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Der Dohnaturm ist Teil der Fortifikationsbauten Konigsberg gelegen am Ostufer des Obersees am Rossgarter Tor Erbaut 1859 und nach Karl Friedrich Emil zu Dohna Schlobitten benannt beherbergt er heute das Kaliningrader Bernsteinmuseum Dohnaturm EingangDohnaturm vom Obersee aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Dohnaturm auf der Ostseite des Obersees als Pendant zum Wrangelturm auf der Westseite wurde 1853 erbaut Wrangel und Dohnaturm bildeten zusammen mit dem Oberteich den nordlichen Eckpfeiler der Verteidigungsanlage Es handelt sich der Bauform nach um einen Montalembertschen Turm dessen erste Entwurfzeichnungen aus den 1840er Jahren noch auf den damaligen Generalinspekteur der preussischen Festungen General Ernst Ludwig von Aster zuruckgehen Von den Turmen aus konnte man weite Bereiche des Vorfeldes und des Sees beschiessen und die Kanonen moglicher Angreifer in respektvoller Entfernung halten Beide Turme zahlen 34 Meter im Durchmesser und 12 Meter in der Hohe Die Artillerie der Turme war in 42 Kasematten auf zwei ringformigen Stockwerken untergebracht Der Oberteil des zweiten Stockwerks wies eine offene durch eine zackenformige Brustwehr geschutzte Gefechtsflache auf Die Kasemattenebenen und die obere Gefechtsflache waren miteinander durch die in den inneren Halbturmen angeordneten Wendeltreppen verbunden Jeder der Turme stellte eine selbstandige Befestigungsanlage dar und konnte feindliche Angriffe durch eine Rundumverteidigung erfolgreich abwehren Hinter dem Tor zum Dohnaturm befand sich ein Vorhof der von allen Seiten durch hohe Mauern geschutzt war Vom Oberteich her war der Haupteingang zum Turm durch eine massive L formige Mauer mit zahlreichen Schiessscharten geschutzt Dicke Mauern boten auch den Geschutzkasematten einen sicheren Schutz Letztere waren zwecks besserer Befehlsdurchgabe und Manovrierfahigkeit der Geschutze und Mannschaften durch einen gemeinsamen Gang verbunden Bei der Schlacht um Konigsberg Anfang 1945 wurden die Turme noch einmal militarisch genutzt und stellten bei der Eroberung Konigsbergs schwer befestigte Widerstandsnester dar die mit erheblichem Aufwand genommen werden mussten Nachdem die Konigsberger Garnison im April kapituliert hatte kampften die Soldaten des Rossgarter Tores noch einen Tag und eine Nacht weiter Die naheren Umstande sind heute nicht mehr bekannt Entweder konnte der Befehl des Festungskommandanten Otto Lasch an die Soldaten im Tor und im Dohnaturm dahinter nicht durchgegeben werden oder sie weigerten sich ihn zu befolgen jedenfalls verteidigten sie das Rossgarter Tor mitsamt dem Dohnaturm erbittert weiter bis ihr Widerstand am 10 April 1945 durch die 50 Sowjetarmee unter General Oserow gebrochen wurde Merkwurdigerweise blieb jedoch die Bausubstanz des Tores einschliesslich der beiden Hochreliefs von Scharnhorst und Gneisenau vom Artilleriefeuer im Krieg und von der Zerstorungswut der Sieger nach Kriegsende weitgehend verschont Wie beinahe alle alten Befestigungsanlagen Konigsbergs wurde das Rossgarter Tor nach dem Kriege jahrelang als Lager fur Schuttguter genutzt 1979 richtete man im Dohnaturm das Bernsteinmuseum ein Es gehort mit seinen rund 14 000 Exponaten 1 zu den bedeutendsten Bernsteinmuseen der Welt Die Sammlung umfasst aussergewohnliche Bernsteinfunde mit seltenen Insekteneinschlussen aus dem Tagebau Palmnicken Kunsthandwerk mit und aus Bernstein Die grossten und altesten Kostbarkeiten findet der Besucher in den besonders gesicherten Kellergewolben in der Schatzkammer Die Bestande des fruheren Konigsberger Bernsteinmuseums wurden jedoch 1945 in alle Winde zerstreut Ein Teil kam nach Gottingen in die Konigsberger Bernsteinsammlung andere Exponate tauchten spater im litauischen Bernsteinmuseum Palanga auf Von 1927 bis 1935 war die Grenzmannschaft Ostpreussen eine akademische Arbeitsgemeinschaft fur ostdeutsche Fragen im Dohnaturm untergebracht Ihr Wahlspruch war Naer Oostland willen wij rijden 2 Literatur BearbeitenRobert Albinus Konigsberg Lexikon Stadt und Umgebung Flechsig Wurzburg 2002 ISBN 3 88189 441 1 Richard Armstedt Geschichte der konigl Haupt und Residenzstadt Konigsberg in Preussen Reprint der Originalausgabe Stuttgart 1899 Fritz Gause Die Geschichte der Stadt Konigsberg in Preussen 3 Bande 2 3 erganzte Auflage Bohlau Koln u a 1996 ISBN 3 412 08896 X Jurgen Manthey Konigsberg Geschichte einer Weltburgerrepublik Carl Hanser Munchen 2005 ISBN 3 446 20619 1 Gunnar Strunz Konigsberg entdecken Zwischen Memel und frischem Haff Trescher Berlin 2006 ISBN 3 89794 071 X Baldur Koster Konigsberg Architektur aus deutscher Zeit Husum Druck Husum 2000 ISBN 3 88042 923 5 Weblinks BearbeitenWebseite des BernsteinmuseumsEinzelnachweise Bearbeiten T Yu Suvorova For the 30th anniversary of Kaliningrad Amber Museum pages of biography In Kaliningrad Amber Museum S 7 20 Kaliningrad 2008 Thomas Thamm Korporationsstudententum in Konigsberg Preussen 1918 bis 1945 Historia Academica Studentengeschichtliche Vereinigung des Coburger Convents 34 Wurzburg 1995 S 147 f 54 722361111111 20 523377777778 Koordinaten 54 43 N 20 31 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dohnaturm amp oldid 226729099