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Ernst Ludwig von Aster bis 1844 Ernst Ludwig Aster 5 Oktober 1778 in Dresden 10 Februar 1855 in Berlin war ein preussischer General der Infanterie der massgeblichen Anteil an der Errichtung der preussischen Festungsanlagen in der Rheinprovinz hatte General der Infanterie Ernst Ludwig von Aster Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Militarkarriere 2 1 Bedeutung fur den Festungsbau 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenErnst Ludwig war der Sohn des kursachsischen Generalmajors und Chef des Ingenieurkorps Friedrich Ludwig Aster 16 Dezember 1804 in Dresden und dessen Ehefrau Susanne Ludowika Hennigs 27 Juli 1817 in Dresden Er war in erster Ehe Dresden 30 November 1809 mit Jeannette Rudolfine von Raussendorf 21 Oktober 1784 in Konigstein 20 Mai 1817 in Ehrenbreitstein und in zweiter Ehe seit 9 Januar 1821 mit Marie von Brandt 9 Dezember 1795 in Leipzig 19 November 1874 in Berlin 1 verheiratet 2 Aster wohnte zuletzt in Berlin Potsdamerstr 19 wo er am 10 Februar 1855 verstarb Die Beisetzung erfolgte auf dem Schoneberger Friedhof Abt 1 R 7 Nr 4 Sein Grabmal blieb erhalten und wurde 1996 97 im Auftrag der Stiftung Historische Kirchhofe und Friedhofe in Berlin Brandenburg restauriert Der General hatte sieben Kinder darunter Marie Franz Commer 1813 1887 Musikwissenschaftler Ernst Rudolph preussischer Geheimer OberregierungsratMilitarkarriere BearbeitenVor seinem Studium an der Militar Ingenieurakademie in Dresden erhielt Aster Unterricht durch Privatlehrer Am 4 August 1794 trat er als Unteroffizier in das sachsische Ingenieurkorps ein Mit der Beforderung zum Unter Leutnant 18 April 1800 wurde er als Adjutant zu seinem Vater dem Kommandeur des Ingenieurkorps versetzt Seine Ernennung zum Premierleutnant 16 November 1804 war mit der Abkommandierung zu einer Vermessungseinheit verbunden mit der 1806 am Feldzug gegen Frankreich Schlacht bei Jena teilnahm Nach seiner Beforderung zum Kapitan im Generalstab 12 Oktober 1809 war er an der Niederlegung der Dresdener Festungswerke beteiligt und erarbeitete einen neuen Befestigungsplan fur Torgau den er personlich Napoleon vorlegte Es folgte daraufhin die Ernennung zum Major sowie zum Direktor der Planungskammer 24 Juni bzw 10 November 1811 und 1812 der Feldzug gegen Russland an dem er als stellvertretender Generalstabschef des Korps Reynier teilnahm 3 Als Oberstleutnant 26 Januar 1813 berief ihn Johann Adolf von Thielmann Gouverneur von Torgau zu seinem Generalstabschef 26 Februar 1813 Bereits im Mai 1813 nach der Schlacht bei Grossgorschen baten beide um die Entlassung aus sachsischen Diensten Im alliierten Hauptquartier in Bautzen erhielt Aster eine Anstellung im russischen Generalstab fuhrte kurzzeitig eine Kosakenabteilung und nahm an den Kampfen bei Bautzen und Leipzig teil Anfang Dezember 1813 wurde er Generalquartiermeister im III Deutschen Bundesarmeekorps unter dem Kommando des Herzogs Karl August von Sachsen Weimar 4 Nach dem Pariser Frieden ubernahm Thielmann das Korps und Aster wurde zum Generalstabschef ernannt Das Korps erhielt wenig spater den Unterstellungsbefehl zur Armee des Niederrheins unter Oberbefehl des preussischen Generals von Kleist und wurde zum 25 Juni 1814 in den Raum Bonn Koblenz mit Hauptquartier in Koblenz verlegt Dort verfasste Aster zwischenzeitlich 16 Marz 1814 zum russischen Oberst ernannt im Juli 1814 eine Denkschrift uber die zukunftige Bedeutung von Koblenz als Grossfestung innerhalb eines neuen Befestigungssystems gegen Frankreich Anfang 1815 verlegte das Korps in den Raum Koln Bei der anschliessenden Aufteilung der sachsischen Armee in einen preussischen und einen verbleibenden sachsischen Teil trat Oberst Aster mit Allerhochster Kabinettsorder vom 6 Februar 1815 in preussische Dienste uber 5 Aster wurde Generalstabschef des II preussischen Korps unter dem Kommando von General von Kleist spater General von Borstell bzw General von Pirch und nahm an den Schlachten von Ligny und Belle Alliance Waterloo sowie an