www.wikidata.de-de.nina.az
Schmiedefeld ist ein Ortsteil der Gemeinde Grossharthau im Landkreis Bautzen Schmiedefeld hat 413 Einwohner Stand Mai 2011 auf einer Flache von etwa 6 6 km und war bis zu seiner Eingemeindung 1994 eine selbststandige Gemeinde SchmiedefeldGemeinde GrossharthauKoordinaten 51 5 N 14 4 O 51 084963 14 074559 280 Koordinaten 51 5 6 N 14 4 28 OHohe 280 260 295 mFlache 6 6 km 1 Einwohner 413 2011 2 Bevolkerungsdichte 63 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 01909Vorwahl 035954Schmiedefeld Blick vom KapellenbergSchmiedefeld Blick vom Kapellenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Nachbarorte und regionen 2 Geschichte 2 1 Kirche 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Natur und Umwelt 4 Vereine und Veranstaltungen 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDas Waldhufendorf Schmiedefeld liegt sudlich der Bundesstrasse 6 von Dresden nach Bautzen Die Kreisstrasse 7264 fuhrt in den Grossharthauer Ortsteil Seeligstadt Schmiedefeld wird von zwei Buslinien des Verkehrsverbunds Oberelbe VVO angefahren Nachbarorte und regionen Bearbeiten Seeligstadt Arnsdorf Massenei GrossharthauSchmetterholz Fischbach nbsp BuhlauWilschdorf Rennersdorf Neudorfel Stolpen LauterbachGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung Schmiedefelds unter dem Namen Smydivelt ist aus dem Jahr 1221 uberliefert Der Ortsname anderte sich im Lauf der Jahrhunderte mehrfach so sind etwa die Schreibweisen Smidefelt 1222 Smedevelt 1262 Smydevelt 1354 Schmydefelt 1538 und Schmiedefeldt 1559 bekannt Der Ortsname bezieht sich auf eine Feldschmiede die sich nahe der heutigen Bundesstrasse 6 etwa am Standort der ehemaligen Gastwirtschaft Durrer Fuchs befand Durch die nahegelegene historische Fernverbindungsstrasse von Hamburg nach Breslau war Schmiedefeld bereits im Mittelalter stets Anlaufstelle fur Reisende und Kaufleute Ab 1727 befand sich eine Posthalterei im Dorf Bis zur Eroffnung der Bahnstrecke Gorlitz Dresden 1846 waren in der Schmiedefelder Poststation bis zu 80 Pferde stationiert Viele der Reisenden machten im Erbgericht im Durren Fuchs oder im Postgut selbst Station nbsp Kirche Schmiedefeld Ende des 19 JahrhundertsWahrend des Fruhjahrsfeldzugs 1813 kam es in Schmiedefeld zu schweren Gefechten zwischen russischen und franzosischen Truppen Die Russen beschossen die im Dorf stationierten Franzosen vom Kapellenberg aus den Kampfen fielen am 12 Mai 1813 bei einem Grossbrand beinahe samtliche Gebaude inklusive der Kirche des Gerichts der Schule und des Posthofs zum Opfer Nachdem der Friedenskongress von Prag ohne Einigung endete kam es im Ort erneut zu kriegerischen Auseinandersetzungen Ausserdem mussten die Schmiedefelder Truppen und Ausrustung der napoleonischen Streitkrafte beherbergen Fur 1813 sind folgende Einquartierungen in Schmiedefeld dokumentiert Vier Divisions und 10 Brigade Generale 32 Oberste 28 Oberst Leutnants 49 Majore 387 Ober Offiziere 468 Unter Officiere erster Classe 33 884 Unter Officiere zweiter Classe Gemeine 5 387 Pferde fur welche eben so viel Rationen beschafft werden mussten 213 Spannpferde Pastor F Jacob Kirchenchronik Bis Ende 1813 wurden durch die Soldaten die noch bestehenden Gebaude zu grossen Teilen zerstort Von 143 Gebauden in Schmiedefeld zu Beginn des Jahres 1813 waren 1814 nur noch drei bewohnbar die meisten Bewohner waren geflohen Erst nach dem Abzug der Truppen kehrten die Einwohner nach Schmiedefeld zuruck und bauten das Dorf wieder auf 3 Der Legende nach sollen in und um Schmiedefeld diverse Schatze aus Kriegszeiten vergraben sein die von ihren Besitzern aus Angst vor plundernden Soldaten versteckt wurden Bei Grabungsarbeiten im Keller eines Wohnhauses wurde 1898 zum Beispiel ein Gefass mit 160 preussischen kursachsischen und osterreichischen Silbermunzen aus den Jahren von 1750 bis 1812 darunter funf Speciestaler gefunden 4 Bis 1875 war Schmiedefeld dem Amt Stolpen zugehorig Danach ubernahm die Amtshauptmannschaft Pirna