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Als Hungerplan oder Backe Plan nach dem Staatssekretar im Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft Herbert Backe wird eine 1941 entwickelte nationalsozialistische Strategie im Rahmen der Kriegsfuhrung gegen die Sowjetunion bezeichnet Danach sollten die in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten produzierten Lebensmittel an die deutschen Besatzungstruppen sowie ins Deutsche Reich geliefert werden Dabei wurde bewusst einkalkuliert dass infolge des Entzugs von Nahrungsmitteln bis zu dreissig Millionen Menschen in der Sowjetunion verhungern Dieser Plan wurde von den fur die Kriegswirtschaft massgeblichen Teilen der nationalsozialistischen Fuhrung des Deutschen Reiches ausgearbeitet und verantwortet Es ist in der Forschung nicht endgultig geklart ob es sich bei dem in Hermann Gorings Vierjahresplanbehorde entwickelten Hungerplan um eine detaillierte Planung der offiziellen Politik des NS Regimes um seine allgemeine ideologische und politische Haltung oder eher um die Kalkulation der Folgen einer Versorgung der Wehrmacht mit den Nahrungsmitteln aus dem Lande handelte Die meisten Historiker sehen im Hungerplan eine todbringende Kombination aus Rassismus und Kriegsokonomie Die nationalsozialistische Vernichtungspolitik in Form einer gewunschten Dezimierung der slawischen Bevolkerung verband sich demnach mit einer in Kauf genommenen und von den Akteuren gerechtfertigten Konsequenz selbst erzeugter Sachzwange der rucksichtslosen Kriegswirtschaft zum Wohle der Wehrmacht sowie des Deutschen Reiches Inhaltsverzeichnis 1 Planungen von Lebensmittelversorgung und Hunger 1 1 Protokoll der Staatssekretare Besprechung 2 Mai 1941 1 2 Wirtschaftspolitische Richtlinien Gruppe Landwirtschaft 23 Mai 1941 1 3 Gorings Richtlinien fur die Fuhrung der Wirtschaft Grune Mappe Juni 1941 2 Auswirkungen der Hungerplanungen 3 Hungerplan oder Hungerpolitik historische Verortung 4 Positionen der Forschung 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenPlanungen von Lebensmittelversorgung und Hunger Bearbeiten nbsp Herbert Backe 1942 Im Ersten Weltkrieg hatte Deutschland erhebliche Probleme mit der Nahrungsmittelversorgung Im Zweiten Weltkrieg stand man vor einer ahnlichen Situation Trotz der aufwendigen Erzeugungsschlachten der deutschen Landwirtschaft genugte die Agrarproduktion des Reiches nicht zur Selbstversorgung vergleiche Agrarwirtschaft und Agrarpolitik im Deutschen Reich 1933 1945 Am 14 Februar 1940 erklarte Herbert Backe Staatssekretar im Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft es drohe der Zusammenbruch der Ernahrungswirtschaft im Laufe des zweiten Kriegsjahres wie im Jahre 1918 1 Backe der die Geschaftsgruppe Ernahrung im Vierjahresplan leitete war der Meinung dass das deutsche Ernahrungsproblem mit dem bevorstehenden Angriff auf die Sowjetunion gelost werden konne Da aber Berechnungen der Landwirtschaftsfuhrung zeigten dass grossere Uberschusse in der Sowjetunion nicht vorhanden waren wurde eine Strategie fur die Behandlung der sowjetischen Bevolkerung entworfen um ein Hochstmass an Nahrungsmitteln aus dem Land zu pressen und gleichzeitig den nationalsozialistischen Vernichtungskrieg im Osten voranzutreiben Durch Abtrennen der Zuschussgebiete insbesondere der grossen Industriegebiete von ihrer Ernahrungsbasis sollten alleine an Getreide Uberschusse in Hohe von 8 7 Millionen Tonnen fur den deutschen Verbrauch erzielt werden 2 Nach Einschatzung des Historikers Christian Gerlach war die nationalsozialistische Wirtschaftsfuhrung im Osten ein Instrument der Massenvernichtung 3 Protokoll der Staatssekretare Besprechung 2 Mai 1941 Bearbeiten Als Beweise fur die Existenz einer solchen Strategie gibt es eine Reihe von Dokumenten die aus den Planungsstaben der Staats und Parteiinstanzen stammen und Reden auf Ministerebene Sieben Wochen vor dem deutschen Uberfall auf die UdSSR am 22 Juni 1941 hiess es in einer Aktennotiz uber eine Besprechung von mehreren Staatssekretaren und fuhrenden Offizieren der Wehrmacht am 2 Mai 1941 zu den kriegswirtschaftlichen Konsequenzen des geplanten Unternehmens Barbarossa 1 Der Krieg ist nur weiter zu fuhren wenn die gesamte Wehrmacht im 3 Kriegsjahr aus Russland ernahrt wird 2 Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern wenn von uns das fur uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird 4 Die Bedeutung dieser Besprechung der Staatssekretare und insbesondere Backes spiegelt sich in Tagebucheintragen von Propagandaminister Joseph Goebbels wider So notierte Goebbels einen Tag vor der Besprechung Backe tragt mir den Stand unserer Ernahrung vor Fleisch muss ab 2 Juni um 100 gr pro Woche gekurzt werden Die Wehrmacht ist zu gut gestellt und verzehrt zuviel Im Brot konnen wir hoffen durchzukommen wenn keine Erntekrise eintritt Bekommen wir ein drittes Kriegsjahr dann zehren wir vom Brot die letzten Reserven auf Backe beherrscht ubrigens sein Ressort meisterhaft Bei ihm wird getan was uberhaupt nur moglich ist 5 Wenige Tage nach der Besprechung sah Goebbels die Probleme als gelost an Backe legt die Ernahrungslage dar Wie er mir vor einigen Tagen berichtete Noch einige zusatzliche Angaben die zu Optimismus berechtigen Wenn nur die diesjahrige Ernte gut wird Und dann wollen wir uns ja im Osten gesundstossen 6 Christian Gerlach wies in seiner 1999 zur deutschen Besatzungspolitik in Weissrussland erschienenen Studie darauf hin dass dieses Dokument in seiner ganzen Tragweite fur die folgende Besatzungspolitik in der Sowjetunion kaum erkannt worden sei 7 2006 wurde der Hintergrund der Besprechung vom britischen Historiker Alex J Kay naher untersucht und in den Kontext der wirtschaftlichen Planung fur die deutsche Besatzungspolitik eingeordnet 8 Da keine Teilnehmerliste fur die Besprechung gefunden wurde kommt Kay nach dem Abgleich verschiedener Quellen darunter Tagebucher Terminkalender und die Zustellung des Protokolls zu dem Schluss dass die Generale Thomas und Schubert als Empfanger des Sitzungsprotokolls und auf der einen Seite federfuhrender Angehoriger des Wirtschaftsfuhrungsstabes Ost Thomas bzw auf der anderen Seite des Wirtschaftsstabes Ost Schubert an dem Treffen vom 2 Mai teilnahmen Als Staatssekretare bzw Unterstaatssekretare und Mitglieder des Wirtschaftsfuhrungsstabes Ost waren zudem auch Korner Stellvertreter Gorings Backe von Hanneken Alpers und Syrup hochstwahrscheinlich anwesend Je nachdem ob die Tagebucheintrage Rosenbergs richtig waren konnen Rosenberg Jodl Meyer Schlotterer und Riecke als wahrscheinliche Teilnehmer