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Dieser Artikel beschreibt das Dorf Ostro Zu weiteren Bedeutungen siehe Ostro Begriffsklarung Ostro obersorbisch Wotrow ist ein Dorf im ostsachsischen Landkreis Bautzen Es zahlt zur Oberlausitz und befindet sich im Kernsiedlungsgebiet der Sorben Die zur Gemeinde Panschwitz Kuckau gehorige Ortschaft hat knapp 300 Einwohner und ist eine der altesten urkundlich erwahnten Siedlungen der Oberlausitz Die Mehrheit der Einwohner spricht Sorbisch als Muttersprache Ostro WotrowVorlage Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland Wartung AlternativnameGemeinde Panschwitz KuckauKoordinaten 51 13 N 14 12 O 51 216944444444 14 192222222222 196 Koordinaten 51 13 1 N 14 11 32 OHohe 196 m u NHNEinwohner 279 31 Dez 2020 Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 01920Vorwahl 035796St Benno Kirche in Ostro Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsname 2 2 Bevolkerung und Sprache 3 Personlichkeiten 4 Galerie 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenOstro liegt im Sudwesten der Oberlausitz etwa funf Kilometer ostlich von Elstra und gut zwei Kilometer sudlich von Panschwitz Kuckau Der Ort zahlt zum Oberland Horjany der ehemaligen Klosterpflege St Marienstern und befindet sich am westlichen Hang des Klosterwasser Tales Auf der anderen Seite des Flusschens erhebt sich die Ostroer Schanze Der Ort befindet sich zwischen 183 und 220 Metern uber dem Meeresspiegel Geschichte BearbeitenIn der Nahe des Dorfes befindet sich eine gut erhaltene vorgeschichtliche Schanze Sie wurde von Leuten der eisenzeitlichen Billendorfer Kultur vor etwa 2500 Jahren angelegt Die Sorben nahmen die Reste des spatestens seit dem 4 Jahrhundert verlassenen Befestigungswerks in Besitz als sie sich im 8 Jahrhundert im Gebiet der Oberlausitz niederliessen In dieser Zeit wurde die Schanze in einer kleineren Version neu errichtet Mit einer Flache von 2 5 ha war diese Grossburg anscheinend der Hauptort der Milzener bevor sie von Bautzen abgelost wurde Vom spateren Kamenz kommend wurde das umliegende Gebiet von den Trassenzugen der Via regia durchquert Im 12 Jahrhundert hatte sich die Burg uberlebt und war nicht mehr zu halten Sie wurde durch eine 150 m sudostlich gelegene Turmhugelbefestigung abgelost Von 1076 bis 1559 gehorte das Dorf zur Pfarrei Goda Als in der Pfarrkirche von Goda die Reformation eingefuhrt wurde blieben die Bewohner Ostros katholisch und wurden nach langeren Auseinandersetzungen zwischen den evangelischen Standen der Oberlausitz und dem sachsischen Kurfursten auf der einen und dem Domstift St Petri in Bautzen als Ortsherrschaft auf der anderen Seite der katholischen Pfarrei Crostwitz zugeordnet 1755 kaufte Bischof Jakob Wosky von Barenstamm ein Bauerngut im Ort und liess ein Pfarrhaus errichten Ostro wurde eigenstandige Pfarrei 1772 wurde der Bau der Kirche St Benno vollendet Bischof Wosky grundete 1764 auch die Ostroer Schule Der ursprungliche Bau wurde 1836 durch einen Neubau ersetzt der aber 1841 einsturzte Das im folgenden Jahr errichtete Schulhaus erhielt 1925 einen Anbau zur Erweiterung Heute dient das Schulhaus als Treffpunkt der Dorfgemeinschaft 1910 hatte Ostro 287 Einwohner fast alle gaben bei der in diesem Jahr vorgenommenen sachsischen Volkszahlung Sorbisch als Muttersprache an Der bedeutende sorbische Dichter Jakub Bart Cisinski wurde 1909 auf dem Ostroer Friedhof beerdigt An ihn erinnert ein dort 1969 errichtetes Denkmal das zudem eine Station des 2021 eroffneten Cisinski Pfads ist Bis 1994 war Ostro eine eigenstandige Landgemeinde mit den Ortsteilen Neustadtel ab dem 1 Juli 1950 Cannewitz und Sauritz ab 1974 Dann wurde es nach Panschwitz Kuckau eingemeindet Ortsname Bearbeiten Den Ortsnamen leiten Ernst Eichler und Hans Walther vom altslawischen Wort fur Insel oder Werder vgl tschechisch ostrov ab Diese Deutung berucksichtigt die Lage der Burg Ostro hoch uber dem Klosterwasser das sie auf drei Seiten umfliesst 1 Bevolkerung und Sprache Bearbeiten Fur seine Statistik uber die sorbische Bevolkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnost Muka in den achtziger Jahren des 19 Jahrhunderts eine Bevolkerungszahl von 258 darunter ausnahmslos Sorben 2 Ernst Tschernik zahlte 1956 in der Gemeinde Ostro mit Neustadtel einen sorbischsprachigen Bevolkerungsanteil von noch 85 2 3 Personlichkeiten BearbeitenGeorg Wuschanski sorbisch Jurij Luscanski 1839 1905 Apostolischer Vikar von Sachsen Titularbischof von Samos und Dekan des Bautzener Domstifts Jozef Nowak 1895 1978 sorbischer PfarrerGalerie Bearbeiten nbsp Luftbild nbsp Blick auf Ostro nbsp Das Dorf im Winter nbsp Osterreiter in Ostro nbsp Wegkreuz im Dorf nbsp Gefallenendenkmal nbsp Ostroer Schanze im Hintergrund Ostro Siehe auch BearbeitenDepot von OstroEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Eichler und Hans Walther Ortsnamenbuch der Oberlausitz Akademie Verlag Berlin 1975 Ernst Tschernik Die Entwicklung der sorbischen Bevolkerung Akademie Verlag Berlin 1954 S 99 Ludwig Elle Sprachenpolitik in der Lausitz Domowina Verlag Bautzen 1995 S 251 Literatur BearbeitenWerner Coblenz Ostro und seine Schanze Veroffentlichungen des Museums der Westlausitz Kamenz Sonderheft Kamenz 1991 ISBN 3 910018 08 4 Jan Meskank Wotrow a wokolina Prinosk k wjesnej chronice Budysin 1958 Reinhard Spehr Christianisierung und fruheste Kirchenorganisation in der Mark Meissen Ein Versuch In Judith Oexle Hrsg Fruhe Kirchen in Sachsen Ergebnisse archaologischer und baugeschichtlicher Untersuchungen Veroffentlichungen des Landesamtes fur Archaologie und Landesmuseum fur Vorgeschichte 23 Stuttgart 1994 S 8 63 ISBN 3 8062 1094 2 Cornelius Gurlitt Ostro In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 35 Heft Amtshauptmannschaft Kamenz Land C C Meinhold Dresden 1912 S 268 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ostro Wotrow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ostro im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Ostro Memento vom 4 September 2009 im Internet Archive auf den Webseiten des Cyrill Methodius VereinsOrtsteile der Gemeinde Panschwitz Kuckau Alte Ziegelscheune Stara Cyhelnica Cannewitz Kanecy Glaubnitz Hluponca Jauer Jawora Kaschwitz Kasecy Lehndorf Lejno Neustadtel Nowe Mestacko Ostro Wotrow Panschwitz Kuckau Pancicy Kukow Sauritz Zuricy Schweinerden Swinjarnja Siebitz Zejicy Tschaschwitz Casecy Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostro amp oldid 212081316