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Die Schwarze Elster obersorbisch Corny Halstrow ist ein 179 Kilometer 4 langer rechter Nebenfluss der Elbe in den deutschen Bundeslandern Sachsen Brandenburg und Sachsen Anhalt Schwarze Elster obersorbisch Corny Halstrow Der Fluss in ElsterwerdaDer Fluss in ElsterwerdaDatenGewasserkennzahl DE 538Lage Sachsen Brandenburg Sachsen Anhalt Deutschland Flusssystem ElbeAbfluss uber Elbe NordseeFlussgebietseinheit ElbeQuelle Bei Kindisch Sachsen an der Kuppe51 10 37 N 14 7 44 O 51 176944444444 14 128888888889 317Quellhohe 317 m u NN 1 Mundung Elbe sudlich von Elster Sachsen Anhalt 51 816154 12 832414 69 Koordinaten 51 48 58 N 12 49 57 O 51 48 58 N 12 49 57 O 51 816154 12 832414 69Mundungshohe 69 m u NN 1 Hohenunterschied 248 mSohlgefalle 1 4 Lange 179 km 2 Einzugsgebiet 5705 km 2 Abfluss am Pegel Loben 3 AEo 4327 km Lage 21 6 kmoberhalb der Mundung NNQ 26 07 2006 MNQ 1974 2015MQ 1974 2015Mq 1974 2015MHQ 1974 2015HHQ 16 01 2011 1 71 m s5 46 m s18 4 m s4 3 l s km 68 1 m s128 m sLinke Nebenflusse Pulsnitz Grosse RoderRechte Nebenflusse Hoyerswerdaer Schwarzwasser Kleine Elster Schweinitzer FliessMittelstadte Hoyerswerda SenftenbergKleinstadte Elstra Kamenz Wittichenau Ruhland Elsterwerda Bad Liebenwerda Herzberg JessenDer ursprunglich stark maandrierende Verlauf des im Westlausitzer Bergland entspringenden und bei Elster Elbe mundenden Flusses wurde ab der Mitte des 19 Jahrhunderts durch Regulierungs und Begradigungsmassnahmen stark verandert zahlreiche Seitenarme wurden abgetrennt Unter anderem bis in die 1980er Jahre anhaltende starke Umweltbelastungen durch die angesiedelte Industrie fuhrten dazu dass der einst reiche Fischbestand der Schwarzen Elster nahezu ausgerottet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Verlauf 1 2 Zuflusse 2 Geologie 3 Geschichte 3 1 Etymologie und Namensvetter 3 2 Geschichtlich politische Bedeutung 3 3 Elsterregulierung 3 3 1 Anfange 3 3 2 19 Jahrhundert Mittellauf 3 3 3 19 20 Jahrhundert Unterlauf 3 3 4 20 Jahrhundert Mittellauf 3 3 5 20 Jahrhundert Oberlauf 3 4 Hochwasser 3 5 Austrocknen 2018 2022 4 Okologische Situation 4 1 Wassergute und Gewasserstruktur 4 2 Renaturierung Revitalisierung 5 Naturraume Naturschutz Flora und Fauna 5 1 Biotoptypen der Flussaue 5 2 Grossschutzgebiete 5 2 1 Europaische Vogelschutzgebiete 5 2 2 Naturschutzgebiet 5 2 3 Landschaftsschutzgebiet 5 2 4 Fauna Flora Habitat Richtlinie der EU 5 2 5 Naturdenkmale 5 3 Pflanzen 5 4 Tiere 5 4 1 Saugetiere 5 4 2 Vogel 5 4 3 Amphibien 5 4 4 Fischbestand 6 Unterschiedliche Langenangaben 7 Literatur 8 Siehe auch 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten nbsp Elsterquelle bei Kindisch in Sachsen nbsp Der Flussverlauf der Schwarzen Elster nbsp Die Brucke in Gorsdorf ist die letzte vor der Mundung in die Elbe nbsp Die bereits im Jahre 1420 erwahnte Elstermuhle in PlessaDer Fluss entspringt im Lausitzer Bergland Oberlausitz auf einer Hohe von 317 m u NN an der Ostflanke der 396 Meter hohen Kuppe eines Nebengipfels des Hochsteins Die Quelle befindet sich etwa 1 5 Kilometer sudlich der zu Elstra gehorenden Ortschaft Kindisch Von dort fliesst die Schwarze Elster zunachst in nordlicher Richtung durch Elstra Kamenz Milstrich und Wittichenau Ab Hoyerswerda fliesst sie in Richtung Westen nach Elsterheide Im weiteren Verlauf passiert sie nach 63 Kilometern die sachsisch brandenburgische Grenze Direkt nach der Grenze uberquert die Schwarze Elster zwischen Gross und Kleinkoschen in einem Wasserstrassenkreuz den Koschener Kanal Dann fliesst sie durch Senftenberg und Ruhland nach Lauchhammer Dort erreicht sie mit dem etwa 15 000 Hektar umfassenden Schraden das Mundungsbiet der Pulsnitz Nachdem die Schwarze Elster bei Elsterwerda die mit sieben Kilometern engste Stelle des Breslau Magdeburger Urstromtals passiert hat schwenkt sie in nordwestliche Richtung und durchfliesst in der Elbe Elster Niederung unter anderem die Stadte Bad Liebenwerda Herzberg und Jessen Sie mundet bei Flusskilometer 198 5 auf einer Hohe von 69 m u NN nahe der Gemeinde Elster Elbe in die Elbe Zuflusse Bearbeiten Die wichtigsten Nebenflusse der Schwarzen Elster sind das Hoyerswerdaer Schwarzwasser die Pulsnitz die Grosse Roder die Kleine Elster sowie das Schweinitzer Fliess Grosster Nebenfluss ist die Grosse Roder mit 105 Kilometer Lange und einem Einzugsgebiet von uber 935 km Diese mundet bei Wurdenhain linksseitig in den Fluss Nebenflusse der Schwarzen ElsterLinksseitig RechtsseitigKesselwasser vor Elstra auf 197 m Langes Wasser in Kamenz auf 177 m Schwosdorfer Wasser bei Schiedel auf 144 m Rocknitzgraben bei Skaska auf 138 m Vincenzgraben bei Gross Neida auf 119 m Kossacksgraben bei Neuwiese auf 114 m Schleichgraben bei Grosskoschen auf 103 m Ruhlander Schwarzwasser bei Ruhland auf 95 m Sieggraben nach Ruhland auf 94 m Pulsnitz bei Elsterwerda auf 88 5 m Grosse Roder bei Wurdenhain auf 87 m Alte Roder bei Prieschka auf 86 7 m Kleine Roder bei Bad Liebenwerda auf 86 3 m Neugraben bei Grabo auf 71 m Jauer bei