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Die Balduinbrucke ist eine steinerne Bogenbrucke uber die Mosel in Koblenz die alteste erhaltene Brucke der Stadt Sie wurde im 14 Jahrhundert erbaut Sie ist bei Kilometer 1 04 die letzte Brucke uber die Mosel vor deren Mundung in den Rhein am Deutschen Eck und verbindet die Koblenzer Altstadt mit dem nordlich davon liegenden Stadtteil Lutzel Ihren Namen hat sie von dem Trierer Kurfursten Balduin von Luxemburg unter dem mit dem Bau der Brucke begonnen wurde Im Laufe der Zeit erfuhr die Balduinbrucke einige teils erhebliche Umbauten BalduinbruckeBalduinbrucke Ansicht der Balduinbrucke von WestenNutzung Strasse Fuss und RadwegQuerung von MoselOrt KoblenzUnterhalten durch Stadt KoblenzKonstruktion steinerne Bogenbrucke SpannbetonbruckeGesamtlange 475 mBreite 12 mFahrzeuge pro Tag 19 000Baubeginn um 1342 1343Fertigstellung 1429Bauzeit etwa 85 JahrePlaner Balduin von LuxemburgLageKoordinaten 50 21 50 N 7 35 35 O 50 363888888889 7 5930555555556 Koordinaten 50 21 50 N 7 35 35 OBalduinbrucke Rheinland Pfalz Strassenkarte von Koblenz3 Balduinbruckef1p1 Balduinbrucke vorne Luftaufnahme 2017 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Romische Vorgangerbrucke 1 2 Bruckenbau im Mittelalter 1 3 Umbauten im 17 bis 19 Jahrhundert 1 4 Kriegszerstorung und Wiederaufbau 1 5 Umbauten seit 1949 2 Bau 3 Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenRomische Vorgangerbrucke Bearbeiten Hauptartikel Romische Brucken in Koblenz Schon vor der Balduinbrucke gab es an dieser Stelle einen Moselubergang In den Jahren zwischen 1860 und 1867 wurden 50 Meter stromabwarts neben der Balduinbrucke Reste einer Pfahljochbrucke aus romischer Zeit entdeckt die Teil der romischen Rheintalstrasse war Bagger die zum Ausbau der Schifffahrtsrinne 1944 und zur Errichtung der Staustufe Koblenz 1940 1951 eingesetzt waren beseitigten zahlreiche Uberbleibsel dieser Holzbrucke aus dem Flussbett Bruckenbau im Mittelalter Bearbeiten Der erste Bau der Balduinbrucke wurde unter Kurfurst Balduin von Luxemburg um 1342 1343 begonnen Eine von ihm ausgestellte Urkunde uber den Beginn des Bruckenbaus datiert vom 1 Mai 1343 Am 28 Juni 1359 erteilte Erzbischof Boemund II von Saarbrucken das Recht Bruckengeld zu erheben Die Bauarbeiten an der Brucke dauerten etwa 85 Jahre Mit dem Bau des Torturmes 1429 war die Brucke endgultig vollendet Der Papst in Rom gewahrte fur den Bruckenbau der eine grosse technische und finanzielle Herausforderung darstellte wiederholt Ablasse zur Finanzierung begrundet wurde die Unterstutzung mit der Erleichterung des Pilgerverkehrs Die Stiftungen fur die Brucke bildeten ein eigenes Vermogen das bis zum Ende des Trierer Kurfurstentums von einem eigenen Bruckenmeister verwaltet wurde und die notwendigen Mittel fur den Unterhalt der Brucke sicherstellte Die steinerne Brustungsmauer trug ein Standbild des heiligen Johannes Nepomuk des Schutzpatrons der Brucken Zumindest zeitweilig standen auf der Brucke bzw ihren Pfeilern auch kleine Hauser in denen judische Burgerinnen und Burger wohnten Umbauten im 17 bis 19 Jahrhundert Bearbeiten Durch Hochwasser und Eisgang kam es immer wieder zu Beschadigungen der Brucke Im 17 Jahrhundert kam es zu einer ersten Veranderung im Zuge der barocken Neubefestigung der Stadt Koblenz Auf der Lutzeler Seite wurde im 18 Jahrhundert die Toranlage auf dem Widerlager entfernt und im Jahr 1775 der Torturm auf Koblenzer Seite Im Jahr 1794 wahrend des Einmarschs franzosischer Revolutionstruppen sturzte die Bildsaule in die Mosel Im Verlauf des Ausbaus der preussischen Grossfestung Koblenz wurde auch die Balduinbrucke gesichert Nach den Planen des Ingenieuroffiziers Heinrich Adolph Buschbeck entstand zwischen 1821 und 1824 zunachst auf der Stadtseite das Moseltor auch als Moseltorbatterie bezeichnet das 1834 