell morphologischen Eigenschaften mit einer durchschnittlichen Gewasserbreite von 10 m und einem durchschnittlichen Gefalle von 0 53 sowie der vorhandenen Leit und Begleitfischarten wird die heutige Wesenitz im Unterlauf fischereibiologisch der Aschenregion zugeordnet der Mittel und Oberlauf der Forellenregion 17 Dies ist das Resultat verschiedener wasserbaulicher Massnahmen sodass eine solche Einteilung fur die Vergangenheit abweicht Z B existierten ca bis ins fruhe 20 Jahrhundert im Ober und Mittellauf eine grosse Zahl weiterer Maander wie sie heute noch unterhalb von Bischofswerda anzutreffen sind Sie bewirkten ein niedrigeres Gefalle und eine deutlich geringere Fliessgeschwindigkeit und damit andere fischfaunistische Bedingungen 18 Die Wesenitz unterhalb der Buschmuhle in Helmsdorf zahlt als Fauna Flora Habitat 19 Begrundet wird dies u a mit dem Vorkommen von Groppe und Elritze Seit 1989 gibt es verstarkte Bemuhungen den historischen Ruckgang der Fischfauna nach Anzahl der Arten und Individuen wegen industriell bedingter Umweltverschmutzung ruckgangig zu machen Laut Bruno Steglich leiteten 1895 22 Industrieanlagen ihre Abwasser in den Fluss der von Ringenhain bis Oberputzkau fischleer war 1994 wurde ein Projekt zur Wiedereinburgerung des Lachses gestartet Er war 100 Jahre zuvor vollig verschwunden Fischerei Bearbeiten nbsp Historische Teichwirtschaft an der WesenitzNeben der sogenannten Wilden Fischerei in der Wesenitz betrieben die Meissener Bischofe bis 1559 und nach der Ubereignung zeitweise die sachsischen Kurfursten in zwei angestauten Flussabschnitten Karpfenproduktion Beginnend 1476 mit dem Amtsantritt von Johann V von Weissenbach wurde zwischen Goldbach und Kleindrebnitz der Goldbacher Teich und in Bischofswerda bis 1494 der Bischofswerdaer Teich je auf eine Flache von etwa 20 ha angestaut Um 1815 erfolgte aus okonomischen und technischen Grunden Verlandung Dammschaden die Stilllegung dieser beiden Teichwirtschaften 20 Entsprechend dem Fischbestande beherbergte die Wesenitz in der Vergangenheit eine betrachtliche Anzahl der bei Fischern verhassten Fischotter Sie wurden durch organisierte Bekampfung bis 1920 praktisch ausgerottet Im Jahre 1969 konnte bei Grossharthau erstmals wieder ein Nachweis erbracht werden Seit dieser Zeit wurde die Wesenitz vom Gewassersystem der Schwarzen Elster aus langsam wiederbesiedelt Erkennbar wird dies z B an einer Vielzahl von verkehrstoten Fischottern im Bereich der B6 Die betreffenden Landwechsel befinden sich westlich von Grossharthau und ostlich von Bischofswerda Der Fischotter steht heute unter Naturschutz 21 Weitere Bilder Bearbeiten nbsp Beschreibung der Wesenitzquelle nbsp Hinweistafel zur Wesenitzquelle nbsp Die Wesenitz bei Neukirch Lausitz nbsp Die Wesenitz in Bischofswerda nbsp Die Wesenitz in Grossharthau mit Einmundung der Gruna nbsp Die Wesenitz bei Lohmen nbsp Technisches Denkmal Wasserkraftwerk Niezelgrund an der Wesenitz nbsp An der Wesenitz unterhalb des Schlosses in LohmenSiehe auch BearbeitenListe der Gewasser in SachsenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Wesenitz Sammlung von Bildern Hydrologisches Handbuch PDF 115 kB Teil 2 Gebietskennzahlen Freistaat Sachsen Landesamt fur Umwelt und Geologie S 5 abgerufen am 25 Dezember 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Elbegebiet PDF 9 5 MB Teil I 2015 In lhw sachsen anhalt de Landesbetrieb fur Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen Anhalt 2019 S 108 abgerufen am 7 Marz 2021 Jan Meschgang Die Ortsnamen der Oberlausitz Domowina Verlag Bautzen 1973 S 97 a b c Theodor Schutze Um Bautzen und Schirgiswalde Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme im Gebiet von Bautzen und Schirgiswalde Band 12 Deutsche Akademie der Wissenschaften Berlin 1967 S 167 Die Wanderung entlang der Wesenitz Von der Quelle bis zur Mundung Aus dem Granit durch den Sandstein in die Elbe Richard Vogels Werte der Deutschen Heimat Band 1 Akademie Verlag Berlin 1957 S 27 Roland Paessler Die Erbrichter in der Umgebung von Bischofswerda In Mathias Husni Hrsg Schiebocker Landstreicher H 3 Burkau 2008 ISSN 1866 7872 S 8 16 a b Manfred Schober Rene Misterek Die Muhlen der Sachsischen Schweiz Rechtselbisches Gebiet 1 Auflage Berg und Naturverlag Rolke Dresden 2009 ISBN 978 3 934514 24 9 Roland Paessler Geld und Gold in der Oberlausitz Landesverein Sachsischer Heimatschutz Bautzener Land H 6 2001 S 159 164 Muhlentour entlang der Wesenitz Memento des Originals vom 3 Dezember 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www wandern saechsische schweiz de PDF Datei 558 kB E Nierich Die Muhlen des oberen Wesenitztales In Unsere Heimat Nr 5 7 1930 von der Quelle bis zur Ortsgrenze Putzkau 14 Muhlen Karl Wilhelm Mittag Chronik der koniglich sachsischen Stadt Bischofswerda 1861 S 84 89 im Stadtgebiet Bischofswerda 4 Muhlen S Storzner Was Anno 1586 der kurfurstliche Schosser uber die Stolpen Bischofswerdaer Pflege berichtete In Unsere Heimat Nr 39 1928 von Rennersdorf bis Altstadt Stolpen 6 Muhlen Muhlentour entlang der Wesenitz abgerufen am 20 Marz 2017 Karte einiger Muhlen entlang der Wesenitz Brettmuhle amp Oberlausitzer Grenze abgerufen am 7 Juli 2023 Hartmannmuhle abgerufen am 7 Juli 2023 Mittelmuhle abgerufen am 7 Juli 2023 Putzkau Ortschronik Niedermuhle abgerufen am 7 Juli 2023 1 2 Vorlage Toter Link www landwirtschaft sachsen de www landwirtschaft sachsen de landwirtschaft download Veroeffentlichung Durchgaengigkeit pdf Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2015 Suche in Webarchiven Frank Fiedler Zu den Veranderungen der Fischfauna in der ehemaligen Aschenregion der Wesenitz 1591 1989 In Sachsische Heimatblatter 2 Zeitschrift fur sachsische Geschichte Denkmalpflege Natur und Umwelt Verlag Klaus Gumnior Chemnitz 2003 S 127 133 Nr 162 in der Liste der FFH Gebiete wegen gemeinschaftlicher Bedeutung fur die EU gemass Anhang II der EU Richtlinie 92 43 EWG Frank Fiedler Historische Teichwirtschaft im Raum Bischofswerda Zwischen Wesenitz und Lobauer Wasser 3 Heimatblatter des Landkreises Bautzen 1998 S 41 49 Frank Fiedler Zum Vorkommen des Fischotters im Landkreis Bischofswerda Ber Naturforsch Gesellschaft Oberlausitz Gorlitz Heft 2 1993 S 35 39 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wesenitz amp oldid 237674411