Deutschbaselitz auf 148 m Klosterwasser bei Kotten auf 128 m Ralbitzer Teichwasser vor Hoske auf 127 m Hoyerswerdaer Schwarzwasser bei Hoyerswerda auf 118 m Sornoer Elster bei Kleinkoschen auf 102 m Rainitza bei Buchwalde auf 100 m Possnitz bei Schwarzheide auf 97 m Hammergraben bei Plessa auf 90 m Kleine Elster bei Wahrenbruck auf 84 m Riecke bei Beutersitz Kremitz bei Monchenhofe auf 72 m Schweinitzer Fliess bei Schweinitz auf 71 3 mGeologie BearbeitenDas zum Lausitzer Bergland gehorende Quellgebiet der Schwarzen Elster ist gekennzeichnet durch Granite und Grauwacken des variszischen Grundgebirges Der Anteil des Mittelgebirgsabschnittes mit einem durchschnittlichen Sohlgefalle von 10 6 ist jedoch gering Unterhalb von Kamenz durchfliesst die Schwarze Elster ein vorwiegend durch die pleistozanen Ablagerungen der Elster und Saalekaltzeit gepragtes Gebiet Ab Hoyerswerda bis zu ihrer Mundung in die Elbe durchfliesst sie mit einem durchschnittlichen Sohlgefalle von 0 4 das 20 bis 30 Kilometer breite Lausitzer Urstromtal ein Teil des im Warthe Stadium der Saalekaltzeit entstandenen Breslau Magdeburg Bremer Urstromtales Das Flussbett ist in diesem Bereich in fluvialen Sanden angelegt Die Wasserscheide zum nordlich gelegenen Einzugsgebiet von Havel und Spree bildet der Lausitzer Grenzwall Dort stehen in erster Linie glazifluviale Ablagerungen an Die tertiaren Braunkohlenvorkommen zwischen Hoyerswerda und Lauchhammer sind von wirtschaftlicher Bedeutung Geschichte BearbeitenEtymologie und Namensvetter Bearbeiten nbsp Stadtwappen von ElstraAuch wenn der gleichnamige Vogel zum Teil in den Stadtwappen der am Fluss liegenden Orte dargestellt wird hat dieser nichts mit dem Namen des Flusses zu tun Er gehort vielmehr mit seiner Grundform Al astra oder Al istra zum indogermanischen el ol fur fliessen stromen mit der germanischen Endung str Flussnamen die auf die gleiche Grundform zuruckgehen gibt es in ganz Europa Beispiel Alster 5 6 7 8 Mit der aus Tschechien im Elstergebirge entspringenden und in die Saale mundenden Weissen Elster kommt die Schwarze Elster nicht in Beruhrung Den Beinamen weiss erhielt die Weisse Elster wegen des Schwarzbaches der bei Adorf Vogtland in die Weisse Elster mundet Geschichtlich politische Bedeutung Bearbeiten Im 11 Jahrhundert war die Schwarze Elster zeitweise Grenzfluss zwischen deutschen und polnischen Herrschaftsgebieten und auch die Grenze zwischen der Niederlausitz und der Oberlausitz folgt ab Lauchhammer bis etwa Geierswalde dem Verlauf der Schwarzen Elster Mit dem im 12 Jahrhundert begonnenen deutschen Landesausbau entstanden entlang der Schwarzen Elster zahlreiche Burgen und Befestigungsanlagen welche die Flussubergange und die dort entlang fuhrenden Heer und Handelsstrassen schutzen sollten 9 Elsterregulierung Bearbeiten Anfange Bearbeiten nbsp Der unregulierte Fluss in Elsterwerda im 18 JahrhundertAuf Klagen uber Schaden durch Uberflutungen an der Schwarzen Elster erfolgte im Jahr 1559 auf Anweisung von Kurfurst August von Sachsen eine erste Bereisung des Flusses Als Ergebnis dieser ersten Inaugenscheinnahme erliess er 1561 die Verordnung von Muhlensachen mitgeteilt im Codicis Augustei am 11 September 1561 In dieser Verordnung wurde die Schwarze Elster in 170 Abschnitte eingeteilt Jede der 17 Elstermuhlen ab Liebenwerda erhielt die genaue Vorschrift inwieweit das Wasser einzudammen sei wie hoch die Schutzbretter sein durften usw Jede Muhle erhielt einen Eichpfahl der fur den betreffenden Flussabschnitt die Auslastung und die vorhandene Energiekapazitat festlegte Die Muller handelten jedoch oft weiterhin nach ihrem eigenen Gutdunken Aus den sich daraus ergebenden Klagen wurde die Verordnung erweitert und 1772 das Interims Muhlen Regulativ fur die Schwarze Elster erlassen 42 Paragraphen legten fest wie sich Muller und Besitzer der Muhlen bei steigendem Wasser zu verhalten hatten Ebenso wurden die genehmigte Stauhohe und die Strafen bei Nichteinhaltung der Vorschriften festgelegt 10 11 12 19 Jahrhundert Mittellauf Bearbeiten nbsp Der Flussverlauf der Schwarzen Elster und ihrer Nebenflusse zwischen Dolsthaida und Uebigau vor der Regulierung nbsp Planungskarte der Elster Regulierung zwischen Wurdenhain Prieschka und Haida aus dem Jahr 1850 nbsp Elsterwehr bei Grosskoschen nbsp Schwarze Elster in Senftenberg nbsp Die Eisenbahnbrucke Premsendorf kurz nach ihrer Eroffnung 1911 nbsp Der Fluss bei SchweinitzDie grossten Veranderungen erfuhr der Fluss im 19 und 20 Jahrhundert Ziele waren neben der Eindammung von Hochwasserereignissen die Steigerung von landwirtschaftlichen Ertragen und die Ableitung von Abwassern des aufkommenden Braunkohletagebaus und die Einleitungen durch die Industrialisierung Ursprunglich sollte im Anschluss an das im Jahr 1772 erlassene Muhlen Regulativ fur jede der Elstermuhlen eine eigene Verordnung erlassen werden Als Ergebnis des Wiener Kongresses gehorten jedoch im Jahr 1815 viele Gebiete entlang des Flusses zum Konigreich Preussen sodass es dazu nicht mehr kam Die preussische Provinzialregierung