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Der Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz war ein von 1877 bis 1945 bestehender touristischer Verein der massgeblichen Anteil an der Erschliessung des Elbsandsteingebirges fur breite Bevolkerungskreise hatte Gesamtvorstand des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vereinsvorsitzende 3 Symbol und Motto 4 Bauten Auswahl 5 Ehrenmitglieder 6 Veroffentlichungen Auswahl 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Sophus Ruge Grunder und 1 Vorsitzender des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz von 1877 bis 1885 nbsp Mitglieder der Ortsgruppe Radeberg des Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz 1913 nbsp Blick auf den Lugturm bei Niedersedlitz einer der ersten vom Verein errichteten Aussichtsturme die Karte zeigt auch den Farnwedel als Symbol des Vereins nbsp Gedenkplatte am Rauenstein nbsp Gedenkinschrift an der BasteibruckeBasierend auf einer Initiative des Kleingiesshubeler Lehrers Ernst August Rommel erfolgte im Oktober 1877 in Bad Schandau eine Vorbesprechung zur Vereinsgrundung und am 25 November 1877 in Pirna die eigentliche Vereinsgrundung als Gebirgsverein fur die sachsisch bohmische Schweiz Den Vereinsvorsitz ubernahm Sophus Ruge 1 aus Pirna Hauptziele des Vereins waren die wissenschaftliche Erforschung des Elbsandsteingebirges sowie dessen touristische Erschliessung Dafur war der Verein in verschiedene lokale Sektionen bzw Ortsgruppen gegliedert die unterhalb des Tragervereins eigene Vereinsstrukturen bildeten Die erste Sektion wurde schon wenige Tage nach der Vereinsgrundung am 28 November 1877 in Konigstein gegrundet Weitere Sektionen folgten im gleichen Jahr noch in Pirna 30 November Dresden 6 Dezember Sebnitz 6 Dezember Hohnstein 11 Dezember Bad Schandau 14 Dezember und Stadt Wehlen 16 Dezember 2 Sektionen entstanden auch in Orten jenseits des Elbsandsteingebirges so z B in Berlin 1883 1884 Leipzig 1887 1916 Geising 1892 1902 Barenstein 1894 1902 und Ottendorf Okrilla 1903 1920 Die Jahreszahlen geben an dass die Sektionen auch in Orten im Elbsandsteingebirge selbst teilweise nur wenige Jahre bestanden Unstimmigkeiten bewirkten dass sich aus der Sektion Dresden bereits 1879 der Vaterlandische Gebirgsverein Saxonia abspaltete der 1890 jedoch wieder in den Gebirgsverein eingegliedert wurde Schon 1878 hatte sich auch im bohmischen Teil des Elbsandsteingebirges der Gebirgsverein fur die Bohmische Schweiz etabliert 1885 folgte der Gebirgsverein fur das nordlichste Bohmen Damit musste der ursprunglich bei der Vereinsgrundung angedachte Ansatz des grenzubergreifenden Wirkens des Vereins uberdacht werden Seit 1890 erfolgte deshalb die Konzentration der Vereinstatigkeit auf den sachsischen Teil des Elbsandsteingebirges verbunden mit einer Umbenennung in Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz Dem Vereinsgrunder Sophus Ruge ist auch die Herausgabe der Vereinszeitung Uber Berg und Thal zu verdanken deren erste Nummer am 17 Marz 1878 erschien Die Hefte wurden bei H Ostermanns Erben in Pirna verlegt Die grosse Sektion Dresden gab einige ihrer Jahresberichte des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz ebenfalls in Druck heraus Ferner gab es einige Jahre auch ein Jahrbuch des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz Die Vereinszeitschrift und die Jahrbucher dienten dem Vereinsanspruch der wissenschaftlichen Forschung und enthielten verschiedene wissenschaftliche Abhandlungen Markant waren dabei u a die