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Der Wilisch ist ein 476 m hoher Berg im Osterzgebirge unweit von Dresden Der obere Teil des Berges besteht aus Basalt der an der Nordwestflanke der Kuppe in einem grossen Steinbruch abgebaut wurde WilischWilisch vom Finckenfang bei Maxen aus gesehenHohe 476 2 m u HNLage Sachsen Deutschland Gebirge ErzgebirgeKoordinaten 50 55 18 N 13 45 1 O 50 921666666667 13 750277777778 476 2 Koordinaten 50 55 18 N 13 45 1 OWilisch Berg Sachsen Gestein Basaltschlot in KonglomeratAlter des Gesteins Basalt TertiarKonglomerat Unterperm Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 1 1 Der Kleine Wilisch 1 2 Der Wilischgrund 2 Naturraum 2 1 Geologie 2 2 Klima 2 3 Flora und Fauna 3 Geschichte 3 1 Entstehung des Namens 4 Aussicht 5 Wege zum Gipfel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenDer Wilisch befindet sich ungefahr 15 km sudlich von Dresden und 5 km ostlich von Dippoldiswalde im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge auf dem Territorium der Stadt Glashutte Am nordlichen Fuss befinden sich die Gemeinde Kreischa mit dem Ortsteil Lungkwitz und sudlich die Orte Hermsdorf und Hirschbach Weil der Wilisch aus dem nordlich liegenden Kreischaer Becken und den sudlich gelegenen Hochflachen Dippoldiswalder Heide und Hirschbacher Heide herausragt ist er eine Landmarke Der Kleine Wilisch Bearbeiten Der sudostlich liegende Kleine Wilisch 378 m diente im 20 Jahrhundert als Basaltsteinbruch das Gestein wurde mit einer Lorenbahn abgefahren Grauer und roter Gneis wurden im Roten Bruch gewonnen dabei wurde ein Bergsporn mit einer mittelalterlichen Wehranlage abgebaut Der Wilischgrund Bearbeiten Der Wilischbach entwassert den Wilisch und den Kleinen Wilisch in den Lockwitzbach beim Gasthaus Teufelsmuhle Der Wilischgrund schneidet tief in die sudlich liegende Sandsteinplatte ein Aus der nordlichen Hangseite treten zwei eisenhaltige Quellen aus die bei Schnee an ihrer Rostfarbung gut zu erkennen sind Naturraum Bearbeiten nbsp Basalt Abbruchkante des WilischGeologie Bearbeiten Der Wilisch liegt am sudostlichen Ende des Dohlener Beckens Hainsberg Quohrener Nebenmulde dessen Gesteine uberwiegend aus karbon und permzeitlichen Konglomeraten Sandsteinen und Pyroklastiten bestehen Das basaltische Gestein das den Gipfel des Wilisch aufbaut ist jedoch etwa 200 Millionen Jahre junger und erst im Tertiar entstanden als die Rumpfplatte des Ur Erzgebirges tektonischen Spannungen unterworfen wurde und ihr nordostlicher Teil Elbezone auf den sudwestlichen heutiges Osterzgebirge aufgeschoben wurde An einer der Bruchstellen an denen diese Bewegungen unter anderem stattfanden stieg basisches Magma auf und erstarrte in den permokarbonen Sedimentgesteinen zu Olivinnephelinit Durch Erosion der Gesteine des Dohlener Beckens entstand eine Hartlings kuppe von ca 70 m relativer Hohe Die Bruchstelle die als Aufstiegsbahn des Magmas diente wird Karsdorfer Storung genannt Ihr Ausbiss verlauft kaum mehr als 100 m sudwestlich der Basaltkuppe Das basaltische Gestein der Kuppe ist zum Teil in Saulen gekluftet die zum oberen Bereich der Kuppe hin zusammenlaufen Daraus lasst sich schliessen dass es sich um einen trichterformigen Vulkanschlot handeln muss 1 2 Die Hange unterhalb der Basaltkuppe sind aus Gneis und Rhyolithkonglomeraten sowie aus Arkosesandsteinen aufgebaut die den jungeren Schichtgliedern der Beckenfullung des Dohlener Beckens zuzuordnen sind Niederhaslich Formation oder Bannewitz Formation der unterste Teil der Sudwestflanke des Berges wohl auch aus anstehendem Osterzgebirgsgneis Klima Bearbeiten Klimatisch bilden der Wilisch und die Wendischcarsdorfer Verwerfung eine Trennscheide zwischen Erzgebirge und Elbtal Der Hohenzug schutzt das Kreischaer Becken vor talabwarts ziehender Kaltluft Das Kreischaer Becken ist ein Obstanbaugebiet namentlich fur Apfel und Kirschen Die Oberhange des Wilisch ragen aus der Kaltluft heraus und sind Standorte warmeliebender Pflanzen und Tiere 3 Flora und Fauna Bearbeiten Die Vegetation auf dem Gipfel ist artenreich In der Krautschicht herrschen Pflanzen vor die basischen Boden lieben Artenarm ist die Vegetation der benachbarten Sandstein Heiden Hauptwildart ist das Reh und ab 1970 wurde Damwild ausgewildert Auf den Basaltfelsen findet man Eidechsen und Kreuzottern Die geringe Besiedlungsdichte bietet vielen Arten von