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Die Sudbrucke ist eine Strassenbrucke uber den Rhein in Koblenz Die Brucke verbindet als Teil einer Sudtangente die B 327 mit Anschluss an die B 9 auf der linken Rheinseite Oberwerth und die B 49 mit Anschluss an die B 42 auf der rechten Rheinseite Horchheim Sie liegt bei Rheinkilometer 588 und ist die erste Brucke am Mittelrhein unterhalb der 84 km rheinaufwarts gelegenen Schiersteiner Brucke A 643 bei Wiesbaden Sudbrucke KoblenzSudbrucke KoblenzOffizieller Name Rheinbrucke Koblenz SudNutzung BundesstrasseUberfuhrt Bundesstrasse 327Querung von RheinOrt KoblenzUnterhalten durch Landesbetrieb Mobilitat Rheinland PfalzKonstruktion BalkenbruckeGesamtlange 442 mBreite 29 mLangste Stutzweite 236 mFahrzeuge pro Tag uber 40 000Baukosten 104 Mio DMBaubeginn 1969Fertigstellung 1975Eroffnung 20 Juni 1975Planer Georg StriglLageKoordinaten 50 19 58 N 7 35 38 O 50 332638888889 7 5939666666667 Koordinaten 50 19 58 N 7 35 38 OSudbrucke Koblenz Rheinland Pfalz Strassenkarte Raum Koblenz7 Sudbruckef1p1 Die Sudbrucke Koblenz links und die Horchheimer Eisenbahnbrucke rechts von der rechten Rheinseite aus gesehenDas Gesamtprojekt Sudtangente Koblenz auf einer Lange von 12 km wurde in zwei Bauabschnitten durchgefuhrt Der erste Bauabschnitt von 1969 bis 1975 umfasste den Bau der Sudbrucke samt Anschlussen In einem 1986 fertiggestellten zweiten Bauabschnitt wurde ein Teilstuck der B 49 als Umgehungsstrasse fur rechtsrheinische Stadtteile eingeweiht Wahrend der Bauzeit des ersten Bauabschnitts kam es zu zwei schweren Unglucken bei denen 19 Arbeiter starben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Sudtangente Koblenz 1 2 Bruckenbau 1969 1975 1 3 Erstes Ungluck 1971 1 4 Zweites Ungluck 1972 1 5 Baukosten 1 6 Name und Verkehrsubergabe 2 Bau 3 Die Sudbrucke im Film 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSudtangente Koblenz Bearbeiten Mit dem Bau einer grosszugig angelegten Sudtangente in Koblenz sollte ein drangendes Verkehrsproblem der Stadt gelost werden Autofahrer die uber die Hunsruckhohenstrasse B 327 kamen und weiter in den Westerwald B 49 wollten mussten ehedem uber die Karthause dann mitten durch die Innenstadt fahren und schliesslich den Rhein uber die Pfaffendorfer Brucke queren Dabei war diese Brucke ein Flaschenhals auf der Pfaffendorfer Seite der zu Verkehrsproblemen in der Innenstadt fuhrte Dieser Engpass wurde 2003 mit Eroffnung des Glockenbergtunnels beseitigt Die Losung fur den Fernverkehr aber auch fur den Nah und innerstadtischen Verkehr war der Bau der Sudtangente Koblenz so ihr Projektname bei der Strassenverwaltung Rheinland Pfalz Im ersten Bauabschnitt 1969 bis 1975 wurde eine neue Rheinbrucke mit kreuzungsfreien Anschlussen an beiden Seiten errichtet Auf den Hohen im Koblenzer Stadtwald wurde vor der Karthause die B 327 uber eine Hangbrucke im Laubachtal zum linksrheinischen Anschluss der Sudbrucke verlegt Hier erfolgt die Anbindung an das neugeschaffene Hochstrassensystem mit Anschlussen an die B 9 und die Mainzer Strasse Sudliche Vorstadt Der rechtsrheinische Anschluss wurde mit Anbindung an die B 42 und an die Emser Strasse Horchheim erreicht Mit Fertigstellung der Sudbrucke samt Anschlussen auf