angesehen werden 9 Wirtschaftspolitische Richtlinien Gruppe Landwirtschaft 23 Mai 1941 Bearbeiten Die Wirtschaftspolitischen Richtlinien fur Wirtschaftsorganisation Ost Gruppe Landwirtschaft vom 23 Mai 1941 bilden die schriftliche Fassung der Schlussfolgerungen zu denen drei Wochen vorher die Staatssekretarsbesprechung gekommen war Sie zeigen schon in den einleitenden Satzen die Sichtweise der Planer dass die Getreideuberschusse der Sowjetunion deswegen stark zuruckgegangen seien weil die Sowjetunion im Vergleich zur Zeit des Russischen Kaiserreiches heute dreissig Millionen Menschen mehr vor allem in den Grossstadten zu ernahren habe In den Richtlinien heisst es Russland lieferte jahrlich im Durchschnitt der Jahre 1909 13 auf dem Weltmarkt rd 11 Mill T Getreide Heute liefert Russland nur ganz geringe Bruchteile dieses Exports und zwar nur Getreide im Durchschnitt 1 bis hochstens 2 Mill t pro Jahr Die Erklarung fur diese Widerspruche ist in folgendem zu suchen 1 Die Gesamtbevolkerung ist von 140 Millionen im Jahre 1914 auf 170 5 Millionen im Jahre 1939 gestiegen Insbesondere hat sich die Stadtbevolkerung von rd 10 auf rd 30 der Gesamtbevolkerung erhoht Damit ist das wesentlichste des Problems gekennzeichnet Die Uberschusse Russlands an Getreide werden entscheidend nicht durch die Hohe der Ernte sondern durch die Hohe des Selbstverbrauchs bestimmt Diese Tatsache ist der Schlusselpunkt auf dem unsere Massnahmen und unsere Wirtschaftspolitik aufzubauen haben Denn Da Deutschland bezw Europa unter allen Umstanden Uberschusse braucht muss also der Konsum entsprechend herabgedruckt werden Dieses Herabdrucken des Konsums ist im Gegensatz zu den bisherigen besetzten Gebieten auch durchfuhrbar deshalb weil das Hauptuberschussgebiet von dem Hauptzuschussgebiet raumlich scharf getrennt ist Die Uberschussgebiete liegen im Schwarzerdegebiet also im Suden Sudosten und im Kaukasus Die Zuschussgebiete liegen im wesentlichen in der Waldzone des Nordens Podsolboden Die Bevolkerung dieser Gebiete insbesondere die Bevolkerung der Stadte wird grosster Hungersnot entgegensehen mussen Viele 10 Millionen von Menschen werden in diesem Gebiet uberflussig und werden sterben oder nach Sibirien auswandern mussen 10 nbsp Auszug aus den 12 Geboten Backes vom 1 Juni 1941 gekennzeichnet als Geheime KommandosacheWahrend diese wirtschaftspolitischen Richtlinien nur als internes Papier und in den Fuhrungsstellen des Wirtschaftsstabes Ost kursierten teilte Backe den Landwirtschaftsbeauftragten vor Ort deren wichtigste Inhalte in seiner Kreislandwirtschaftsfuhrer Mappe vom 1 Juni 1941 mit 11 Diese in der Literatur als Gelbe Mappe bezeichnete Broschure enthielt in komprimierter Form die wichtigsten Inhalte der Richtlinien vom 23 Mai 1941 und wurde an die uber 10 000 Landwirtschaftsfuhrer verteilt 12 Backe fugte dieser Mappe von ihm selbst unterschriebene 12 Gebote fur Landwirtschaftsfuhrer bei Darin fuhrte Gorings Ernahrungsbeauftragter aus es sei das Ziel die Bevolkerung zu unserem Werkzeug zu machen wobei die zentrale Frage jeder Entscheidung lautete Was nutzt es Deutschland Damit keine falschen Skrupel bei der Beantwortung dieser Frage storten fuhrte er im 11 Gebot aus Armut Hunger und Genugsamkeit ertragt der russische Mensch schon seit Jahrhunderten Sein Magen ist dehnbar daher kein falsches Mitleid 13 Die Ukraine und der Kaukasus bildeten die Hauptuberschuss und Nord sowie Zentralrussland die Hauptzuschussgebiete Am 20 Juni 1941 zwei Tage vor dem Uberfall auf die Sowjetunion erklarte der designierte Reichsminister fur die besetzten Ostgebiete Reichsleiter Alfred Rosenberg in einer grosse n weit ausgreifende n Rede vor Vertretern der Wehrmacht des Staates und der Partei 14 Die deutsche Volksernahrung steht in diesen Jahren zweifellos an der Spitze der deutschen Forderungen im Osten und hier werden die Sudgebiete und Nordkaukasien einen Ausgleich fur die deutsche Volksernahrung zu schaffen haben Wir sehen durchaus nicht die Verpflichtung ein aus diesen Uberschussgebieten das russische Volk mit zu ernahren Wir wissen dass das eine harte Notwendigkeit ist die ausserhalb jeden Gefuhls steht Zweifellos wird eine sehr umfangreiche Evakuierung notwendig sein und dem Russentum werden sicher sehr schwere Jahre bevorstehen 15 Gorings Richtlinien fur die Fuhrung der Wirtschaft Grune Mappe Juni 1941 Bearbeiten Die wirtschaftspolitischen Richtlinien fanden auch Eingang in die Richtlinien fur die Fuhrung der Wirtschaft in den neubesetzten Ostgebieten die Grune Mappe die am 16 Juni 1941 unmittelbar vor dem Uberfall als offizielles Handbuch fur die kunftige Wirtschaftsverwaltung in der besetzten Sowjetunion von Hermann Goring herausgegeben wurde 16 Die erste Auflage der Grunen Mappe betrug 1000 Ausfertigungen die zweite einen Monat spater 2000 17 Im Hinblick auf die Grosse der Verteilerliste war die Ausdrucksweise die in der Grunen Mappe verwendet wurde notgedrungen vorsichtiger als bei den Wirtschaftspolitischen Richtlinien Trotzdem stimmt der Inhalt der beiden Dokumente weitgehend uberein 18 Sie enthielten neben den organisatorischen Regelungen eine genaue Ausfuhrung der Prinzipien die von den Staatssekretaren am 2 Mai 1941 festgelegt worden waren 19 Die Bestimmungen der Grunen Mappe sahen sowohl die weitgehende Entindustrialisierung der besetzten sowjetischen Gebiete als auch die Umlenkung deren Nahrungsmittel vor weg von der Versorgung der sowjetischen Stadte hin zum Bedarf von Wehrmacht und deutscher Bevolkerung 20 Seitens der Wehrmachtfuhrung war der Chef des Wehrwirtschafts und Rustungsamtes General Georg Thomas im Auftrag Gorings fur die Planungen zustandig 21 Zu den Konsequenzen der von ihm verantworteten wirtschaftlichen Ausbeutung in den besetzten sowjetischen Gebieten ausserte sich Goring gegenuber dem italienischen Aussenminister Graf Galeazzo Ciano im November 1941 In diesem Jahr werden in Russland zwischen 20 und 30 Millionen Menschen verhungern Und vielleicht ist das gut so denn gewisse Volker mussen dezimiert werden 22 Die Anklager in den Nurnberger Prozessen hielten Hermann Goring als Verantwortlichem fur die wirtschaftlichen Plane in den besetzten sowjetischen Gebieten das Protokoll der Staatssekretare Besprechung vom 2 Mai 1941 und die von ihm herausgegeben Grune Mappe vom Juni 1941 vor Er wurde laut Urteilstext unter anderem explizit wegen seiner wirtschaftspolitischen Richtlinien sowohl zur Plunderung und Vernichtung jedweder Industrie in den nahrungsmittelarmen Gegenden als auch zur Umleitung von Lebensmitteln aus den Uberschussgebieten zur Befriedung des deutschen Bedarfs