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Erzeugungsschlacht war ein 1934 vom damaligen Staatssekretar im Reichsministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft Herbert Backe entwickeltes Konzept zur Leistungssteigerung der Nahrungsmittelproduktion Verkundet wurde das Programm vom Reichslandwirtschaftsminister Richard Walther Darre und Backe auf dem Reichsbauerntag am 17 November 1934 in Goslar Die erste Erwahnung der Erzeugungsschlacht findet sich jedoch schon 1930 in Darres Beitrag im Volkischen Beobachter in dem er eine solche Aktion nach dem Vorbild der Weizenschlacht in Italien von 1925 vordenkt Die Erzeugungsschlachten beinhalteten einen Massnahmenkatalog Die Zehn Gebote durch den der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bis zur hochsten wirtschaftlich noch moglichen Grenze angehoben werden sollte um den NS Staat von Nahrungsmittelimporten moglichst unabhangig zu machen gerade in Hinblick auf einen neuen Krieg Die Massnahmen waren im Einzelnen Erfassung aller Betriebe Verbesserung der Boden Vergrosserung der Anbauflachen fur Olfruchte Kredite fur die Bauern zur Anschaffung von landwirtschaftlichen Maschinen Bau von Wohnheimen fur Wanderarbeiter Ausbau der staatlichen Beratung sowie die sparsame und effektive Verwendung der Erzeugnisse Durch die Erzeugungsschlachten welche auch im Schulunterricht 1 thematisiert wurden gelang es dem Deutschen Reich nur teilweise die Nahrungsmittelautarkie herzustellen Wo die Preisfestsetzungen durch den Reichsnahrstand die Gestehungskosten eines Erzeugnisses nicht deckten blieb die Erzeugung hinter den Erwartungen zuruck Dies zeigte sich unter anderem bei der Milcherzeugung bei der die Verantwortung fur den Milchpreis vom Reichsnahrstand weg auf den Fuhrer und Reichskanzler hinauf gehoben worden war Vor allem der Mangel an Fett so genannte Fettlucke und Hulsenfruchten konnte bis Kriegsende trotz der rucksichtslosen Ausplunderung der besetzten Gebiete nicht kompensiert werden Das nach dem Missernte Jahr 1934 als einmalige Propaganda Aktion gedachte Programm wurde ab 1940 als Kriegserzeugungsschlacht bis 1944 weitergefuhrt Ein ahnliches deutlich erfolgreicheres Programm der Schweiz wahrend des Zweiten Weltkriegs nannte sich Plan Wahlen Literatur BearbeitenQuellenHerbert Backe Rede auf dem 2 Reichsbauerntag in Goslar am 17 November 1934 in Volk und Wirtschaft im nationalsozialistischen Deutschland Reden des Staatssekretars im Reichs und Preussischen Ministerium fur Ernahrung und Landwirtschaft Herbert Backe Berlin 1936 S 5 18 Herbert Backe Die Erzeugungsschlacht im Kriege in Die Erzeugungsschlacht im Kriege hg vom REM Munchen 1940 S 5 16 Clifford R Lovin Die Erzeugungsschlacht 1934 1936 in ZAA 22 1974 Heft 2 S 209 220 DarstellungenHeinz Haushofer Ideengeschichte der Agrarwirtschaft und Agrarpolitik im deutschen Sprachgebiet Band II Bayerischer Landwirtschaftsverlag Munchen 1958 S 222 224 Gustavo Corni Horst Gies Brot Butter Kanonen die Ernahrungswirtschaft in Deutschland unter der Diktatur Hitlers Akademie Verlag Berlin 1997 S 261 318 Stichwort Erzeugungsschlacht in Cornelia Schmitz Berning Vokabular des Nationalsozialismus 2 Aufl Berlin Walter de Gruyter 2007 S 210 212 Stephanie Degler Jochen Streb Die verlorene Erzeugungsschlacht Die nationalsozialistische Landwirtschaft im Systemvergleich in Jahrbuch fur Wirtschaftsgeschichte 2008 Heft 1 S 161 181 Einzelnachweise Bearbeiten H Linder Die Erzeugungsschlacht im biologischen Unterricht der hoheren Schulen In Nationalsozialistisches Bildungswesen Mai 1937 S 275 286 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erzeugungsschlacht amp oldid 210949301