Koblenzer Gebiet war das Gesamtprojekt Sudtangente Koblenz jedoch noch nicht vollstandig abgeschlossen Der zweite Bauabschnitt der Neubau eines etwa 8 km langen Teilstucks der B 49 samt Grunbrucke von der rechtsrheinischen Anschlussstelle Horchheim B 327 B 42 bis Bad Ems Denzerheide B 261 wurde erst im November 1986 fur den Verkehr freigegeben Damit konnten vor allem die Koblenzer Stadtteile Pfaffendorf Ehrenbreitstein und Niederberg entlastet werden durch die die B 49 ursprunglich fuhrte heute L 127 1 Bruckenbau 1969 1975 Bearbeiten Der erste Bauabschnitt der Sudtangente Koblenz wurde von dem Bauingenieur Georg Strigl geplant und die Ausfuhrung in vier Baulosen vergeben Die statischen Berechnungen des Stahluberbaus der Rheinbrucke nahmen allein insgesamt etwa 16 000 DIN A4 Seiten ein Der eigentliche Bruckenbau Los B begann im Oktober 1969 und wurde von der Arbeitsgemeinschaft MAN Werk Gustavsburg und Philipp Holzmann AG im Freivorbau ausgefuhrt Die Landschaft und die Nahe der 36 m entfernten und parallel verlaufenden Horchheimer Eisenbahnbrucke fuhrten aus gestalterischen Grunden zur Wahl einer Balkenbrucke Die beiden Flusspfeiler der Sudbrucke stehen genau in der Flucht der Pfeiler der Eisenbahnbrucke Im Juni 1975 wurde der Bruckenbau fertiggestellt nachdem das Ungluck von 1971 die Arbeiten unterbrochen hatte Das linksrheinische Hochstrassensystem Los C wurde von April 1970 bis Dezember 1972 und das rechtsrheinische Hochstrassensystem Los A von Februar 1971 bis Ende 1972 errichtet Die im April 1970 begonnene Hangbrucke im Laubachtal Los D konnte nach dem zweiten Ungluck von 1972 erst im Fruhjahr 1974 fertiggestellt werden 2 Fur die Hangbrucke mussten im Laubachtal die meisten Gebaude der 1840 bis 1843 errichteten Kaltwasserheilanstalt Bad Laubach abgerissen werden Nach den beiden Unglucken bot sich einige Jahre lang das Bild einer Brucke mit einer etwa 60 Metern langen Lucke uber dem Rhein Erst 1975 wurde das noch fehlende Stuck mit einem Schwerlastponton zur Brucke gebracht von Litzenhebern nach oben gezogen und schliesslich montiert nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama der Sudbrucke Erstes Ungluck 1971 Bearbeiten Am 10 November 1971 sollte der letzte Freivorbau der Sudbrucke fur die linksrheinische Bruckenhalfte eingebaut werden Bevor jedoch der Kastentrog mit einem Derrickkran von etwa 100 Tonnen vollstandig vom Ponton abgehoben werden konnte knickte auf der Oberwerther Seite der Kragarm auf einer Lange von etwa 54 m ab und sturzte mitsamt Arbeitern und Gerat aus einer Hohe von etwa 30 m in den Rhein Bei diesem Ungluck fanden 13 Menschen den Tod weitere 13 Personen wurden schwer verletzt Die Toten konnten teils erst Tage spater aus dem Rhein geborgen werden 3 Alle verfugbaren Hilfsorganisationen waren aufgeboten um die beim Bruckenungluck herabgesturzten Einzelteile zu entwirren Mehr als 100 Schiffe stauten sich auf dem Rhein vor der Unglucksstelle am Tag nach dem Einsturz Das herabgesturzte Bruckenstuck zu bergen erwies sich als sehr schwierig MAN Vorstandsvorsitzender Karl Schott erklarte auf einer Pressekonferenz am 11 November 1971 dass weltweit bereits 24 Brucken dieses voll geschweissten Typs gebaut worden waren und es bisher nie zu einem Ungluck