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Eine Schiffbrucke uberbruckte von 1819 bis zu ihrer Zerstorung im Zweiten Weltkrieg im Jahre 1945 den Rhein zwischen Koblenz und Ehrenbreitstein In den Rheinanlagen sind die beiden Bruckenhauser und der linksrheinische Bruckenkopf bis heute erhalten geblieben Schiffbrucke KoblenzSchiffbrucke Koblenz Schiffbrucke uber den Rhein um 1896Nutzung StrassenbruckeQuerung von RheinOrt Koblenz EhrenbreitsteinKonstruktion PontonbruckeGesamtlange 325 mBaubeginn 1818Fertigstellung 1819Eroffnung 18 April 1819Zustand zerstortSchliessung 1945LageKoordinaten 50 21 33 N 7 36 26 O 50 359027777778 7 6072222222222 Koordinaten 50 21 33 N 7 36 26 OSchiffbrucke Koblenz Rheinland Pfalz f1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bruckenhauser und Bruckenkopf 3 Denkmalschutz 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste preussische Schiffbrucke in Koblenz wurde im Juli 1792 unter der Leitung des Pontonier Offiziers Johann Gottfried Linde 1 in Hohe des kurfurstlichen Schlosses mit 63 Pontons und 42 Kahnen errichtet Das etwa 42 000 Mann starke Armeekorps des Herzogs von Braunschweig uberquerte mit ihrer Hilfe den Rhein und bezog anschliessend sein Feldquartier zwischen Metternich und Rubenach 2 Mit der Errichtung der preussischen Grossfestung wurden erstmals in der Koblenzer Geschichte standige Befestigungen auch auf der linken Rheinseite angelegt Der verantwortliche Festungsbrigadier Generalmajor Ernst Ludwig Aster pladierte daher bereits 1817 fur den Bau einer festen Verbindung der beiden Rheinufer um im Verteidigungsfall Truppen vom Ehrenbreitstein und der Pfaffendorfer Hohe auf die andere Seite zur Karthause und dem Petersberg zu bringen Aber auch bereits im Frieden war eine solche Brucke von grosser Bedeutung denn der geplante grosse Truppenubungsplatz auf der Karthause musste fur alle Einheiten der Festung erreichbar sein Die vorhandene Gierseilfahre als Fliegende Brucke bezeichnet war diesen Anforderungen nicht mehr gewachsen daher genehmigte der preussische Kanzler Karl August von Hardenberg 1818 den Bau einer gebogenen Schiffbrucke Unter der Leitung des Ingenieur Offiziers August Wilhelm Linde 3 wurde die Brucke durch die Gebruder Hermann und Mathias Stinnes aus Ruhrort fur etwa 36 000 Taler errichtet und am 18 April 1819 eroffnet 4 Um die Brucke vor Eisgang und Hochwasser zu schutzen wurde auf der rechten Rheinseite zusatzlich ein Sicherheitshafen angelegt Zunachst bestand die Schiffbrucke aus 38 holzernen Kahnen uber die eine etwa 7 30 Meter breite und 346 Meter lange bogenformige Fahrbahn aus Holzbrettern fuhrte 5 Zwolf bewegliche Joche ermoglichten die Offnung fur die Schiffsdurchfahrt Ein Orkan beschadigte die Brucke am 18 Juli 1841 ganz erheblich 6 Infolge davon wurde sie in gerader Form mit 36 Kahnen neu errichtet dabei kam wahrend der Bauphase erneut eine Fliegende Brucke zum Einsatz 1877 installierte die Koblenzer Maschinenbaufirma Schaubach amp Gramer einen erstmals bei rheinischen Schiffbrucken verwendeten maschinellen Antrieb zum Auffahren von zwei Jochen Die beweglichen Teile der Schiffbrucke waren mit Ketten verankert zum Offnen liess man sie vormals von der Stromung wegtreiben zum Schliessen mussten sie an den Ketten mit handbetriebenen Haspeln wieder zuruckgezogen werden was je nach Wasserstand und Stromung lange dauerte und erhebliches