Veroffentlichungen von Alfred Meiche Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstatten der sachsischen Schweiz 1907 3 und Ein Muhlenbuch Von Muhlen und Mullern im Arbeitsgebiet des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz 1927 4 In Letzterem ist als Anhang der Beitrag 50 Jahre Gebirgsverein von Karl Lampe Dresden enthalten der von 1920 bis 1945 Vorsitzender des Vereins war Insgesamt trat die wissenschaftliche Forschungsarbeit gegenuber der touristischen Erschliessung und Forderung jedoch nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in den Hintergrund Die letzte Ausgabe der Vereinszeitschrift wurde im Marz 1943 herausgegeben Die ursprunglich auch vorgesehene Grundung eines eigenen Vereinsmuseums konnte nicht umgesetzt werden auch weil innerhalb des Vereins Uneinigkeit uber den Standort bestand Teile der umfangreichen Sammlungen des Vereins wurden von 1886 bis 1940 in den Raumen des Stadtmuseum Pirna prasentiert Erhaltene Teile der Sammlung werden heute noch vom Stadtmuseum Pirna verwahrt Der Gebirgsverein konnte in der Fruhphase ein rasches Wachstum der Mitgliederzahlen verzeichnen auch weil Prinz Georg von Sachsen ab 1902 Konig von Sachsen 1878 die Schirmherrschaft des neu gegrundeten Vereins ubernommen hatte Auch Konig Friedrich August III fuhrte die Schirmherrschaft bis 1918 weiter Schon Ende 1878 zahlte der Verein knapp 850 Mitglieder in 22 Sektionen bzw Ortsgruppen Insgesamt bestanden im Laufe der Vereinsgeschichte 75 Sektionen bzw Ortsgruppen die jedoch teilweise nur kurze Zeit aktiv waren Vor dem Ersten Weltkrieg erreichte die Vereinstatigkeit mit 51 Ortsgruppen und ca 4500 Mitgliedern einen Hohepunkt Mit Wirkung zum 1 Januar 1941 ist Walter Elsner die Leitung des Gesamtvorstandes des Vereins ubertragen worden die seit 1920 Karl Lampe innehatte 5 Unter Elsners Fuhrung ist der Verein am 24 April 1941 in Elbgebirgsverein e V Sitz Pirna umbenannt und der Vorstand neu strukturiert worden Die Eintragung im Vereinsregister erfolgte am 12 Juni 1941 Die Vereinstatigkeit wurde 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Zuge des Verbotes allgemeiner Vereinstatigkeiten eingestellt In der Tradition des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz bestehen heute im ehemaligen Vereinsgebiet noch der Gebirgsverein 1899 Berggiesshubel e V 6 seit 8 Marz 1878 Ortsgruppe Berggiesshubel 1992 Wiedergrundung und der Gebirgsverein Heimatfreunde Kurort Gohrisch e V 7 seit 10 Februar 1901 Ortsgruppe 1990 Wiedergrundung Vereinsvorsitzende Bearbeiten1877 1885 Sophus Ruge 1885 1903 Oscar Lehmann 1903 1905 Bernhard Muth 1905 1913 Alfred Meiche 1913 1920 Arthur Wallenstein 1920 1940 Karl Lampe Januar 1941 Mitte 1941 Walter Elsner ab Mitte 1941 Johannes LehmannSymbol und Motto Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur den Heimatforscher Hermann Lemme mit dem Symbol des GebirgsvereinsAls Symbol des Gebirgsvereins wurde 1878 der Wedel des Echten Wurmfarnes Aspidium filix mas als einer typischen Pflanzen des Elbsandsteingebirges gewahlt Auf dem Wedel war ein grosses G als Abkurzung fur Gebirgsverein angebracht Motto des Vereins war der Spruch Uber Berg und Tal der zugleich Titel der Vereinszeitschrift war Bauten Auswahl BearbeitenIn seinen Aktivitaten zur touristischen Erschliessung konzentrierte sich der Gebirgsverein nicht nur auf die Sachsische Schweiz sondern auch auf die angrenzenden Landschaften der Lausitz und des Osterzgebirges Die nachfolgende Auflistung ist soweit bekannt chronologisch sortiert Die Massnahmen