versuchte zwar schon 1817 Plane fur eine Regulierung zu entwickeln aber erst 1852 wurde der Verband zur Regulierung der Schwarzen Elster gegrundet und das Gesetz zur Regulierung der Schwarzen Elster erlassen Der bereits 1848 mit der Regulierung beauftragte Regierungsrat von Funck befurwortete 1850 nach einer Besichtigung des Flusses eine Melioration bis zur Elstermuhle Arnsnesta In den Jahren 1851 52 beantragten die Gemeinden Hoyerswerda und Schweinitz dass die geplanten Massnahmen auch fur sie gelten sollten der Beitritt wurde jedoch beiden Orten versagt da sie sich im Vorfeld gegen eine Regulierung ausgesprochen hatten Eine Regulierung des Unterlaufs wurde damals nicht in Betracht gezogen Am 10 Mai 1852 begannen 150 Mann bei Zeischa mit den ersten Erdarbeiten fur den von Wasserbauinspektor Roeder geplanten 90 Kilometer langen Abschnitt zwischen Tatzschwitz und Arnsnesta Bis ins Jahr 1855 stieg die Anzahl der beschaftigten Arbeiter auf bis zu 1400 Da dies jedoch nicht fur einen zugigen Abschluss der Arbeiten ausreichte wurde erstmals der Einsatz von Dampfbaggern diskutiert Verschiedene Interessenkonflikte fuhrten immer wieder zu Verzogerungen So beantragte 1856 die Stadt Senftenberg eine Verlegung der Fliessrichtung entgegen den ursprunglichen Planen um die Uberschwemmungsgefahr fur den Ort zu reduzieren Regierungsrat von Funck schrieb hierzu Die Schwierigkeiten der Elster Regulirung werden in nicht geringem Maasse dadurch erhoht dass die Betheiligten sich von dem Regulirungs Plane vor seiner Ausfuhrung kein Klares Bild machen und nun gar zu oft mit Lebhaftigkeit einen Antrag stellen und durchzufuhren streben den sie wenn ihnen endlich gewillfahrt wird wieder fallen lassen um mit gleicher Lebhaftigkeit das Gegentheil ihres fruheren Antrags zur Geltung bringen suchen Zum Theil mag dies auch daher kommen dass die Zahl der Betheiligten sehr gross ist und wie alles Irdische hin und herschwankt auf bald die Eine bald die andere Meinung in den einzelnen Ortschaften nach Oben kommt und dann mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln sich Boden zu verschaffen sucht So ging es vom ersten Beginn der Elster Regulirungs Arbeiten her und so scheint es erst mit ihrem Schlusse endigen zu wollen Auch erhohten Schaden durch Hochwasser an den zunachst unzureichend ausgefuhrten Deichanlagen die Kosten fur den Bau und verzogerten ihn zusatzlich Wahrend eines Eisganges im Jahr 1861 brachen die Deiche an zehn Stellen Ein schweres Sommerhochwasser im selben Jahr unterbrach die Arbeiten erneut Im Jahr 1863 brach bei einer Eisversetzung ein Deich bei Herzberg Als Konsequenz dieser Ereignisse hielt Wasserbauinspektor Roeder eine Erhohung der Deiche fur unumganglich schlug aber aus Kostengrunden eine Vertiefung des Flussbettes vor Bereits nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes im Marz 1863 waren einzelne Nachbesserungen notwendig In den Jahren 1863 64 erfolgte dann die Regulierung des Flusses zwischen Arnsnesta und Premsendorf Dies war jedoch nur mit einer Beteiligung der damaligen Eisenbahngesellschaft an den Gesamtkosten moglich Die Schulden des Verbandes betrugen am Ende der ersten Regulierung 808 344 Taler 13 19 20 Jahrhundert Unterlauf Bearbeiten Bereits bei der Inkraftsetzung des Gesetzes zur Regulierung der Schwarzen Elster war festgestellt worden dass Hochwasser durch die Begradigung des Flusslaufs dem Unterlauf schneller zugefuhrt wurden Neben diesen erwarteten Folgen fuhrte ein abgesenkter Grundwasserspiegel in den regulierten Gebieten zu Einbussen in der Landwirtschaft Die Trockenlegung ehemaliger Uberflutungsflachen bedeutete grosse Nachteile fur Flora und Fauna Die intensiv betriebene Fischerei am Fluss erlitt erhebliche Einbussen Eine Verstarkung des Braunkohletagebaus am Ober und Mittellauf verscharfte die Situation am Unterlauf in den folgenden Jahren zusatzlich Ehemals trockene Flachen waren einer dauerhaften Vernassung durch Grundwasseranstieg und Uberflutung ausgesetzt Das Hochwasser 1895 und ein schwerer Eisgang im Marz 1900 sorgten letztlich fur die Regulierung des Unterlaufs Der mit dem Projekt beauftragte Meliorationsbeamte Neumann legte 1902 die Entwurfe zur Regulierung von Premsendorf bis zur Mundung vor Die Anlieger und Interessenten wollten jedoch erst dass nur die Muhlen und die Stauwerke abgerissen werden um zu sehen wie sich die Bedingungen danach anderten Nach einem schweren Hochwasser im Jahr 1907 brachen oberhalb von Premsendorf drei Deiche weite Uberschwemmungen waren die Folge Der damalige Landrat in Herzberg Freiherr von Palombini der bereits in den vorangegangenen Jahren die Elsterregulierung befurwortet hatte bat erneut um finanzielle Beihilfen zur Verwirklichung des Projektes Die durch das Hochwasserereignis betroffenen Gemeinden unterzeichneten eine Petition in der sie eine schnellstmogliche Regulierung und den Kreis Schweinitz als Trager dieser Massnahme vorschlugen 1908 legte Neumann den uberarbeiteten Entwurf zur Regulierung vor Die Gesamtkosten sollten 400 000 Mark betragen Nach einer