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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Zander Begriffsklarung aufgefuhrt Der Zander Sander lucioperca Synonyma Stizostedion lucioperca Lucioperca sandra auch Sander Schill Hechtbarsch Zahnmaul oder Fogosch genannt gehort zur Familie der Barsche Percidae Er ist der grosste im Susswasser lebende Barschartige Europas Er lebt in Europa vom Stromgebiet des Rheins bis zum Ural und in Westasien in der nordwestlichen Turkei und rund um das Kaspische Meer Zander kommen auch im Brackwasser der gesamten Ostsee vor Sie fehlen im nordlichen Teil der skandinavischen Halbinsel im aussersten Norden Russlands und in der sudlichen Balkanhalbinsel Durch Besatzmassnahmen hat er sich auch in westeuropaischen Gewassern ausgebreitet In Italien kommt er heute zumindest im Po vor 1 2 3 ZanderZander Sander lucioperca SystematikBarschverwandte Percomorphaceae Ordnung Barschartige Perciformes Unterordnung PercoideiFamilie Echte Barsche Percidae Gattung SanderArt ZanderWissenschaftlicher NameSander lucioperca Linnaeus 1758 Zander von vorne Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Merkmale 3 Kulturelle Bedeutung 3 1 Fischerei 3 2 Als Nahrungsmittel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseName BearbeitenDie Bezeichnungen Sander und Zander sind parallel seit dem 16 Jahrhundert im deutschen Sprachraum gelaufig mit Bevorzugung von Sander bei lexikalischen Eintragen bis ins 20 Jahrhundert Erst in den 1930er Jahren wurde die heute ubliche Schreibweise mit Z einheitlich festgelegt Der Name stammt vom mittelniederdeutschen sandat das entsprechend dem osteuropaischen Ursprung des Fisches aus dem altpomoranischen sadac entlehnt wurde vgl die alteren czandas in Westpreussen und obersorbisch sandak sowie polnisch sandacz 4 das von urslawisch sǫdak kommt 5 dessen Ursprung und Bedeutung ungeklart sind aber vielleicht von einer Substratsprache kommt In Osterreich wird der Fisch Fogosch oder Fogasch vom ungarischen fogas worin das ung Wort fog fur Zahn steckt oder wie auch in Teilen Niederbayerns Schill genannt Daruber hinaus sind weitere Regionalnamen bekannt Amaul Canat Nachmaul 6 Sandar Sandart Sandbarsch Sandel Saumert Schiel Schindel Sullo im Plattensee wieder aus dem Ungarischen Zannat und Zant Merkmale Bearbeiten nbsp Zander mit geoffnetem MaulDer Zander hat einen langgestreckten spindelformigen Korper Als Vertreter der Barschartigen hat der Zander zwei Ruckenflossen die vordere mit Stachelstrahlen und die hintere mit Gliederstrahlen Der Kopf ist zugespitzt das Maul tief gespalten Darin stehen ungleichmassig die langen spitzen Fangzahne neben kleinen Burstenzahnen Der vordere Rand des Kiemendeckels ist gezahnt Der Korper tragt kleine Kammschuppen Er ist auf dem Rucken grunlichgrau gegen den Bauch hin silberweiss oberseits streifig braun gewolkt auch dunkel gebandert auf den Kopfseiten braun marmoriert und auf den Flossen schwarzlich gefleckt nbsp Jungtier mit streifiger RuckenzeichnungDer Zander lebt als Raubfisch in langsam fliessenden Flussen Kanalen Seen und Haffen Europas Er findet sich im Elbe Oder und Donaugebiet und inzwischen durch Besatz auch im Rhein Mosel und Wesergebiet Er lebt in tieferen Wassern und wachst sehr schnell Er jagt kleinere Fische wie Rotaugen Guster Barsche oder Ukeleie Zander bevorzugen grosse Gewasser mit Tiefen von wenigstens