abschliessend verputzt und 1897 nach Aufgabe der Stadtbefestigung abgebrochen wurde sowie auf der Lutzeler Seite zwischen 1831 und 1832 ein Traversenturm der bereits 1883 bei einer Bruckenverbreiterung entfernt wurde 1 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Die Balduinbrucke und die Koblenzer Altstadt um 1890 Kriegszerstorung und Wiederaufbau Bearbeiten nbsp Die zerstorten bzw provisorisch wiederhergestellten Moselbrucken 1945Die Balduinbrucke wurde zum Ende des Zweiten Weltkriegs wie alle Koblenzer Brucken am 7 Marz 1945 von den sich zuruckziehenden Einheiten der Wehrmacht gesprengt Dabei sturzten drei Bogen auf Koblenzer Seite in die Mosel danach wurden sie provisorisch repariert Der Abschluss des Wiederaufbaus 1946 1949 wurde am 23 August 1949 in Anwesenheit des rheinland pfalzischen Ministerprasidenten Peter Altmeier gefeiert Umbauten seit 1949 Bearbeiten nbsp Anbau einer Behelfsbrucke wahrend der Sanierungsmassnahmen an der Balduinbrucke 2013Die Moselkanalisierung in den 1960er Jahren hatte auch Folgen fur die Balduinbrucke Teile wurden abgebrochen um der Schifffahrt Platz zu machen Auf der nordlichen Halfte uberspannt seitdem eine moderne Spannbetonbrucke den Schifffahrtskanal Dazu mussten auf der Lutzeler Seite sechs Bogen abgebrochen werden Die erhaltenen Bogen verbreiterte man auf der Oberstromseite um rund funf Meter so dass die Brucke heute ungefahr doppelt so breit ist wie im Mittelalter Bei dieser Gelegenheit wurden die eisernen Fussgangerstege aus dem 19 Jahrhundert wieder beseitigt und die Brustungsmauern in alter Form rekonstruiert Im Jahr 1975 wurde nach langer Bauzeit die umgebaute und restaurierte Brucke vollendet Auf der Brucke erinnert eine Steinfigur geschaffen von dem Koblenzer Bildhauer Rudi Scheuermann an den namensgebenden Kurfursten Balduin von Luxemburg Im Torbogen auf der Koblenzer Seite hangt ein ausdrucksvolles Christkonigs Kreuz Relief das in den 1970er Jahren von dem ostpreussischen Bildhauer Siegfried Erdmann heute Dortmund geschaffen wurde daneben befindet sich eine aus dem 18 Jahrhundert stammende Inschrifttafel die bis zur Verbreiterung der Brucke an einem der Pfeiler angebracht war sie erinnert an eine Reparatur und tragt den Namen eines ehemaligen Bruckenmeisters Im Februar 2013 begannen umfangreiche Sanierungsmassnahmen an der Balduinbrucke die bis Oktober 2014 andauerten und von der Faber Bau GmbH ausgefuhrt wurden Aufgrund von Umwelteinflussen und der hohen Verkehrsbelastung taglich nutzen 19 000 Fahrzeuge und 800 Linienbusse die Brucke waren besonders die Spannbetonbauwerke die Fussgangerunterfuhrung und die gewendelte Fussgangerrampe auf der Lutzeler Seite aus den 1970er Jahren stark geschadigt Aber auch die historischen Steinbogen auf der Innenstadtseite wurden mit in die Sanierung einbezogen Die gesamte Fahrbahn der Brucke wurde erneuert und die Gelander auf das heute vorgeschriebene Niveau erhoht Die Fussganger und Radfahrer mussten zeitweise eine an der Ostseite angebrachte Behelfsbrucke nutzen 2 nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Ansicht der Balduinbrucke von Osten links die Alte BurgBau BearbeitenDie Balduinbrucke wurde aus devonischer Grauwacke und vulkanischem Gestein Basaltlava errichtet Ursprunglich bestand die Brucke aus vierzehn Bogen mit dreizehn Pfeilern und uberspannte die Mosel in einer Lange von 325 m zwischen den Widerlagern Alle Pfeiler stehen auf Pfahlrosten Heute uberspannt sie in einer Lange von 246 m zwischen den Widerlagern die Mosel neben der Alten Burg Die Gesamtlange des Bruckenbauwerks samt den Vorlandbrucken auf beiden Seiten betragt 475 m Auf der Lutzeler Seite sind drei Bogen erhalten geblieben dann uberspannt eine moderne Spannbetonbrucke den Schifffahrtskanal schliesslich folgen sieben historische Bogen auf Koblenzer Seite Die Bruckenrampe auf der Koblenzer