den Belagerungen mehrerer franzosischer Grenzfestungen teil Als Generalmajor 4 Oktober 1815 ubernahm er Anfang 1816 die Stelle des Oberbrigadiers der 3 Ingenieur Brigade 1821 in Ingenieur Inspektion umbenannt in Ehrenbreitstein und leitete dort in Zusammenarbeit mit dem Generalinspekteur der preussischen Festungen General der Infanterie Gustav von Rauch den Aufbau der Grossfestung Koblenz nbsp Grabstein auf dem Friedhof der Dorfkirche Schoneberg in BerlinAm 1 Mai 1826 wurde Aster zum Kommandanten der Festung Koblenz Ehrenbreitstein und am 30 Marz 1827 zum Generalleutnant ernannt Aster verliess 1837 Koblenz und ging nach Berlin wo er als Nachfolger des Generals der Infanterie Gustav von Rauch die Stelle des Chefs der Ingenieure und Pioniere des Generalinspekteurs aller preussischen Festungen 24 August 1837 ubernahm sowie Kurator der Artillerie und Ingenieurschule und Mitglied des preussischen Staatsrats 2 Oktober 1837 wurde Am 31 Marz 1842 zum General der Infanterie befordert erhielt er am 30 Januar 1849 seinen erbetenen Ruhestand In seinen Lebensjahren wohnte Aster zuruckgezogen in Schoneberg bei Berlin Dort starb er am 10 Februar 1855 nach langerem Krankenlager im Alter von 76 Jahren Die Beisetzung fand am 14 Februar auf dem Kirchhof der Dorfkirche Schoneberg statt 6 Auf der erhaltenen Grabstatte steht ein Grabstein aus rot braunem Granit der an der Vorderseite ein Wappenmedaillon aus Zinn tragt 7 Bedeutung fur den Festungsbau Bearbeiten Aster war einer der fuhrenden Festungsbauingenieure in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts 8 Das Grundkonzept der Grossfestung Koblenz mit der Verlagerung der Schwerpunkte auf die Karthause Werk Alexander und auf den Petersberg Werk Franz gehen auf ihn zuruck Er nahm ebenfalls Einfluss auf die Ausgestaltung der Grossfestung Koln 1838 erarbeitete er im Auftrag des Zaren Nikolaus I einen Befestigungsplan fur Modlin Mit Allerhochster Kabinettsorder vom 9 Dezember 1841 wurde er in eine Kommission betreffend Festungsfragen in Ostpreussen berufen und konnte damit gegen Ende seiner Laufbahn noch an Entwurfen zur Festung Konigsberg hier beispielsweise die beiden Montalembertschen Turmen Dohna und Wrangel an der Defensionskaserne Kronprinz sowie an der Festung Boyen mitwirken Das Bauburo Asters in der Festung Ehrenbreitstein unterhalb Fort Helfenstein in einer kleinen Kasematte blieb erhalten und kann von aussen bei Begehung des General Aster Weges besichtigt werden Der dort ehemals aufgestellte Schreibtisch des Generals befindet sich im Besitz der Bundeswehr Rhein Kaserne Ausstellungsraum zur Neuendorfer Flesche Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Fort AstersteinPreussen Orden Pour le Merite am 8 Dezember 1813 Eisernes Kreuz II Klasse Dienstauszeichnungskreuz Am 18 Januar 1844 erhielt Aster den Schwarzen Adlerorden womit gleichzeitige die Erhebung in den preussischen Adelsstand fur sich und seine Nachkommen verbunden war Das Familienwappen zeigt in Blau einen silbernen Stern Auf dem gekronten Helm mit blau silbernen Decken so nach Janecki dem Siebmacher nach 9 sind die Decken blau gold u rot silber ein wachsender rechts gekehrter blau gekleideter Bogenschutze zwischen offenem schwarzen Fluge Der Wahlspruch lautet Gott ist gross Sachsen Ritterkreuz des Militar St Heinrichs Ordens 1812 Frankreich Ritter der Ehrenlegion 1812 Russland Orden des Heiligen Wladimir III Klasse Orden der Heiligen Anna I Klasse mit Brillanten 1813 Ehrendegen der Tapferkeit Baden Kommandeur des Militar Karl Friedrich VerdienstordensKonig Friedrich Wilhelm IV genehmigte 1847 fur das Hauptwerk der Festungsanlagen auf der Pfaffendorfer Hohe in Koblenz die neue Bezeichnung Fort Asterstein Mitte des 20 Jahrhunderts burgerte sich der Name Asterstein fur die umliegenden Wohngebiete immer mehr ein so dass der Stadtrat in seiner Sitzung vom 22 Oktober 1981 dem Stadtteil offiziell den Namen Asterstein gab Der Scheitelstein des feldseitigen Rundbogens am Grabentor der Festung Ehrenbreitstein tragt seinen Namenszug Werke BearbeitenAus der