zum Tode verurteilt 23 Mehrere Indizien sprechen dafur dass durch den Hungerplan der Tod von 30 Millionen vorgesehen war 24 Wie aus den wirtschaftspolitischen Richtlinien hervorgeht hatte das Vorgehen in den Ernahrungsfragen die Billigung der hochsten Stellen also Hitler Goring und des Reichsfuhrers SS und Reichskommissars fur die Festigung deutschen Volkstums Heinrich Himmler erfahren 25 Es steht fest dass durch die wirtschaftliche Ausbeutung der sowjetischen Gebiete Millionen Menschen die Nahrungsmittelgrundlage entzogen wurde und deswegen sehr viele Zivilisten verhungerten Da die Zahl der Deutschland zur Verfugung stehenden Truppen zu klein war es im Osten entgegen den deutschen Erwartungen keinen schnellen Sieg gab und die militarische Lage fur Deutschland dadurch immer ungunstiger wurde konnten die Planungen der NS Burokratie jedoch nicht vollstandig umgesetzt werden argumentierte 2006 der Historiker Alex J Kay Es habe sich bald nach dem Uberfall herausgestellt dass es nicht moglich sein wurde ganze Gebiete abzuriegeln und Millionen von Menschen auf diese Weise dem Hungertod preiszugeben Der Hungerplan ware deshalb in der Praxis nicht so durchzufuhren gewesen wie er konzipiert worden war 26 Auswirkungen der Hungerplanungen Bearbeiten nbsp Ausgehungerte sowjetische Kriegsgefangene im KZ MauthausenIn ihrem Abschlussbericht Kriegswirtschaft im Operationsgebiet des Ostens in den Jahren 1941 1943 berechneten die Planer des Wirtschaftsstabes Ost dass die Getreideproduktion in den besetzten Gebieten von 23 2 Millionen Tonnen vor dem Krieg auf 11 7 Millionen Tonnen im Kriegsjahr 1942 zuruckging 27 Aus diesem schon halbierten Getreideaufkommen wurden dann weitere Millionen Tonnen Nahrungsmittel fur die Wehrmacht und deutsche Bevolkerung gepresst Das Statistische Reichsamt hielt fest dass die deutsche Besatzungsmacht bis zum Sommer 1943 aus den eroberten Teilen der Sowjetunion folgende Mengen an Nahrungsmitteln herausholte 4 372 339 Tonnen Getreide 495 643 Tonnen Fleisch 723 450 Tonnen Speiseole und Fette sowie 1 895 775 Tonnen Kartoffeln 28 Dazu kamen nach Auffassung der zeitgenossischen Statistiker noch in geringerem Umfang die unmittelbar von der Truppe gewonnenen oder erbeuteten Erzeugnisse sowie die Versorgung der im Osten eingesetzten deutschen Reichsangehorigen u a Beamte Gefolgschaftsmitglieder der Ostfirmen 29 Gotz Aly gelangt auf dieser Datenbasis an geraubten Lebensmitteln rechnerisch zu einem Nahrwert von insgesamt 106 268 262 Getreideeinheiten Da ein Mensch zum Uberleben 2 5 Getreideeinheiten pro Jahr braucht ware also rein arithmetisch 21 2 Millionen Menschen die Ernahrungsgrundlage entzogen worden was in der Realitat des Krieges eine Hungerkatastrophe fur viele Millionen Menschen bedeutete 30 Nach jungeren Angaben sind im Deutsch Sowjetischen Krieg 17 Millionen sowjetische Zivilisten umgekommen davon etwa sieben Millionen Menschen vor allem durch Hunger und unertragliche Lebensumstande 31 Insgesamt hat die Halfte aller sowjetischen Zivilisten unter deutscher Besatzung gehungert so Christian Hartmann Historiker am Institut fur Zeitgeschichte 32 Am schlimmsten seien die Menschen bei Leningrad im Donezbecken der Nordostukraine der Krim und in den Stadten generell betroffen gewesen Bis Ende 1942 verhungerten allein in der Stadt Charkiw 14 000 Menschen 33 Bis zum Ende der deutschen Besatzung starben mindestens 30 000 Bewohner dieser ukrainischen Stadt den Hungertod 34 Wegen des fruh fehlgeschlagenen Blitzkriegs musste die territoriale Abriegelungspolitik zwischen sogenannten Uberschuss und Zuschussgebieten modifiziert werden und ging in eine selektive und morderische Hungerpolitik vor allem gegenuber der judischen Bevolkerung und den sowjetischen Kriegsgefangenen uber 35 Statt der einkalkulierten 30 Millionen Hungertoten wurden zwischen vier und sieben Millionen Menschen mittels Hunger zu Tode gebracht 36 Gemildert wurden die Folgen des Nahrungsmittelentzugs auch dadurch dass die Vereinigten Staaten von Amerika grosse Mengen Lebensmittel lieferten die ausreichten jeden sowjetischen Soldaten wahrend des gesamten Krieges taglich mit schatzungsweise einem halben Pfund Nahrungskonzentrat zu versorgen 37 Der Osteuropa Historiker Timothy Snyder schatzt die Zahl der sowjetischen Burger die die deutschen Besatzer zwischen 1941 und 1944 in den von ihnen besetzten Gebieten der Sowjetunion bewusst verhungern liessen auf 4 2 Millionen 38 Neben den Einwohnern abgeriegelter Grossstadte vor allem Leningrad mit ca einer Million Hungertoten 39 wurden in erster Linie Menschen die aufgrund der rassischen Wertigkeit gemass der NS Ideologie oder kriegswirtschaftlicher Nutzlichkeitserwagungen am unteren Ende der Ernahrungshierarchie standen Opfer der Hungerplanungen Sowjetische Kriegsgefangene Juden Behinderte und Psychiatriepatienten 40 Von den 5 7 Millionen Rotarmisten in deutscher Kriegsgefangenschaft starben rund 3 1 Millionen 2 6 Millionen von ihnen verhungerten und starben wahrend der Marsche 41 Diese Menschen so Timothy Snyder wurden gezielt umgebracht oder es lag die bewusste Absicht vor sie den Hungertod sterben zu lassen Ware der Holocaust nicht gewesen man wurde dies als das schlimmste Kriegsverbrechen der Neuzeit erinnern 42 Die Auswirkungen der Hungerpolitik uber die Besatzungszeit hinaus bis Kriegsende und die ersten zwei Jahre danach waren verheerend So fiel die Getreideernte in den ehemals deutsch besetzten Gebieten der UdSSR im Jahr 1945 um knapp die Halfte geringer aus als 1940 ein Jahr vor dem deutschen Uberfall 43 Als dann noch auf dem Hintergrund dieser Verheerungen und extremen Mangelsituation 1946 eine Missernte in Folge ausserordentlicher Durre hinzukam hungerten zig Millionen Menschen und starben weitere zwei Millionen an Hunger Erst nach 1947 stabilisierte sich die Lebensmittelversorgung auf niedrigem Niveau 44 Hungerplan oder Hungerpolitik historische Verortung BearbeitenDer brasilianische Experte fur Welternahrungsprobleme Josue de Castro schrieb schon 1952 als er Vorsitzender des Exekutivrates der UN Welternahrungsorganisation FAO war das Dritte Reich fuhrte eine Ernahrungsdiskriminierung ein Der vom Dritten Reich organisierte Hungerplan hatte eine wissenschaftliche Grundlage und ein klares Ziel Er sollte eine machtige Kriegswaffe sein die moglichst umfassend und wirksam eingesetzt werden sollte 45 Von geschichtswissenschaftlicher Seite verwendete zuerst der amerikanische Historiker Alexander Dallin sinngemass den Hungerplan Begriff In seiner mit dem Wolfson Prize for History ausgezeichneten Besatzungsstudie German Rule in Russia