Greifvogeln Lebensraum und Nahrungsgrundlage 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Leerstehende Wilischbaude 2003 nbsp Triangulationssaule von 1867 Die Einschussspuren im oberen zylindrischen Teil stammen aus dem Zweiten Weltkrieg 2015 Der Wilisch und die Wendischcarsdorfer Verwerfung bildete fur die Bronzezeitsiedler und die Slawen die sudliche Besiedlungsgrenze Die kargen Boden besassen fur sesshafte Bauern keine Anziehungskraft Nur Honigsammler und Jager drangen uber den Wilisch hinaus in die Heidelandschaft vor 5 Am 13 Juni 1832 erhielt Johann George Vogel Drucker aus Kreischa nach einer Eingabe an Konig Anton das Recht eines Bierausschanks auf dem Wilisch und zur Errichtung mehrerer gruner Lauben Nach einigen Jahren entstand ein fester Bau mit Strohdach genannt Wilischhutte 1909 wurde die eigentliche Wilischbaude erbaut welche dem Verkehrsverein fur Kreischa und Umgebung Ortsgruppe des Gebirgsvereins fur die Sachsische Schweiz gehorte Pachter war von 1909 bis 1961 Otto Werner Danach erfolgte die Nutzung als Ferienheim Seit 1990 steht die Wilischbaude leer Eine begonnene Sanierung des Gebaudes wurde wieder abgebrochen Die Gewinnung des Basalts in einem Steinbruch ist bereits in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts nachweisbar und dauerte bis 1923 an Sichtbar wurden dadurch schragstehende sechseckige Basaltsaulen die den Schluss erlauben dass ein ehemaliger Vulkanschlot angeschnitten wurde Die Steinbruchsohlen sind terrassenformig angelegt Mit Molchen besetzte Tumpel sind derzeit verschwunden Das abgebaute Material wurde zur Schotterung von Strassen in der Region beispielsweise bei Gittersee benutzt 6 Im September 1867 wurde durch Christian August Nagel auf dem Gipfel des Wilisch die Station Nr 61 2 Ordnung der Koniglich Sachsischen Triangulierung aus Neundorfer Sandstein errichtet Die Vermessungssaule wurde 1921 vom Kreischaer Gebirgsverein zu einem Ehrenmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus der Gemeinde umgewidmet Die ursprungliche Inschrift der Station wurde entfernt und durch die Jahreszahlen 1914 1918 ersetzt 7 Die Saule wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges durch Beschuss erheblich beschadigt Entstehung des Namens Bearbeiten Wahrscheinlich leitet sich der Name des Berges und des sudlich verlaufenden Wilischbachs von der altsorbischen Bezeichnung fur Wolf wjelk ab Aussicht Bearbeiten nbsp Ausblick vom Gipfel des WilischEine Aussicht ist nur nach Westen von der Abbruchkante des ehemaligen Steinbruchs moglich Der Blick schweift uber die wellige Landschaft des Osterzgebirges und Erzgebirgsvorlandes Markante Erhebungen im Blickfeld sind weitere Hartlingskuppen im Osterzgebirge wie der Luchberg 576 m und der Geisingberg 823 m sowie auch das Schulgebaude von Rabenau Wege zum Gipfel BearbeitenBis zur ehemaligen Wilischbaude fuhrt ein Fahrweg von Hermsdorf auf den Berg welcher der bequemste Zugang ist Wanderwege fuhren von Kreischa Hirschbach und vom Waldparkplatz Teufelsmuhle durch den Wilischgrund zum Wilisch Literatur BearbeitenJens Weber Christian Jentsch Christian Zanker Die Wendischcarsdorfer Verwerfung und der Wilisch In Grune Liga Osterzgebirge e V Hrsg Naturfuhrer Ost Erzgebirge Band 3 Naturkundliche Wanderziele Sandstein Verlag Dresden 2007 ISBN 978 3 940319 18 0 S 341 360 HTML Version Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilisch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten W Palchen H Walter Geologie von Sachsen Schweizerbart Stuttgart 2008 S 477 R Beck Erlauterungen zur geologischen Spezialkarte des Konigreichs Sachsen Nr 82 Blatt Kreischa Leipzig 1917 S 89 f Digitalisat Weber Jentsch Zanker Die Wendischcarsdorfer Verwerfung und der Wilisch 2007 siehe Literatur S 347 Weber Jentsch Zanker Die Wendischcarsdorfer Verwerfung und der Wilisch 2007 siehe Literatur S 351 Weber Jentsch Zanker Die Wendischcarsdorfer Verwerfung und der Wilisch 2007 siehe Literatur S 344 H B Geinitz C Th Sorge Uebersicht der im Konigreiche Sachsen zur Chausseeunterhaltung verwendeten Steinarten E Blochmann amp Sohn Dresden 1869 S 103 Digitalisat Interessengemeinschaft Nagelsche Saulen und Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen Hrsg Historische Vermessungssaulen in Sachsen eine Spurensuche Dresden 2012 S 107 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilisch Berg amp oldid 213968048