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In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Entwicklung konkurrierende Modelle Organisation der Lager Projekte Statistik Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Der Freiwillige Arbeitsdienst FAD war ein 1931 eingefuhrtes offentlich gefordertes Beschaftigungsprogramm der Reichsanstalt fur Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung der Weimarer Republik Junge arbeitslose Menschen sollten sich freiwillig in einem Arbeitslager zusammenfinden um von hier aus fur eine befristete Zeit einer Tatigkeit nachzugehen die fur die Allgemeinheit einen Nutzen stiftete und andererseits den Betroffenen das Gefuhl gab gebraucht zu werden Am 16 Juli 1932 erfolgte die Bestellung des Geheimen Regierungsrats und Prasidenten der Reichsanstalt fur Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Friedrich Syrup als Reichskommissar fur den freiwilligen Arbeitsdienst Reichsbannerleute des Freiwilligen Arbeitsdienstes bei Erdarbeiten an der Talsperre Lehnmuhle 1931FAD Gedenkstein am Bregenzer Bruckenkopf der Harder Brucke anlasslich der Regulierung der Bregenzerache durch den osterreichischen FAD SADFAD Gedenkstein von 1933 bei Bebenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Grundlagen Forderzweck Tragerschaft 3 Ziele der Anbieter von freiwilligen Arbeitsdiensten 4 Nachfrage 5 Der FAD nach der Machtubernahme Hitlers 6 Organisation in Osterreich 7 Einrichtungen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Wurzeln des FAD lagen in der ersten Nachkriegszeit als die Forderung nach einem Ersatz fur die verloren gegangene Erziehungsschule des Heeres erhoben wurde 1 Politischen Nachdruck erhielt dieser Gedanke jedoch erst durch die immense Zunahme der Arbeitslosigkeit nach 1929 Die Rechtsparteien darunter die NSDAP hatten seit Beginn der Weltwirtschaftskrise nachdrucklich eine Arbeitsdienstpflicht gefordert der FAD war somit ein politisches Zugestandnis der Regierung des Reichskanzlers Heinrich Bruning an die Rechte 2 Grundlagen Forderzweck Tragerschaft BearbeitenDie gesetzlichen Grundlagen dazu wurden mit der Notverordnung vom 5 Juni 1931 im 139a des Gesetzes fur Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung geschaffen Nach Artikel 1 der Ausfuhrungsverordnung vom 3 August 1931 durfte er nur fur gemeinnutzige zusatzliche Arbeiten eingesetzt werden 3 Dies waren Massnahmen die der Bodenverbesserung der Herrichtung von Siedlungs und Kleingartenland der ortlichen Verkehrsverbesserung und der Hebung der Volksgesundheit dienten Trager der Massnahmen konnten nur Korperschaften des offentlichen Rechts und solche Vereinigungen oder Stiftungen sein die gemeinnutzige Ziele verfolgten Dazu zahlten Jugendbunde Verbande politische Parteien konfessionelle Vereinigungen Jugendgruppen Bewegungen aller Art Gewerkschaften aber auch Militarfreunde und gegner wie z B Stahlhelm Bund der Frontsoldaten Deutsche Freischar Jungdeutscher Orden u v m 4 Ziele der Anbieter von freiwilligen Arbeitsdiensten BearbeitenDie den FAD anbietenden Korperschaften verbanden mit ihrem Engagement sehr unterschiedliche eigene Zielsetzungen In den Reihen der Jugendbewegung betrieb die Schlesische Jungmannschaft Arbeitslager fur Arbeiter Bauern und Studenten um die Angehorigen verschiedener Gruppen des Volkes gegenseitiges Verstandnis zu lehren und Klassengegensatze auszugleichen Bei der volkischen Siedlungsbewegung der Artamanen existierte ein Freiwilliger Arbeitsdienst der durch den entsagungsvollen Dienst auf dem Lande der Landflucht entgegenwirken sollte 5 Die politischen Parteien SPD Zentrum KPD und NSDAP unterhielten eigene Arbeitsdienstvereine