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Friedrich Syrup 9 Oktober 1881 in Luchow Wendland 31 August 1945 in Oranienburg war ein deutscher Jurist und politischer Fachbeamter parteilos spater NSDAP Er war langjahriger Prasident der deutschen Arbeitsverwaltung und amtierte 1932 1933 unter Kurt von Schleicher kurzzeitig als Reichsarbeitsminister Von 1936 bis 1942 war er fur den Arbeitseinsatz in Deutschland zustandig und befasste sich in verantwortlicher Position mit der Organisation der NS Zwangsarbeit bis ihm Fritz Sauckel diese Aufgabe als Generalbevollmachtigter fur den Arbeitseinsatz im Fruhjahr 1942 aus der Hand nahm Friedrich Syrup 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Nachlasse Sammlung 4 Ehrung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Sohn eines Postbeamten studierte Syrup Maschinenbau Physik sowie Rechts und Staatswissenschaften in Hannover Munchen und Rostock 1 1905 trat er in den preussischen Gewerbeaufsichtsdienst ein bis 1918 und machte sich wahrend dieser Zeit auch durch verschiedene wissenschaftliche Veroffentlichungen zu Fragen des Arbeitsschutzes und der sozialen Lage der Arbeiterschaft einen Namen Im November 1918 wurde Syrup vom Preussischen Ministerium fur Handel und Gewerbe zum Demobilmachungsministerium abgeordnet und war dort zustandig fur die Wiedereingliederung der Kriegsteilnehmer in das Erwerbsleben Aus diesem Aufgabenbereich schuf er das Reichsamt fur Arbeitsvermittlung dessen erster Prasident er Anfang 1920 wurde Ab 1927 war er Prasident der Reichsanstalt fur Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Am 16 Juli 1932 wurde Syrup zum Reichskommissar fur den freiwilligen Arbeitsdienst FAD ernannt Vom 3 Dezember 1932 bis zur Machtergreifung Adolf Hitlers am 30 Januar 1933 war er parteiloser Reichsarbeitsminister im Kabinett Schleicher Anschliessend kehrte er wieder in sein Prasidentenamt bei der Reichsanstalt zuruck die er bis zu ihrer Eingliederung in das Reichsarbeitsministerium Ende 1938 als selbststandige Reichsbehorde fuhrte In seiner Funktion als Beauftragter fur den Vierjahresplan ernannte Hermann Goring Syrup im Jahr 1936 zum Leiter der Geschaftsgruppe Arbeitseinsatz 1937 wurde Syrup NSDAP Mitglied 2 Einige Monate nach der Aktion Arbeitsscheu Reich ordnete Syrup am 20 Dezember 1938 den geschlossenen Arbeitseinsatz aller erwerbslosen und sozialunterstutzten Juden im Reichsgebiet an 1939 wurde Syrup Staatssekretar im Reichsarbeitsministerium unter Franz Seldte und zum Preussischen Staatsrat ernannt bis 1942 Im Fruhjahr 1941 war er in den Hungerplan im Hinblick auf das Unternehmen Barbarossa 1941 involviert Am 2 Mai 1941 sieben Wochen vor dem deutschen Uberfall auf die UdSSR nahm Syrup an einer Besprechung von Staatssekretaren mit hohen Wehrmachtsoffizieren uber Barbarossa teil laut deren Protokoll der Krieg nur weiter zu fuhren ist wenn die gesamte Wehrmacht im 3 Kriegsjahr aus Russland ernahrt wird Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern wenn von uns das fur uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird 3 1941 erlitt er einen volligen Zusammenbruch nach langerer Krankheit nahm er den Dienst nur noch zeitweise auf Dies war mit ein Grund fur die Ernennung des Gauleiters von Thuringen Fritz Sauckel zum Generalbevollmachtigten fur den Arbeitseinsatz GBA am 21 Marz 1942 dem Syrup nun faktisch unterstellt war Syrup war 1942 Mitglied im Fuhrerrat der nationalsozialistischen Gesellschaft fur europaische Wirtschaftsplanung und Grossraumwirtschaft welche die weitraumige deutsche Beherrschung Europas nach dem Sieg plante Bei Kriegsende blieb Friedrich Syrup in Berlin obwohl er hatte fliehen konnen Im Juni 1945 wurde er in das sowjetische Speziallager 7 auf dem Gelande des Konzentrationslagers Sachsenhausen gebracht wo er nach wenigen Wochen starb Werke Auswahl BearbeitenAstigmatische Spiegelung im dreiaxigen Ellipsoid Dissertation Universitat Rostock 1905 Auslese und Anpassung der Arbeiterschaft in der Schuhindustrie und einem oberschlesischen Walzwerke Schriften des Vereins fur Sozialpolitik 153 Munchen 1915 mit W Kieschke Betriebsrategesetz vom 4 Febr 1920 RGBl 147 nebst der Wahlordnung vom 5 Febr 1920 Berlin 1920 6 Auflage 1928 mit Walter Kaskel Arbeitsnachweisgesetz Kommentar Taschenbuch Gesetzsammlung 103 Berlin 1922 3 Nachtrag 1925 mit Philipp Beisiegel Hrsg Gesetz uber die Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Handausgabe mit den sonstigen Vorschriften uber Arbeitseinsatz und Arbeitslosenhilfe und den grundsatzlichen Entscheidungen des Reichsversicherungsamts Losebl Ausg Berlin 1927 ff Probleme des Arbeitsmarktes und