vier bis funf Metern Die mittlere Lange betragt 40 50 cm In seltenen Fallen wird er bis 1 30 m lang und erreicht dabei ein Gewicht von bis zu 19 kg Er kann 10 bis 20 Jahre alt werden Der Zander laicht im Fruhjahr meist April bis Juni bei 12 15 C Wassertemperatur an hartgrundigen 1 3 m tiefen Uferstellen wo er sich flache Laichgruben baut Die 150 000 bis 200 000 Eier je Kilogramm Korpergewicht werden einzeln abgelegt und haften mit ihren klebrigen Hullen an Steinen und Pflanzenteilen Das Mannchen bleibt am Nest und schutzt das Gelege vor Verschlammung und vor Laichraubern nbsp Dunkel gefarbtes Mannchen uber GelegeDie Entwicklung bis zum Schlupf der 5 6 mm langen Larven dauert etwa eine Woche Sie ernahren sich nach Aufzehren des Dottersacks zuerst von Zooplankton greifen aber bereits nach wenigen Monaten die Brut anderer Fischarten an Bereits im Herbst sind sie 6 10 cm lang Die Mannchen werden nach 2 4 die Weibchen nach 3 5 Jahren bei Langen von 35 45 cm geschlechtsreif Der Zander erhalt gegenuber dem Hecht zunehmende Bedeutung als Raubfisch besonders weil er auch in den vom Menschen gestalteten mitteleuropaischen Flusssystemen ablaichen kann wahrend der Hecht meist keine geeigneten Laichplatze Uberschwemmungsbereiche Unterwasserpflanzen Schilfkanten mehr findet Auch hat der Zander wegen seiner ausgepragten Sehfahigkeit in truben Gewassern und in relativer Dunkelheit hier einen Vorteil Gegenuber dem Barsch ist der Zander durch besseres Gehor ausgezeichnet das durch zwei vordere Schwimmblasenhorner erzielt wird die sich in Richtung Labyrinth entwickeln Durch seine Vorliebe fur kleine Fische bedingt durch das relativ kleine Maul kann er Kleinfischarten gefahrlich werden weshalb Besatzmassnahmen aus der Sicht des Naturschutzes kritisch zu betrachten sind Dies ist allerdings nur der Fall wenn der betroffene Fisch einen wichtigen Bestandteil des betroffenen Okosystems darstellt 7 Die Population in Gewassern mit geringem Zanderbestand kann man jedoch durch gezielten Besatz von Kleinfischen massgeblich beeinflussen Flossenformel 8 Dorsale 1 XIII XV Dorsale 2 I II 19 23 Anale II 11 13 Pectorale 15 16 Ventrale I 5Kulturelle Bedeutung Bearbeiten nbsp In Schweden fuhren mehrere Orte Zander im Wappen hier Josse Fischerei Bearbeiten nbsp Die folgenden Absatze sind nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Der Zander ist ein beliebter Zielfisch in der Sportangelei Er gilt als scheuer vorsichtiger Fisch der schwer zu uberlisten ist Besonders grosse Exemplare uber 90 cm Lange und 7 kg Gewicht werden extrem selten gefangen Der grosste offiziell gemessene und gewogene in Deutschland mit der Angel gefangene Zander war 106 cm lang 15 kg schwer und stammte aus der Donau Als Koder kommen vor allem kleine Rotaugen Rotfedern und Barsche in Frage Weitere gute Koderfische sind Ukelei Grundling und Kaulbarsch Prinzipiell ist darauf zu achten dass die Koderfische schlank sind Hochruckige wie z B Brassen werden oft verschmaht Alternativ kann man auch Fischfetzen oder Fischhalften verwenden Als Kunstkoder eignen sich Gummifische Shads Blinker Wobbler und Twister Auch Fliegenfischen mit Sinkschnur und Streamern kann erfolgreich sein Alle Koder sollten 8 20 cm gross sein Besonders in der Nacht fangen schwarze Koder sehr gut da sie zum Umfeld farblich den starksten Kontrast bilden In Ausnahmefallen werden Zander auch auf Wurmer