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Dieser Artikel behandelt den Kreis und Landkreis Kamenz bis 1995 Zum Landkreis Kamenz von 1996 bis 2008 siehe Landkreis Kamenz Der Kreis Kamenz niedersorbisch Wokrjes Kamjenc war von 1952 bis 1990 eine Verwaltungseinheit im Bezirk Dresden in der DDR Danach bestand er bis 1995 als Landkreis Kamenz im Freistaat Sachsen Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Bautzen in Sachsen Seinen Verwaltungssitz hatte der Landkreis in der namensgebenden Stadt Kamenz BasisdatenBezirk DresdenVerwaltungssitz KamenzFlache 616 44 km Einwohner 60 007 3 Okt 1990 Bevolkerungsdichte 97 Einwohner je km Kfz Kennzeichen R Y 1953 1990 RN 1974 1990 Territorialer Grundschlussel 1208Kreisgliederung 50 Gemeinden davon drei StadteLage des Kreises in der DDRKartep1Basisdaten Stand 1995 Bestandszeitraum 1990 1995Bundesland SachsenRegierungsbezirk DresdenVerwaltungssitz KamenzFlache 690 72 km2Einwohner 79 259 31 Dez 1995 Bevolkerungsdichte 115 Einwohner je km2Kfz Kennzeichen KMKreisschlussel 14 2 92Kreisgliederung 17 GemeindenLandrat Andrea Fischer CDU Lage des Landkreises Kamenz in SachsenKarteZum Kreis Kamenz gehorte der grosste Teil des katholisch gepragten Kernsiedlungsgebietes der Sorben Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarkreise 1 3 Naturraum 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Politik 4 1 Landrate 5 Wirtschaft und Verkehr 6 Kfz Kennzeichen 7 Einzelnachweise 8 LiteraturGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Das Kreisgebiet nordostlich von Dresden in der nordwestlichen Oberlausitz gelegen wies eine geringe Bevolkerungsdichte auf Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Kamenz grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Senftenberg Hoyerswerda Bautzen Bischofswerda Dresden Land und Grossenhain Naturraum Bearbeiten Auf dem Territorium des ehemaligen Kreises wechseln unterschiedliche Naturraume einander ab Der Norden liegt im Bereich des Breslau Magdeburger Urstromtals und wird bestimmt von Grunland auf losshaltigem Boden Dort wo eiszeitliche Talsande abgelagert wurden wachsen Heidekraut und Kiefern Westlich und ostlich der Schwarzen Elster hatte man Teiche angelegt Am bekanntesten ist das Teichgebiet von Dobra Spuren eiszeitlicher Ablagerungen finden sich auch im mittleren ehemaligen Kreisgebiet wo zwischen Brauna und Elstra in Grund und Endmoranenzugen Schmelzwasserkiese und sande anzutreffen sind Den westlichen Teil des ehemaligen Kreises zwischen Konigsbruck und der sudlichen Kreisgrenze bestimmen die Hohen der Laussnitzer Heide Sie ist Teil des Nordwestlausitzer Hugellandes mit seiner weit geschwungenen Oberflachengestalt Wahrend im Norden und Westen Hohen um 200 m vorherrschen steigt das Gebiet sudlich der ehemaligen Kreisstadt bis auf Hohen von fast 500 m an Die bekanntesten Erhebungen sind der Wallberg bei Kamenz 356 m und der Keulenberg sudlich von Reichenbach 414 m Der hochste Berg des Kreises war der Sibyllenstein bei Elstra mit 449 m zugleich die hochste Erhebung in der westlichen Oberlausitz Dieser Auslaufer des Lausitzer Berglandes bildet mit rund 4600 km eine der grossten geschlossenen Granitmassen des Kontinents Das ehemalige Kreisgebiet ist reich an Naturschutzgebieten Das bekannteste war das Tiefental bei Konigsbruck ein felsiges von der Pulsnitz durchflossenes Wildbachtal Bereits 