Dem katholischen Zentrum nahe standen Aktivitaten des Freiwilligen Arbeitsdienstes im Emsland 6 Die auf Initiative des Meppener Verwaltungsangestellten und Zentrum Jugendpolitikers Anton Veltrup 7 betriebenen Lager fur arbeitslose Jugendliche aus der Region wie aus Grossstadten dienten der Kultivierung von Moor und Odlandflachen und dem Bau von Strassen 8 Die Arbeitslager der NSDAP wurden seit 1931 vom ehemaligen Reichwehroffizier Oberst a D Konstantin Hierl geleitet Ziel dieser Partei war es den Arbeitsdienst als Saule des zukunftigen Staates anzusehen Er ist hochster Ausdruck eines deutschen Sozialismus Eine Erziehungsschule ohnegleichen 9 Nachfrage BearbeitenEnde 1931 umfasste die Organisation zunachst nur 6 800 Personen 10 Bis Mitte 1932 stieg deren Zahl aber auf 97 000 Freiwillige an nachdem der FAD fur alle Deutschen beiderlei Geschlechts zwischen 18 und 25 Jahren geoffnet worden war Im Dezember 1932 erfuhren rund mehr als 241 000 Personen eine Forderung als Arbeitsdienstwillige im FAD Damit war er das weitaus grosste der offentlich geforderten Beschaftigungsprogramme der Weimarer Republik 11 Die Arbeitsdauer war fur den einzelnen Freiwilligen auf maximal 20 Wochen beschrankt da nur fur diese Zeit die Arbeitslosen bzw Krisenunterstutzung weitergezahlt wurde Fur die meisten der geforderten Personen lag die Beschaftigungsdauer im FAD bei unter 10 Wochen Die Halfte von ihnen war junger als 21 Jahre Die Fuhrer in den freiwilligen Arbeitsdienstlagern erhielten kein Gehalt sondern nur eine Fuhrerzulage von monatlich 30 RM 12 Der FAD nach der Machtubernahme Hitlers BearbeitenDa das NS Regime im Arbeitsdienst eine Teilantwort auf die Wirtschaftskrise sah loste es den 1931 ins Leben gerufenen FAD nach der Machtergreifung nicht auf sondern gestaltete ihn nach seinen Vorstellungen sukzessive zu einem Instrument der bewussten Erziehung zur Volksgemeinschaft um Missliebige andere Trager wurden zunehmend schikaniert So wurden seit Marz 1933 seitens der SA vermehrt Gewaltaktionen gegen Arbeitsdienstlager durchgefuhrt deren Trager kirchliche oder sozialdemokratische Wurzeln hatten Artur von Machui einem Sozialdemokraten wurde vorgeworfen dass ich den Lagern des Freiwilligen Arbeitsdienstes auf den Gutern der Schlesischen Land GmbH das Setzen Schwarz Rot Goldener Fahnen aufgezwungen hatte bei gleichzeitigem Einholen Schwarzweissroter und Hakenkreuz Fahnen Selbstgleichschaltungen und freiwillige Anschlusse waren bis August 1933 die Folge Damit einher gingen rechtliche Schritte die den erreichten Status quo nachtraglich legitimierten und ausweiteten Gleichzeitig wurde der Arbeitsdienst zunehmend von der Reichsanstalt fur Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung abgekoppelt Seit Dezember 1933 waren daher nicht mehr die Arbeitsamter sondern eigens errichtete Meldeamter fur die Einstellung von Freiwilligen zustandig mit dem 1 April 1934 wurde der mannliche Arbeitsdienst schliesslich vollig von der Reichsanstalt getrennt und stand seither und vollig unter NS Einfluss Es entstand mit dem Gesetz vom 26 Juni 1935 schliesslich der Reichsarbeitsdienst RAD der zunachst nur fur mannliche Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren verpflichtend war mit Beginn des Zweiten Weltkriegs auch fur junge Frauen 13 14 15 Organisation in Osterreich BearbeitenIn Osterreich existierte nach dem Vorbild Deutschlands ebenfalls ein FAD Die Arbeitslager wurden hauptsachlich von paramilitarischen Verbanden z B Heimwehr oder Ostmarkische Sturmscharen und den christlichen Gewerkschaften betrieben 1936 wurde er in Staatlicher Arbeitsdienst SAD umbenannt die Lager verstaatlicht und die Aufnahme