Personal erforderte Der neue Dampfantrieb ermoglichte bei Tag das schnelle Offnen und Schliessen durch eine in einem der Kahne aufgestellte Dampfmaschine ausserdem wurde Druckluft in Behaltern gespeichert die den Antrieb bei Nacht wenn der Kessel der Maschine nicht befeuert wurde ermoglichte 7 Nach 1900 wurde der Antrieb modernisiert und die holzernen Kahne durch 37 eiserne ersetzt Das fur die Uberquerung zu zahlende Bruckengeld wurde an zwei Bruckenhausern auf Koblenzer Seite erhoben Das Militar war davon befreit Von 1907 bis 1947 regelte die Wahrschaustation Seemannssprache wahrschauen warnen instruieren in Pfaffendorf den Schiffsverkehr auf dem Rhein Wenn die Schiffbrucke in Koblenz offen war gab sie den Schiffen mit einer Fahne die Durchfahrt frei Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zerstorten im Marz 1945 die deutschen Truppen bei ihrem Ruckzug alle Rheinbrucken so auch die Schiffbrucke in Koblenz Noch 1945 bauten amerikanische Pioniere eine neue Pontonbrucke an gleicher Stelle Nach der Ubergabe an die franzosische Militarverwaltung wurde bei einem Hochwasser versaumt die Verankerung dem steigenden Wasser entsprechend zu lockern und die Schiffbrucke versank im Rhein Die franzosische Armee wiederholte den Bau gab die Pontonbrucke aber 1947 auf Mit Abschluss des Wiederaufbaus der Pfaffendorfer Brucke 1953 wurde die Schiffbrucke schliesslich entbehrlich zudem galt sie schon vor dem Krieg als Hindernis fur den zunehmenden Schiffsverkehr der seinerseits lange Wartezeiten beim Passieren der Brucke verursachte da diese sehr haufig ausgefahren werden musste und durch den kurzen Abstand der anfahrenden Schiffe auch haufig lange geoffnet blieb Heute verkehrt an gleicher Stelle das Personenfahrschiff Schangel Auf der Koblenzer Seite zeugen noch die beiden Bruckenhauser und Uberreste der Bruckenverankerung in den Rheinanlagen von der Existenz der Schiffbrucke nbsp Der Rhein zwischen Koblenz und Ehrenbreitstein dazwischen die Schiffbrucke um 1900 nbsp Ruckkehr deutscher Fronttruppen nach dem Waffenstillstand auf der Schiffbrucke in Koblenz im November 1918 nbsp Passanten warten vor geschlossenen Schranken wahrend die Schiffbrucke fur den Schiffsverkehr geoffnet ist um 1932 nbsp Um den Rhein fur den Schiffsverkehr passierbar zu machen sind Segmente der Schiffbrucke ausgefahren um 1932 nbsp Stromabwarts passierender Schleppverband links eines der beiden ausgefahrenen Bruckensegmente um 1932 nbsp Fahrzeug und Personenverkehr um 1932 nbsp Eine Gedenktafel in den Rheinanlagen erinnert an die SchiffbruckeBruckenhauser und Bruckenkopf Bearbeiten nbsp Uberreste der Verankerung der Schiffbrucke links und die beiden Bruckenhauser rechts 2011In den Koblenzer Rheinanlagen vor dem Koblenzer Hof stehen die beiden spiegelsymmetrisch aufgebauten Bruckenhauser mit auf Pfeilern ruhenden Vorhallen und ausschwingenden Dachern Sie stammen aus der Zeit vor 1914 und wurden nach Planen des Stadtbaurats Friedrich Neumann errichtet Ebenfalls erhalten ist der linksrheinische Bruckenkopf am Rheinufer Die untereinander verbundenen pfeilerartigen Bauteile wurden aus Basaltlava erbaut Neben den Bruckenhausern erinnert eine Gedenkplatte an die Schiffbrucke Hier steht zu lesen Schiffbrucke Koblenz Ehrenbreitstein 1819 1945 Auf 36 holzernen spater eisernen Pontons uberspannte sie den 325 m breiten Rhein Zwei oder drei Joche wurden ausgefahren