ersten Bewilligung von 70 000 Mark im Jahr 1911 wurde die Eisenbahnbrucke bei Premsendorf neu gebaut 1912 begannen erste Ausbaggerungsarbeiten in der Nahe von Gorsdorf Bis zum Kriegsbeginn 1914 waren mehrere Durchstiche am maandernden Flusslauf fertiggestellt Einem sich abzeichnendem Arbeitskraftemangel wurde mit der Heranziehung von Arbeitslosen entgegengewirkt Durch die Massnahmen kam es zu einer merklichen Grundwasserabsenkung und deutlich schnelleren Absenkung von hohen Wasserstanden Zu einer Unterbrechung der Arbeiten kam es erst in den Jahren 1917 18 durch den kriegsbedingten Mangel an Arbeitskraften aber auch durch einen sehr strengen Winter Im Jahr 1921 konnten die Arbeiten bis auf den Umbau des Jessener Muhlenstaues beendet werden Schwere Schaden durch ein Hochwasser im Jahr zuvor sorgten jedoch fur Forderungen nach weiteren Ausbaumassnahmen So verursachten Versandungen des neuen Flussbettes immer wieder einen geminderten Wasserabfluss Die Strecke zwischen Premsendorf und Kremitz versandete fast bis zur Uferhohe 1921 stellte der Meliorationstechniker Winter einen weiteren Entwurf zum Umbau des Flussbettes vor der aber bis 1927 nicht realisiert wurde Am 23 August 1927 begann die Nachregulierung zwischen Gorsdorf und Premsendorf mit einer Bauzeit von vier Jahren Am Bau waren insgesamt 300 Arbeiter beschaftigt davon 30 Kriegsgefangene 11 der insgesamt 36 Kilometer waren im November 1928 fertiggestellt Aufgrund der steigenden Kosten fur die Regulierung wurde wiederholt eine Beteiligung des Bergbaus an den Ausgaben gefordert Im September 1931 war der nach dem Entwurf geplante Abschnitt reguliert Die anfangs mit den Arbeiten beauftragte Firma Ekstrom aus Hamburg war zwischenzeitlich in Konkurs gegangen sodass ab 1930 die Firma Gurrels amp Borner ebenfalls aus Hamburg den Auftrag vollendete Insgesamt wurden 800 000 m Erdreich gefordert wovon rund 150 000 in den Deich von 20 Kilometer Lange verbaut wurden Zur Entwasserung der abgeschnittenen Polder wurden zehn Siele und 28 Durchlasse gebaut 14 15 20 Jahrhundert Mittellauf Bearbeiten nbsp Schwarze Elster bei HerzbergNachdem der Unterlauf der Schwarzen Elster reguliert war zeigte sich am Mittellauf des Flusses dass ohne standige Unterhaltungsmassnahmen eine verzogerungsfreie Abfuhrung von Hochwassern dauerhaft nicht moglich war So fuhrten Versandungen Uferabbruche und Bewuchs zur Umsetzung von mehreren Sonderplanen Sonderplan I betraf die Strecke am Mittellauf zwischen Premsendorf und Herzberg Die Arbeiten begannen 1930 und wurden 1931 bei Herzberg unterbrochen 1932 trat Sonderplan II zur Raumung der Schwarzen Elster zwischen Herzberg und Bad Liebenwerda in Kraft In den Jahren 1933 und 1935 wurden mit den Sonderplanen II und VI die erforderlichen Massnahmen in den Bereichen zwischen Bad Liebenwerda und Munchen sowie zwischen Bad Liebenwerda und Plessa umgesetzt Zwischen Neuwiese und Hoyerswerda wurde der Fluss bis 1933 ausgebaut Der verbleibende Abschnitt bis zur sachsisch preussischen Grenze befand sich bereits in der Regulierung Fur den Abschnitt Plessa Biehlen wurde 1935 in der Elstergenossenschaft ein Sonderplan V diskutiert Fur die Arbeiten wurden unter anderem der Freiwillige Arbeitsdienst und dessen Nachfolgeorganisation der Reichsarbeitsdienst eingesetzt 16 20 Jahrhundert Oberlauf Bearbeiten Wie auch im Unter und Mittellauf des Flusses sorgten Uberflutungen fur grossere Schaden Auch dort wurden der stark maandernde Verlauf aber auch Verbauungen durch Muhlenstaue als Ursache festgestellt Im Dezember 1912 wurden zwei Unterhaltungsgenossenschaften auf Grundlage des sachsischen Wassergesetzes von 1909 gegrundet Deren Aufgabe war die Unterhaltung der Schwarzen Elster und der dazugehorigen Flutrinnen sowie der Hochwasserschutzanlagen die Reinhaltung des Wasserlaufbettes und den Schutz der im Bereiche gelegenen Grundstucke vor Uferangriff Uberschwemmung Eisgang und Versumpfung sicherzustellen Nach dem schweren Hochwasser 1926 wurde vom Strassen und Wasserbauamt in Bautzen der Bau einer durchgehenden Flutrinne zwischen der Landesgrenze und Jesau vorgeschlagen Die Kosten fur den Bau ubernahmen zu einem Viertel 5000 Mark die Unterhaltungsgenossenschaft 15000 Mark wurden vom sachsischen Finanzministerium bereitgestellt Bis auf einen Abschnitt bei Milstrich konnten die Arbeiten 1929 abgeschlossen werden Dort hatten die Bewohner Widerspruch gegen das Vorhaben erhoben Da aber auch keine durchgehende Flutrinne auf dem gesamten sachsischen Flussgebiet geschaffen wurde sollte dies 1929 auf Vorschlag der Abteilung fur Landwirtschaft bei der Unterhaltungsgenossenschaft durchgesetzt werden Die Planungen wurden ab 1930 auch mit der betroffenen Bevolkerung diskutiert Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten konnten die Plane vorerst nicht umgesetzt werden Erst Anfang 1933 wurde mit Beihilfen aus dem Papen Programm und einem Darlehen der Deutsche Bodenkultur Aktiengesellschaft in Berlin mit dem Bau begonnen Der zu regulierende Flussabschnitt wurde in zwei Baulose aufgeteilt Baulos