gekommen sei Einen Materialfehler schlossen die Verantwortlichen aus Die Untersuchungen uber die Unglucksursache nahmen ein volles Jahr in Anspruch sodass erst ab April 1973 weitergebaut werden konnte Infolge des Unglucks und einiger anderer ahnlicher Bruckenunglucke Anfang der 1970er Jahre wie beim Bau der West Gate Bridge in Melbourne wurden die technischen Regeln uber das Beulen von Platten und Schalen verandert DIN 18800 Ursache des Versagens war ein Konstruktionsdetail der Verschweissung von Bodenplatte und Langsaussteifung im Hohlkasten 4 Die Brucke wurde beim Weiterbau verstarkt und die Kragarmlangen wurden in der Bauphase reduziert nbsp Die Brucke nach dem ersten Ungluck im Dezember 1971Zweites Ungluck 1972 Bearbeiten Ein weiterer Unfall ereignete sich am 21 September 1972 an der Hangbrucke im Laubachtal Bei den Betonierarbeiten fur das zwolfte Uberfeld sturzte das Lehrgerust ein und riss sechs Arbeiter in den Tod Die Arbeiten an dieser Stelle wurden erst im November 1973 wieder aufgenommen Nach einer monatelang andauernden Untersuchung wurden als Unglucksursache Materialmangel und ein schwerwiegendes Versaumnis angegeben Beim Aufstellen des Gerustes war die sogenannte Beulsteife vergessen worden die bei Baugerusten die Standsicherheit garantiert 5 nbsp Sudbrucke im Bau Marz 1972 nbsp Die Sudbrucke mit den linksrheinischen Zubringerstrassen gesehen von der Karthause nbsp Hangbrucke im Laubachtal oben und die linksrheinische Anschlussstelle neben dem Sportpark Oberwerth nbsp Sudbrucke links und Horchheimer Eisenbahnbrucke nbsp Blick vom Rittersturz auf die Sudbrucke und das Stadion Oberwerth nbsp Gedenktafel an die Opfer des BruckenbausBaukosten Bearbeiten nbsp Das linksrheinische Hochstrassensystem auf der Oberwerther Seite nbsp Die Hangbrucke im LaubachtalAnfang der 1970er Jahre waren in Koblenz vier Brucken im Bau oder im Umbau Die Baukosten der beiden Bruckenkopfe hatten schon bei der Neuen Moselbrucke heute Europabrucke eine ahnliche Grossenordnung wie der reine Bruckenbau Bei der Sudbrucke allerdings uberstiegen die Kosten fur die beiderseitigen Anschlusse der neuen Rheinbrucke die des eigentlichen Bruckenbaus um ein Vielfaches Die Kosten fur das Bruckenbauwerk und die beiderseitigen Anschlusse an die B 49 B 42 und an die B 327 B 9 in Hohe von 104 Mio DM 155 226 372 davon alleine 18 5 Mio DM 27 612 384 fur den Grunderwerb trug die Bundesrepublik Deutschland da es sich bei der Sudbrucke um einen Bau fur eine Bundesstrasse handelte Name und Verkehrsubergabe Bearbeiten Der Koblenzer Stadtrat beschloss am 19 Februar 1974 der Brucke den Namen Europabrucke zu geben Die Landesregierung von Rheinland Pfalz stimmte dieser Namensgebung jedoch in einem Bescheid vom 9 Mai 1975 nicht zu Vorausgegangen war bereits eine Ablehnung dieses Namens durch das Bundesverkehrsministerium So wurde die zweite Strassenbrucke uber den Rhein in Koblenz am 20 Juni 1975 mit dem schlichten Namen Sudbrucke fur den Verkehr freigegeben An der Eroffnungsfeier nahmen der Koblenzer Oberburgermeister Willi Horter der rheinland pfalzische Verkehrsminister Heinrich Holkenbrink der Prasident der Strassenverwaltung Rheinland Pfalz Hubert Klaas sowie der Alt Ministerprasident und Koblenzer Ehrenburger