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Grossdittmannsdorf ist ein Ortsteil von Radeburg in Sachsen nordwestlich von Dresden GrossdittmannsdorfStadt RadeburgKoordinaten 51 12 N 13 46 O 51 1975 13 771666666667 153 Koordinaten 51 11 51 N 13 46 18 OHohe 153 m u NHNEingemeindung 1 Januar 1999Postleitzahl 01471Vorwahl 035208 Das Ortszentrum mit Kirche und Gemeindeverwaltung in GrossdittmannsdorfRadeburg Wurschnitz Verwaltungsgemeinschaft Thiendorf Laussnitzer HeideBerbisdorf Radeburg Ottendorf OkrillaBarnsdorf Marsdorf Dresden Medingen Ottendorf Okrilla Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Umgebung 3 Sehenswurdigkeiten 3 1 Kirche 3 2 Weitere Gebaude 4 Tourismus 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Bodenische Mahl und Schneidemuhle in der Grossen Roder 2018Grossdittmannsdorf wurde 1357 erstmals urkundlich erwahnt und lag im Siedlungsgebiet der Daleminzier Die Ortsgrundung Dittmannsdorf ist im Zuge der Deutschen Ostsiedlung in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts durch einen Lokator Dittmann zu vermuten und lag im Einzugsbereich der Via Regia Lusatiae Superioris auch Heer oder Salzstrasse nach dem Kloster Neuzelle und in die Lausitz Die Randlage des Ortes soll in Kriegszeiten besonders im Dreissigjahrigen und Siebenjahrigen Krieg sowie wahrend der Napoleonischen Kriege ein Vorteil gewesen sein Der Ort war unbedeutend Territorialpolitisch war Grossdittmannsdorf und dessen Einkunfte aus erbuntertanigen Bewohnern immer wieder eine Verschiebemasse benachbarter Grundherrschaften insbesondere zwischen den Rittergutern Radeburg Tauscha Berbisdorf und Boden Anteile gehorten auch den Rittern von Tauscha und Kleinnaundorf Die Eigentumer von Boden ubten die historisch langste Zeit das Kirchenpatronat uber Dittmannsdorf aus Die Einwohner von Grossdittmannsdorf nutzten in den Wintern das Eis der Grossen Roder geschickt aus Sie transportierten das Natureis in ihre Eiskeller in den Berghangen am ostlichen Flussufer Das Eis hielt sich bis in den Sommer und sie konnten so ihre Lebensmittel wie auch Fische und Fleisch langer lagern nbsp Verzeichnis der Hausbesitzer von Grossdittmannsdorf 1888Im Jahr 1888 erschien ein Einwohnerverzeichnis von Grossdittmannsdorf im Adressbuch der Stadt Radeburg Es sind nur Personen aufgefuhrt die Besitzer von Hausern sind Die Nummer vor dem Namen ist die Hausnummern und alle Hausbesitzer hatten einen Geldbeitrag in die Feuerloschkasse zu zahlen Die Schule hatte die Nummer 52 und dort wohnte der Lehrer Heinrich Apel nbsp Eiskeller auf dem Auenweg in GrossdittmannsdorfIm Jahr 1901 erschien ein Adressbuch der Stadt Radeburg und deren Landgemeinden Grossdittmannsdorf hatte 468 Einwohner Allerdings sind nur die Personen aufgefuhrt die Besitzer oder Mieter von Wohnungen sind Untermieter und Familienangehorige sind nicht verzeichnet Die Hausnummern es gab noch keine Strassennamen gingen bis zur Hausnummer 76 Herr Hermann Korner war der Kirchschullehrer und wohnte im Haus Nr 52 Im Oktober 1954 haben Erich Hohne Fotograf und Erich Pohl Fotograf aus Dresden in Grossdittmannsdorf eine Fotoserie mit dem Lehrer und den Schulern erstellt Diese ist in der Deutschen Fotothek verfugbar Heute liegt Grossdittmannsdorf fast wie eine Exklave im sudostlichen Zipfel des Landkreises Meissen dem es seit der Kreisgebietsreform in Sachsen 1994 angehort Zuvor gehorte es zum Burgbezirk castrum und Amt Dresden dann zu Amt 1770 bzw Amtshauptmannschaft 1875 Grossenhain nach der Kreisreform der Deutschen Demokratischen Republik 1952 zum Kreis Dresden Land Grossdittmannsdorf war bis 1999 eine selbstandige Gemeinde Am 1 Oktober 1949 wurde Boden als Ortsteil eingegliedert 1 Am 1 Januar 1999 wurden Grossdittmannsdorf und Boden zeitgleich mit dem benachbarten Promnitztal Ortsteile der Stadt Radeburg 2 Umgebung BearbeitenGrossdittmannsdorf