I umfasste den Bereich zwischen Kamenz und Milstrich und wurde durch die Firma Zentra aus Dresden ubernommen Im Mai 1934 konnten die Arbeiten dort beendet werden Die Schwarze Elster fliesst seitdem nicht mehr unmittelbar an der ehemaligen Schiedeler Muhle am Ostende des Ortes vorbei sondern 350 m weiter ostlich in einem ehemaligen Graben auf einer Landkarte von 1890 als der letzte Graben bezeichnet 17 Dafur wurde der Schiedeler Waldgraben nordostlich von Schiedel uber das alte Flussbett der Schwarzen Elster hinaus nach Osten bis zur neuen Mundung verlangert Das Schwosdorfer Wasser fliesst nun sudlich von Schiedel teilweise im alten Bett der Schwarzen Elster mundet aber weiterhin sudostlich von Schiedel in das neue Bett Das Baulos II ubernahm die Firma Gunther aus Dresden Es umfasste den Teil zwischen Milstrich und der Landesgrenze Die Firma beendete ihre Arbeiten dort am 29 Marz 1934 Letzte Meliorationen erfolgten im Umland bis 1935 Die gesamten Baukosten beliefen sich dort auf 907647 22 Reichsmark und wurden durch Darlehen den Sachsischen Staat und aus dem Papen Programm finanziert 18 19 Hochwasser Bearbeiten nbsp Die Elsterflut im Oktober 2010 in Loben nbsp Infolge der Elsterflut 2010 notwendig gewordene Deichbaustelle bei ZeischaDie Bewohner der Siedlungen am Fluss hatten sich schon in der fruhen Neuzeit auf die alljahrlich wiederkehrenden Hochwasser eingestellt Einerseits wurden durch Nahrstoffablagerungen auf den uberfluteten Flachen diese fruchtbarer und fur die betriebene Weidehaltung von Vieh wertvoller Andererseits entstanden bei extremen Ereignissen schwere Schaden an Gebauden Menschenleben waren zu beklagen und die Saat auf landwirtschaftlich genutzten Flachen wurde durch das lange stehende Wasser zunichtegemacht Gut dokumentiert sind Hochwasserereignisse ab etwa Mitte des 18 Jahrhunderts In dieser Zeit wird von funf bedeutenden Ereignissen in den Jahren 1771 1772 1784 1785 und 1799 berichtet bei denen durch Dammbruche die angrenzenden Gebiete uberflutet wurden Aus dem 19 Jahrhundert sind neben kleineren Ereignissen insgesamt 13 schwere Hochwasser bekannt mit Uberflutungen in den Jahren 1827 1830 1831 1845 1851 1854 1861 62 1867 68 1871 1880 81 und 1895 Im 20 Jahrhundert sind Hochwasserereignisse aus den Jahren 1907 1909 1919 20 1926 27 durch ihre Grosse bekannt geworden 20 Verheerend war das Hochwasser im Sommer 1926 Es betraf neben der Schwarzen Elster auch ihre Nebenflusse die Pulsnitz die Grosse und die Kleine Roder sowie die Kleine Elster Allein im Uberschwemmungsgebiet des damaligen Landkreises Liebenwerda wurden in jenem Jahr zwei Drittel der Ernte vernichtet Weiter flussabwarts wurde im Bereich Monchenhofe von bis zu 144 Hektar uberfluteter Flache berichtet 21 Die letzten grossen Hochwasser ereigneten sich 2010 11 siehe Hauptartikel Elsterhochwasser 2010 sowie im Jahr 2013 als die Deiche am Fluss bei Gorsdorf Schweinitz und bei Arnsnesta linksseitig brachen Am Fluss werden insgesamt acht offizielle Pegelstationen betrieben 22 Austrocknen 2018 2022 Bearbeiten nbsp Ausgetrocknetes Flussbett bei Senftenberg im August 2018Im August 2018 trocknete der Fluss aufgrund der aussergewohnlich heissen und trockenen Wetterlage auf einer Lange von viereinhalb Kilometern zwischen dem Wehr in Kleinkoschen wo Wasser fur die Tagebauseen abgeleitet wird und dem Zufluss der Rainitza in Senftenberg komplett aus 23 Wahrend der Hitzewelle 2019 trocknete sie bereits Ende Juni Anfang Juli auf mehreren Kilometern aus 24 25 Das Fischsterben wurde durch die Installation der EUGAL Pipeline mitverursacht 26 Auch im Sommer 2020 fiel der Flusslauf der Schwarzen Elster trocken diesmal erst Anfang August jedoch bereits ab Hoyerswerda 27 Auch wahrend der schweren Durre 2022 trocknete der Fluss wiederholt aus 28 Am ebenfalls immer haufiger trockenfallenden Quelltopf zeigt sich auch die Trockenheit im Quellgebiet Okologische Situation Bearbeiten Siehe auch Liste der Gewasser in Sachsen Liste von Flussen und Kanalen in Brandenburg Liste der Gewasser in Sachsen Anhalt Wassergute und Gewasserstruktur Bearbeiten Nach dem Ruckgang des Braunkohletagebaus und einer deutlichen Verringerung der Einleitung von Abwassern der Industrie wurde in den Jahren nach 1990 eine Verbesserung der Gewassergute festgestellt Einer sich abzeichnenden Verringerung des Sauerstoffgehaltes durch jetzt haufiger auftretende Niedrigwasser im Sommerhalbjahr wurde mit dem Einbau von Sohlschwellen im Flussbett entgegengewirkt Gleichzeitig sollten diese die Gewasserstruktur verbessern In der biologischen Gewassergutekarte der Bundesrepublik Deutschland wird die Schwarze Elster als massig belastetes Gewasser ausgewiesen Dies entspricht der Guteklasse II Die Gewasserstruktur wird im Gewasserguteatlas mit den Strukturklassen 3 massig verandert bis 5 stark verandert beschrieben 29 Renaturierung Revitalisierung Bearbeiten Die Schwarze Elster gilt als einer der am meisten eingeengten Flusse Mitteleuropas 30 Erste Massnahmen zur Revitalisierung des Fliessgewassers waren die im Unterlauf