der Arbeitslosenversicherung Koln 1930 Anordnung uber die Verteilung von Arbeitskraften vom 28 August 1934 Berlin 1934 3 Auflage 1934 mit Alexander Wende Das Arbeitsbuch Gesetz uber die Einfuhrung eines Arbeitsbuches vom 26 Februar 1935 mit Durchfuhrungsverordnung Ausfuhrungsbestimmungen und Vordrucken Berlin 1935 3 Auflage 1940 Der Arbeitseinsatz und die Arbeitslosenhilfe in Deutschland Berlin 1936 Arbeitseinsatz und Arbeitsbeschaffung Syrup Berlin 1939 Arbeitseinsatz im Krieg und Frieden Vortrag Schriften der Volkswirtschaftlichen Vereinigung im rheinisch westfalischen Industriegebiet Hauptreihe N F 10 Essen 1942 Nachlasse Sammlung BearbeitenManuskripte und unveroffentlichte Manuskriptteile seines Buches Hundert Jahre staatliche Sozialpolitik befinden sich in einem Teilnachlass beim Bundesarchiv in Koblenz 4 Ein weiterer Teilnachlass mit einer Materialsammlung und einem Manuskript zur Geschichte der Arbeitsverwaltung befindet sich bei der Bundesagentur fur Arbeit in Nurnberg 5 Zudem existiert bei der Hochschule der Bundesagentur fur Arbeit in Mannheim eine Sammlung Dr Friedrich Syrup Ehrung BearbeitenIn Koblenz Rauental wurde eine Strasse nach ihm benannt In jungerer Zeit wurde wegen der Rolle Syrups im Dritten Reich eine Umbenennung gefordert 6 Literatur BearbeitenJulius Scheuble Hrsg Hundert Jahre staatliche Sozialpolitik 1839 1939 aus dem Nachlass von Friedrich Syrup Bearb von Otto Neuloh Stuttgart 1957 Dieter G Maier Anfange und Bruche der Arbeitsverwaltung bis 1952 zugleich ein kaum bekanntes Kapitel der deutsch judischen Geschichte Schriftenreihe der Fachhochschule des Bundes fur offentliche Verwaltung 43 Bruhl 2004 ISBN 3 930732 97 1 Jurgen Nurnberger Dieter G Maier Prasident Reichsarbeitsminister Staatssekretar Dr Friedrich Syrup Prasident der Reichsanstalt fur Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung Leben Werk Personalbibliografie Gestalter der Arbeitsmarktpolitik Bibliografie und Biografie Band 1 2 wesentl erw Auflage Ludwigshafen 2007 ISBN 978 3 929153 81 1 1 Auflage 2006 ISBN 3 929153 80 7 Eckhard Hansen Florian Tennstedt Hrsg u a Biographisches Lexikon zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1871 bis 1945 Band 2 Sozialpolitiker in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus 1919 bis 1945 Kassel University Press Kassel 2018 ISBN 978 3 7376 0474 1 S 197 f Online PDF 3 9 MB Hans Walter Schmuhl Syrup Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 741 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Syrup im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Friedrich Syrup in den Historischen Pressearchiven der ZBW Friedrich Syrup Kurzbiographie in den Akten der Reichskanzlei Lebenslauf von Friedrich Syrup auf den Seiten der Unabhangigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Reichsarbeitsministeriums 1933 1945Einzelnachweise Bearbeiten Siehe dazu den Eintrag von Friedrich Syrup im Rostocker Matrikelportal Friedrich Syrup Historische Biografien der Unabhangigen Historikerkommission zur Geschichte des Reichsarbeitsministeriums Abgerufen am 10 August 2020 Alex J Kay Verhungernlassen als Massenmordstrategie Das Treffen der deutschen Staatssekretare am 2 Mai 1941 In Zeitschrift fur Weltgeschichte Hrsg v Hans Heinrich Nolte Jg 11 Heft 1 2010 S 81 105 hier S 81 f Zitat u S 95 Teilnehmer http www nachlassdatenbank de search php Eintrag in der Zentralen Datenbank Nachlasse des Bundesarchivs http www nachlassdatenbank de search php Eintrag in der Zentralen Datenbank Nachlasse des Bundesarchivs https mahnmalkoblenz de index php informationen 2017 565 ehrung fuer den nazitaeter friedrich syrupReichsarbeitsminister des Deutschen Reiches 1919 bis 1945 Gustav Bauer Alexander Schlicke Heinrich Brauns Rudolf Wissell Adam Stegerwald Hermann Warmbold Hugo Schaffer Friedrich Syrup Franz Seldte Theo Hupfauer formal Kabinett Schleicher 3 Dezember 1932 bis 30 Januar 1933 Kurt von Schleicher Reichskanzler parteilos Konstantin Freiherr von Neurath parteilos Franz Bracht parteilos Franz Gurtner DNVP Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk parteilos Hermann Warmbold parteilos Magnus Freiherr von Braun DNVP Friedrich Syrup parteilos Paul von Eltz Rubenach parteilos Johannes Popitz parteilos Normdaten Person GND 130044288 lobid OGND AKS LCCN nr94035253 VIAF 72488615 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Syrup FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM 9 Oktober 1881GEBURTSORT Luchow Wendland STERBEDATUM 31 August 1945STERBEORT Speziallager Nr 7 Sachsenhausen bei Oranienburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Syrup amp oldid 236797897