Maden und Krabben gefangen Besonders erfolgversprechend sind Stellen an denen sich viele kleine Fische aufhalten In Seen sind dies die Scharkanten und Unterwasserberge die sogenannten Barschberge In Kanalen und flacheren Teichen sollte man den Zander am Ufer vor Schilf und Seerosenfeldern oder an Buhnen und Spundwanden suchen Auch Fahrrinnen oder andere Vertiefungen bilden gute Fangplatze vor allem in der kalteren Jahreszeit Fangzeiten sind an frostfreien Tagen vor allem die Abend und Nachtstunden und bei Frost die Mittagszeit Eine Besonderheit des Zanders ist dass er sich in tieferen Seen nachts in die flacheren Gewasserregionen wagt wo er fur Angler besser zu fangen ist Aus diesem Grund wird dieser Raubfisch auch bevorzugt zu dieser Tageszeit beangelt was allerdings bei Verwendung von naturlichen Kodern eine wesentlich grossere Relevanz hat Die fangigsten Monate sind Mai und Juni nach der Laichzeit und September bis Dezember Besonders die grossen Exemplare werden in der kalten Jahreszeit gefangen Die Fangmonate konnen variieren und sind vom Gewasser abhangig Besonders bei Hochwasser finden sich die Zander an den ruhigen Stellen im Fluss ein wo sich dann gezieltes Angeln auf sie lohnt Aber auch an den Stromungskanten in den grossen Flussen werden bei Frost grosse Zander gefangen Als Nahrungsmittel Bearbeiten Der Zander gilt als wichtiger und wertvoller Speisefisch mit besonders festem weissem Fleisch gratenfreie Filets Beispiele fur die Nutzung als Speisefisch nbsp Prasentation eines grossen Zanders vor Zubereitung in einem Restaurant in Quarre les Tombes Frankreich nbsp Im Ganzen gebackener Zander mit Sauce hollandaise serviert in einem Restaurant in Balatonfured Ungarn nbsp Gedunstetes Zanderfilet nach Elsasser Art auf Sauerkraut und mit Weinsauce nbsp Auf der Haut gebratene Zandermedaillons mit Linsensalat serviert in einem Restaurant in Jena Thuringen nbsp Gebratenes Zanderfilet mit Spargel und Sauce hollandaise serviert in einem Restaurant in Kulmbach BayernLiteratur BearbeitenGunther Sterba Susswasserfische der Welt 2 Auflage Urania Leipzig Jena Berlin 1990 ISBN 3 332 00109 4 Jens Ploug Hansen Goran Cederberg Das grosse Buch vom Spinnfischen Muller Ruschlikon Verlag Cham 1999 ISBN 3 275 01311 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zander Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Zander Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Sander lucioperca in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von J Freyhof M Kottelat 2008 Abgerufen am 3 September 2013 Zander auf Fishbase org englisch Zander auf pivi deEinzelnachweise Bearbeiten Steinbachs Naturfuhrer Susswasserfische Ulmer Stuttgart 2003 ISBN 3 8001 4296 1 Bent J Muus Jorgen G Nielsen Die Meeresfische Europas in Nordsee Ostsee und Atlantik Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07804 3 Sebastian Hanel Zander Italia Der Raubfisch 5 2010 Paul Parey Verlag Zander der auf dwds de Reconstruction Proto Slavic sǫdak auf en wiktionary org aus Nagemaul von mhd nagen durchbohren Reinhard Diercking Lorenz Wehrmann Artenschutzprogramm Fische und Rundmauler in Hamburg In Naturschutz und Landschaftspflege in Hamburg Nr 38 1991 S 89 Gunther Sterba Susswasserfische der Welt 2 Auflage Urania Leipzig Jena Berlin 1990 ISBN 3 332 00109 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zander amp oldid 237788354