eingebrachten Sohlschwellen Am 27 September 2007 fand die erste Schwarze Elster Konferenz unter dem Motto Aqua est vita Wasser ist Leben statt Nach der zweiten Konferenz am 17 November 2008 wurde im Marz 2010 eine Arbeitsgemeinschaft Schwarze Elster gegrundet die die Renaturierung nach den Erfahrungen bei der Kleinen Elster umsetzen will Weitere Renaturierungsvorhaben in der Schwarze Elster Niederung begannen am Altwasser Borken im Dezember 2008 In den darauffolgenden Jahren wurden Vorhaben dieser Art am Alten Hechtzug bei Elsterwerda am Krebsscherenaltarm Neumuhl und am Altwasser in den Langennaundorfer Elsterbruchen umgesetzt Nach dem Elsterhochwasser 2010 begannen umfangreiche Planungen zum Hochwasserschutz und zu einer damit moglichen Revitalisierung einzelner Flussabschnitte Naturraume Naturschutz Flora und Fauna Bearbeiten nbsp Altarm der Schwarzen Elster bei Zeischa nbsp Auenlandschaft im Naturschutzgebiet Alte Roder nbsp Im Naturschutzgebiet Schweinert befindet sich eines der bedeutendsten bronzezeitlichen Hugelgraberfelder Mitteleuropas nbsp Fliegende Hockerschwane im Landschaftsschutzgebiet Elsteraue bei KahlaDie Schwarze Elster durchfliesst die folgenden naturraumlichen Haupteinheitengruppen 31 D10 Elbe Mulde Tiefland D24 Oberlausitzer HeidelandschaftBiotoptypen der Flussaue Bearbeiten Weicholz und Hartholzauwalder sind die bestimmenden Biotoptypen an der Schwarzen Elster Die meisten dieser Flachen wurden jedoch infolge von Deichbaumassnahmen vom Fluss abgetrennt Davon wurden einige als Schutzgebiete ausgewiesen Grossschutzgebiete Bearbeiten Europaische Vogelschutzgebiete Bearbeiten Als Europaisches Vogelschutzgebiet bezeichnet man Schutzgebiete die auf Grund der im Art 4 1 der Vogelschutzrichtlinie 1979 angelegt wurden Zusammen mit den Schutzgebieten nach der FFH Richtlinie bilden die besonderen Vogelschutzgebiete den europaweiten Biotopverbund des Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 Eine Reihe von besonders gefahrdeten oder schutzwurdigen Arten ist im Anhang I dieser Richtlinie aufgelistet Die Mitgliedstaaten welche die Richtlinie unterzeichnet haben sind verpflichtet die zur Erhaltung dieser Arten geeignete Schutzgebiete auszuweisen Ausgewiesene Schutzgebiete an der Schwarzen Elster sind das EU SPA Mundungsgebiet der Schwarzen Elster sowie das EU SPA Vogelschutzgebiet Annaburger HeideNaturschutzgebiet Bearbeiten In dieser Schutzgebietskategorie sind folgende Gebiete am Fluss ausgewiesen Naturschutzgebiet Alte Roder bei Prieschka Naturschutzgebiet Schweinert Naturschutzgebiet Alte Elster und Riecke Naturschutzgebiet Alte Elster und Rohrbornwiesen Naturschutzgebiet Schwarze Elster Kuhlache Naturschutzgebiet Untere Schwarze ElsterLandschaftsschutzgebiet Bearbeiten Die in dieser Schutzgebietskategorie ausgewiesenen Gebiete am Fluss um Bad Liebenwerda wie das Landschaftsschutzgebiet LSG Elsteraue und Teichlandschaft wurden zum Teil schon in den 1960er Jahren eingerichtet Weitere LSG sind Elsterniederung und westliche Oberlausitzer Heide zwischen Senftenberg und Ortrand Elsteraue zwischen Herzberg und Ubigau Elsteraue 32 33 Fauna Flora Habitat Richtlinie der EU Bearbeiten Diese Schutzgebietskategorie soll den Vorrang der Natur vor verschiedenen Nutzungsinteressen gewahrleisten und ist dem Gedanken an einen Biotopverbund verpflichtet Die FFH Gebiete entlang der Schwarzen Elster sind oft deckungsgleich mit schon ausgewiesenen anderen Schutzgebietskategorien Ausgewiesene Schutzgebiete sind das FFH Gebiet Mittellauf der Schwarzen Elster das FFH Gebiet Untere Schwarze Elster das FFH Gebiet Kuhlache und Elsteraue bei Jessen das FFH Gebiet Gewassersystem Annaburger Heide sudostlich Jessen das FFH Gebiet Alte Elster und Rohrbornwiesen bei Premsendorf das FFH Gebiet Schwarze Elster oberhalb Hoyerswerda 34 35 Naturdenkmale Bearbeiten Das Hammer Luch bei Loben ist ein als Flachenhaftes Naturdenkmal ausgewiesenes Gebiet eines Altarmes des Flusses nahe der Ortschaft Loben 36 Weitere Naturdenkmale am Fluss sind Stieleiche bei Frauenhorst Stieleiche in Bad Liebenwerda an der Elsterbrucke Winterlindenallee Bad Liebenwerda auf dem rechten Deich der Schwarzen Elster Eichen Linden Allee in Elsterwerda auf dem rechten Deich der Schwarzen Elster Stieleiche Plessa in der Nahe der Elstermuhle an der Schwarzen Elster Wildbirne in der Annaburger Heide 37 38 Pflanzen Bearbeiten Im heutigen stark begradigten Flusslauf wachsen durch eine zunehmende Verbesserung der Gewassergute wieder zahlreiche Wasser und Uferpflanzen Noch vereinzelt vorhandene intakte Altgewasser haben sich zu einem Refugium fur geschutzte Pflanzenarten entwickelt Wahrend im Flusslauf meist Rohricht Rohrkolben oder auch Wasserpest zu finden sind haben Arten wie Wassernuss Krebsschere und Froschbiss die Altarme besiedelt Weitere erwahnenswerte geschutzte Pflanzenarten am Fluss und seinen Altarmen sind nbsp KrebsschereEssig Rose Wasserhahnenfuss Kuckucks Lichtnelke Bruch Weide Silberweide Mandel Weide Stieleiche Einfacher Igelkolben Gewohnliches Pfeilkraut Sumpf Wolfsmilch