Peter Altmeier teil Die Bauzeit unterbrochen durch zwei folgenschwere Unglucksfalle betrug fast sechs Jahre Eine am Eroffnungstag enthullte Gedenktafel am linksrheinischen Stutzpfeiler Oberwerth erinnert an die 19 beim Bruckenbau ums Leben gekommenen Techniker und Arbeiter Bau Bearbeiten nbsp Blick von der Oberwerther Seite auf den Strompfeiler der SudbruckeDie Koblenzer Sudbrucke ist 442 m lang Die Lange der gesamten Sudtangente mit ihren Anschlussen und Zubringern ist aber um ein Vielfaches grosser Sie reicht uber 12 km von der Anschlussstelle B 327 sudlich der Karthause bis zu den Hohen der Denzerheide kurz vor Neuhausel Die Balkenbrucke uber den Rhein hat eine langste Stutzweite von 236 m uber der Schifffahrtsrinne Die Stutzweiten der beiden Seitenoffnungen betragen jeweils 103 m Die Sudbrucke hat sechs Fahrspuren und ist insgesamt 29 m breit Die Fahrbahn Deckplatte des aus Hohlkasten gefertigten Bruckenbauwerks besteht aus sogenannten orthotropen Platten Die Sudbrucke im Film BearbeitenPeter von Zahn Bilder die die Welt bewegten Folge 13 Lucken in Brucken vom 24 September 1980 ZDFSiehe auch BearbeitenListe der Querungen uber Rhein und Mosel in Koblenz Liste der Rheinbrucken Liste von BruckeneinsturzenLiteratur BearbeitenEnergieversorgung Mittelrhein GmbH Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Bd 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0876 X Bd 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart Theiss Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Stadt Koblenz Hrsg Koblenz Stadt der Brucken Dokumentation zur Einweihung der Koblenzer Balduinbrucke Koblenz August 1975 W Bisse Zur Ursache des Stahlbrucken Absturzes Koblenz Horchheim Der Tiefbau Band 15 1979 S 12 18 Joachim Scheer Failed Bridges Ernst und Sohn 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sudbrucke Koblenz Album mit Bildern Videos und Audiodateien Die Sudbrucke bei brueckenweb de Foto 1 und Foto 2 des Bruckenunglucks von 1971 Globale Sache Der Spiegel Nr 48 1971 Zum Einsturz Einzelnachweise Bearbeiten Vor 25 Jahren rollten die ersten Autos uber die Koblenzer Sudtangente in Rhein Zeitung 7 Dezember 2011 Die Abschnitte der Sudbrucke und ihre Fertigstellung in Rhein Zeitung 10 November 2011 Die Sudbrucken Katastrophe Vor 40 Jahren starben 13 Bauarbeiter in Koblenz in Rhein Zeitung 10 November 2011 Gutachten Otto Steinhardt 1972 dargestellt in Scheer Failed Bridges Ernst und Sohn 2010 S 58 Sudbrucke Fehler am Gerust fuhrten zur Tragodie von 1972 in Rhein Zeitung 11 November 2011Flussquerungen in Koblenz Rhein Sudbrucke Horchheimer Eisenbahnbrucke Pfaffendorfer Brucke Rheinfahre Seilbahn Bendorfer BruckeMosel Moselfahre Lay Gulser Eisenbahnbrucke Kurt Schumacher Brucke Staustufe Europabrucke Moseleisenbahnbrucke Balduinbrucke Moselfahre am Deutschen EckEhemalige Flussquerungen Romische Brucken Fliegende Brucke Schiffbrucke Trajekt Stolzenfels Oberlahnstein Rheinfahre Stolzenfels Lahnstein Die nachste Brucke flussaufwarts Hindenburgbrucke Bingen Rudesheim zerstort Schiersteiner Brucke Mainz Wiesbaden Brucken uber den Rhein Die nachste Brucke flussabwarts Horchheimer Eisenbahnbrucke Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sudbrucke Koblenz amp oldid 238716172