liegt in einer Flussaue die von der Roder in Ost West Richtung durchflossen wird Der Fluss trennt hier die offene Kleinkuppenlandschaft im Suden von der Radeburger Heide im Norden die zu den Konigsbruck Ruhlander Heiden gehort Zwei kleine Naturschutzgebiete das Waldmoore bei Grossdittmannsdorf und der Moorwald am Pechfluss bei Medingen liegen in der Heide in unmittelbarer Nahe des Ortes Beide Naturschutzgebiete bilden zusammen das Fauna Flora Habitat Gebiet Moorwaldgebiet bei Grossdittmannsdorf Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche in GrossdittmannsdorfKirche Bearbeiten Neben den besonderen Reizen der Umgebung ist die barocke Dorfkirche sehenswert Sie entstand 1605 durch eine Stiftung des Peter Zeidler genannt Hofmann von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf als Grablege seiner Familie anstelle einer fruheren gotischen Kapelle Bis dahin war der Ort nach Radeburg eingepfarrt gehorte aber dann bis in die heutige Zeit kirchlich zu Medingen Das verputzte Bauwerk ist eine schlichte Saalkirche mit Funfachtelschluss Satteldach und einem machtigen achteckigen Dachreiter mit Haube und Laterne An der Nordseite ist ein kleiner Eingangsvorbau angeordnet Im Innern ist das Bauwerk mit einer flachen Stuckdecke geschlossen an den Langsseiten sind eingeschossige Emporen und im Nordosten eine Patronatsloge angeordnet Der Altar zeigt in einem Holzrelief die Anbetung der Hirten vermutlich noch aus dem fruhen 17 Jahrhundert Die Orgel ist ein Werk von Franz Emil Keller aus dem Jahr 1899 wobei teilweise Schnitzwerk der Vorgangerorgel verwendet wurde Ein feingearbeitetes Sandsteinepitaph von 1710 erinnert an Siegmund von Zeidler und seine Frau Margaretha es zeigt die gemalten Portrats der Verstorbenen 3 Fur die Kirche schuf der Bildhauer Johann Gottlob Matthai im Jahre 1795 ein allegorisches Denkmal fur Dr Richard Rentsch Weitere Gebaude Bearbeiten Von Bedeutung war fur Grossdittmannsdorf auch eine Getreide und Brettmuhle am oberen Ende des alten Waldhufendorfes Sie arbeitete fast 300 Jahre bis nach dem Zweiten Weltkrieg Siehe auch Liste der Kulturdenkmale in GrossdittmannsdorfTourismus BearbeitenGrossdittmannsdorf ist mit Kraftfahrzeugen direkt uber die Autobahnanschlussstelle Radeburg A 13 und die Staatsstrasse 177 Radeburg Radeberg zu erreichen Buslinien verkehren auf den Linien Dresden Radeburg und Radeberg Radeburg uber Grossdittmannsdorf Radtouristen erreichen Grossdittmannsdorf uber eine Route entlang der ehemalige sachsischen Salzstrasse und einer Elbstadteroute Die nordlich des Ortes befindliche Radeburger Heide eignet sich fur sanften Tourismus insbesondere zum Wandern Ein Hauptwanderweg roter Querbalken fuhrt aus dem Talkessel der Elbe uber Moritzburg Cunnertswalde und Barnsdorf nach Grossdittmannsdorf und weiter uber Ottendorf zum Nordic Walking Park in Laussnitz Literatur BearbeitenGrossdittmannsdorf In Lossnitz und Moritzburger Teichlandschaft Werte unserer Heimat Band 22 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1973 S 59 ff Cornelius Gurlitt Grossdittmannsdorf In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 37 Heft Amtshauptmannschaft Grossenhain Land C C Meinhold Dresden 1914 S 100 Einzelnachweise Bearbeiten Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches Bundesamt StBA Gebietsanderungen vom 01 01 bis 31 12 1999 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 414 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grossdittmannsdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grossdittmannsdorf auf der Website der Stadt Radeburg Grossdittmannsdorf im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenOrtsteile und Gemarkungen von Radeburg Barnsdorf Barwalde Berbisdorf Boden Cunnertswalde Grossdittmannsdorf Volkersdorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossdittmannsdorf amp oldid 236472961