Schwarz ErleTiere Bearbeiten Saugetiere Bearbeiten nbsp Fischotter nbsp Eisvogel mit Beute nbsp Rotbauchunke nbsp Europaischer WelsErwahnenswerte Saugetierarten an der Schwarzen Elster sind der Fischotter und der Elbebiber Castor fiber albicus Matschie dank intensiver Schutzmassnahmen erhalt sich dessen Bestand heute wieder selbst Die Neozoen Waschbar Mink und Nutria haben den Fluss und seine Nebengewasser als Lebensraum entdeckt Vogel Bearbeiten An der Schwarzen Elster ihren Altarmen und den verbliebenen Auen haben sich trotz der weitreichenden Begradigungsmassnahmen einige seltene Arten erhalten Dazu zahlen der Eisvogel und die Rohrweihe Die Auen die in der Annaburger Heide am Fluss liegen werden von Kranichen als Brutplatz genutzt Auch Seeadler und Wespenbussard wurden in der Vergangenheit als Nahrungsgaste nachgewiesen Weissstorche sind besonders in den Ortschaften am Fluss als Brutvogel bekannt 39 35 Amphibien Bearbeiten Mehrere der in Deutschland heimischen Lurche und Kriechtierarten sind am Fluss heimisch Besonders erwahnenswert sind die Rotbauchunke und die Zauneidechse Die besonders geschutzte Rotbauchunke ist auf einen Lebensraum mit wechselnden Wasserstanden angewiesen Dies wird jedoch nur noch an wenigen Altgewassern am Fluss durch eine Anbindung zum heutigen Hauptverlauf erreicht Weitere Arten sind der Moorfrosch die Wechselkrote Kreuzkrote sowie der Laubfrosch der im Jahr 2008 zum Lurch des Jahres gewahlt wurde Fischbestand BearbeitenBis zur Mitte des 19 Jahrhunderts galt die Schwarze Elster als ertragreichster Fluss Mitteleuropas Durch einen stark maandernden Verlauf bot der Fluss dem Fischbestand sehr viele Laichplatze sowie ausreichend Nahrung und Unterschlupfmoglichkeiten In einer Veroffentlichung von Max von dem Borne im Jahr 1882 uber die Fischereiverhaltnisse des Deutschen Reiches Osterreich Ungarns der Schweiz und Luxemburgs wird der Fluss als ausserordentlich fischreich beschrieben Neben Forellen im Oberlauf waren typische Wanderfischarten wie Lachs Aal und Flussneunaugen aber auch Welse Karpfen Barben und andere in grosser Zahl heimisch Beginnend mit der Regulierung wurden viele Krummungen des Flusses beseitigt und abgetrennt Gleichzeitig sorgte eine vermehrte Einleitung von Industrieabwassern fur schlechtere Lebensbedingungen Da sich diese Entwicklung in der DDR bis zur politischen Wende fortsetzte konnten im Unterlauf zeitweise keine Fische mehr festgestellt werden Mit einer Verbesserung der Wasserqualitat beginnend in den 1990er Jahren wurden erste Bestandsaufnahmen im Mundungsbereich sowie im Unterlauf durchgefuhrt 1992 konnten 16 verschiedene Fischarten in diesen Bereichen nachgewiesen werden Der positive Entwicklungstrend setzte sich fort sodass in den Jahren 1998 und 2002 bereits 26 verschiedene Arten im Unterlauf festgestellt werden konnten Darunter waren unter anderem Aal Rapfen Wels Quappe Dobel Barbe Hecht Zander und Schleie Schadstoffuntersuchungen an den Fischen konnten in keinem Fall eine Uberschreitung der zulassigen Hochstmengen nachweisen sodass gefangene Fische als verzehrfahig gelten 40 Unterschiedliche Langenangaben BearbeitenWie auch bei anderen Fliessgewassern kann die Angabe der Flusslange variieren Die Schwarze Elster war im Laufe der Zeit oft von Regulierungsmassnahmen betroffen zum Beispiel von umfangreichen Begradigungen im 19 Jahrhundert oder vom Braunkohleabbau Durch diese Massnahmen wurde ihr Flussbett oft massiv verandert und verlegt was auch Einfluss auf ihre Lange zur Folge hatte Literatur BearbeitenHydrologisches Handbuch PDF 115 kB Teil 2 Gebietskennzahlen Freistaat Sachsen Landesamt fur Umwelt und Geologie S 8 abgerufen am 25 Dezember 2017 Luise Grundmann Dietrich Hanspach Der Schraden Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda Lauchhammer Hirschfeld und Ortrand Hrsg Institut fur Landerkunde Leipzig und der Sachsischen Akad der Wissenschaften zu Leipzig Bohlau Verlag Koln Weimar Wien 2005 ISBN 3 412 10900 2 Gunther Erfurt Die Schwarze Elster Schicksal unseres Heimatflusses Selbstverlag Jessen 2007 Dieter Lehmann Veit Rosler u a Schwarze Elster Uferlos Das Rekordhochwasser 2010 BucherKammer Herzberg 2010 ISBN 978 3 940635 26 6 Siehe auch BearbeitenSchraden Landschaft Liste der Gewasser in Sachsen Liste von Flussen und Kanalen in BrandenburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwarze Elster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schwarze Elster Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Karte vom Einzugsgebiet in Sachsen mit aktuellen Pegelstanden Sachsisches Landesamt fur Umwelt Landwirtschaft und Geologie LfULGEinzelnachweise Bearbeiten a b Messung anhand Topografischer Karte 1 25 000 a b Gewassersteckbrief Elbe Plan Hochwasservorsorge Dresden 2010 PDF 7 5 MB In dresden de Landeshauptstadt Dresden Die Oberburgermeisterin Umweltamt 4 Marz 2010 abgerufen am 21 August 2020 Deutsches Gewasserkundliches Jahrbuch Elbegebiet PDF 9 5 MB Teil I 2015 In lhw sachsen anhalt de Landesbetrieb fur Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen Anhalt 2019 S 122 abgerufen am 7 Marz 2021 Die Schwarze Elster In brandenburg de Land Brandenburg Ministerium fur Landliche Entwicklung Umwelt und Landwirtschaft 18 Januar 2016 archiviert vom Original am 17 Marz 2016 abgerufen am 21 August 2020 Jurgen Udolph Namenkundliche Studien zum Germanenproblem Sieboldshausen 1993 ISBN 3110141388 S 245 Jurgen Udolph Ortsnamen als Geschichtsquelle In Eurasisches Magazin Eurasischer Verlag 26 Marz 2004 abgerufen am 27 April 2021 Alte Gewassernamen In Onomastik Namen und Namenforschung Thomas Liebecke 16 Oktober 2006 abgerufen am 21 August 2020 Emilia Crome Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda Akademie Verlag Berlin 1968 Ines Spazier Mittelalterliche Burgen und Herrensitze im Elbe Elster Gebiet und in der nordlichen Oberlausitz In Mitteilungen des Landesvereins Sachsischer Heimatschutz Heft 1 1995 S 26 30 Manuela Armenat Die Vollkommene Ausbildung der Schwarzen Elster Eine multidimensionale Studie zur Wasserwirtschaft und zum Kulturlandschaftswandel 1800 1945 Waxmann Munster 2012 ISBN 978 3 8309 2706 8 S 120 ff Heimatkalender fur den Kreis Schweitnitz Jahrgang 1931 S 41 ff Gunther Erfurt Die Schwarze Elster Schicksal unseres Heimatflusses Selbstverlag Jessen 2007 S 8 und 9 Manuela Armenat Die Vollkommene Ausbildung der Schwarzen Elster Eine multidimensionale Studie zur Wasserwirtschaft und zum Kulturlandschaftswandel 1800 1945 Waxmann Munster 2012 ISBN 978 3 8309 2706 8 S 127 ff Manuela Armenat Die Vollkommene Ausbildung der Schwarzen Elster Eine multidimensionale Studie zur Wasserwirtschaft und zum Kulturlandschaftswandel 1800 1945 Waxmann Munster 2012 ISBN 978 3 8309 2706 8 S 144 ff Heimatkalender fur den Kreis Schweinitz Jahrgang 1931 S 41 44 Manuela Armenat Die Vollkommene Ausbildung der Schwarzen Elster Eine multidimensionale Studie zur Wasserwirtschaft und zum Kulturlandschaftswandel 1800 1945 Waxmann Munster 2012 ISBN 978 3 8309 2706 8 S 154 ff Section 21 Strassgrabchen geolog Aufnahme von E Weber 1 25 000 Giesecke amp Devrient Leipzig 1890 Landesvermessungsamt Sachsen in Dresden Manuela Armenat Die Vollkommene Ausbildung Der Schwarzen Elster Waxmann Verlag ISBN 978 3 8309 2706 8 S 157 ff Gunther Erfurt Die Schwarze Elster Schicksal unseres Heimatflusses Selbstverlag Jessen Manuela Armenat Die Vollkommene Ausbildung Der Schwarzen Elster Waxmann Verlag ISBN 978 3 8309 2706 8 S 107 ff Rudolf Matthies Geschichte des Dorfes Wurdenhain 1953 Aufgestellt im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes mit nachtraglichen Erganzungen von Ursula Heinz und Matthias Lohse Landerubergreifendes Hochwasserportal mit Pegelstationen Jan Augustin Schwarze Elster bei Senftenberg ausgetrockne In Lausitzer Rundschau 7 August 2018 abgerufen am 21 August 2020 Wasserknappheit in Brandenburg Schwarze Elster bei Senftenberg liegt trocken Memento vom 4 Juli 2019 im Internet Archive In rbb24 3 Juli 2019 Rita Seyfert Grosses Fischsterben in der Schwarzen Elster In Lausitzer Rundschau 12 Juli 2019 abgerufen am 15 Juli 2019 Zentnerweise Fische sind diese Woche in der ausgetrockneten Elster hinterm Pegel Neuwiese im Bereich Geierswalde verendet Michael Sauerbier Mit Putins Pipeline kam das Fischsterben In B Z 20 Juli 2019 abgerufen am 23 Juli 2019 Der Fluss Schwarze Elster in Sudbrandenburg ist seit Wochen auf rund 25 Kilometer Lange biologisch tot Von Plessa bis nach Wahrenbruck hat kaum ein Fisch uberlebt Schwarze Elster in Sachsen ausgetrocknet In Sachsische Zeitung 6 August 2020 abgerufen am 10 August 2020 Das stumme Leiden in Sachsens Flussen bei Durre und Hitze In Mitteldeutscher Rundfunk 22 August 2022 Abgerufen am 22 August 2022 Kartendarstellungen des Gewasserkundlichen Landesdienstes Sachsen Anhalt zur okologischen Situation Frank Claus Elster Schadstellen sollen schnell repariert werden In Lausitzer Rundschau 5 Oktober 2010 abgerufen am 21 August 2020 definiert nach geomorphologischen bodenkundlich geologischen und biogeografischen Kriterien gemass Bundesamt fur Naturschutz 1994 Liste der Landschaftsschutzgebiete in Brandenburg PDF 386 kB Verordnung uber das Landschaftsschutzgebiet Elsteraue Naturschutzgebiete im Landkreis Elbe Elster Landratsamt des Landkreises Elbe Elster a b Naturschutzgebiete in Sachsen Anhalt Untere Schwarze Elster Landesverwaltungsamt Sachsen Anhalt abgerufen am 27 April 2021 Verordnung zur Festsetzung des Flachenhaften Naturdenkmals Hammer Luch bei Loben veroffentlicht im Amtsblatt fur den Landkreis Wittenberg Ausgabe 24 vom 24 November 2012 Verordnung zur Festsetzung von Baumen als Naturdenkmale im Landkreis Elbe Elster vom 21 Juni 2011 Verordnung des Landkreises Wittenberg zur Festsetzung des Naturdenkmals Wildbirne in der Annaburger Heide Memento vom 3 Dezember 2013 im Internet Archive PDF 12 kB Artenschutzprogramm Seeadler mit Vorkommen an der Schwarzen Elster PDF 8 8 MB Fachberichte der FGG Elbe Normdaten Geografikum GND 4343709 6 lobid OGND AKS VIAF 242267983 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwarze Elster amp oldid 235567693