wenn Schiffe nahten 1819 fur 40 000 Taler gebaut 1945 zerstort Denkmalschutz BearbeitenDie Bruckenhauser und der erhaltene linksrheinische Bruckenkopf der ehemaligen Schiffbrucke sind geschutzte Kulturdenkmale nach dem Denkmalschutzgesetz DSchG und in der Denkmalliste des Landes Rheinland Pfalz eingetragen Sie liegen in Koblenz Altstadt am Konrad Adenauer Ufer 8 Seit 2002 sind die Bruckenhauser und der erhaltene linksrheinische Bruckenkopf der ehemaligen Schiffbrucke Teil des UNESCO Welterbes Oberes Mittelrheintal Siehe auch BearbeitenListe der Querungen uber Rhein und Mosel in Koblenz Liste der RheinbruckenLiteratur BearbeitenHerbert Dellwing Bearbeiter Kulturdenkmaler in Rheinland Pfalz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Band 3 2 Stadt Koblenz Innenstadt Werner Worms 2004 S 158 ISBN 3 88462 198 X Erich Franke Geschichte der Koblenzer Brucken in Koblenz Stadt der Brucken Dokumentation zur Einweihung der Koblenzer Balduinbrucke Koblenz Stadt Koblenz 1975 S 14 63 hier S 47 52 Dokumentationen der Stadt Koblenz 4 Klemens Mersmann Geschichte des Koniglich Preussischen Garde Pionier Bataillons 2 Auflage Berlin 1910 Stadtarchiv Koblenz Hrsg Vor 200 Jahren Eroffnung der Schiffbrucke am 18 April 1819 17 April 2019 wordpress com abgerufen am 1 Juli 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schiffbrucke Koblenz Sammlung von Bildern Die Schiffbrucke bei brueckenweb deEinzelnachweise Bearbeiten 10 Juli 1737 in Zehden 17 Januar 1816 in Berlin 1756 Eintritt in das preussische Artillerie Korps zuletzt Major im Pontonier Korps 1810 verabschiedet Mersmann S 296 f Die Festungen Koblenz und Ehrenbreitstein vor der preussischen Besitznahme In Archiv fur die Officiere der Koniglich Preussischen Artillerie und Ingenieur Korps Band 18 1845 S 162 184 hier S 203 f google de Ein Sohn des vorgenannten Majors Linde etwa 1783 in Berlin 2 November 1858 in Ehrenbreitstein 1797 Eintritt in das preussische Pontonier Korps zuletzt Major und Inspekteur der 3 Pionier Inspektion in Koblenz 1839 verabschiedet Mersmann S 300 f Stadtarchiv Koblenz Hrsg Vor 200 Jahren Eroffnung der Schiffbrucke am 18 April 1819 17 April 2019 wordpress com abgerufen am 1 Juli 2019 Stadtarchiv Koblenz Friedrich Victor Der Orkan am 18 Juli 1841 in seiner Entstehung seinem Fortgange und seinen Wirkungen Siegen 1841 S 14 google de Protokoll Nr 12 der Strombefahrungs Commission vom 21 September 1874 In Protokolle der Rheinischen Strombefahrungs Commission von 1874 Mannheim 1875 google de Max Schaubach Ausfahrvorrichtung der Coblenzer Schiffbrucke In Wochenschrift des Vereins Deutscher Ingenieure Berlin 1878 S 122 123 google de Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Koblenz PDF 6 5 MB Koblenz 2013Flussquerungen in Koblenz Rhein Sudbrucke Horchheimer Eisenbahnbrucke Pfaffendorfer Brucke Rheinfahre Seilbahn Bendorfer BruckeMosel Moselfahre Lay Gulser Eisenbahnbrucke Kurt Schumacher Brucke Staustufe Europabrucke Moseleisenbahnbrucke Balduinbrucke Moselfahre am Deutschen EckEhemalige Flussquerungen Romische Brucken Fliegende Brucke Schiffbrucke Trajekt Stolzenfels Oberlahnstein Rheinfahre Stolzenfels Lahnstein Die nachste Brucke flussaufwarts Pfaffendorfer Brucke Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke flussabwarts Bendorfer Brucke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schiffbrucke Koblenz amp oldid 239025120