die Verwaltung bis der Ort 1952 in den Landkreis Bischofswerda eingegliedert wurde Seit 1994 gehort Schmiedefeld zum Landkreis Bautzen Kirche Bearbeiten nbsp St Michaelis Kirche Hauptartikel St Michaelis Kirche Schmiedefeld Eine Kirche in Schmiedefeld wurde erstmals 1354 erwahnt Die heutige St Michaelis Kirche wurde im Oktober 1818 geweiht nachdem der Vorgangerbau wahrend der Befreiungskriege im Mai 1813 zerstort wurde In der Kirche befindet sich eine Orgel von Christian Gottfried Herbrig aus dem Jahr 1821 sie ist eine Station der Herbrig Orgelstrasse Einwohnerentwicklung Bearbeiten Im Jahr 1559 wurden in Schmiedefeld 29 besessene Manner 16 Hausler neun Hausgenossen und 25 Hufen gezahlt 1764 verzeichnete man 28 besessene Manner 14 Gartner neun Hausler und 25 Hufen Jahr 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990 2001 2011Einwohner 473 520 578 617 639 631 771 764 679 459 455 413Natur und Umwelt BearbeitenIm Sudosten des Ortes verlauft aus Grossharthau kommend die Wesenitz ein Nebenfluss der Elbe Ein Tumpel am Flusslauf zwischen Buhlau und Schmiedefeld ist als Naturdenkmal geschutzt Die Scheibenmuhle eine von zahlreichen ehemaligen Wassermuhlen des Wesenitztals befand sich in Schmiedefeld Ausserdem fliesst der Schmiedefelder Bach auch Schmiedefelder Wasser 5 genannt im Suden des Dorfes in die Wesenitz Nordostlich des Ortes befindet sich der 323 Meter hohe Kapellenberg auf dem bis ins 20 Jahrhundert ein Steinbruch betrieben wurde Westlich von Schmiedefeld befindet sich das Waldstuck Schmetterholz im Norden liegt das Landschaftsschutzgebiet Massenei Vereine und Veranstaltungen BearbeitenDer Kultur und Sportverein Schmiedefeld wurde 1992 gegrundet und organisiert regelmassig verschiedene Veranstaltungen wie Fussballturniere Faschingsfeiern Seniorenveranstaltungen oder Sonnenwendfeuer im Ort Seit Ende der 1990er Jahre befindet sich ein Hundeerlebnispark mit Hundepension in Schmiedefeld Seit 2012 existiert der Hundesportverein Pfotenfreunde der gemeinsam mit der Hundeschule Pfotentrainer das Pfotenschulzentrum Schmiedefeld betreibt Bereits 1948 wurde der Kleintierzuchterverein Schmiedefeld und Umgebung im Ort gegrundet Personlichkeiten BearbeitenMax Curt Bille 22 August 1884 in Schmiedefeld 16 Juni 1961 in Oppach Marionettenspieler 6 Literatur BearbeitenUm Stolpen und Neustadt Werte unserer Heimat Band 17 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1970 S 29 Schmiedefeld In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 10 Band Schumann Zwickau 1823 S 416 f Friedrich Bernhard Storzner Ein Bild aus Schmiedefelds Vergangenheit In Was die Heimat erzahlt Sagen geschichtliche Bilder und denkwurdige Begebenheiten aus Sachsen Verlag Arwed Strauch Leipzig 1904 S 166 173 Was die Heimat erzahlt bei Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schmiedefeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Schmiedefeld Sachsen Quellen und Volltexte Schmiedefeld auf der Internetseite der Gemeinde Grossharthau Schmiedefeld im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Schmiedefeld Gemeinde Grossharthau abgerufen am 5 Juli 2016 Kleinraumiges Gemeindeblatt fur Grossharthau PDF 235 KB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 1 Januar 2014 abgerufen am 5 Juli 2016 Zeitgeschichte Napoleons Truppen auf der Flucht Schmiedefeld brennt nieder Frankenthal litt besondere Not Geflohene sahen ihre Heimat nicht wieder Vierteilige Serie veroffentlicht in der Sachsischen Zeitung 2003 Online Friedrich Bernhard Storzner Der aufgefundene Schatz in Schmiedefeld In Was die Heimat erzahlt Sagen geschichtliche Bilder und denkwurdige Begebenheiten aus Sachsen Verlag Arwed Strauch Leipzig 1904 S 174 f Beschlusse 2015 Gemeinderat Grossharthau 3 Februar 2016 abgerufen am 5 Juli 2016 Siehe Beschluss Nr 105 11 2015 Dorothee Carls Max Curt Bille In Sachsische Biografie 26 Juni 2006 abgerufen am 5 Juli 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmiedefeld Grossharthau amp oldid 232725022