definierte er 1957 den geplanten Raub von Lebensmitteln aus den besetzten Gebieten der Sowjetunion als Geopolitik des Hungers und bezeichnete diese Politik mit den wirtschaftspolitischen Richtlinien vom 23 Mai 1941 als Plan auf den sich Wirtschaftsstabe und Rosenberg Ministerium einigten 46 Adam Tooze britischer Historiker und Spezialist zur Wirtschaftsgeschichte im Nationalsozialismus verwendet den Terminus Hungerplan und definiert ihn als Massenmordprojekt bei dem es unverhohlen um die Ermordung von Abermillionen von Menschen innerhalb der ersten zwolf Monate der Besatzungszeit ging 47 In ihrem gemeinsamen Buch Vordenker der Vernichtung das im Jahre 1991 erschien ist bei Gotz Aly und Susanne Heim wie bei Gerlach auch von einem Plan die Rede 48 In Hitlers Volksstaat bevorzugt Aly den Begriff Hungerpolitik 49 Dieser Begriff wird auch von Alex J Kay verwendet Rolf Dieter Muller nutzt diese Bezeichnung um den aktuellen Forschungsstand zu charakterisieren Neuere Forschungen untermauern die Schlusselrolle der Hungerpolitik fur die NS Besatzungs und Vernichtungspolitik 50 Der Osteuropa Historiker Hans Heinrich Nolte bilanziert auf derselben begrifflichen Basis 2009 Das Dritte Reich entwickelte eine bewusste Hungerpolitik mit dem Ziel zig Millionen Osteuropaer verhungern zu lassen um die eigene Armee aus den besetzten Gebieten der UdSSR zu ernahren Gewinne fur die Finanzkasse des Reiches zu machen und auch um langfristig fur Siedlungen zu entvolkern Dieser Politik sind etwa sechs Millionen sowjetischer Burger zum Opfer gefallen 51 nbsp Ein an Marasmus leidendes Hungeropfer im belagerten LeningradDer Osteuropa Historiker Jorg Ganzenmuller verortet die Leningrader Blockade 1941 bis 1944 bei der ungefahr eine Million Menschen umgekommen sind im Konzept der deutschen Hungerpolitik die zum Genozid an den Leningradern in einem engen Zusammenhang stand 52 Dieses Konzept sah so Ganzenmuller die weitgehende Entindustrialisierung und Zerstorung der sowjetischen Grossstadte vor In diesem Zusammenhang stehe die vom Generalstabschef Franz Halder am 8 Juli 1941 in seinem Tagebuch notierte Ausserung Adolf Hitlers Feststehender Entschluss des Fuhrers ist es Moskau und Leningrad dem Erdboden gleich zu machen um zu verhindern dass Menschen darin bleiben die wir dann im Winter ernahren mussten 53 Nach Dieter Pohls Studie uber die Herrschaft der Wehrmacht sah man die Einwohner der Sowjetunion als Menschen zweiter Klasse an Entscheidend an Backes Hungerplan war die Kalkulation dass ein erheblicher Teil der sowjetischen Bevolkerung verhungern wurde bzw nach Osten fliehen musste Dass diese gigantischen Verbrechensplane mit der Wehrmacht ernsthaft diskutiert wurden zeigt das volkerrechtliche Niveau der deutschen Kriegsplanung vom Fruhjahr 1941 54 Dem kanadischen Holocaustforscher Robert Gellately zufolge nahm mit dem Hungerplan der Hitlers Segen erhalten habe ein Plan Gestalt an der die grosste absichtlich herbeigefuhrte Hungersnot in der Geschichte der Menschheit vorsah 55 Fur den Yale Historiker Timothy Snyder ist der Hungerplan eines der vier grossten Verbrechensprojekte der NS Fuhrung die diese ab Sommer 1941 in utopischen Ausmassen in die Tat umzusetzen gedachte einen Blitzkrieg der die Sowjetunion binnen weniger Wochen zerstoren wurde einen Hungerplan der 30 Millionen Menschen in wenigen Monaten durch den Hungertod beseitigen sollte eine Endlosung durch die Europas Juden nach dem Krieg verschwinden sollten und einen Generalplan Ost der den Westen der Sowjetunion zur deutschen Kolonie machen wurde 56 Positionen der Forschung BearbeitenInwieweit es sich bei den Planungen um einen dezidierten Hungerplan handelte der auf allen Ebenen zu verwirklichen gewesen sei ist in der Forschung nicht endgultig geklart Die meisten Historiker gehen von einer Verbindung nationalsozialistischer Vernichtungspolitik in Form einer gewunschten Dezimierung der slawischen Bevolkerung mit den Bedurfnissen der deutschen Kriegswirtschaft und deren selbst geschaffenen Sachzwange aus Die prognostizierten Millionen Hungertoten der sowjetischen Bevolkerung wurden darin als scheinbar unvermeidliche Konsequenz dieser kriegswirtschaftlichen Vorgaben in Kauf genommen und gerechtfertigt Uber den voraussehbaren Hungertod von vielen Millionen Sowjetburgern machte man sich weder im OKW noch in der Landwirtschaftsfuhrung grossere Gedanken Im Gegenteil diese Prognose fuhrte eher noch zu einer Radikalisierung der Massnahmen denn es musste verhindert werden dass die zum Hungertod verurteilten Menschen zu einem Sicherheitsproblem wurden und die Wirtschaftsfuhrung gefahrdeten Von solchen scheinbaren Sachzwangen einmal abgesehen war die ideologische Verblendung in den fuhrenden Kreisen des Dritten Reiches in diesem Falle nicht geeignet evtl Skrupel gegenuber der Hungerstrategie zu fordern 57 Der Militarhistoriker Rolf Dieter Muller bezweifelt aber dass man von einem regelrechten Hungerplan ausgehen kann der die vielfaltigen Uberlegungen und Aktivitaten verschiedener Dienststellen stringent verknupfte 58 Muller ist der Ansicht dass die Wehrmacht als Institution uber die Ernahrungsfrage tief in den Massenmord und Holocaust verstrickt ist Dabei habe es sich nicht nur um den Willen gehandelt die eigenen Bedurfnisse beim Ausbeuten des Ostens an erste Stelle zu setzen Dass mit der Hungerpolitik gegenuber der sowjetischen Zivilbevolkerung und den Kriegsgefangenen eine konkrete Vernichtungsabsicht verbunden gewesen ist lasst sich zumindest fur die politische Fuhrungsspitze des Dritten Reiches eindeutig feststellen 59 Der amerikanische Holocaustforscher Christopher Browning und sein deutscher Kollege Jurgen Matthaus Leiter der Forschungsabteilung am United States Holocaust Memorial Museum sehen keinen Widerspruch sondern einen Zusammenhang von ideologisch motivierten Vernichtungsabsichten zur Dezimierung der slawischen Bevolkerung und kriegswirtschaftlichen Zielsetzungen den sie anhand des Protokolls der Staatssekretare Besprechung vom 2 Mai 1941 erlautern Von Anfang an sahen die okonomischen Planungen fur das Unternehmen Barbarossa Bevolkerungsverluste von ungeheuren Ausmassen vor Dabei war man bereit Zivilopfer nicht nur passiv hinzunehmen sondern auch aktiv herbeizufuhren Aus diesem Protokoll geht die Denkweise der Planer der deutschen Besatzungspolitik in der Sowjetunion deutlich hervor Die Entscheidung fur den absichtlich herbeigefuhrten Tod eines grossen Teils der einheimischen Bevolkerung tarnt die Niederschrift als logische fast unvermeidliche Folge der Ereignisse um dann rasch zu praktischen Fragen uberzugehen Diese