wurden dabei teilweise auch im Zusammenwirken mit der staatlichen Forstverwaltung umgesetzt Wanderweg auf den Gamrig 1878 Sektion Dresden Steiganlagen Schutzhutte und Aussichtsturm am Konigsplatz 1879 Sektion Hinterhermsdorf Turm nicht mehr vorhanden Aussichtsturm auf dem Augustusberg 1880 Sektion Gottleuba Aussichtsturm Lugturm auf der Lughohe in Kleinluga 1880 Sektion Niedersedlitz Aussichtspunkt Kleine Bastei oberhalb der Punkenhohle ostlich von Krippen 1880 Sektion Schona Reinhardtsdorf Aussichtsgerust an der Mockethaler Linde an der Strasse von Mockethal nach Dorf Wehlen 1882 Sektion Wehlen nicht mehr vorhanden Schutzhutte auf dem Hockstein 1882 Sektion Dresden Schutzhutte auf dem Grossen Zschirnstein 1882 Sektion Schona Reinhardtsdorf nicht mehr vorhanden Muhlpromenade zwischen der Dabuemuhle und der Lochmuhle im Liebethaler Grund 1882 Aussichtsturm auf der Gotzingerhohe 1883 Aussichtsturm auf dem Papststein 1883 Sektion Konigstein nicht mehr vorhanden Erhaltungsmassnahmen an der Ruine der Burg Wehlen seit 1883 im Eigentum des Vereins kunstliche Burgruine auf dem Bad Schandauer Schlossberg 1883 Sektion Bad Schandau Aussichtspunkt auf dem Katzstein 1883 Sektion Cunnersdorf Bergpromenadenweg heute Bertheltspromenade in Krippen 1884 Sektion Krippen Aufstieg Gratweg und Schutzhutte auf dem Kohlbornstein 1884 Sektion Krippen Schutzhutte nicht mehr vorhanden Erneuerung der verfallenen Wege auf den Bernhardstein samt Aussichtspodium 1884 Sektion Schweizermuhle Aussichtspodium nicht mehr vorhanden Aussichtsgerust an der Babisnauer Pappel 1885 Aussichtsturm auf dem Unger 1885 Sektion Neustadt Gratweg uber den Rauenstein 1885 Sektion Dresden Aussichtsgerust auf dem Wolfshugel in der Dresdner Heide 1886 Sektion Dresden Weg durch die Schwedenlocher 1886 Sektion Dresden Gotzinger Gedenktafel im Diebskeller am Kleinen Barenstein 1886 Wanderwege auf den Gohrisch 1886 zusammen mit dem koniglichen Oberforster Emil Grunwald Burglehnpfad in Pirna Copitz 1887 Sektion Pirna Wettin Obelisk auf dem Lilienstein 1889 Wildschutzensteig und Jagersteig auf die Schrammsteine sowie Ausbau des Schrammsteingratweges und Sicherung der Schrammsteinaussicht durch Gelander 1890 Sektion Postelwitz Aussichtskanzel auf dem Grossstein 1890 Aussichtspunkt Kellerfels am Bergpromenadenweg heute Bertheltspromenade in Krippen 1893 Sektion Krippen Gedenktafel fur die Bastei Jubilaumsfeier 1897 Aussichtsturm auf der Panoramahohe 1900 Sektion Berggiesshubel Baude und Aussichtsturm auf dem Finkenberg bei Sebnitz 1901 Sektion Sebnitz Turm nicht mehr vorhanden Botanischer Garten Bad Schandau 1902 Wanderweg und Schutzhutte auf dem Breiten Stein bei Durrrohrsdorf Dittersbach 1902 Sektion Durrrohrsdorf talseitiger Aufstieg zum Aussichtspunkt Kleine Bastei oberhalb der Punkenhohle ostlich von Krippen 1908 Sektion Krippen Baude auf dem Wilisch 1909 Ortsgruppe Kreischa und Umgebung heute verfallen Gratweg Aussichtspunkt und Schutzhutte auf dem Grossen Pohlshorn 1911 Ortsgruppe Hinterhermsdorf Wegweisersaule am Zugang zum Amselgrund 1926 Ortsgruppe Rathen Aussichtspunkt auf dem Kohlberg bei Bielatal 1932 Ortsgruppe Schweizermuhle und Umgebung Kammweg und Aussichtspunkt auf dem Lampertsstein Ortsgruppe Schweizermuhle und Umgebung Promenadenweg vom Weifberg zum Wachberg Sektion Hinterhermsdorf Fussweg am Aschergraben von Zinnwald nach Altenberg nbsp Aussichtsturm auf dem Augustusberg errichtet 1880 nbsp Aussichtsturm auf der Gotzingerhohe errichtet 1883 nbsp Aussichtsturm auf dem Unger errichtet 1885 