bedarfsmassiger Zugang von den Arbeitsamtern geregelt 16 Einrichtungen BearbeitenDas judische Landwerk Neuendorf stellte 50 Platze fur jugendliche Arbeitslose im freiwilligen Arbeitsdienst bereit Literatur BearbeitenWolfgang Benz Vom Freiwilligen Arbeitsdienst zur Arbeitsdienstpflicht In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 16 1968 4 S 317 346 PDF Ernst Schellenberg Der Arbeitsdienst auf Grund der bisherigen Erfahrungen Untersuchung auf Grund einer Erhebung des Kommunalwissenschaftlichen Instituts unter Berucksichtigung der Verordnung uber den freiwilligen Arbeitsdienst vom 16 Juli 1932 und der neuesten Ausfuhrungsbestimmungen Sonderschriften des Kommunalwissenschaftlichen Instituts an der Universitat Berlin 2 ZDB ID 634569 4 Mit Vorwort von Walter Norden Vahlen Berlin 1932 Friedrich Syrup Hundert Jahre staatliche Sozialpolitik 1839 1939 Aus dem Nachlass herausgegeben von Julius Scheuble Bearbeitet von Otto Neuloh Kohlhammer Stuttgart 1957 Wolfgang Paul Das Feldlager Jugend zwischen Langemarck und Stalingrad Tatsachenbericht Heyne Taschenbuch Nr 5791 Munchen 1980 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freiwilliger Arbeitsdienst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von Jugend in Deutschland 1918 1945 ein Projekt des NS Dokumentationszentrums der Stadt Koln Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Wolfgang Paul Das Feldlager Jugend zwischen Langemarck und Stalingrad Tatsachenbericht Heyne Taschenbuch Nr 5791 Munchen 1980 S 152 Vgl Der Vorlaufer Freiwilliger Arbeitsdienst FAD Zum Nutzen der Gesamtheit in gemeinsamem Dienste freiwillig ernste Arbeit zu leisten Vgl Julius Kaliski Freiwilliger Arbeitsdienst In Sozialistische Monatshefte 38 Jg Heft 6 1932 S 500 503 Vgl Wolfgang Paul Das Feldlager Jugend zwischen Langemarck und Stalingrad Tatsachenbericht Heyne Taschenbuch Nr 5791 Munchen 1980 S 154 Vgl Wolfgang Paul Das Feldlager Jugend zwischen Langemarck und Stalingrad Tatsachenbericht Heyne Taschenbuch Nr 5791 Munchen 1980 S 153 Heinz Kleene Der Freiwillige Arbeitsdienst FAD im Emsland In Jahrbuch des Emslandischen Heimatbundes Bd 48 2002 ISSN 0448 1410 S 307 330 Anton Veltrup Vom Sinn des Freiw Arbeitsdienstes im Kreis Meppen in Der Weg in die Diktatur Die Durchsetzung nationalsozialistischer Herrschaft im Emsland S 77 Memento vom 8 Mai 2016 im Internet Archive Josef Hamacher Freiwilliger Arbeitsdienst und Reichsarbeitsdienst im Altkreis Meppen In Jahrbuch des Emslandischen Heimatbundes Bd 48 2002 S 273 306 Wolfgang Paul Das Feldlager Jugend zwischen Langemarck und Stalingrad Tatsachenbericht Heyne Taschenbuch Nr 5791 Munchen 1980 S 154 Wolfgang Paul Das Feldlager Jugend zwischen Langemarck und Stalingrad Tatsachenbericht Heyne Taschenbuch Nr 5791 Munchen 1980 S 154 Vgl Freiwilliger Arbeitsdienst auf der Seite Jugend 1918 1945 Vgl Wolfgang Paul Das Feldlager Jugend zwischen Langemarck und Stalingrad Tatsachenbericht Heyne Taschenbuch Nr 5791 Munchen 1980 S 153 Vgl Freiwilliger Arbeitsdienst auf der Seite Jugend 1918 1945 Arnulf Scriba Der Reichsarbeitsdienst RAD Website des Deutschen Historischen Museums 7 August 2014 Lotte Guse Arbeitsdienst hinter Stacheldraht Die schlimmste Zeit meines Lebens Der Spiegel 13 August 2008 Gerhard Senft Im Vorfeld der Katastrophe Die Wirtschaftspolitik des Standestaates Osterreich 1934 1938 Vergleichende Gesellschaftsgeschichte und politische Ideengeschichte Bd 15 Herausgegeben von Anton Pelinka und Helmut Reinalter Braumuller Wien 2002 ISBN 3 7003 1402 7 S 478 479 Normdaten Sachbegriff GND 4155350 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freiwilliger Arbeitsdienst amp oldid 235723063