scheinbar sterile sachorientierte Haltung resultierte aus einer durch und durch rassistischen Denkweise der jegliche Sorge um menschliches Leben fremd war solange es sich nicht um jene Auserwahlte handelte die als Angehorige des deutschen Volkes betrachtet wurden 60 Der Historiker Hans Ulrich Wehler hob 2009 hervor dass selbst General Georg Thomas der kuhle technokratische Chef des Wehrwirtschaftsamtes im Mai 1941 den Krieg nur dann fur weiterfuhrbar erklarte wenn das gesamte Heer aus Russland ernahrt werde er akzeptierte auch als Folge dieser Kampfstrategie dass dort jedenfalls zig Millionen Menschen verhungern werden 61 2004 hatte Klaus Jochen Arnold zur Rolle der Wehrmacht bei der Besatzungspolitik im Unternehmen Barbarossa die Auffassung vertreten dass von einer gezielten Massenvernichtung durch wirtschaftliche Ausbeutung also einem Hungerplan nicht die Rede sein konne 62 Einen vor Kriegsbeginn befehlsmassig und allgemein festgelegten Hungerplan hat es nicht gegeben so Arnold wohl aber Absichten Hitlers und Herbert Backes Millionen verhungern zu lassen die konkret eingetretene Hungersituation sei aber primar Folge einer wechselseitig sich radikalisierenden Kriegfuhrung gewesen 63 Der Historiker Gert C Lubbers kritisierte 2010 der Hungerplan sei kein wesentlicher Teil der Kriegfuhrung gewesen sondern sollte erst nach deren erfolgreichem Abschluss in erster Linie in der Nachkriegszeit realisiert werden ahnlich dem Generalplan Ost 64 Die Bedeutung der Besprechung der Staatssekretare vom 2 Mai 1941 so Lubbers und Arnold werde uberschatzt Ihr Protokoll gebe Aussagen einer Arbeitssitzung wieder keine Beschlusse Zudem habe der designierte Ostminister Rosenberg nicht an dem Treffen teilgenommen 65 2012 kritisierten die Herausgeber eines Dokumentenbandes zur Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener in deutschem Gewahrsam die von Christian Gerlach und anderen vorgelegten Quellen belegten keinen Hungerplan zur Ermordung gefangengenommener Rotarmisten Vielmehr zeige die Quellenlage dass ihre Verpflegung bewusst drastisch eingeschrankt wurde und deute bezuglich des Massensterbens auf dessen billigende Inkaufnahme in konkreten Entscheidungsfallen auch bewusste Kalkulationen hin die sich mit kontextuellen Faktoren verbanden worunter die Autoren vor allem den gescheiterten Blitzkrieg verstehen 66 In seiner Geschichte der Wirtschaft des Nationalsozialismus ordnete Adam Tooze das Protokoll der Staatssekretare Besprechung vom 2 Mai 1941 als eines der aussergewohnlichsten Verwaltungsdokumente der Geschichte des Dritten Reiches ein insbesondere die Formulierung hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern stehe fur eine Sprache die um ein Vielfaches unverblumter war als bei der Behandlung der Judenfrage 67 Alex J Kay teilte die Ansichten Gerlachs bezuglich der Zustimmung innerhalb der NS und Militarfuhrung und der hohen Bedeutung des Vorgehens fur die deutsche Politik in der Sowjetunion durchaus Dennoch kam er zu dem Schluss dass die Planung zu wenig durchdacht war um als im Detail operationalisierbarer Plan bezeichnet werden zu konnen Kay erkannte ein Hungerkonzept mit vorhandener Grob aber unzureichender Detailplanung Es gab unter den Wirtschaftsplanern keine klare Vorstellung genau wo und vor allem wie diese Strategie der Abriegelung zu implementieren war 68 Christopher Browning und Jurgen Matthaus beziehen sich in ihrem Standardwerk The Origins of the Final Solution in dem betreffenden Kapitel Economic and demographic preparations for Operation Barbarossa hauptsachlich auf Christian Gerlachs Forschungen deren Ergebnisse sie sich weitgehend zu eigen machen Sie lassen keinen Zweifel daran dass im Rahmen einer Gesamtbetrachtung die Planungen den Vorstellungen der NS Fuhrung entsprachen 69 Sie kritisieren aber in einer Fussnote speziell zu Gerlachs Darstellung der Wirtschaftspolitischen Richtlinien vom 23 Mai 1941 dass er bei seiner ansonsten ausgezeichneten Fallstudie uber Weissrussland bei diesem Dokument ubersehe wie vage der Bezug auf hochste Stellen ist und dass Gerlach zu einer Uberbewertung der Folgen der Vorkriegsplane fur die Lebensbedingungen der lokalen Bevolkerung neige 70 Fur Timothy Snyder ist ganz klar dass Hitler selbst voll und ganz hinter den Richtlinien vom 23 Mai 1941 stand Im Unterschied zu der von Josef Stalin durch Zwangskollektivierungen und Entkulakisierung verursachten Hungersnot in der Ukraine Holodomor die zuerst als ungewolltes Resultat von Ineffizienz und uberhohten Getreideabgabequoten dann als gewollte Folge rachsuchtiger Requirierungen Ende 1932 und Anfang 1933 herbeigefuhrt wurde galt fur den deutschen Hungerplan 1941 Hitler dagegen plante im Voraus den Hungertod der unerwunschten sowjetischen Bevolkerung 71 Der Hungerplan 1941 sei offizielle deutsche Politik gewesen er sah die Wiederherstellung einer vorindustriellen Sowjetunion mit weit weniger Bewohnern wenig Industrie und ohne Grossstadte vor 72 Johannes Hurter schliesslich kam zu dem Ergebnis man musse von einem Hungerkalkul sprechen denn dass eine solche radikale wirtschaftliche Ausplunderung die Lebensgrundlagen der einheimischen Bevolkerung zerstoren und das Verhungern von zig Millionen Russen nach sich ziehen wurde war zwar nicht fest einprogrammiert doch bewusst einkalkuliert 73 Der Hunger sei mit Ausnahme der Blockade Leningrads nicht als Waffe oder Mittel zum Ziel der Ausnutzung des besetzten Landes eingesetzt worden sondern wurde als zwangslaufige Folge einer wirtschaftlichen Besserstellung der eigenen Truppe und Heimat gesehen Gewiss wurden durch solche Ergebnisse die Folgen dieser planlosen Inkaufnahme des Hungers die verbrecherischen Konsequenzen dieser Politik in der sich militarstrategisches und wirtschaftliches Kalkul mit der nationalsozialistischen Rassen und Lebensraumideologie verband nicht relativiert 73 Christian Hartmann Kollege Hurters am Institut fur Zeitgeschichte interpretiert den stupenden Gleichmut mit dem die Planer schon vor Feldzugsbeginn den Hungertod von zig Millionen Menschen in ihr Kalkul gezogen haben als Verbindung wirtschaftlicher mit genozidalen Planungen 74 Die Militarhistoriker Michael Epkenhans und John Zimmermann resumieren 2019 dass der Hungertod von Millionen sowjetischer Zivilisten bereits vor dem Uberfall einkalkuliert war und im Verlauf des Krieges schatzungsweise sieben Millionen sowjetische Zivilisten den katastrophalen Lebensumstanden vor allem aber dem Hunger zum Opfer fielen Erst allmahlich setzte sich so Epkenhans und Zimmermann die zutreffende Einordnung durch dass der Hungerpolitik eine