Reihe Nachgelassene Schriften Band 1 Zur Kriegstheorie Teil 1 Gedanken uber eine Umgestaltung der heutigen Kriegstheorie Berlin 1856 Digitalisat Band 2 Zur Kriegstheorie Teil 2 Entwurf zu einem System der Kriegslehre Berlin 1856 Band 3 Gedanken uber eine systematische Militair Geographie Berlin 1857 Digitalisat Band 4 Abriss der Geschichte des Erziehungswesens im Hinblick auf das Bedurfniss einer Umgestaltung der heutigen Militair Unterrichts und Bildungs Anstalten Berlin 1857 Digitalisat Band 5 Der Ingenieur Unterricht und seine heutigen Erfordernisse oder Gedanken uber die wissenschaftliche Bildung des Ingenieur Offiziers Berlin 1861 Band 1 5 in 2 Auflage 1878 in Berlin erschienen Gerd Eilers Hrsg Betrachtungen und Urtheile des Generals der Infanterie E L v Aster uber die politischen kirchlichen und padagogischen Partei Bewegungen unseres Jahrhunderts Band 1 und 2 Saarbrucken 1858 Digitalisat Band 1 Digitalisat Band 2 Eduard von Aster Hrsg Kurzer Lebens Abriss des weil koniglich preussischen General s Ernst Ludwig von Aster nach Aufsatzen Briefen Aufzeichnungen etc des General s nebst einem Anhang bestehend aus 3 in neuerer Zeit von E L v Aster verfassten Aufsatzen politischen Inhalts Berlin 1878 Literatur BearbeitenNekrolog des Generals der Infanterie v Aster In Archiv fur die Offiziere der Koniglich Preussischen Artillerie und Ingenieur Corps Band 39 1856 S 1 8 Volltext in der Google Buchsuche Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 4 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632799 S 355 360 Nr 1350 Klaus T Weber Die preussischen Festungsanlagen von Koblenz 1815 1834 Kunst und Kulturwissenschaftliche Forschungen Band 1 Dissertation 2003 ISBN 3 89739 340 9 Hartwig Neumann Udo Liessem Die Klassizistische Grossfestung Koblenz Koblenz 1989 ISBN 3 7637 5853 4 S 40 Hans Rudolf Neumann Die Klassizistische Grossfestung Koblenz Eine Bibliographie Regensburg S Roderer Verlag 2001 ISBN 3 89783 274 7 S 95 ff S 351 ff Oskar Albrecht Ernst Ludwig von Aster Festungsbaumeister und Chef des preussischen Ingenieurkorps In Soldat und Technik Band 5 1972 S 250 253 Maximilian Jahns Aster Ernst Ludwig von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 627 f Heinz Kraft Aster Ernst Ludwig von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 422 Digitalisat Kurzer Lebens Abriss des weil Preuss Generals Ernst Ludwig von Aster nach Aufsatzen Briefen Aufzeichnungen etc des Generals herausgegeben von einem Sohne desselben 1878 Handbuch des preussischen Adels Band 1 Berlin 1892 S 29 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Ludwig von Aster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hinweis zum General Aster WegEinzelnachweise Bearbeiten Stieftochter des Generalleutnants Anton Friedrich Karl von Ryssel Marcelli Janecki Handbuch des preussischen Adels Band 1 Mittler amp Sohn Berlin 1892 S 29 31 Karl Wilhelm Ferdinand von Funck Erinnerungen aus dem Feldzuge des sachsischen Corps unter dem General Grafen Reynier im Jahr 1812 aus den Papieren des verstorbenen Generallieutenants von Funck 1829 S 4 Alfred von Wolzogen Memoiren des koniglich preussischen Generals der Infanterie Ludwig Freiherrn von Wolzogen 1851 S 243 Udo von Bonin Geschichte des Ingenieurkorps und der Pioniere in Preussen Band 2 1878 S 233 Vossische Zeitung 13 Februar 1855 S 2 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 712 Hartwig Neumann Udo Liessem Die klassizistische Grossfestung Koblenz 1989 S 38 ff Otto Titan von Hefner Der Adel des Konigreichs Preussen J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch Band 3 1 3 Abteilung Nurnberg 1857 S 76 Normdaten Person GND 116372230 lobid OGND AKS VIAF 29897599 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Aster Ernst Ludwig vonALTERNATIVNAMEN Aster Ernst LudwigKURZBESCHREIBUNG preussischer General der InfanterieGEBURTSDATUM 5 Oktober 1778GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 10 Februar 1855STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Ludwig von Aster General amp oldid 237461740