Seite wird von weiteren drei machtigen Bogen getragen nbsp Die Fahrbahn der Balduinbrucke 2011 Blickrichtung Innenstadt nbsp Die Steinfigur des Kurfursten Balduin von Luxemburg auf der Balduinbrucke nbsp Moselbrucken in Koblenz nbsp Das Bruckentor der Balduinbrucke um 1890 nbsp Einzug Kaiser Wilhelm II uber die Balduinbrucke einen Tag vor Einweihung des Kaiser Wilhelm I Denkmals am Deutschen Eck 1897 nbsp Blick auf die Balduinbrucke 1924 Die neue Moselbrucke Europabrucke von 1934 wurde nachtraglich auf das Bild montiert Denkmalschutz BearbeitenDie Balduinbrucke ist ein geschutztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Sie gehort zur Denkmalzone Altstadt 3 Seit 2002 ist die Balduinbrucke Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal ausserdem ist sie ein geschutztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau weissen Schutzzeichen gekennzeichnet Siehe auch BearbeitenListe der Querungen uber Rhein und Mosel in Koblenz Liste der Moselbrucken Liste mittelalterlicher Steinbrucken in DeutschlandLiteratur BearbeitenEnergieversorgung Mittelrhein GmbH Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Band 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0876 X Band 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart Theiss Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Fritz Michel Die Kunstdenkmaler der Stadt Koblenz Die profanen Denkmaler und die Vororte Munchen Berlin 1954 S 176 180 Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Erster Band Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Band 3 2 Stadt Koblenz Innenstadt bearbeitet von Herbert Dellwing und Reinhard Kallenbach Speyer 2004 ISBN 3 88462 198 X S 104 Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Hrsg Die Kunstdenkmaler der Stadt Koblenz Die profanen Denkmaler und die Vororte Reihe Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Unveranderter Nachdruck von 1954 Im Auftrage des Kultusministeriums von Rheinland Pfalz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1986 ISBN 3 422 00563 3 Hans Bellinghausen Ernst Bitzegeio Ulrich Finsterwalder Neue Moselbrucke Koblenz Festschrift zur Einweihung und Verkehrsubergabe der Neuen Moselbrucke Koblenz am 24 Juli 1954 erweiterter Sonderdruck aus Der Bauingenieur Jahrgang 29 1954 Heft 8 Springer Verlag Berlin Heidelberg 1954 ISBN 3 540 01833 6 online Stadt Koblenz Hrsg Koblenz Stadt der Brucken Dokumentation zur Einweihung der Koblenzer Balduinbrucke Koblenz August 1975 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Balduinbrucke in Koblenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Balduinbrucke In Structurae Die Balduinbrucke bei brueckenweb de Sanierung der Balduinbrucke in koblenz baut de Die Balduinbrucke im Bildindex Kunst amp ArchitekturEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Weber Die preussischen Festungsanlagen von Koblenz 1815 1834 Kunst und Kulturwissenschaftliche Forschungen Band 1 2003 ISBN 3 89739 340 9 S 211 212 221 223 Fritz Michel Die Kunstdenkmaler der Stadt Koblenz Die profanen Denkmaler und ihre Vororte Die Kunstdenkmaler von Rheinland Pfalz Band 1 Munchen 1954 S 144 Sanierung der Balduinbrucke Koblenz in structurae de Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz PDF 1 5 MB Koblenz 2013 Flussquerungen in Koblenz Rhein Sudbrucke Horchheimer Eisenbahnbrucke Pfaffendorfer Brucke Rheinfahre Seilbahn Bendorfer BruckeMosel Moselfahre Lay Gulser Eisenbahnbrucke Kurt Schumacher Brucke Staustufe Europabrucke Moseleisenbahnbrucke Balduinbrucke Moselfahre am Deutschen EckEhemalige Flussquerungen Romische Brucken Fliegende Brucke Schiffbrucke Trajekt Stolzenfels Oberlahnstein Rheinfahre Stolzenfels Lahnstein Normdaten Geografikum GND 4098579 9 lobid OGND AKS VIAF 239020342 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balduinbrucke amp oldid 227757384