Schlusselrolle im Vernichtungskrieg zugedacht war 75 Ulrich Schlie verwendet 2020 in der vom Bundesministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft 2016 an eine aus sechs Mitgliedern bestehende Historikerkommission in Auftrag gegebenen Studie zur Agrarpolitik im 20 Jahrhundert sowohl die Begriffe Hungerplan als auch Hungerkalkul Als wichtiges kriegsstrategisches Ziel der deutschen Besatzungspolitik konstatiert er die Versorgung mit Rohstoffen und Nahrungsmittellieferungen zur Abwendung einer heimischen Ernahrungskrise Schlie kommt zu einem Schluss der auch die moralische Dimension betont Das kriegswirtschaftliche Kalkul des Hungerplans das sich mit dem Entschluss und der Bekanntgabe des ideologischen Vorhabens der Ermordung der europaischen Juden nahezu gleichzeitig verbindet beide Vorhaben sind wesentlich an die Vorbereitung bzw Realisierung des deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22 Juni 1941 gebunden erhalt vor dem Hintergrund des dadurch verschuldeten millionenfachen Leidens eine moralische Dimension die geeignet ist fundamental und dauerhaft uber die deutsche Politik im Zweiten Weltkrieg zu urteilen 76 Literatur BearbeitenGotz Aly Susanne Heim Vordenker der Vernichtung Auschwitz und die deutschen Plane fur eine neue europaische Ordnung Hoffmann und Campe Hamburg 1990 ISBN 3 455 08366 8 Wigbert Benz Kalkul und Ideologie Das Hungervorhaben im Unternehmen Barbarossa 1941 In Klaus Kremb Hrsg Weltordnungskonzepte Hoffnungen und Enttauschungen des 20 Jahrhunderts Wochenschau Schwalbach am Taunus 2010 ISBN 978 3 89974 543 6 S 19 37 Textauszug Wigbert Benz Der Hungerplan im Unternehmen Barbarossa 1941 wvb Berlin 2011 ISBN 978 3 86573 613 0 Alexander Dallin Deutsche Herrschaft in Russland 1941 1945 Eine Studie uber Besatzungspolitik Konigstein 1981 unveranderter Nachdruck der 1958 im Droste Verlag erschienenen Ausgabe Titel der amerikanischen Originalausgabe German Rule in Russia 1941 1945 A Study of Occupation Policies New York 1957 ISBN 3 7610 7242 2 Christoph Dieckmann Babette Quinkert Hg Kriegfuhrung und Hunger 1939 1945 Wallstein Gottingen 2015 ISBN 978 3 8353 1492 4 Jorg Ganzenmuller Das belagerte Leningrad 1941 bis 1944 Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern Krieg in der Geschichte Bd 22 Hrsg von Stig Forster Bernhard R Kroener Bernd Wegner mit Unterstutzung des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Potsdam 2 Auflage 2007 ISBN 978 3 506 72889 0 Christian Gerlach Krieg Ernahrung Volkermord Forschungen zur deutschen Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg Hamburger Edition Hamburg 1998 ISBN 3 930908 39 5 Christian Gerlach Kalkulierte Morde Die deutsche Wirtschafts und Vernichtungspolitik in Weissrussland 1941 bis 1944 Hamburger Edition Hamburg 1999 ISBN 3 930908 54 9 Christian Hartmann Unternehmen Barbarossa Der deutsche Krieg im Osten 1941 1945 C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 61226 8 Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 3 486 57982 7 Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Band 66 Alex J Kay Exploitation Resettlement Mass Murder Political and Economic Planning for German Occupation Policy in the Soviet Union 1940 1941 Berghahn Books New York Oxford 2006 ISBN 1 84545 186 4 Studies on War and Genocide 10 Alex J Kay Verhungernlassen als Massenmordstrategie Das Treffen der deutschen Staatssekretare am 2 Mai 1941 In Zeitschrift fur Weltgeschichte 11 2010 Heft 1 S 81 105 ubersetzte und uberarbeitete Fassung von Alex J Kay Germany s Staatssekretare Mass Starvation and the Meeting of 2 May 1941 In Journal of Contemporary History 41 2006 Heft 4 S 685 700 Gert C Lubbers Wehrmacht und Wirtschaftsplanung fur das Unternehmen Barbarossa Deutsche Ausbeutungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion wahrend des Zweiten Weltkrieges Dissertation Universitat Munster 2010 PDF Memento vom 6 Juni 2014 im Internet Archive Rolf Dieter Muller Von der Wirtschaftsallianz zum kolonialen Ausbeutungskrieg In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Hrsg v Militargeschichtlichen Forschungsamt Bd 4 Der Angriff auf die Sowjetunion Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1983 ISBN 3 421 06098 3 S 98 189 Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 11 S 174 199 u S 419 ISBN 978 3 406 62184 0 englischsprachige Ausgabe Bloodlands Europe between Hitler and Stalin The Bodley Head London 2010 ISBN 978 0 224 08141 2 S xiv 162 188 u S 411 Christian Streit Keine Kameraden Die Wehrmacht und die sowjetischen Kriegsgefangenen 1941 1945 Bonn 1997 Neuausgabe ISBN 978 3 8012 5023 2 Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Aus dem Englischen von Yvonne Badal Siedler Munchen 2007 ISBN 978 3 88680 857 1 Neuauflage Pantheon Munchen 2008 ISBN 3 570 55056 7 Weblinks BearbeitenAktennotiz uber Ergebnis der heutigen Besprechung mit den Staatssekretaren uber Barbarossa 2 Mai 1941 Mit einer Einfuhrung von Wigbert Benz In 1000dokumente de Christoph Gunkel 70 Jahre Unternehmen Barbarossa Massenmord in der Kornkammer In einestages 10 Juni 2011 Anmerkungen Bearbeiten Rolf Dieter Muller Von der Wirtschaftsallianz zum kolonialen Ausbeutungskrieg In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Band 4 Stuttgart 1983 hrsg vom Militargeschichtlichen Forschungsamt S 103 Rolf Dieter Muller Von der Wirtschaftsallianz zum kolonialen Ausbeutungskrieg S 148 Christian Gerlach Kalkulierte Morde Die deutsche Wirtschafts und Vernichtungspolitik in Weissrussland 1941 bis 1944 Hamburger Edition Hamburg 1999 passim Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militargerichtshof Nurnberg 14 November 1945 bis 1 Oktober 1946 im Folgenden IMG Bd 31 Nurnberg 1948 S 84 Dok 2718 PS Aktennotiz uber Ergebnis der heutigen Besprechung mit den Staatssekretaren uber Barbarossa 2 Mai 1941 Die Tagebucher von Joseph Goebbels Im Auftrag des Instituts fur Zeitgeschichte hrsg von Elke Frohlich Teil I Aufzeichnungen 1923 1941 Band 9 Dezember 1940 bis Juli 1941 Saur Munchen 1998 S 283 f Tagebucheintrag vom 1 Mai 1941 Die Tagebucher von Joseph Goebbels Im Auftrag des Instituts fur Zeitgeschichte hrsg von Elke Frohlich Teil I Aufzeichnungen 1923 1941 Band 9 Dezember 1940 bis Juli 1941 Saur Munchen 1998 S 293 f Tagebucheintrag vom 6 Mai 1941 Wigbert Benz Der Hungerplan im Unternehmen Barbarossa 1941 Berlin 2011 S 34 Christian Gerlach Kalkulierte Morde Die deutsche Wirtschafts und Vernichtungspolitik in Weissrussland 1941 bis 1944 Hamburg 1999 S 46 Alex J Kay Germany s Staatssekretare Mass Starvation and the Meeting of 2 May 1941 In Journal of Contemporary