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Koblenz Rauental ist ein Stadtteil von Koblenz Seinen Namen erhielt der Stadtteil erst 1975 vorher wurde er Westliche Vorstadt genannt Er liegt im Moselbogen mit der letzten Moselstaustufe am sogenannten Moselstausee sudlich der Mosel und wird im Osten begrenzt durch die Altstadt im Sudwesten durch Moselweiss und im Suden durch die Goldgrube Damit konstituiert dieser Stadtteil ein infrastrukturelles Bindeglied zwischen dem urbanen Zentrum von Koblenz und den Naherholungs und Weinbaugebieten an der Mosel Am westlichen Ende befinden sich ein Verwaltungszentrum das Krankenhaus Marienhof und Gebaudekomplexe des Bundesamts fur Ausrustung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr BAAINBw RauentalStadt KoblenzKoordinaten 50 22 N 7 35 O 50 360833333333 7 5805555555556 Koordinaten 50 21 39 N 7 34 50 OFlache 1 83 km Einwohner 5177 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 2 829 Einwohner km Postleitzahl 56073Vorwahl 0261Karte Lage von Rauental in Koblenz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kulturdenkmaler 3 Infrastruktur und Verkehr 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Gebaude der ehemaligen Boelcke Kaserne nbsp Die ehemalige Viehmarkthalle des Schlachthofs nbsp Katholisches Klinikum MarienhofDie Geschichte des Rauentals reicht bis ins 13 Jahrhundert Allerdings war hier nicht mehr zu finden als sein Name aussagt ein raues mit Gestrupp bewachsenes Weinberg und Ackergelande Nur der Weisser oder spater Moselweisser Weg fuhrte durch diese unwirkliche Gegend Die erste urkundliche Erwahnung erfolgte 1276 als der Deutschordenskommende Koblenz ein Wingert in Ruendale vermacht wurde der 1288 Rauendal genannt wird Vor den Toren der Stadt Koblenz wurde 1303 auf einem dieser Weinberge der judische Friedhof angelegt Bis zum Ende des 19 Jahrhunderts war das Areal des heutigen Stadtteils hauptsachlich Feld Garten und Brachland Rege Bautatigkeit gab es erst ab der Zeit um 1900 nachdem die Stadtbefestigung aufgegeben wurde und sich das Siedlungsgebiet von Koblenz nach Suden Sudliche Vorstadt und Westen Goldgrube und Rauental vergrosserte Bereits 1888 1890 entstand im Moselbogen der Koblenzer Schlachthof von dem bis heute die Viehmarkthalle erhalten ist Mit Bau der Festung Koblenz entstand 1823 1827 im Rauental die Moselweisser Schanze Nachdem sie 1897 1898 eingeebnet wurde entstand auf diesem Areal die Telegraphenkaserne die spatere Boelcke Kaserne Seit 2000 befinden sich auf dem Gebiet Wohnungen die Musik und Volkshochschule Im Nordosten entstand 1898 die alte Falckenstein Kaserne durch die seit Erbauung der Europabrucke 1932 1934 die sudlichen Bruckenrampe fuhrt Zwei Mannschaftsgebaude in der Baedekerstrasse sind bis heute erhalten In den Jahren 1908 1911 entstand ein Militarlazarett in dem in den 1930er Jahren die Westfalen Kaserne eingerichtet wurde Auf diesem Gelange steht heute der Gebaudekomplex des Bundesamts fur Ausrustung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde in der Steinstrasse ein Kasernenkomplex angelegt der aber schon kurz nach dem Krieg in Wohngebaude umfunktioniert wurde Am Moselufer wurde 1897 das zweite Gaswerk nach dem in der Laubach in Koblenz errichtet Dies ist die historische Keimzelle der 1934 gegrundeten Energieversorgung Mittelrhein die heute eines der grossten Gas und Wasserversorgungsunternehmen in Rheinland Pfalz ist An der Moselweisser Strasse wurde 1903 ein Krankenhaus durch die Ordensgemeinschaft der Schwestern vom Heiligen Geist gegrundet der Vorlaufer des heutigen Katholischen Klinikums Marienhof Die Schwestern errichteten bereits 1888 daneben ihr Mutterhaus Erste Arbeiten zur Moselkanalisierung begannen bereits im Zweiten Weltkrieg Am Moselbogen zwischen dem Rauental und Lutzel entstand die Staustufe Koblenz die aber erst 1951 fertiggestellt werden konnte Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Moselbogen ein Mineralolhafen angelegt der 1999 