www.wikidata.de-de.nina.az
Der Schlachthof in Koblenz war von 1890 bis 1993 in Betrieb Von dem Schlachthof im Stadtteil Rauental ist die 2009 sanierte Viehmarkthalle erhalten geblieben und wird heute von einem Supermarkt genutzt Der ehemalige Schlachthof in Koblenz RauentalDie ehemalige Viehmarkthalle heute Filiale eines Hit MarktsDas Relief an der Frontfassade Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 3 Denkmalschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits wahrend der franzosischen Besetzung 1794 1814 sollte ein zentrales Schlachthaus eingerichtet werden Dazu wurde 1807 die sakularisierte Florinskirche auserkoren Da Koblenz 1815 an Preussen fiel kam es nicht mehr soweit Im Marz 1859 schlug die Koblenzer Polizeidirektion die auch fur die offentliche Hygiene zustandig war mehrere Bauplatze vor die jedoch alle ausserhalb der Stadtbefestigung lagen Aufgrund des Rayongesetzes durften ausserhalb der Stadtmauern nur einfache Gebaude mit einem gewissen Abstand zu den Festungswerken errichtet werden die im Kriegsfall leicht zu zerstoren waren Deswegen scheuten sich die Metzger und der Stadtrat vor den Kosten da sie im Kriegsfall fur die Beseitigung zahlen mussten und die Planungen wurden nicht weiter verfolgt Aufgrund des Bevolkerungszuwachses Ende des 19 Jahrhunderts wurde nun die Stadthygiene grundlegend neu geordnet Nachdem in den 1880er Jahren das erste Wasserwerk in Betrieb genommen und die erste Kanalisation in der Stadt erbaut wurde nahm die Stadtverwaltung nun die Hausschlachtung ins Visier Die 72 Hausschlachtereien in Koblenz waren ein Herd fur Infektionskrankheiten da die Abfalle und das Blut der Tiere in den Strassenrinnen landeten oder in Gruben entsorgt wurden Dies fuhrte dazu dass einsickernde Abwasser eine Gefahr fur das Grundwasser darstellten aus dem die Bevolkerung durch Ziehbrunnen ihr Trinkwasser gewann Ein 1885 vorgeschlagener Bauplatz nahe dem Garnisonslazarett das im alten Dominikanerkloster in der Altstadt untergebracht war wurde nach Protesten in der Bevolkerung verworfen Die Militars waren nun damit einverstanden die Bauvorschriften ausserhalb der Befestigung zu lockern auch weil deren Aufgabe aufgrund der fortschreitenden Kriegstechnik absehbar war und liessen feste Bauwerke zu Nachdem ein passender Bauplatz am Hundspfad im heutigen Rauental gefunden war beauftragte man 1886 den Stadtbaumeister Friedrich Wilhelm Ludwin Mackler mit der Planung eines stadtischen Schlachthofs der einen Vorentwurf seines kommissarischen Vorgangers Georg Breiderhoff uberarbeitete Am 22 Februar 1888 genehmigte der Koblenzer Stadtrat die Realisierung des Bauprojekts fur etwa 400 000 Mark 3 268 662 Der Grundstein wurde am 4 Juli 1888 gelegt und am 15 Mai 1890 konnte der neue Schlachthof feierlich eingeweiht werden Bereits im ersten Jahr wurde die Leistungsfahigkeit aller Koblenzer Metzgereien ubertroffen In den Jahren 1911 1913 wurde der Schlachthof nach Planen von Mackler um die heute noch bestehende Viehmarkthalle erweitert Der Betrieb des Schlachthofes wurde 1992 eingestellt Bis auf die 2002 unter Denkmalschutz gestellte Viehmarkthalle wurden die Gebaude abgerissen Diese wurde zwischenzeitlich kulturell genutzt und schliesslich 2009 nach langer Investorensuche saniert Seit Oktober 2009 ist in dem Gebaude die Filiale eines HIT Markts untergebracht Bau BearbeitenDer Schlachthof in Koblenz bestand ursprunglich aus den eigentlichen Schlachtgebauden und einem durch eine Mauer getrennten Viehhof Zu den Schlachtgebauden gehorten eine Schlachthalle fur Gross und Kleinvieh sowie eine Schweineschlachthalle Dazu kamen Stallungen die Kaldaunenwasche ein Kuhlhaus sowie ein Maschinen und Verwaltungsgebaude Die 1913 fertiggestellte Viehmarkthalle ist bis heute erhalten da sie ein Beispiel fur den fruhen Stahlbetonbau darstellt Die dreischiffige Halle besitzt einen basilikalen Querschnitt aus sieben Bindern In der zweiten Hallenachse wurden Wandbemalungen mit farbigen Ranken rekonstruiert Auf dem Dach sind drei grosse Luftungslaternen angebracht An der Frontfassade unter dem Giebel befindet sich das Relief eines Mannes der einen Stier fuhrt Entlang der Schlachthofstrasse sind vier Torpfosten auf einem kreuzformigen Grundriss und einer aus Backstein gemauerten Wand dazwischen samt zwei schmiedeeiserner Tore mit kreisformigen Ornamenten erhalten Denkmalschutz BearbeitenDie ehemalige Viehmarkthalle des Schlachthofs ist seit 2002 ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Sie liegt in Koblenz Rauental in der Schlachthofstrasse 66 1 Seit 2002 ist die ehemalige Viehmarkthalle des Schlachthofs Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Literatur BearbeitenEnergieversorgung Mittelrhein GmbH Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Bd 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0876 X Bd 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart Theiss Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Reinhard Kallenbach Koblenzer Geschichte neu erzahlt Mittelrhein Verlag Koblenz 2012 ISBN 978 3 925180 03 3 Ulrike Weber Bearb Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 3 3 Stadt Koblenz Stadtteile Werner Worms 2013 ISBN 978 3 88462 345 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlachthof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Koblenzer Geschichte neu erzahlt Teil 44 Stadt verbietet das Schlachten im Haus in Rhein Zeitung 20 Juli 2012 Revitalisierte Schlachthofhalle im Buropark Moselstausee in koblenz de Der stadtische Schlacht und Viehhof in weissergasse koblenz deEinzelnachweise Bearbeiten Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz PDF 1 5 MB Koblenz 201350 363416666667 7 5750833333333 Koordinaten 50 21 48 3 N 7 34 30 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlachthof Koblenz amp oldid 208512668