History 41 2006 Heft 4 S 685 700 deutsche uberarbeitete Fassung Verhungernlassen als Massenmordstrategie Das Treffen der deutschen Staatssekretare am 2 Mai 1941 In Zeitschrift fur Weltgeschichte 11 2010 Heft 1 S 81 105 Alex J Kay Verhungernlassen als Massenmordstrategie Das Treffen der deutschen Staatssekretare am 2 Mai 1941 In Zeitschrift fur Weltgeschichte 11 2010 Heft 1 S 81 105 hier S 95 IMG Bd 36 Nurnberg 1949 S 135 157 Dok 126 EC Wirtschaftspolitische Richtlinien fur Wirtschaftsorganisation Ost Gruppe Landwirtschaft 23 Mai 1941 hier S 135 136 138 141 145 Wigbert Benz Der Hungerplan im Unternehmen Barbarossa 1941 Berlin 2011 S 40 Wigbert Benz Der Hungerplan im Unternehmen Barbarossa 1941 Berlin 2011 S 40 zur Zahlenangabe Rolf Dieter Muller Hitlers Ostkrieg und die deutsche Siedlungspolitik Die Zusammenarbeit von Wehrmacht Wirtschaft und SS Frankfurt a M 1991 S 99 12 Gebote fur das Verhalten der Deutschen im Osten und die Behandlung der Russen 1 Juni 1941 In Gerd R Ueberschar u Wolfram Wette Hrsg Unternehmen Barbarossa Der deutsche Uberfall auf die Sowjetunion 1941 Berichte Analysen Dokumente Schoningh Paderborn 1984 S 380 ff Dokument 37 Ernst Piper Alfred Rosenberg Hitlers Chefideologe Blessing Munchen 2005 ISBN 3 89667 148 0 S 520 f IMG Bd 26 Nurnberg 1947 S 610 627 Dok 1058 PS Rede des Reichsleiters A Rosenberg vor den engsten Beteiligten am Ostproblem am 20 Juni 1941 hier S 622 Robert Gibbons Allgemeine Richtlinien fur die politische und wirtschaftliche Verwaltung der besetzten Ostgebiete In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Jg 25 1977 Heft 2 S 252 261 zur Verteilung am 16 Juni 1941 siehe S 254 PDF Alex J Kay Exploitation Resettlement Mass Murder Political and Economic Planning for German Occupation Policy in the Soviet Union 1940 1941 Berghahn Books New York Oxford 2006 S 164 zur 1 Auflage im Juni 1941 u S 175 Anm 39 zur 2 Auflage im Juli 1941 IMG Bd 28 Nurnberg 1948 S 3 26 Dok 1743 PS Richtlinien fur die Fuhrung der Wirtschaft in den neubesetzten Ostgebieten Grune Mappe Teil I Aufgaben und Organisation der Wirtschaft Berlin Juni 1941 hier S 3 f Rolf Dieter Muller Von der Wirtschaftsallianz zum kolonialen Ausbeutungskrieg In Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Bd 4 Der Angriff auf die Sowjetunion S 98 189 hier S 147 Wigbert Benz Der Hungerplan im Unternehmen Barbarossa 1941 Berlin 2011 S 40 44 Alex J Kay Germany s Staatssekretare Mass Starvation and the Meeting of 2 May 1941 In Journal of Contemporary History 41 2006 Heft 4 S 685 700 Czeslaw Madajczyk Die Okkupationspolitik Nazideutschlands in Polen 1939 1945 Berlin 1987 S 92 IMG Bd 1 Nurnberg 1947 S 316 ff Zitat S 317 Wigbert Benz Der Hungerplan im Unternehmen Barbarossa 1941 Berlin 2011 S 53 ff Vgl Alex J Kay Exploitation Resettlement Mass Murder Political and Economic Planning for German Occupation Policy in the Soviet Union 1940 1941 Berghahn Books New York Oxford 2006 ISBN 1 84545 186 4 Studies on War and Genocide 10 S 162 163 Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus S 553 f Peter Longerich Politik der Vernichtung Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung Munchen 1998 S 298 IMG Bd 36 S 140 Christian Gerlach Kalkulierte Morde Die deutsche Wirtschafts und Vernichtungspolitik in Weissrussland 1941 bis 1944 Hamburger Edition Hamburg 1999 S 49 ff Vgl Alex J Kay Germany s Staatssekretare Mass Starvation and the Meeting of 2 May 1941 In Journal of Contemporary History 41 2006 Heft 4 S 685 700 hier S 699 f Rolf Dieter Muller Hrsg Die deutsche Wirtschaftspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten 1941 1943 Der Abschlussbericht des Wirtschaftsstabes Ost und Aufzeichnungen eines Angehorigen des Wirtschaftskommandos Kiew Boldt Boppard am Rhein 1991 S 444 RFM Reichsfinanzministerium Bedeutung der besetzten Ostgebiete nach der dt Ein und Ausfuhrstatistik Ostbilanz 30 Juli 1943 In BA Bundesarchiv Signatur R 2 30675 nach Gotz Aly Hitlers Volksstaat Raub Rassenkrieg und nationaler Sozialismus Frankfurt am Main 2005 S 203 Gotz Aly Hitlers Volksstaat Raub Rassenkrieg und nationaler Sozialismus S 203 Gotz Aly Hitlers Volksstaat Raub Rassenkrieg und nationaler Sozialismus S 203 205 Hans Heinrich Nolte Kleine Geschichte Russlands Stuttgart 1998 S 259 f Christian Hartmann Unternehmen Barbarossa Der deutsche Krieg im Osten 1941 1945 Munchen 2011 S 77 Christian Hartmann Unternehmen Barbarossa Der deutsche Krieg im Osten 1941 1945 Munchen 2011 S 77 f Karel C Berkhoff Wir sollten verhungern damit Platz fur die Deutschen geschaffen wird Hungersnote in den ukrainischen Stadten im Zweiten Weltkrieg In Babette Quinkert Jorg Morre Hrsg Deutsche Besatzung in der Sowjetunion 1941 1944 Vernichtungskrieg Reaktionen Erinnerung Paderborn 2014 ISBN 978 3 506 77780 5 S 54 75 hier S 67 Christoph Dieckmann Das Scheitern des Hungerplans und die Praxis der selektiven Hungerpolitik im deutschen Krieg gegen die Sowjetunion In Christoph Dieckmann Babette Quinkert Hrsg Kriegfuhrung und Hunger 1939 1945 Zum Verhaltnis von militarischen wirtschaftlichen und politischen Interessen Wallstein Gottingen 2015 ISBN 978 3 8353 1492 4 S 88 122 hier S 120 Wigbert Benz Der Hungerplan im Unternehmen Barbarossa 1941 Berlin 2011 S 63 Richard Overy Russlands Krieg 1941 1945 Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2003 S 303 f Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 419 Wigbert Benz Der Hungerplan im Unternehmen Barbarossa 1941 Berlin 2011 S 67 ff Gotz Aly Hitlers Volksstaat Raub Rassenkrieg und nationaler Sozialismus 2 Auflage Frankfurt a M 2005 S 351 f Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 196 Timothy Snyder Der Holocaust Die ausgeblendete Realitat Memento vom 18 Oktober 2011 im Internet Archive In Eurozine 18 Februar 2010 gedruckt in Transit Heft 38 2009 S 6 19 Zitat S 9 Christian Streit Und dann wollen wir uns ja im Osten gesundstossen Die Politik des Hungers In Hannes Heer Christian Streit Vernichtungskrieg im Osten Judenmord Kriegsgefangene und Hungerpolitik Herausgegeben und mit einem Vorwort von Frank Heidenreich und Lothar Wentzel VSA Verlag Hamburg 2020 ISBN 978 3 96488 039 0 S 141 170 hier S 170 Susanne Schattenberg Geschichte der Sowjetunion Von der Oktoberrevolution bis zum Untergang C H Beck Munchen 2022 ISBN 978 3 406 78518 4 S 65 Josue de Castro Geopolitik des Hungers Suhrkamp Frankfurt a M 1973 S 329 f Alexander Dallin Deutsche Herrschaft in Russland 1941 1945 Eine Studie uber Besatzungspolitik Konigstein 1981 unveranderter Nachdruck der 1958 im Droste Verlag erschienenen Ausgabe Titel der amerikanischen