aufgegeben wurde Seitdem entsteht auf dem Areal des Moselbogens der Buropark Moselstausee Die Bewohner des unorganisch gewachsenen Stadtteils hatten bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs kein dokumentiertes Ortsbewusstsein Dies anderte sich erst 1933 mit der Grundung der Kirchengemeinde St Elisabeth Ein erstes Kirchengebaude wurde im selben Jahr in der Steinstrasse errichtet Nach der Kriegszerstorung der Stadtteil war wegen seiner Nahe zum Bahnbetriebswerk Koblenz Mosel besonders von den Luftangriffen auf Koblenz betroffen wurde die Kirche 1953 1954 in der Moselweisser Strasse neu errichtet und gab dem jungen Stadtteil eine neue Mitte Der Koblenzer Stadtrat erklarte sich 1975 einstimmig mit der offiziellen Bezeichnung Rauental fur die bis dato sogenannte Westliche Vorstadt einverstanden Kulturdenkmaler BearbeitenDie katholische Pfarrkirche St Elisabeth 1953 bis 1954 erbaut nach Planen von Dominikus Bohm unter Mitwirkung seines Sohnes Gottfried Bohm ist eine der bedeutendsten Kirchen der 1950er Jahre am Mittelrhein Typisch fur den Stil der Bohms ist das umlaufende Glas Mosaik Lichtband das die Kirche an sonnigen Tagen so hell werden lasst dass man ohne kunstliches Licht auskommt Im Innenraum waren uber den vier Bankreihen sowie um den Altar herum ursprunglich 31 Opalglas Leuchtpendel angebracht die bei einer Renovierung 1998 durch Plexiglas ersetzt wurden Diese Konstruktion sollte an truben Tagen eine harmonische Erganzung zum naturlichen Tageslicht und bei Gottesdiensten zu dunklen Zeiten fur sich genommen eine kreative Lichtarchitektur darstellen Im Rauental befinden sich die Synagoge und der Judische Friedhof Die Viehmarkthalle des stadtischen Schlachthofs wurde 1911 1913 als freitragende Stahlbeton Konstruktion erbaut Der Mittelteil steht wegen dieser besonderen Bauweise seit 2002 unter Denkmalschutz und wurde zeitweise durch einen potenziellen Investor der am Ende aber nicht zum Zuge kam zu kulturellen Zwecken genutzt Die Investorensuche fur das sanierungsbedurftige Gebaude zog sich von 2006 bis 2008 hin und endete mit der Eroffnung einer HIT Filiale im Oktober 2009 Diese Entscheidung war nicht unumstritten Kritiker hatten lieber eine Fortfuhrung der kulturellen Nutzung gesehen Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Koblenz Rauental nbsp Die katholische Pfarrkirche St Elisabeth nbsp Denkmal an die von den Nationalsozialisten ermordeten Juden auf dem Judischen Friedhof nbsp Synagoge KoblenzInfrastruktur und Verkehr Bearbeiten nbsp Buropark Moselstausee Eingangsbereich der Energieversorgung Mittelrhein nbsp Hauptwache der Koblenzer BerufsfeuerwehrAus der Geschichte erklart sich die heterogene Struktur des Stadtteils die auch zu Beginn des 21 Jahrhunderts noch deutlich erkennbar ist Die nordliche Peripherie am Moselstausee ist ein Buropark der den Bereich zwischen dem weitlaufigen Firmengelande der Energieversorgung Mittelrhein GmbH und dem ehemaligen Schlachthof umfasst Er beherbergt eine Reihe von Betrieben und Verwaltungseinrichtungen sowie ein Kongresshotel mit in expressiven Farben gestalteter Aussenfassade und eigener Kunstgalerie Vor 1975 war der grosse Gaskessel des Energieversorgungsunternehmens Wahrzeichen dieses Terrains Er stand mitten in einem Landschaftspark mit altem Baumbestand Obst und Gemusegarten der zum Dienstsitz des technischen Geschaftsfuhrers gehorte Ausserhalb dieses Parks befanden sich Verwaltungsgebaude Lagerhallen Baracken und Materialhalden fur die Energieversorgung westlich daran angrenzend der Schlachthof Mit der Umstellung der Gasversorgung der Stadt Koblenz auf Erdgas 1970 war der Gasbehalter entbehrlich geworden Nach seiner Demontage 1975 wurde ab den 1980er Jahren der gesamte Moselbogen im Sinne eines zeitgenossischen Vorstellungen entsprechenden Buroparks erneuert Alle zuvor bestehenden Anlagen wurden zu diesem Zweck abgerissen abgesehen von der historischen Viehmarkthalle Die Koblenzer Berufsfeuerwehr hat ostlich des