1973 verfugte der Kreis uber 45 geologische Naturdenkmaler darunter Findlinge und Natursteinbruche Sie fanden sich u a bei Kamenz Brauna Steina und Schonau 1 Geschichte BearbeitenDer Kreis Kamenz ging aus der am 1 Januar 1939 in Landkreis Kamenz umbenannten 1874 gegrundeten Amtshauptmannschaft Kamenz hervor Mit der Kreisreform der DDR am 25 Juli 1952 erfolgte die Bildung der Bezirke und eine Neugliederung der Kreise Der bisherige Kreis Kamenz gab 6 seiner 99 Gemeinden an den neugegrundeten Kreis Bischofswerda im Suden ab Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Dresden zugeordnet Kreissitz wurde Kamenz Folgende 6 Gemeinden wurden an den Kreis Bischofswerda abgegeben Bretnig Grossrohrsdorf Kleindittmanssdorf Lichtenberg Ohorn und Pulsnitzzu den 93 im Altkreis verbliebenen Gemeinden Auschkowitz Bernbruch Biehla Bischheim Brauna Bulleritz Cannewitz Caseritz Cosel Crostwitz Cunnersdorf Cunnewitz Deutschbaselitz 2 Dobra Durrwicknitz Elstra Friedersdorf Gelenau Gersdorf Glaubnitz Gottschdorf Grafenhain Granze Grossbaselitz hiess die Gemeinde Deutschbaselitz von 1937 bis 1946 Grossgrabe Grossnaundorf Grungrabchen Haslich Hausdorf Hennersdorf Hockendorf Hoflein Horka Jauer Jiedlitz Kamenz Kaschwitz Kleinhanchen Koitzsch Konigsbruck Kuckau Laske Laussnitz Lehndorf Liebenau Lieske Luckersdorf Milstrich Miltitz Mittelbach Mohrsdorf Nausslitz Nebelschutz Neukirch Nucknitz Oberlichtenau Ossling Ostro Panschwitz Petershain Piskowitz Prietitz Rackelwitz Ralbitz Rauschwitz Reichenau Reichenbach Rohrsdorf Rosenthal Sauritz Schiedel Schmeckwitz Schmerlitz Schmorkau Schonau Schonbach Schweinerden Schwepnitz Schwosdorf Siebitz Skaska Steina Steinborn Bohra Strassgrabchen Trado Tschaschwitz Weissbach b Konigsbruck Weissbach b Pulsnitz Weissig Wendisch Baselitz Wiesa Zeisholz Zerna und Zschornau hinzu kamen noch 5 Gemeinden aus dem Kreis Bautzen Coblenz Doberschutz Grosshanchen Storcha und Uhyst a TaucherDie Gemeindezahl im neuen Kreis Kamenz blieb nahezu unverandert Besonders der ostliche Teil des Kreises befand sich im Siedlungsgebiet der Sorben Am 17 Mai 1990 wurde der Name des Kreises in Landkreis Kamenz geandert 3 Durch Umgliederungen uber Kreisgrenzen hinweg und Gemeindegebietsveranderungen sank die Zahl der Gemeinden im Landkreis Kamenz von anfanglich 51 auf 31 bis zur ersten Kreisgebietsreform 1994 1996 in Sachsen 4 In der ersten Stufe der sachsischen Landkreisreform die am 1 August 1994 in Kraft trat wurden ihm sechs Gemeinden des vormaligen Landkreises Bischofswerda zugeschlagen darunter die Stadte Pulsnitz und Grossrohrsdorf und ihre Umgebung 4 Zwischen dem 1 August 1994 und dem 31 Dezember 1995 gab es keine Gebietsanderungen Am 31 Dezember 1995 wurde der Kreisschlussel von 14092 zu 14292 geandert Erst zu Beginn des Jahres 1996 wurden nach einem Gerichtsurteil der Landkreis Hoyerswerda und der Landkreis Dresden aufgelost Dadurch wurden weitere Gemeinden wie die Stadt Radeberg Landkreis Dresden sowie Bernsdorf die Stadt Wittichenau und Lauta bis dahin im Landkreis Hoyerswerda mit den umliegenden Gemeinden dem Landkreis zugewiesen Fur drei Monate erhielt der Landkreis ab dem 1 Januar 1996 den Namen Landkreis Westlausitz Dresdner Land 5 Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsubersicht aller 50 Gemeinden des Kreises die 1990 in das wiedergegrundete Land Sachsen kamen 6 TGS AGS Gemeinde