Originalausgabe German Rule in Russia 1941 1945 A Study of Occupation Policies New York 1957 S 322 325 Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus Siedler Verlag Munchen 2006 S 550 Gotz Aly Susanne Heim Vordenker der Vernichtung Auschwitz und die deutschen Plane fur eine neue europaische Ordnung Hamburg 1991 S 366 376 Gotz Aly Hitlers Volksstaat Raub Rassenkrieg und nationaler Sozialismus Frankfurt am Main 2005 S 195 206 Rolf Dieter Muller Der Zweite Weltkrieg 1939 1945 Klett Cotta Stuttgart 2004 Gebhardt Handbuch der deutschen Geschichte hrsg von Wolfgang Benz Bd 21 S 128 Hans Heinrich Nolte Weltgeschichte des 20 Jahrhunderts Bohlau Verlag Wien 2009 S 314 Jorg Ganzenmuller Das belagerte Leningrad 1941 bis 1944 Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern Krieg in der Geschichte Bd 22 Hrsg von Stig Forster Bernhard R Kroener Bernd Wegner mit Unterstutzung des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Potsdam Schoningh Paderborn 2 durchges Auflage 2007 S 41 53 Zitat S 49 Jorg Ganzenmuller Das belagerte Leningrad 1941 bis 1944 Die Stadt in den Strategien von Angreifern und Verteidigern S 33 Dieter Pohl Die Herrschaft der Wehrmacht deutsche Militarbesatzung und einheimische Bevolkerung in der Sowjetunion 1941 1944 Oldenbourg Munchen 2008 ISBN 3 486 58065 5 S 65 f Robert Gellately Lenin Stalin und Hitler Drei Diktatoren die Europa in den Abgrund fuhrten Aus dem Englischen von Heike Schlatterer und Norbert Juraschitz Lubbe Bergisch Gladbach 2009 ISBN 978 3 7857 2349 4 S 575 f Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 199 Rolf Dieter Muller Von der Wirtschaftsallianz zum kolonialen Ausbeutungskrieg S 149f Rolf Dieter Muller Der letzte deutsche Krieg 1939 1945 Stuttgart 2005 ISBN 3 608 94133 9 S 93 Rolf Dieter Muller Das Unternehmen Barbarossa als wirtschaftlicher Raubkrieg In Gerd R Ueberschar Wolfram Wette Hrsg Unternehmen Barbarossa Der deutsche Uberfall auf die Sowjetunion 1941 Berichte Analysen Dokumente Paderborn 1984 S 186 Christopher Browning The Origins of the Final Solution The Evolution of Nazi Jewish Policy September 1939 March 1942 With contributions by Jurgen Matthaus Lincoln University of Nebraska Press and Jerusalem Yad Vashem 2004 S 235 Die Entfesselung der Endlosung Nationalsozialistische Judenpolitik 1939 1942 mit einem Beitrag von Jurgen Matthaus Propylaen Berlin 2006 S 348 danach zitiert das betreffende Kapitel 6 3 Wirtschaftliche und demographische Vorbereitungen auf den Vernichtungskrieg S 347 359 wurde von Christopher Browning und Jurgen Matthaus gemeinsam verfasst Hans Ulrich Wehler Der Nationalsozialismus Bewegung Fuhrerherrschaft Verbrechen 1919 1945 C H Beck Munchen 2009 S 182 Klaus Jochen Arnold Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion Kriegfuhrung und Radikalisierung im Unternehmen Barbarossa Berlin 2004 Zeitgeschichtliche Forschungen 23 vgl dazu auch die zugehorige Rezension in H Soz u Kult siehe weiterhin Klaus Jochen Arnold und Gert C Lubbers The Meeting of the Staatssekretare on 2 May 1941 and the Wehrmacht A Document up for Discussion In Journal of Contemporary History 42 Oktober 2007 Heft 4 S 613 626 Klaus Jochen Arnold Die Wehrmacht und die Besatzungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion Kriegfuhrung und Radikalisierung im Unternehmen Barbarossa Berlin 2004 S 92 101 S 321 325 u S 535 f Zitat Gert C Lubbers Wehrmacht und Wirtschaftsplanung fur das Unternehmen Barbarossa Deutsche Ausbeutungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion wahrend des Zweiten Weltkrieges Dissertation Universitat Munster 2010 S 11 ff u S 526 ff PDF Memento vom 6 Juni 2014 im Internet Archive Gert C Lubbers Wehrmacht und Wirtschaftsplanung fur das Unternehmen Barbarossa Deutsche Ausbeutungspolitik in den besetzten Gebieten der Sowjetunion wahrend des Zweiten Weltkrieges S 177 186 siehe weiterhin Klaus Jochen Arnold und Gert C Lubbers The Meeting of the Staatssekretare on 2 May 1941 and the Wehrmacht A Document up for Discussion In Journal of Contemporary History 42 Oktober 2007 Heft 4 S 613 626 und die Antwort von Alex J Kay Revisiting the Meeting of the Staatssekretare on 2 May 1941 A Response to Klaus Jochen Arnold and Gert C Lubbers In Journal of Contemporary History 43 Januar 2008 S 93 104 PDF Rudiger Overmans Andreas Hilger u Pavel Polian Rotarmisten in deutscher Hand Dokumente zu Gefangenschaft Repatriierung und Rehabilitierung sowjetischer Soldaten des Zweiten Weltkrieges Schoningh Paderborn 2012 ISBN 978 3 506 76545 1 S 31 f Adam Tooze Okonomie der Zerstorung Die Geschichte der Wirtschaft im Nationalsozialismus S 552 Alex J Kay Exploitation Resettlement Mass Murder Political and Economic Planning for German Occupation Policy in the Soviet Union 1940 1941 Berghahn Books New York Oxford 2006 Studies on War and Genocide 10 S 206 207 Christopher Browning The Origins of the Final Solution The Evolution of Nazi Jewish Policy September 1939 March 1942 With contributions by Jurgen Matthaus S 234 243 Die Entfesselung der Endlosung Nationalsozialistische Judenpolitik 1939 1942 mit einem Beitrag von Jurgen Matthaus Propylaen Berlin 2006 S 347 359 Christopher Browning The Origins of the Final Solution The Evolution of Nazi Jewish Policy September 1939 March 1942 With contributions by Jurgen Matthaus S 487 Fn 120 Die Entfesselung der Endlosung Nationalsozialistische Judenpolitik 1939 1942 mit einem Beitrag von Jurgen Matthaus S 694 f Fn 107 danach zitiert Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 175 Hervorhebung in Kursiv dort Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 176 f a b Johannes Hurter Hitlers Heerfuhrer Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941 42 Oldenbourg Munchen 2006 ISBN 3 486 57982 7 Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Band 66 S 491 Christian Hartmann Unternehmen Barbarossa Der deutsche Krieg im Osten 1941 1945 Munchen 2011 S 76 Michael Epkenhans John Zimmermann Die Wehrmacht Krieg und Verbrechen Reclam Ditzingen 2019 ISBN 978 3 15 011238 0 S 68f Ulrich Schlie Das Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft in der Zeit des Nationalsozialismus In Agrarpolitik im 20 Jahrhundert Das Bundesministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft und seine Vorganger Herausgegeben von Horst Moller Joachim Bitterlich Gustavo Corni Friedrich Kiessling Daniela Munkel und Ulrich Schlie De Gruyter Oldenbourg Berlin Boston 2020 ISBN 978 3 11 065116 4 S 105 261 hier S 213f nbsp Dieser Artikel wurde am 29 Januar 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hungerplan amp oldid 236545920