nbsp Weg durch die Schwedenlocher angelegt 1886 nbsp Aussichtsturm auf der Panoramahohe errichtet 1900 nbsp Turm und Baude auf dem Finkenberg errichtet 1901 nbsp Wegweisersaule in Rathen errichtet 1926 Ehrenmitglieder BearbeitenCarl Eschebach 1842 1905 Geheimer Kommerzienrat aus Dresden Oskar Lehmann 1847 1926 Heimatforscher Vorsitzender des Gebirgsvereins Alfred Meiche 1870 1947 Historiker und Sprachforscher Vorsitzender des Gebirgsvereins Sophus Ruge 1831 1903 Geograph Vorsitzender des Gebirgsvereins Arthur Wallenstein 1860 1925 Pfarrer und Heimatkundler Vorsitzender des GebirgsvereinsVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenUber Berg und Tal Organ d Gebirgsvereins fur die Sachsisch Bohmische Schweiz Digitalisat Lugthurm Album Rundsicht vom Lugthurm unweit Niedersedlitz bei Dresden Dresden 1880 Digitalisat Partie Buch Vorschlage zu allgemeinen Ausflugen im Gebiete der einzelnen Sectionen des Gebirgsvereins fur die sachs bohm Schweiz Dresden 1883 Digitalisat Dresden und die Sachsische Schweiz Vereinsbuch des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz Bibliogr Inst Leipzig 1891 Digitalisat Jahresberichte der Sektion Dresden des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz Digitalisat Jahresberichte der Ortsgruppe Dresden des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz Digitalisat Bergblumen illustrirte Blatter fur Heimaths und Alterthumskunde hrsg von der Section Strehlen des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz Digitalisat Literatur BearbeitenKarl Lampe 50 Jahre Gebirgsverein in Alfred Meiche Ein Muhlenbuch Von Muhlen und Mullern im Arbeitsgebiet des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz Dresden 1927 S 235 296 Digitalisat Rene Misterek Der Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz in Kultur und Tourismusgesellschaft Pirna mbH Hg Die Eroberung der Sachsischen Schweiz Beitrage zur Geschichte des Fremdenverkehrs Pirnaer Museumshefte Band 14 Pirna 2015 S 79 86 Joachim Schindler Chronik und Dokumentation zur Geschichte vom Wandern und Bergsteigen in der Sachsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen Teil 1 1864 1918 Joachim Schindler Chronik und Dokumentation zur Geschichte vom Wandern und Bergsteigen in der Sachsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen Teil 2 1919 1932 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des VereinsEinzelnachweise Bearbeiten Brigitte Emmrich Sophus Ruge In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde Hrsg Sachsische Biografie Joachim Schindler Chronik und Dokumentation zur Geschichte von Wandern und Bergsteigen in der Sachsischen Schweiz sowie zur Entwicklung touristischer Organisationen in Sachsen Teil 1 1864 1918 Dresden 2002 S 9 Alfred Meiche Die Burgen und vorgeschichtlichen Wohnstatten der sachsischen Schweiz Dresden 1907 Wilhelm Bansch Verlagshandlung Online Ressource Alfred Meiche Hrsg Ein Muhlenbuch Von Muhlen und Mullern im Arbeitsgebiet des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz Jahrbuch V des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz Festgabe zum 50 jahrigen Jubelfeste Alfred Urban Dresden A Wilsdruffer Strasse 21 Online Ressource Jahresbericht des Elbgebirgsvereins 1941 vorm Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz In Uber Berg und Tal Vereinszeitschrift November Dezember 1942 gebirgsverein berggiesshuebel de gebirgsverein gohrisch de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gebirgsverein fur die Sachsische Schweiz amp oldid 237329573