ehemaligen Landschaftsparks von dem noch eine geringe Flache ubrig ist auf dem Gelande ehemaliger Kohlenhalden ihren Standort Der Moselstausee selbst ist ein beliebtes Freizeitgelande fur Ruderer und Segler Als er im Februar 1963 bei wochenlangen Temperaturen unter 15 C zufror und in der Stadt die Wasserrohre platzten war das Schlittschuhlaufen auf dem Eis fur die Kinder eine ebenso grosse seither nicht mehr wiederholbare Attraktion wie die Sicherstellung der Wasserversorgung fur die Verantwortlichen der Energieversorgung eine singulare Herausforderung war Jenseits der Mosel Staustufe ostlich verlauft eine nach Peter Altmeier benannte Uferpromenade unter der Europabrucke und Balduinbrucke hindurch bis zum Deutschen Eck Dem Rauental gegenuber am linken Moselufer liegen die Stadtteile Metternich und Lutzel Die B 49 trennt die kommerziell genutzten Flachen im Moselbogen von den Wohngebieten des Rauentals Verkehrsberuhigte Strassenzuge mit teilweise sanierungsbedurftigen Mehrfamilien Mietshausern aber auch gepflegte Ein und Zweifamilienhauser mit kleinen Garten pragen das Ortsbild Selbststandige Handwerksbetriebe und kleine Geschafte die Mitte des 20 Jahrhunderts noch zur Infrastruktur gehorten sind zu Beginn des 21 Jahrhunderts nicht mehr vorhanden Gleiches gilt fur eine grossflachige Gartnerei die sich im Zentrum des Ortsteils befand Einige tradierte Eckkneipen sind erhalten andere in italienischer griechischer oder turkischer Hand Es gibt einen Kindergarten der Gemeinde St Elisabeth und die nach Freiherr vom Stein benannte Grundschule in der gleichnamigen Strasse Supermarkte Einzelhandelsgeschafte sowie kleine Dienstleistungsunternehmen konzentrieren sich auf der Moselweisser Strasse der Haupt Durchgangsstrasse am Sudrand des Rauentals von der City nach Moselweiss an dieser Strasse liegt auch die Pfarrkirche St Elisabeth In den Strassenzugen sudlich der Moselweisser Strasse angrenzend an den Stadtteil Goldgrube wurden ab 2006 auf dem Gelande der ehemaligen Boelcke Kaserne neue Eigentumswohnungen gebaut An der Grenze zum sogenannten Verwaltungszentrum II von Moselweiss hat abseits der B 49 das BAAINBw seinen Standort Sudlich des Stadtteils verlauft die Trasse der Moselstrecke und bildet die Grenze zur Goldgrube An der Moselstrecke ist zwischen Rauental und Goldgrube Hohe Follmannstrasse die Errichtung eines neuen Bahnhaltepunktes geplant Dabei ist auch eine Fussgangeruberfuhrung angedacht mit der Goldgrube und Rauental besser verbunden werden konnten 2 Literatur BearbeitenEnergieversorgung Mittelrhein GmbH Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Theiss Stuttgart 1992 1993 Band 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit 1992 ISBN 3 8062 0876 X Band 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Wolfgang Schutz Koblenzer Kopfe Personen der Stadtgeschichte Namensgeber fur Strassen und Platze Verlag fur Anzeigenblatter Mulheim Karlich Hrsg Bernd Weber 2005 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Ulrike Weber Bearbeiter Stadt Koblenz Stadtteile Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 3 3 Werner Worms 2013 ISBN 978 3 88462 345 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koblenz Rauental Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Koblenz Rauental in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Koblenz in Zahlen 2023 PDF 907 kB Horchheim Goldgrube Bendorf Neue Bahnhaltestellen sind geplant rhein zeitung de 26 Juli 2016 abgerufen am 23 September 2016Stadtteile von Koblenz Altstadt Arenberg Arzheim Asterstein Bubenheim Ehrenbreitstein Goldgrube Guls Horchheim Horchheimer Hohe Immendorf Karthause Karthause Nord Karthause Flugfeld und Karthauserhofgelande Kesselheim Lay Lutzel Metternich Moselweiss Neuendorf Niederberg Oberwerth Pfaffendorf Pfaffendorfer Hohe Rauental Rubenach Stolzenfels Sudliche Vorstadt Mitte und Sud Wallersheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koblenz Rauental amp oldid 235740458