Einwohner Flache ha heutige Gemeinde Landkreis3 10 1990 31 12 1990120801 14035010 Bernbruch 344 323 524 Kamenz Bautzen120802 14035020 Biehla 445 440 756 Schonteichen Bautzen120803 14035030 Bischheim Haslich 1 845 1 832 1 389 Haselbachtal Bautzen120804 14035040 Brauna 899 879 1 998 Schonteichen Bautzen120805 14035050 Bulleritz 315 315 1 090 Schwepnitz Bautzen120807 14035070 Cosel Zeisholz 347 348 1 894 Schwepnitz Bautzen120808 14035080 Crostwitz Chroscicy 1 139 1 141 1 332 Crostwitz Bautzen120809 14035090 Cunersdorf 565 567 748 Schonteichen Bautzen120811 14035110 Deutschbaselitz Nemske Pazlicy 395 393 690 Kamenz Bautzen120813 14035130 Elstra Stadt 2 179 2 165 1 690 Elstra Bautzen120814 14035140 Friedersdorf 614 615 572 Pulsnitz Bautzen120815 14035150 Gersdorf Mohrsdorf 1 925 1 924 1 064 Haselbachtal Bautzen120816 14035160 Gottschdorf 270 261 564 Neukirch Bautzen120817 14035170 Grafenhain 491 494 578 Konigsbruck Bautzen120818 14035180 Grossgrabe 317 315 816 Bernsdorf Bautzen120819 14035190 Grossnaundorf 1 103 1 093 1 497 Grossnaundorf Bautzen120820 14035200 Grungrabchen 407 408 1 155 Schwepnitz Bautzen120822 14035220 Hausdorf 211 213 505 Schonteichen Bautzen120824 14035240 Hockendorf 626 616 1 046 Laussnitz Bautzen120829 14035290 Kamenz Stadt Kamjenc 18 009 17 887 2 016 Kamenz Bautzen120831 14035310 Kleinhanchen 471 473 691 Burkau Bautzen120832 14035320 Konigsbruck Stadt 4 749 4 699 6 332 Konigsbruck Bautzen120833 14035330 Koitzsch 308 312 466 Neukirch Bautzen120834 14035340 Laussnitz 1 210 1 204 5 327 Laussnitz Bautzen120836 14035360 Lieske 325 325 570 Ossling Bautzen120837 14035370 Luckersdorf Gelenau 879 878 1 098 Kamenz Bautzen120838 14035380 Milstrich Jitro 306 308 813 Ossling Bautzen120841 14035410 Nebelschutz Njebjelcicy 938 940 1 451 Nebelschutz Bautzen120842 14035420 Neukirch 535 529 903 Neukirch Bautzen120844 14035440 Oberlichtenau 1 628 1 631 1 003 Pulsnitz Bautzen120845 14035450 Ossling 738 741 567 Ossling Bautzen120846 14035460 Ostro Wotrow 638 639 1 266 Panschwitz Kuckau Bautzen120847 14035470 Panschwitz Kuckau Pancicy Kukow 1 874 1 860 1 114 Panschwitz Kuckau Bautzen120849 14035490 Prietitz 328 343 408 Elstra Bautzen120850 14035500 Rackelwitz Worklecy 1 343 1 329 1 151 Rackelwitz Bautzen120851 14035510 Ralbitz Ralbicy 1 026 1 024 2 298 Ralbitz Rosenthal Bautzen120852 14035520 Rauschwitz 764 761 1 192 Elstra Bautzen120853 14035530 Reichenau 443 442 635 Haselbachtal Bautzen120854 14035540 Reichenbach 777 789 659 Haselbachtal Bautzen120855 14035550 Rohrsdorf 196 191 719 Konigsbruck Bautzen120856 14035560 Rosenthal Rozant 1 051 1 054 1 712 Ralbitz Rosenthal Bautzen120860 14035600 Schmorkau 553 549 1 391 Neukirch Bautzen120862 14035620 Schonbach 194 194 488 Schonteichen Bautzen120863 14035630 Schwepnitz 1 914 1 897 1 411 Schwepnitz Bautzen120865 14035650 Skaska Dobra 610 608 1 132 Ossling Bautzen120866 14035660 Steina 1 924 1 925 1 249 Steina Bautzen120867 14035670 Strassgrabchen 938 935 956 Bernsdorf Bautzen120869 14035690 Weissbach b Konigsbruck 287 289 779 Neukirch Bautzen120871 14035710 Weissig 287 287 975 Ossling Bautzen120876 14035760 Zschornau Schiedel 327 322 987 Kamenz Bautzen120800 14035000 Landkreis Kamenz 60 007 59 707 61 664 Politik BearbeitenLandrate Bearbeiten bis 1990 Vorsitzende des Rates des Kreises 1 Juli 1990 31 Dezember 1991 Edgar Unger 1 Januar 1992 31 Dezember 1995 Andrea FischerWirtschaft und Verkehr BearbeitenIm Norden herrschte wegen der meist guten Boden der Anbau von Getreide Zuckerruben und Kartoffeln sowie eine intensive Grunlandnutzung verbunden mit Rinderzucht und Milchviehhaltung vor Der sudliche Abschnitt des Kreisgebietes dagegen wurde auf 236 km forstwirtschaftlich genutzt Uberall im Kreis war die traditionelle Textilindustrie verbreitet zumeist Bandweberei insbesondere an der Pulsnitz und Tuchindustrie Die Ton und Natursteinverarbeitung stellte ebenfalls einen industriellen Schwerpunkt des Kreises dar Wichtige Betriebe waren der VEB Glaswerk Schwepnitz der VEB Lausitzer Granit und der VEB Lausitzer Keramik Von alters her waren Tuchmacherei Topferei und Glasindustrie in Kamenz angesiedelt spater hinzugekommen waren Betriebe der Metallverarbeitung und Mikroelektronik Spielwaren Baustoff sowie Maschinenindustrie In der zweitgrosste Stadt des Kreises Konigsbruck wurden Grosskuchengerate elektronische Bauteile und graphische Erzeugnisse hergestellt Elstra in landschaftlich reizvoller Umgebung im Landschaftsschutzgebiet Westlausitz entwickelte sich zum Naherholungszentrum und Wintersportort mit Skiliften am 413 m hohen Schwarzen Berg Sehenswert in der Umgebung war das Kloster Marienstern bei Panschwitz Kuckau das neben Marienthal das einzige Zisterzienserinnenkloster war das ohne Unterbrechung bestand Uber die Hohe Strasse die Via Regia Lusatiae Superioris des 13 Jahrhunderts wurden bis ins 18 Jh die wichtigsten Handelsguter bewegt Fur den neuzeitlicheren Transport standen die Eisenbahnstrecke Dresden Cottbus und die Fernstrasse F 97 bis Dresden zur Verfugung Die Autobahn Bautzen Dresden beruhrte den Kreis nur peripheral 1 Kfz Kennzeichen BearbeitenDen Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Motorrader und Anhangern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen die mit dem Buchstabenpaar RN begannen zugewiesen 7 Die letzte fur Motorrader genutzte Kennzeichenserie war YX 30 01 bis YX 50 00 8 Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen KM Einzelnachweise Bearbeiten a b versch Hrsg Diercke Lexikon Deutschland Deutsche Demokratische Republik und Berlin Ost Georg Westermann Verlag GmbH Braunschweig 1986 ISBN 3 07 508861 7 S 152 Originalschreibweise im GVBl Sachs Landtag 1952 Grossbaselitz amtlicher Ortsname von 1937 1948 sh Landesregierung Sachsen Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt Land Sachsen Anlage A des Gesetzes uber die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Land Sachsen Verzeichnis der kreiszugehorigen Gemeinden Dresden 28 Juli 1952 S 326 340 Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 a b Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 StBA Anderungen bei den Gemeinden Deutschlands siehe 1996 Regionalregister Sachsen Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 302 Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 502 Literatur BearbeitenSachsischer Landkreistag e V Landrate von 1990 bis 1994 Onlinetext Kreise und Stadtkreise des Bezirkes Dresden Bautzen Bischofswerda Dippoldiswalde Dresden Land Dresden Stadtkreis Freital Gorlitz Land Gorlitz Stadtkreis Grossenhain Kamenz Lobau Meissen Niesky Pirna Riesa Sebnitz Zittau Normdaten Geografikum GND 5094320 0 lobid OGND AKS VIAF 155502145 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Kamenz amp oldid 222492677